Das Ende von Kapitalismus und Feminismus kommt immer näher
Dekadenzverweigerer, Monday, 11.07.2011, 08:00 (vor 5284 Tagen)
Sondertreffen in Brüssel
Italiens Geldprobleme schrecken die EU auf
Euro-Zentralbank in Frankfurt: Angst vor der Ansteckung
Italien gerät immer stärker unter den Druck der Finanzmärkte: Offenbar aus Furcht vor einer Ausweitung der Schuldenkrise hat EU-Ratspräsident Van Rompuy ein Sondertreffen für Montag einberufen. Laut einem Zeitungsbericht mahnt die Europäische Zentralbank eine Aufstockung des Rettungsfonds an.
Brüssel - EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wird erwartet, Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, EU-Währungskommissar Olli Rehn und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auch: EU-Kreisen zufolge hat Ratspräsident Herman Van Rompuy für Montagmorgen eine Sondersitzung einberufen. Thema soll auch ein zweites Rettungspaket für Griechenland sein.
Ein Sprecher von Ratspräsident Van Rompuy sagte, es handele sich nicht um ein Krisentreffen, es ginge vielmehr um Koordinierungsfragen. Italien stehe nicht auf der Agenda. Das Treffen sei organisiert worden, nachdem der Druck der Finanzmärkte auf Italien am Freitag deutlich zugenommen hatte, hieß es dagegen laut Agenturberichten in EU-Kreisen. Anleger wollten italienische Staatsanleihen nur noch kaufen, wenn sie dafür die höchste Gefahrenzulage seit Schaffung des Euro kassieren konnten.
Die Zinsen auf den Schuldenpapieren näherten sich dabei einem Niveau an, das einige Volkswirte für eine kritische Schwelle halten. Die Aktien von Italiens größter Bank Unicredit fielen gleichzeitig um fast acht Prozent. "Wir können uns nicht mehr viele Tage wie Freitag erlauben", sagte ein ranghoher Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank (EZB) und fügte hinzu: "Wir machen uns große Sorgen um Italien." Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone.
Kein anderes Land mit der Gemeinschaftswährung außer Griechenland schiebt -relativ zu seiner Wirtschaftsleistung - einen so großen Schuldenberg vor sich her.
Quelle: Guckst Du hier
Das Geld für Rettungsmassnahmen wird bald alle sein und dann wird's lustig...
Das Ende von Kapitalismus und Feminismus kommt immer näher
Kapitalist, Monday, 11.07.2011, 08:29 (vor 5284 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
Ersteres hören wir seit Karl Marx,
neokommunistisch ist dagegen die Kombination
mit dem Letzteren.
Kapitalist
Die Antwort kommt sogleich
jens_, Monday, 11.07.2011, 12:38 (vor 5284 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
Denn die EU-Kommisarin will einfach die Ratinagenturen zerschlagen, damit keiner mehr merkt, wie wenig kreditwürdig manche EU-Länder sind. Und was der Pöbel nicht weiß, macht ihn bekanntlich nicht heiß ;)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,773540,00.html
So werden Pfründe gesichert
Dekadenzverweigerer, Monday, 11.07.2011, 12:42 (vor 5284 Tagen) @ jens_
Denn die EU-Kommisarin will einfach die Ratinagenturen zerschlagen, damit
keiner mehr merkt, wie wenig kreditwürdig manche EU-Länder sind. Und was
der Pöbel nicht weiß, macht ihn bekanntlich nicht heiß ;)
So kann man auch seine einträglichen Pfründe als EU-KommissarIN zumindest noch ein Weilchen sichern, indem der Zusammenbruch hinausgezögert wird. Mit der Folge, dass es noch schlimmer sein wird...
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Junggeselle, Monday, 11.07.2011, 12:45 (vor 5284 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
Hab' deinen Betreff mal ein wenig abgeändert. Das staatlich gelenkte System des EZB-Geldsozialismus mit Währungs- und Zinsmonopol als "Kapitalismus" zu bezeichnen, fand ich schon ziemlich schräg.
Im übrigen gehört der Kapitalismus zum menschlichen Leben dazu wie der Sonnenaufgang und das Wetter. Das "Ende des Kapitalismus" ist auch das Ende der Menschheit.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
rexxer, Monday, 11.07.2011, 12:58 (vor 5284 Tagen) @ Junggeselle
Das staatlich gelenkte
System des EZB-Geldsozialismus mit Währungs- und Zinsmonopol als
"Kapitalismus" zu bezeichnen, fand ich schon ziemlich schräg.
