Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kinderkrankheiten

Kurti, Wien, Tuesday, 21.06.2011, 21:51 (vor 5305 Tagen)

Das Wiener Nachrichtenmagazin "profil" bringt diese Woche eine Coverstory über Kinderkrankheiten:

Bei einem anderen, vielfach verdrängten pädiatrischen Gesundheitsthema sind Erfolgserlebnisse in Österreich selten: das Rauchen während der Schwangerschaft und das Passivrauchen von Kindern. Der Umwelthygieniker Manfred Neuberger, Leiter der Abteilung für Allgemeine Präventivmedzin an der Wiener Medizinuniversität, war federführend an einer Multicenterstudie mit 50.000 Kindern beteiligt, welche die Auswirkungen des Rauchens in der Schwangerschaft auf das Kind untersuchte. Laut Neuberger ließen sich bei Kindern von Raucherinnen Beeinträchtigungen der Gehirn- und Lungenfunktion bis ins zwölfte Lebensjahr nachweisen.

Laut einer ganzen Reihe von internationalen Studien kommt es bei rauchenden Schwangeren häufiger zu Aborten, die Kinder zeigen ein geringeres Geburtsgewicht, leiden häufiger an Asthma, erkranken häufiger an tödlicher Lungenentzündung oder sterben häufiger am plötzlichen Kindstod. Kinder aus Raucherhaushalten erkranken öfter an Mittelohrentzündung und zeigen generell schwerere Infektformen. Relativ neu sind die Erkenntnisse über Auswirkungen auf die Hirnfunktion der Kinder. Durch Studien mehrfach belegt ist, dass passivrauchende Kinder vermehrt unter Konzentrationsschwierig­keiten und Lernproblemen leiden und häufiger das Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom ADS entwickeln.

Mit diesem Syndrom beschäftigt sich auch die auf psychosomatische Erkrankungen spezialisierte Kinderpsychiaterin Brigitte Hackenberg von der Wiener Universitätskinderklinik. „40 Prozent der chronisch kranken Kinder entwickeln psychische Auffälligkeiten“, sagt Hackenberg. Seelische Probleme bei Kindern würden häufig aus hohem familiärem Druck resultieren, oft verstärkt durch Armut und den elterlichen Kampf um den Job. Viele Kinder sind laut Hackenberg dem elterlichen Erwartungsdruck und der Überfülle an alltäglichen Reizen nicht gewachsen und flüchten in psychosomatische Leiden, weil sie dann entschuldigt sind. Aber den häufig kolportierten Befund, dass psychische Krankheiten bei Kindern stark im Ansteigen wären, kann die Medizinerin nicht nachvollziehen: „Wir schauen nur genauer hin, und das ist gut so."
http://www.profil.at/articles/1124/560/299660/kinderkrankheit-woran-kinder

Gruß, Kurti

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