Frauen haben andere Mittel und können große Verführerinnen sein................
Frauen haben andere Mittel und können große Verführerinnen sein. Die Macht, die sie damit über Männer gewinnen, ist Geschichte geworden, Kunst, Literatur, Theater. Die ägyptische Königin Kleopatra wollte ihr Land vor den römischen Eroberern retten. Sie verführte zuerst Julius Caesar und nach dessen Ermordung Marcus Antonius. Für längere Zeit konnte sie Ägyptens Machtstellung erhalten. Helenas Schönheit führte verblendete Männer in den Trojanischen Krieg. Mätressen verdrehten Kaisern und Königen den Kopf. Huren, Diven, Abenteurerinnen setzen verlockende Körper ein, um ihre Ziele zu erreichen. Junge reizvolle Mädchen suchen sich Sugar-Daddys, damit jemand die Kosten eines anspruchsvollen Lebenswandels übernimmt.
Die Kunst der Verführung, heute weitgehend heruntergekommen zur sexuellen Anmache, drängelt sich auf der Rampe der Aufmerksamkeit. Man kann gar nicht wegsehen, Hintern und Brüste auf der Titelseite, auf dem Plakat. Tussis mit gürtelbreiten Röcken steigen vor dir die S-Bahn-Treppe hoch. Frauen dürfen heute alles zeigen, was sie haben. Sie wissen, dass sie die Männer damit erregen, aber die dürfen sich nicht aufgefordert fühlen.
Wann ist der Mann ein Mann?
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2004 erschien die erste sozialwissenschaftliche Studie über Gewalt gegen Männer. Sie wurde in der Berliner Zeitung ausgewertet: "Gewalt gegen Männer, sofern sie von Frauen ausgeht, gilt immer noch als Tabu. Männer wollen nicht wahrhaben, dass sie Opfer von Gewalt geworden sind. Sie bagatellisieren, halten sich aus Scham bedeckt. Jeder vierte Mann hat in seiner Partnerschaft mindestens einmal Gewalt erfahren - physische oder psychische." 2010 zeigte eine Studie der evangelischen Kirche, dass beide Geschlechter fast gleich häufig Täter sind, etwa 30 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer üben Gewalt aus. Wenn Männer gewalttätig werden, sind sie es meist gegen Fremde. Gewalt von Frauen richtet sich gegen den eigenen Partner.
Diese Zahlen könnte ich vergessen, diese Erlebnisse nicht: Als mein Cousin seine Frau nach langer, unglücklicher Ehe verlassen wollte, versteckte sie eine Rasierklinge in seiner Nagelbürste. Ein anderer Mann aus meiner Familie heiratete eine Frau, die immer ausrastete, wenn er sich anerkennend über eine andere Frau äußerte, auch wenn es nur eine Schauspielerin im Fernsehen war. Einmal schlug sie ihm einen Telefonhörer auf den Kopf, bis Blut kam. Er wusste nicht, wie er sich hätte wehren können ohne zurückzuschlagen, und das konnte er nicht.
Ich habe noch öfter und aus anderen Gründen Männer bedauert. Es gab einen verzweifelten Freund in Stuttgart, den seine Frau betrogen hatte. Sie zog aus und ließ sich scheiden. Durch eine Gesetzesänderung von 1977 war das Scheidungsrecht vom Verschuldens- zum Zerrüttungsprinzip übergegangen. Danach konnte eine Frau ihren Mann betrügen, ihn verlassen und die Hälfte vom Zugewinn und Versorgungsanspruch erhalten. Dazu, wenn sie nicht arbeitete, drei Siebtel vom Nettoeinkommen des Verlassenen als Unterhalt. Die Frau aus Stuttgart war nun mit dem anderen Mann zusammen, zog aber nicht in eine gemeinsame Wohnung, nur damit der Ex-Ehemann, der Dumme, weiterzahlen musste.
Ein geschiedener Mann war verpflichtet, mit seinen Zahlungen seiner geschiedenen Frau die Aufrechterhaltung des ehelichen Standards zu ermöglichen. Wenn sie vorher zwei Mal im Jahr Skiurlaub gemacht hatte, sollte sie das auch weiter machen können.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/die-macht-der-frauen/347365.php
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Liebe Grüße
Oliver
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