Das ist ein wichtiger Punkt, auf den ich immer wieder hinweise. Das die Europäische Geldpolitik im Gewande das Kapitalismus daher kommt hat nur den Zweck, das alte Lagerdenken im Gange zu halten, damit die Politische Klasse ihr Theater von der fürsorglichen Demokratie weiterspielen können.
Nein, die Kapitalisten definieren nicht mehr diese Gesellschaft - Und nein, Männer haben nicht die Hosen an...
...Es ist die größte Angst der Eurokraten, das dies erkannt wird.
rexxer
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Krautjunker, Monday, 11.07.2011, 13:31 (vor 5284 Tagen) @ Junggeselle
Im übrigen gehört der Kapitalismus zum menschlichen Leben dazu wie der
Sonnenaufgang und das Wetter. Das "Ende des Kapitalismus" ist auch das Ende
der Menschheit.
Das Ende des Feudalismus war auch das Ende der Menschheit.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Manhood, Monday, 11.07.2011, 15:56 (vor 5283 Tagen) @ Junggeselle
Hab' deinen Betreff mal ein wenig abgeändert. Das staatlich gelenkte
System des EZB-Geldsozialismus mit Währungs- und Zinsmonopol als
"Kapitalismus" zu bezeichnen, fand ich schon ziemlich schräg.
Super Antwort!!!!!!!!!
Grüsse
Manhood
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Garfield, Monday, 11.07.2011, 17:00 (vor 5283 Tagen) @ Junggeselle
Hallo Junggeselle!
Wie kommst du darauf, daß Kapitalismus und Staat in Widerspruch zueinander stehen? Wer genug Geld hat, um regierende Politiker zu kaufen, der hat den Staat damit auch eingesackt und kann ihn für seine Zwecke ausbeuten.
Im Ergebnis dessen gibt es dann immer wieder Entscheidungen, die den Staat finanziell schröpfen, was dann letztendlich den Effektiv-Steuerzahler trifft, und an denen Geld-Haie im Hintergrund immer ganz zufällig prima verdienen.
Für den maximalen Reibach wird im modernen Kapitalismus einfach alles verwurstet - von Feminismus bis hin zum Pseudo-Sozialismus.
Freundliche Grüße
von Garfield
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Der Unorthodoxe, Monday, 11.07.2011, 18:39 (vor 5283 Tagen) @ Garfield
Ja natürlich gibt es diese Nachteile oder Fehler, dafür bietet der Kapitalismus auch ungeheure Vorteile, die ihn per saldo zu attraktiv machen. Die Leute möchten halt nicht in kommunistischen Verhältnissen leben. Und was die meisten Untergangsauguren vergessen: Kapitalismus ist wesentlich ist unglaublich widerstandsfähig. Das Ende des Kapitalismus wurde schon oft vorhergesagt, auch nach 2001. "Das wird jetzt das Ende der Spaßgesellschaft". Pustekuchen, die Partys gingen weiter, so wie vorher, mehr denn je. So wird es auch diesmal sein. Um zu glauben dass das System grundsätzlich zusammenbrechen wird muss man schon ziemlich naiv sein. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Garfield, Monday, 11.07.2011, 19:03 (vor 5283 Tagen) @ Der Unorthodoxe
Hallo Unorthodoxer!
Der Kapitalismus kann sich durchaus positiv auswirken, wenn die menschliche Gier nach Gewinn sinnvoll kanalsiert wird. In guten Zeiten geschieht das weitgehend automatisch, aber da ohne zentrale Planung nun einmal immer wieder Krisen durch Überproduktion auftreten, halten die guten Zeiten nie endlos an, sondern gehen in Krisen über.
In solchen Krisen wird dann zwar auch noch gefeiert - aber bekanntlich hat auch Eva Braun in Berlin noch im April 1945 rauschende Parties organisiert. Gerade in schlechten Zeiten brauchen die Menschen so etwas als Ablenkung.
