Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Wahrheit über Frauenhäuser

Rainer ⌂, Tuesday, 19.07.2011, 20:30 (vor 5275 Tagen)

Das Frauenhauswesen
Im Mittelalter war die systematische Organisation und Förderung der Frauenhäuser mit dem Ausbau des Städtewesens parallel gegangen. Die Anfänge der Bordellprostitution gehen in Frankreich und Italien auf das 12. Jh. zurück, wo sich bereits zu dieser Zeit in urbanen Zentren wie Paris, Rom, Venedig und Florenz eine Stadtkultur entwickeln konnte, während in England und Deutschland dieser Prozess erst im 13/14. Jh. einsetzte. Im Spätmittelalter gab es dann in fast jeder Stadt ein Frauenhaus. Die topographische Lage war unterschiedlich, entweder lagen sie zentral in unmittelbarer Nähe des Marktes, wie es im 15. Jh. auf die französischen Städte zutraf, oder sie lagen an der Stadtmauer in direkter Nachbarschaft zu den Quartieren anderer stigmatisierter Randgruppen. Die Eigentumsverhältnisse, wie auch die Formen der Verwaltung waren, je nach Region, unterschiedlich geregelt. Oft war die Stadt, bzw. der Rat der Stadt, der Eigentümer, noch häufiger blieben die Häuser im Privatbesitz und wurden vom Rat nur verwaltet. Die Vermieter gehörten in der Regel den einflussreichen Familien der Stadt an und nicht selten bestanden lehnsrechtliche Ansprüche seitens weltlicher oder kirchlicher Personen. Diese Häuser warfen einen nicht unbeträchtlichen Gewinn ab, der, je nach Besitzverhältnissen, auch zur Finanzierung von Teilen des städtischen oder klösterlichen Gemeinwesens verwendet wurde. Bei der Kontrolle dieses städtischen Gewerbes wurde unterschieden zwischen der Oberaufsicht aller Häuser und der Verwaltung der einzelnen Häuser. In Leipzig zum Beispiel, führte der Scharfrichter die Oberaufsicht während die Bewirtschaftung der einzelnen Häuser an Frauen delegiert wurde, die auch Prostituierte waren. Die Kontrolle durch Angehörige der „unehrlichen“ Berufe, am häufigsten durch den Scharfrichter, kann als Beweis der Randständigkeit und Stigmatisierung der legalen städtischen Prostitution gesehen werden.

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http://ludersocke.wordpress.com/2010/01/20/das-frauenhauswesen/

Rainer

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