ARTE heute 21:45h - Männer vom Aussterben bedroht?
Ist die männliche Fortplanzungsfähigkeit bedroht?
Verweiblichung in der Natur auf der einen Seite, verringerte Spermienproduktion beim Mann auf der anderen. Der Film von Sylvie Gilman und Thierry de Lestrade ist eine wissenschaftliche Ermittlung, die beunruhigende Fakten aufdeckt und störende Fragen aufwirft.
Die Spermienproduktion des Mannes hat sich in den letzten 50 Jahren um durchschnittlich 50 % verringert.
Warum?
In den westlichen Ländern treten immer mehr Fälle von Hodenkrebs auf. Eine Studie aus dem Jahr 2004 belegt, dass die Anzahl der Neuerkrankungen in Frankreich in den letzten 20 Jahren um 50 % gestiegen ist.
Warum?
Auch die Anzahl von angeborenen Missbildungen der männlichen Fortpflanzungsorgane nimmt zu.
Warum?
Die Populationen mancher Flussfische verweiblichen sich. Außerdem werden u. a. bei Seehunden, Vögeln, Alligatoren und Fröschen vermehrt Missbildungen an Geschlechtsorganen und Unfruchtbarkeit festgestellt. Studien über die Tierwelt belegen eine wachsende „Entmännlichung“.
Warum?
Verweiblichung in der Natur auf der einen Seite, verringerte Spermienproduktion beim Mann auf der anderen. Merkwürdige und beunruhigende Entwicklungen, zwischen denen lange Zeit niemand einen Zusammenhang sah oder sehen wollte.
Und wenn die beobachteten Phänomene eine gemeinsame Ursache hätten?
Das ist die gewagte Hypothese zahlreicher Wissenschaftler, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa. Sie sind davon überzeugt, dass solche Pathologien und Missbildungen auf Umweltfaktoren zurückzuführen sind. Die „Schuldigen“ sind nach ihrer Überzeugung die zahlreichen Moleküle, die von der chemischen Industrie auf den Markt gebracht werden: PCB, DDT, Flammenverzögerer, Phtalate, Pestizide usw. - eine ellenlange Liste chemischer Komponenten, die auf das Hormonsystem einwirken („hormonaktive Stoffe“) und eine Verweiblichung verschiedener Lebensformen bewirken. Eine folgenschwere Erkenntnis, denn mit der Fruchtbarkeit steht auch die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel. Sollten diese Wissenschaftler Recht haben, müssen wir weite Felder unseres Konsumverhaltens völlig überdenken. Angesichts der mächtigen Industrielobby ist das eine echte Herausforderung und erfordert auch auf politischer Ebene eine Debatte.
Männer vom Aussterben bedroht
Freitag 8. Juli 2011 um 21.45 Uhr
Wiederholung am Samstag 9. Juli um 10.00 Uhr, Donnerstag 14. Juli um 03.50 Uhr und Montag 25. Juli um 02.40 Uhr
(Frankreich, 2007, 52mn)
ARTE F
http://www.arte.tv/de/2281146,CmC=2283996.html
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Entmännlichung und Verweiblichung
Eigentlich müssten Rot und Grün doch frohlocken, denn wer die menschliche Gesellschaft will muss die männliche überwinden!!! Was wollen die grünen Gutmenschen eigentlich?
Warum aber nun die besorgniserregende Entwicklung? Weder PCB noch DDT sind die Ursache für das Drama, vielmehr sind die Flammenverzögerer extrem gefährlich. Heutzutage haben wir deshalb zwar kaum noch Flammen, aber der Preis ist hoch: diese Chemie hemmt auch die Spermienentwicklung nachhaltig. Selbst in Autoarmaturen sind sie schon verbaut ohne das sie zu sehen sind.
Dämlicher Titel!
Habe mich sehr über diesen Titel geärgert. Offenbar empfinden einige einen besonderen Kitzel, wenn sie die Begriffe Männer und Aussterben irgendwie miteinander verbinden können. Anders kann ich mir diesen unpassenden Titel nicht erklären. Korrekt müsste es heißen: «Menschen vom Aussterben bedroht?> Denn auch Mädchen fallen nicht einfach vom Himmel. Aussterben tun immer nur Arten. Zwar kommt es vor, dass primitive Arten die Reprodutionsart wechseln, also zum Beispiel von zweigeschlechterlicher auf eingeschlechtliche Vermehrung umsteigen. Aber sollte tatsächlich eines Tages eines der beiden Geschlechter des Menschen verschwinden, wäre dies das Aus für die Menschheit.
Dämlicher Titel! - Zustimmung!
Habe mich sehr über diesen Titel geärgert. Offenbar empfinden einige
einen besonderen Kitzel, wenn sie die Begriffe Männer und
Aussterben irgendwie miteinander verbinden können.
100%ige Zustimmung, Gismatis. Hauptsache gegen Männer, alles andere interessiert nicht. Das ist in anderen Bereichen ja nicht anders.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
"Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit"
"Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit" lautete eine bekannte Parole der DDR-Wirtschaftspolitik. Hintergrund dazu war das "Deutsche Chemieprogramm", welches von der Chemiekonferenz des ZK der SED und der Staatlichen Plankommission im November 1958 beschlossen wurde.
Lang, lang ist's her ...
Gruß, Kurti