Wir haben heute das Problem, daß einzelne Personen und die ihnen gehörenden Konzerne dermaßen reich und mächtig geworden sind, daß sie von Regierungen gar nicht mehr kontrolliert werden können. Ganz im Gegenteil kontrollieren sie heute die Regierungen und formen die Gesellschaft immer mehr zu einem Zustand um, von dem sie sich noch höhere Profite erhoffen.
Das beschleunigt die Umverteilung von unten nach oben immer mehr. Die Gesellschaft bewegt sich unweigerlich zu einem Zustand hin, in dem einige wenige Personen sämtlichen Besitz haben, die Mehrheit der Bevölkerung dagegen gar nichts mehr. Je näher wir diesem Punkt kommen, umso größer wird die Unzufriedenheit im Volk, und umso mehr werden auch die Märkte zusammenbrechen. Das kann nicht endlos gut gehen.
Das löst sich alles von selbst - es gibt dann üblicherweise irgendeine Katastrophe, die das System quasi auf 0 zurück setzt, so daß danach wieder gute Zeiten durch starkes Wachstum kommen können. So eine Katastrophe wird in der heutigen globalisierten Welt aber Milliarden von Menschen auf die eine oder andere Weise ins Unglück stoßen - das ist das Problem dabei.
Freundliche Grüße
von Garfield
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Der Unorthodoxe, Monday, 11.07.2011, 19:10 (vor 5283 Tagen) @ Garfield
Krisen entstehen nicht nur durch Überproduktion, sondern aus verschiedenen Gründen. Krisen gehören zum Leben dazu. Im Kommunismus mag es solche Gewitter nicht geben - dafür ist das ganze kommunistische System eine Krise!
Was du anführst mit Eva Braun ist Unsinn. Wenn es tatsächlich so schlecht um uns bestellt wäre würde nicht soviel Geld zum Fenster rausgeworfen werden. Das ist meine Grundaussage. Es ist nicht nur eine Frage der Reichen und Mächtigen. Selbst Hartz4-Empfänger können sich LCD-Fernseher und Internetanschluss leisten. So schlecht geht es dieser Gesellschaft nicht, jedenfalls materiell gesehen. Der Werteverfall ist natürlich unbestritten.
Was bedeutet: das System auf 0 setzen? Das Ende des Kapitalismus? Die Banken gehen pleite oder wie? Sehr mysteriös was du da andeutest.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Garfield, Monday, 11.07.2011, 19:42 (vor 5283 Tagen) @ Der Unorthodoxe
Hallo Unorthodoxer!
Krisen entstehen im Kapitalismus nicht nur, aber immer wieder durch Überproduktion. Wenn es irgendwo einen lukrativen Markt gibt, stürzen sich alle drauf, so daß der Markt schnell übersättigt ist. Das war schon im 19. Jahrhundert so. Damals führte die starke weltweite Zunahme der Produktion dazu, daß Unternehmensverbände die Regierungen dazu drängten, sich stärker um Kolonialbesitz zu bemühen, damit Produzenten und Händler so neue Absatzgebiete bekamen. Zu dem Thema empfehle ich dir das Buch "Bismarck und der Imperialismus" von Hans-Ulrich Wehler. Der Autor hat das da viel besser dargestellt, als ich es hier jetzt könnte. Das Ganze gipfelte dann schließlich im Ersten Weltkrieg, der den Zweiten Weltkrieg als logische Folge nach sich zog.
Im Kommunismus mag es solche Gewitter nicht geben - dafür ist das ganze kommunistische System eine Krise!
Es hat noch nirgendwo Kommunismus gegeben, und ich denke, in absehbarer Zukunft wird es so etwas auch nicht geben.
Wenn es tatsächlich so schlecht um uns bestellt wäre würde nicht soviel Geld zum Fenster rausgeworfen werden.
Das ist ja jetzt witzig! Das ist so, als würde ein Typ, der am Galgen baumelt sich denken: "So schlimm gehts mir doch gar nicht - sonst würden sie mich ja hier nicht noch weiter hängen lassen."
