bisschen off topic: Kennt ihr Zoophile?
Die Zoophilie heisst nicht mehr Sodomie, weil dieser Begriff in einigen Ländern für Homosexualität verwendet wird. Ein Tabu ist sie trotz des politisch korrekten Namens immer noch, das letzte vielleicht, man redet nicht darüber. Es herrscht die Meinung vor, es handle sich um Einzelfälle, man denkt an Hirten auf der Alp, an Bauern auf abgelegenen Höfen, an Perverse und Verwirrte.
275'000 Zoophile schweizweit
Das Gegenteil ist wahr. Die Zoophilie ist weitaus verbreiteter als gemeinhin angenommen. In Dänemark, Italien, Spanien und Ungarn etwa ist tierpornografisches Material legal erhältlich. Und wer im Netz sucht, findet ein Angebot, das einen schier erschlägt; das Googeln von «animal> und «sex> ergibt 27 Millionen Treffer, bei «zoo> und «sex> sind es 9 Millionen. Man sieht dabei alles, jede Konstellation zwischen Tier und Mensch ist für den User, egal welchen Alters, uneingeschränkt einsehbar.
Als Albert Kinsey in den Fünfzigerjahren seinen Report verfasste, für den er mit 20'000 Interviews das Sexualverhalten der Amerikanerinnen und Amerikaner untersuchte, gaben 8 Prozent der Männer und 3,5 Prozent der Frauen an, schon mindestens einmal sexuellen Kontakt mit Tieren gehabt zu haben. Weil damals solche Taten hart bestraft wurden, ging man davon aus, dass die Angaben einigermassen stimmten. Mitte der Siebzigerjahre wurden die Zahlen dann aufgrund neuerer – wenn auch nur weniger – Untersuchungen etwas nach unten korrigiert: Man schätzt heute, dass 5 Prozent der männlichen und 2 Prozent der weiblichen Bevölkerung irgendwann einmal sexuell mit einem Tier verkehren, meist in Form von oral-genitalen Kontakten oder der Masturbation des Tieres.
Auf die Schweiz hochgerechnet heisst das: Es gibt hier rund 275'000 Zoophile. Wobei es sich keineswegs um ein ländliches Phänomen handelt – angesichts von Hunderttausenden von Haustieren in den Städten ist die Verfügbarkeit auch da gewährleistet. Und: Zoophile sind mitnichten Randständige oder Retardierte, sondern, wie man mittlerweile weiss, zum übergrossen Teil gebildet.
Zum Beispiel Michael K., einer der beiden Männer, die sich an der Unitagung zu ihrer Zoophilie bekannten. K. ist 50, Bibliothekar und lebt seit seiner Scheidung zusammen mit einer Schäferhündin und zwei Katzen irgendwo im Grünen in Süddeutschland. Er betreibt zwei einschlägige Websites und setzt sich vehement dafür ein, dass Zoophile nicht als krank oder abartig abgetan werden: «Es wird uns vorgeworfen, wir würden den Tieren Schaden zufügen. Das stimmt nicht, denn es passiert alles freiwillig. Rüden beispielsweise bespringen einen von selbst, und alle Hunde mögen den Geruch von menschlichen Geschlechtsteilen, weshalb sie da ja immer schnuppern. Wir lassen sie einfach gewähren.
Einvernehmlich oder nicht?
K. ist überzeugt, dass Zoophile die wahren Tierfreunde sind; zum einen würden sie Tiere nie zu etwas zwingen, was diese nicht wollten, zum anderen würden sie ihnen das zugestehen, was ihnen in der Regel genommen werde: ihre Sexualität. Einen Hund zu kastrieren, sagt K., sei Tierquälerei.
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Das-letzte-Tabu-/story/14724168
Dass die die GrünInnen noch nicht entdeckt haben als diskriminierte Minderheit ...
Gruß, Kurti (der sich morgen nach der Arbeit gleich in die Spanische Hofreitschule schleichen wird, um es einer attraktiven Lippizanerdame ordentlich zu besorgen)
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- bisschen off topic: Kennt ihr Zoophile? -
Kurti,
21.06.2011, 02:17
- Pech gehabt! - Caligula, 21.06.2011, 05:25
- bisschen off topic: Kennt ihr Zoophile? - der_quixote, 21.06.2011, 07:37
- Brief an Claudia Roth -
Red Snapper,
21.06.2011, 10:51
- Schon beschlossen! - ChickenJoe, 21.06.2011, 13:47