Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beziehungen zwischen Männern und Frauen

Maesi, Saturday, 25.06.2011, 02:04 (vor 5301 Tagen) @ enopfer

Hallo enopfer

wollte mal fragen, wie ihr hier die Beziehungen zwischen Männern und
Frauen seht.

Ich sehe die Beziehung zwischen einem konkreten Mann und einer Frau als deren Privatsache an, die mich nichts angeht und die IMHO auch nicht in einen politischen Diskurs gehoert.

'Beziehungen zwischen Maennern und Frauen' hingegen ist kollektivistischer Unsinn. Man mag vielleicht statistische Korrelationen aus vielen (privaten) Einzelbeziehungen feststellen. Nur was soll man damit anfangen? Fuer die konkrete Einzelbeziehung laesst sich daraus genau gar nichts ableiten.

Nebenbei bemerkt unterscheide ich strikt zwischen Beziehung (vollkommen beliebig und unverbindlich) und Bindung. Letzteres ist allerdings relativ selten geworden. Folgerichtig schwatzen die meisten nur noch ueber unverbindliche Beziehungen.

ich höre oft, dass frauen hier zu lande auf 'Arschlöcher' stehen,
während die anständigen ehrlichen Kerle in die Röhre gucken und nur
'gute Freunde' sind. Welche Partnervorstellungen und Partnerwahl stellt
sich der Feminismus vor ?

Keine Ahnung. Frag die Feministinnen. Fuer mich sind allerdings deren Vorstellungen vollkommen irrelevant. Weshalb sollte ich mich mit deren Verruecktheiten und bizarren Phantasien auseinandersetzen?

Frauen scheinen naturbedingt eine Affinitaet zum starken Mann zu entwickeln; jedenfalls ist eine solche Korrelation (starker Mann --> hat 'Erfolg' bei vielen Frauen) empirisch feststellbar. Starke Maenner werden in unserer machofeindlichen Epoche schnell als Arschloecher hingestellt, was dann zu einem ideologischen Kurzschluss 'Arschloecher haben Erfolg bei Frauen' fuehrt. Ob diese pauschale Charakterisierung von starken Maennern wirklich zutrifft, weiss ich nicht. Vielleicht gibt es unter schwachen Maennern ebensoviele Arschloecher, nur manifestiert sich das weniger, weil sie seltener Frauen haben, an denen sie ihre Charaktermaengel auslassen koennen.

Kann es sein, dass Frauen Liebe mit einem Jucken zwischen den beinen
verwechseln ? Alles folge der sexuellen revolution ? Was haltet ihr von
Erich Fried

Liebe wird heutzutage nicht nur von Frauen sondern allgemein von den Menschen mit dem 'Jucken zwischen den Beinen' (in christlicher Terminologie: Lust) verwechselt und noch oefters mit Verliebtheit. Liebe ist jedoch eine bewusste Hinwendung zu einer anderen Person, stellt also einen Willensakt dar, waehrend Lust und Verliebtheit einfach hormonell bedingte Phaenomene des menschlichen Koerpers sind, die voellig unwillkuerlich meist auf aeussere Reize hin auftreten. Die meisten Leute von heute kommen nie ueber die animalisch-hormonelle Lust und Verliebtheit hinaus, was IMHO der wichtigste Grund fuer die hohen Scheidungszahlen ist. Sie bleiben punkto emotionaler Entwicklung gewissermassen im Backfischalter stecken und werden nie wirklich erwachsen.

In Deutschland waren die beziehungen zwischen Mann und frau ähnlich wie
zB im Orient oder in strengen katholischen Ländern (zB Argentinien). Man
war sich sympathisch, gefiel sich, Mann machte der Frau den Hof und man kam
zusammen oder nicht. Heutzutage sehnen sich Menschen nach royalen
Hochzeiten à la William und Kate, aber sogar eine Familie mit Kindern ist
dem Mann keine Garantie, dass das bis zur Rente hält.

Es ist halt der infantile Wunsch nach einer heilen Welt, die es in der Realitaet nie gibt. Ein Wunsch, der offensichtlich grossteils von Frauen gehegt wird, da sich die Medienindustrie mit ihren ruehrseligen Liebesgeschichtchen in erster Linie an das weibliche Publikum wendet; sei es in Form von Liebesromanen/-filmen, Soap operas, schmalzigen Hochzeits-/datingsshows oder eben durch eine ausgiebige Berichterstattung royaler Hochzeiten. Koenigshaeuser entsprechen da noch am ehesten dem Heile-Welt-Ideal, weil dort Sittlichkeit und Rechtschaffenheit ein wichtiger Teil des adeligen Selbstverstaendnisses ist - zumindest theoretisch. Die sonstige Promiszene (Musik, Film, Jetset etc.) hingegen ist weitgehend sexualisiert und durchzogen von Promiskuitaet, weshalb frau als Medienkonsumentin dort eher pikante Sexskandale anstatt Sittlichkeit und Rechtschaffenheit sucht. V.a. das Fernsehen betreibt mittels einer permanent dargestellten Scheinwirklichkeit eine eigentliche Gehirnwaesche.

Bindungen (nicht Beziehungen) waren in den meisten Kulturen einer mehr oder weniger strengen sozialen Kontrolle unterworfen. Womoeglich weil unsere Altvorderen wussten oder zumindest instinktiv ahnten, dass hormonell induzierte Lust oder Verliebtheit in der Realitaet selten lange Bestand haben und somit als Grundlage einer langfristigen Familienbindung gar nicht in Frage kommen koennen. Die Hoffnung war wohl, dass ein noch junges lebensunerfahrenes Ehepaar, das sich zunaechst durchaus ueber Verliebtheit oder gegenseitige Sympathie gefunden haben mochte, sich durch eine starre formale Bindung (Ehe) mit der Zeit weiter zu gegenseitiger Liebe, Achtung und Vertrauen hin entwickelt; also zu bewusster Hinwendung zum jeweils anderen Partner hin. Ob das wirklich funktionierte, hing wohl wesentlich von der sozialen und sittlichen Reife der beiden Bindungspartner sowie dem Familienumfeld ab.

Religionen stabilisierten diese Bindungen zusaetzlich ueber ein Eheritual und durch Gebote/Empfehlungen, wie eine gute Ehe gefuehrt werden sollte. Die Katholische Kirche tut das beispielsweise noch immer mittels paepstlichen Enzykliken, oeffentlichen Hirtenbriefen an die Priester oder auch sonstigen Verlautbarungen; auch diverse Freikirchen sind da ziemlich ruehrig. Die Bedeutung des Islams wird bei uns in dieser Hinsicht zweifellos noch wachsen.

Der Feminismus produziert doch laufend emotionale Krüppel.

Ja, wenn man sich ihm unterwirft. Abstand heisst die Loesung.

Kleiner Gedankenaustausch wäre nett.

Ist hiermit meinerseits erfolgt

Gruss

Maesi


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