Was meinst du denn, wo das "zum Fenster rausgeworfene" Geld hinfließt? Geld ist nie weg - das hat immer jemand anderer! Und könnte es sein, daß dieses Geld durch die immer weiter steigenden Schulden bezahlt wird? Wer soll das jemals wieder abarbeiten? Griechenland ist erst der Anfang, denn prinzipiell siehts in Deutschland auch nicht anders aus. Und in den USA schon gar nicht. Überall hängen die Superreichen wie Geldegel an den Staatskassen, aber wenn man dafür der Bevölkerung weniger läßt, risikiert man eine Revolution. Also werden immer mehr Schulden gemacht, um die Armen mit Sozialleistungen ruhig zu stellen (ich zitiere dich: Selbst Hartz4-Empfänger können sich LCD-Fernseher und Internetanschluss leisten.), diese Sozialleistungen fließen zum guten Teil letztendlich auch den Superreichen zu, und bei der Mittelschicht versucht man sich einen möglichst großen Teil davon durch immer höhere Steuern und Abgaben wieder zu holen. Das dünnt die Mittelschicht zunehmend aus, und wenn da eine kritische Masse unterschritten ist, dann bricht das System zusammen. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Was bedeutet: das System auf 0 setzen? Das Ende des Kapitalismus?
Nein. Im Kapitalismus geht es um Profit. Den höchsten Profit macht man bei starkem Wachstum. Märkte wachsen aber nicht unendlich, jedenfalls nicht in starkem Ausmaß. Auch der größte Markt ist irgendwann gesättigt. Dann sind keine hohen Profite mehr möglich. Also fließt das verdiente Geld zunehmend in Finanzblasen. Die platzen dann aber immer wieder. Es wird also immer schwerer, noch gute Profite einzufahren. Man konzentriert sich dann auf Roffstoffe, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Land, Immobilien - eben auf reale Werte. Das treibt diverse Preise hoch und schwächt die Märkte weiter. Irgendwann würde einfach nichts mehr gehen - aber vorher kommt es üblicherweise schon zur Katastrophe, spätestens, wenn es so vielen Menschen so schlecht geht, daß sie revoltieren. Dabei kommt es dann zu Umverteilungen, Geldentwertungen oder ähnlichem. Einer größeren Bevölkerungszahl wird dadurch wieder mehr Besitz zuteil, und so kann wieder alles von vorn beginnen, wenn sich der Staub der Katastrophe gelegt hat.
Freundliche Grüße
von Garfield
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Der Unorthodoxe, Monday, 11.07.2011, 20:44 (vor 5283 Tagen) @ Garfield
Was du beschreibst ist kein Ende des Kapitalismus, sondern nur eine Bereinigung. Einen Finanzcrash hat es 1929 gegeben, damals mit Massenarbeitslosigkeit und vielen Selbstmorden. Die Börse fiel um fast 90% vom Höchstkurs. Nach ein paar Jahren Krise ging es danach wieder aufwärts und es entwickelte sich eine Wohlstandsgesellschaft, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, wie es sie noch nie gegeben hat (50er und 60er Jahre). Später in den 90er und 2000er Jahren dann die Spaß- und Überflussgesellschaft. Ich behaupte einmal wacker: diesmal wird es noch so weit kommen wie 1929. Damit auch keine Systemänderung.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Garfield, Monday, 11.07.2011, 21:54 (vor 5283 Tagen) @ Der Unorthodoxe
bearbeitet von Garfield, Monday, 11.07.2011, 21:59
Hallo Unorthodoxer!
Was du beschreibst ist kein Ende des Kapitalismus, sondern nur eine Bereinigung.
Ja, genau. Aber überleg mal, wieviele Opfer die letzten Bereinigungen gekostet haben. Das sind ja nicht nur die Millionen Toten durch die Weltkriege. Die Selbstmorde während der Finanzkrise von 1929 hast du ja auch erwähnt.
