Ab morgen ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee
Vorerst zumindest.
Ende der Wehrpflicht nach 55 Jahren
Berlin (dpa) - Mehr als acht Millionen junge Männer haben in den vergangenen Jahrzehnten Wehrdienst geleistet. Für die letzten von ihnen ist nun auch Schicht. Nach ihrem Ausscheiden ist die Bundeswehr eine reine Freiwilligenarmee.
Nach 55 Jahren ist die Wehrpflicht in Deutschland ab Freitag Geschichte. Wehr- und Zivildienst werden durch neue Freiwilligendienste ersetzt, die Männern und Frauen offen stehen.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) will künftig mit dem Slogan «Wir. Dienen. Deutschland> die Nachwuchswerbung verstärken. Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus tritt für ein Bündel von Attraktivitätsmaßnahmen ein, um die angestrebte Personalstärke der Bundeswehr von 175 000 Soldaten zu sichern.
Die Wehrpflicht war in der Bundesrepublik im Juli 1956 per Gesetz eingeführt worden. Die ersten 10 000 Wehrpflichtigen wurden zum 1. April 1957 eingezogen. Seitdem haben insgesamt 8,3 Millionen junge Männer ihren Pflichtdienst geleistet. Die letzten 12 000 Wehrpflichtigen wurden zum 3. Januar dieses Jahres einberufen. Ihre sechsmonatige Dienstzeit endete am Donnerstag. Die Wehrpflicht bleibt allerdings im Grundgesetz verankert und kann bei Bedarf mit einfacher Mehrheit in Bundestag und Bundesrat wieder eingeführt werden.
De Maizière will am Montag die ersten freiwillig Wehrdienstleistenden in Berlin begrüßen. Ihr Dienst wird bis zu 23 Monate dauern und mit 777 bis 1146 Euro monatlich vergütet. Der Minister setzt darauf, dass künftig mindestens 5000 Freiwillige der Bundeswehr angehören werden. Das Familienministerium kalkuliert deutlich optimistischer für den Zivildienst-Ersatz und geht von 35 000 so genannten Bufdis (Bundesfreiwilligendienstleistenden) bereits im kommenden Jahr aus. Zum 1. Juli werden allerdings erst 2000 bis 3000 Frauen und Männer eingestellt.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article13460006/Ende-der-Wehrpflicht-nach-55-Jahren.html
Gruß, Kurti