Situation von Männern in der Schweiz
Fast ein Viertel von ihnen gibt an, sich aufgrund ihres Geschlechts eher benachteiligt zu fühlen, für 12 Prozent ist die Benachteiligung sogar eindeutig. Bei den Frauen sind es heute nur halb so viele. Im Haushalt und in der Ehe fühlt sich über ein Fünftel der Männer im Nachteil. Gegenüber den eigenen Kindern, beim Rentenalter und der Wehrpflicht sind es 60 Prozent, beim Thema Scheidung sogar 85 Prozent.
Gleichzeitig finden fast drei Viertel der Männer, dass sie für ihr Engagement in der Familie zu wenig Wertschätzung erhalten. Es ist offensichtlich: Die Gleichstellungsfrage muss aus einer neuen Perspektive betrachtet werden – aus jener der Männer.
Die Anliegen der Männer sind politisch kein Thema
In Bundesbern finden die Anliegen der Männer im Gegensatz zu jenen der Frauen aber überhaupt kein Gehör. Die Alltagsrealität wird total ignoriert. Dies zeigt die Diskussion über die gemeinsame elterliche Sorge als Regelfall: Während sich fast drei Viertel der weiblichen und 90 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer dafür aussprechen, tun sich Bundesrat und Parlament weiterhin schwer mit einem Entscheid.
In Bezug auf familienverträgliche Arbeitszeitmodelle für Männer ist man sich in Bern noch nicht einmal einig, ob Männer an Teilzeitarbeit überhaupt interessiert sind. Auch hier schafft die Umfrage Klarheit: Nur ein Drittel der männlichen Teilnehmer gibt an, nicht Teilzeit arbeiten zu wollen. Viele Männer sitzen in der Ernährerfalle. Das zeigt die Tatsache, dass sich ein Drittel von ihnen Teilzeitarbeit aus finanziellen Gründen nicht leisten kann. Für mehr als 40 Prozent der Umfrageteilnehmer gibt es an ihrem aktuellen Arbeitsplatz gar keine Möglichkeit, das Pensum zu reduzieren. Mehr als ein Drittel von ihnen würde bei der Einführung eines entsprechenden Angebotes aber davon profitieren wollen.
Wann kommt der Vaterschaftsurlaub?
Ähnlich verfahren ist die Situation in Zusammenhang mit der Einführung einer Väter- und Elternzeit. Während die bürgerliche Mehrheit im Parlament kein entsprechendes Bedürfnis sieht oder endlos die Finanzierbarkeit diskutiert, ist die Sache für die Teilnehmenden der Umfrage klar: Unabhängig vom Geschlecht stehen sie der Einführung von mehr Vater- und Elternzeit grundsätzlich positiv gegenüber. Mehr als 60 Prozent befürworten die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs analog zum bestehenden vierzehnwöchigen Mutterschaftsurlaub.
http://www.20min.ch/life/story/12815555
Gruß, Kurti
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Kurti,
23.06.2011, 16:42
- Situation von Männern in der Schweiz - Torsten, 23.06.2011, 17:50