Und der starke Aufschwung der 1950er/1960er Jahre hing u.a. auch mit dem Kalten Krieg zusammen. Noch 1945 glaubte man in den USA anscheinend, daß die Sowjetunion kein ernstzunehmender Konkurrent sein wird. Deshalb hielt man es zunächst auch nicht für nötig, einige aus Deutschland übernommene Technologien weiter zu entwickeln, vor allem die Raketen-Technik. Erst als man sah, daß die Sowjets mit den in Deutschland erbeuteten Technologien tatsächlich etwas anfangen konnten, mußte man sich dazu durchringen, die Sowjetunion als Gegner auf Augenhöhe zu betrachten. Und damit war auch klar, daß durchaus die Gefahr bestand, daß dieser Gegner sich am Ende durchsetzen könnte. Ergo mußte man dafür Sorge tragen, daß die eigene Bevölkerung nicht womöglich noch mit diesem Gegner sympathisiert. Das war schon in den 1920er und 1930er Jahren aktuell gewesen, als man einsehen mußte, daß man die Sowjetunion durch Bürger- und Interventionskriege nicht beseitigen kann. Damals hat man es gelöst, indem man überall in der Welt rechtsradikale Gruppierungen finanzierte, die dann ein Gegengewicht gegen die Kommunisten bildeten. Das ist dann aber nach hinten losgegangen, also wollte man diesen Fehler nach 1945 nicht mehr wiederholen. So mußte man sich widerwillig dazu durchringen, der eigenen Bevölkerung etwas mehr zu gönnen, als man ihr normalerweise gegönnt hätte. Insbesondere in Deutschland, wo der Feind auf der östlichen Seite des eisernen Vorhangs ja auch noch dieselbe Sprache sprach. Das war einer der Gründe, wieso das westdeutsche Wachstum dann in den 1950er Jahren so gut in Fahrt kam.
Die Zeiten sind aber vorbei. Jetzt glaubt man keine Rücksichten mehr nehmen zu müssen. Obendrein ist das große Wachstum auch vorbei, und Automatisierung und Verlagerung von Produktion und Dienstleistungen ins Ausland haben die Zahl der Erwerbslosen stark erhöht und die Märkte geschwächt. Also nimmt man dem normalen Volk nun nach und nach alles weg, was man ihm vorher gnädigerweise gegönnt hat.
In früheren Zeiten war der Fall während einer Krise nicht so besonders tief, weil man dem einfachen Volk auch in guten Zeiten nie viel gelassen hat. Heute dagegen ist hier in Deutschland der Fall sehr tief. Nur kriegen das nicht alle gleichzeitig zu spüren, sondern die Menschen fallen nach und nach in die Armut. Es wird aber immer mehr Menschen bewußt, und ich denke, daß so die Lunte am sozialen Pulverfaß schneller abbrennen wird.
Wenn wir jetzt wirklich eine Hochinflation bekommen und die Mittelschicht dadurch ganz um ihre noch verbliebenen Ersparnisse gebracht wird und auch die Rentner, die jetzt noch gute Renten bekommen, plötzlich nichts mehr haben - dann bleibt es hier nicht mehr ruhig.
Natürlich wird das dann nicht zwangsläufig eine Systemänderung bewirken. Aber es wird wieder viel Leid und Elend geben, bevor sich dann etwas bessert. Solange sich das System nicht ändert, wird das immer wieder so sein.
Freundliche Grüße
von Garfield
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Junggeselle, Monday, 11.07.2011, 21:24 (vor 5283 Tagen) @ Garfield
Hallo Junggeselle!
Wie kommst du darauf, daß Kapitalismus und Staat in Widerspruch
zueinander stehen? Wer genug Geld hat, um regierende Politiker zu kaufen,
der hat den Staat damit auch eingesackt und kann ihn für seine Zwecke
ausbeuten.
Wobei ich mir die Frage stelle, ob diese - oft multinational organisierten - Megakonzerne mit ihren engen Verquickungen zur Politik noch unter dem klassischen Begriff von "Kapitalismus" (oder sagen wir besser: Marktwirtschaft) laufen oder nicht schon eher die Grenze zum Sozialismus überschritten haben. Schönes Beispiel: Neulich haben sich die Chefs großer Konzerne aus Deutschland und Frankreich in großen Zeitungsanzeigen an die Politik gewandt mit der Bitte, alles zu unternehmen, um den Euro zu retten - ein verzweifelter Versuch zur Bewahrung des Geld-Sozialismus, von dem die großen Konzerne offenbar enorm profitieren.
Wenige Tage später gab es dann wieder eine Zeitungsanzeige, diesmal von mittelständischen Familienunternehmen ("Berliner Erklärung"), die sich deutlich kritisch zum Euro positionierten und sich gegen die teuren Griechenland-Rettungspakete aussprachen. Ökonomischer Sachverstand, kaufmännische Vernunft und Vertrauen in die Kräfte des Marktes scheinen daher eher bei den kleinen und mittelständischen Firmen gegeben zu sein, während die ganz Großen manchmal den Kontakt zur Realität verloren zu haben scheinen.
