Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Früher: Popper/Die offene Gesellschaft - Heute: Habermas'scher Diskursterror

Caligula, Sunday, 17.07.2011, 19:23 (vor 5277 Tagen) @ Zeitgenosse

[...] Diskursschließungs-Techniken zu mächtig sind.
Was nützt die formal-juristische Meinungsfreiheit im Grundgesetz, wenn
alle die Abweichendes äußern moralisch verfehmt werden?

Aktuell beleuchtet Prof. Flaig diese Fragen heute in einem Artikel in der FAZ am Beispiel des Historikerstreites (Hauptexponenten Habermas vs. Nolte). Aufhänger sind zwar die Plagiatsvorfälle (Guttenberg u.a.), aber letztlich geht es um kulturelle/wissenschaftliche Hegemonie und repressive Toleranz, wie die von dir festgestellten Befunde ja euphemistisch auch genannt werden.

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Zur Anregung zwei Zitate von Prof. Flaig:

1) "Wie ernst darf man das Gerede von Diskursethik noch nehmen, wenn der Großprediger dieser Ethik auf die ethische Regel pfeift, die seit der griechischen Klassik in jeder Debatte zu gelten hat: die Rechenschaftslegung (logon didonai) - unter dem strengen Auge der Schiedsrichter im intellektuellen Agon?"

2) "Die Sprache des moralischen Terrors ist einfach und klar. Hier endet das griechische logon didonai. Wir sind Zeugen geworden eines Kulturbruchs, nämlich einer weitgehenden Negierung der Errungenschaften des Griechentums. Da die Verbindlichkeiten nicht mehr über den Streit entlang von Wahrheitsregeln herstellbar sind, müssen neue, ganz anders geartete Verbindlichkeiten moralisch erzwungen werden. Daher die pestartige Virulenz der Political Correctness und des Gutmenschentums mit seiner spezifischen Intelligenz. Die moralischen Diffamierungen müssen folglich immer mehr zunehmen. Bequemer als das logon didonai ist die habermassche Diskursethik: Audacter calumniare, semper aliquid haeret."

Aus meiner Sicht stimmt er mit dir überein.


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