Der Rapunzelkomplex
Emanzipation Der Rapunzelkomplex
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Eine Warnung vor den alten Müttern der Nation, die jungen Frauen die Pornografie madig machen wollen.
In Disneys neuem Film Rapunzel, neu verföhnt geht es um eine destruktive Mutter-Tochter-Beziehung. Diese besteht vor allem darin, dass die Mami ihr Kind einfach nicht erwachsen werden lassen will. Das will sie vor allem dadurch erreichen, dass sie Rapunzel daran hindert, mit der Außenwelt in Kontakt zu kommen und eigene Erfahrungen zu machen. In einem Turm soll die Tochter bleiben und dort sinnvollen Aufgaben nachgehen (die da wären: Muffins backen, musizieren, malen und lesen, das ganze gutbürgerlich-keusche Programm eben). >Mutter weiß mehr«, singt Rapunzels Mami in einer kraftvollen Arie und verweist damit auf ihre größere Lebenserfahrung: Sie kennt die Schlechtigkeit der Welt und der Männer. Das arme kleine Rapunzelchen hingegen hat von der bösen Welt einfach keine Ahnung. Sie, die erfahrene Mami hingegen will Rapunzel nur beschützen, sagt sie. Dabei bedient sie sich einer perfiden Argumentation, denn sie operiert mit extremen Angstbildern. Das Bild, das sie für Rapunzel von der Welt da draußen entwirft, ist erschreckend. Es ist eine böse, falsche und hinterhältige Welt, in der jeder Mann nur darauf aus ist, sie auszunutzen. Alles andere sei reine Täuschung.
DschinDschin
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.