Im Ergebnis dessen gibt es dann immer wieder Entscheidungen, die den Staat
finanziell schröpfen, was dann letztendlich den Effektiv-Steuerzahler
trifft, und an denen Geld-Haie im Hintergrund immer ganz zufällig prima
verdienen.
Wobei die "Geld-Haie" im Hintergrund auch massiv davon profitieren, dass die Notenbanken - speziell in den USA - ordentlich Geld drucken, das dann den Markt überschwemmmt. Geld, das sie clever und kenntnisreich auf ihr eigenes Konto lenken.
Für den maximalen Reibach wird im modernen Kapitalismus einfach alles
verwurstet - von Feminismus bis hin zum Pseudo-Sozialismus.
Als sich die amerikanischen und sowjetischen Soldaten 1945 in Torgau an der Elbe die Hand reichten, da begegneten sich zwei politische Systeme, die zwar wenig später spinnefeind wurden, aber doch viel mehr Gemeinsamkeiten aufwiesen und aufweisen, als man gemeinhin für möglich hält. Manchmal verwischen die Unterschiede zwischen "Kapitalismus" und "Sozialismus" bis zur Unkenntlichkeit.
Das Ende von Geld- und Tittensozialismus kommt immer näher
Garfield, Tuesday, 12.07.2011, 18:17 (vor 5282 Tagen) @ Junggeselle
Hallo Junggeselle!
Wobei ich mir die Frage stelle, ob diese - oft multinational organisierten - Megakonzerne mit ihren engen Verquickungen zur Politik noch unter dem klassischen Begriff von "Kapitalismus" (oder sagen wir besser: Marktwirtschaft) laufen oder nicht schon eher die Grenze zum Sozialismus überschritten haben.
Das ist eine durchaus berechtigte Frage. Immerhin nennt sich China offiziell immer noch "kommunistisch", obwohl dort mittlerweile der blanke Kapitalismus herrscht. Und wenn man sieht, wohin sich auch hierzulande durch zunehmende Konzentration und Bildung von Oligopolen alles bewegt, dann drängen sich Vergleiche zu den großen staatlichen Kombinaten in der DDR auf.
Ich denke aber, daß die soziale Komponente nur solange erhalten bleiben wird, wie die Mittelschicht die Sozialleistungen noch finanzieren kann. Solange kann man den Sozialstaat noch nutzen, um die Vermögen der Mittelschicht zur Oberschicht umzulagern. Wenn die Mittelschicht zu stark ausgedünnt ist, geht das nicht mehr.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder bieten die oberen 10.000 dem Volk von da an wie im alten Rom "Brot und Spiele" gratis, um es ruhig zu halten. Die Rolle der antiken Sklaven könnten dann Maschinen übernehmen.
Oder aber man geht knallhart zur Diktatur über und verringert die Zahl der Bevölkerung deutlich.
Ich tippe auf Letzteres, denn im Gegensatz zum alten Rom ist es heute so, daß in immer mehr Bereichen kaum noch Menschen benötigt werden. Wieso also große Mittel dafür aufwenden, das Volk bei Laune zu halten?
Freundliche Grüße
von Garfield
Das Ende von Sozialismus und Feminismus kommt immer näher
Manhood, Monday, 11.07.2011, 15:55 (vor 5283 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
Welcher Kapitalismus? Den hätten wir so dringend gebraucht...!
Grüsse
Manhood
Das Ende von Kapitalismus und Feminismus kommt immer näher
Der Unorthodoxe, Monday, 11.07.2011, 18:33 (vor 5283 Tagen) @ Dekadenzverweigerer
Geld ist noch und nöcher vorhanden. Du hast von Kapitalismus keine Ahnung.
Notenbanken können auch Geld drucken. Dann wird es zwar die Inflation etwas steigen, aber grundsätzlich wird es weiter gehen wie bisher.
Der Kommunismus wird nicht kommen, da er dem Kapitalismus eindeutig unterlegen ist!
Wer nur in den Kategorien Kapitalismus und Kommunismus denken kann,...
Dekadenzverweigerer, Monday, 11.07.2011, 21:43 (vor 5283 Tagen) @ Der Unorthodoxe
...ist beschränkt! Es gibt mehr als diese Beiden...