Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kontroverse Diskussion zum Fall Kachelmann

FemokratieBlog ⌂, Sunday, 05.06.2011, 17:33 (vor 5321 Tagen)

Ausnahmsweise und auf Empfehlung eines Users habe ich mir auch die Sendung “Hart aber fair” zum Fall Kachelmann angeschaut. Zum einen war dort der Medienanwalt Ralf Höcker, der sich ordentlich ins Zeug gelegt hat. Zum anderen hat mir der Justiz-Ex­perte des Schweizer Magazins „Weltwoche“ Alex Baur gut gefallen, für den nicht nur an diesem Prozess so vieles unverständlich war. Der eine oder andere Schlagabtausch war teilweise wirk­lich interessant, immerhin gab es bei einem Frauenthema überhaupt mal wieder ei­ne kontroverse Diskussion, was ja fast schon an ein Wunder grenzt.

Weiterlesen > http://femokratie.com/kontroverse-dis­kussion-kachelmann/06-2011/

Kontroverse Diskussion zum Fall Kachelmann

Narrowitsch, Berlin, Monday, 06.06.2011, 12:16 (vor 5321 Tagen) @ FemokratieBlog

http://femokratie.com/kontroverse-dis­kussion-kachelmann/06-2011/

Ob der Begriff "Faktencheck" in diesem Falle hält, was er verspricht, wage ich zu bezweifeln. Wäre er einer, gäbe er Auskunft über die Methodik, wie die Studien zu ihren Schlüssen kommen.Das heißt beispielsweise: Wie viele Probanden wurden anhand welcher Fragenkataloge und unter welchen Bedingungen getestet, um zu den in den Studien formulierten Schlüssen zu kommen.

Vermutlich ist eines Fakt, beide Studien können nicht recht haben, so sie denn vergleichbar sind. Es ist - abermals vermutet - staitisch gesehen kaum vorstellbar, dass sich die Bayern so signifikant vom Rest Deutschland unterscheiden.

Oder habe ich etwas falsch verstanden?

Fakt ist auch, dass Studien anderer Länder zur Frage gezielter Falschaussagen in Sexualstrafprozessen entweder nicht vorliegen, weil sich niemand dafür interessiert, oder aber on der Redaktion nicht zur Kenntnis genommen wurden. Motto: Uns interessiert hier nicht der Sachverhalt, sondern allein die Tatsache,ob die zwei besagten Studien existieren.

Die Fakten zum Missbrauch des Sexualstrafrechts jedenfalls kamen nicht auf den Tisch. In der Sendung bügelte Plasberg Gedanken in dies Richtung ab und der Faktencheck....nun ja....

Das eigentlich Bedeutende am Fall "Kachelmann" ist nicht so sehr die Rolle entgleister Medien, sonder die Möglichkeit für Frauen, die Unschuldsvermutung auszuhebeln und relativ risikolos Existenzren zu zerstören. Dass es sich dabei um ein Verbrechen handeln könnte, das in seinen Wirkungen einer Vergewaltigung in nichts nachsteht, verschwindet im allgemeinen Gesabbel. Und somit auch der Druck, auf diese Tatsache juristisch zu reagieren.

Und so ist es wohl auch gewünscht. Plasberg macht da keine Ausnahme.

Dennoch vermute ich, dass dieserGedanke in mehr Köpfen langsam Fuß fasst, als es denen, die von diesem Missstand profitieren, lieb sein dürfte.

Nicht nur die Mühlen der Justiz mahlen langsam...

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Basis­daten aus einer quantitativen Aktenanalyse von 100 Vergewaltigungsfällen

Christine ⌂, Monday, 06.06.2011, 13:42 (vor 5320 Tagen) @ Narrowitsch

Ob der Begriff "Faktencheck" in diesem Falle hält, was er verspricht,
wage ich zu bezweifeln. Wäre er einer, gäbe er Auskunft über die
Methodik, wie die Studien zu ihren Schlüssen kommen.Das heißt
beispielsweise: Wie viele Probanden wurden anhand welcher Fragenkataloge
und unter welchen Bedingungen getestet, um zu den in den Studien
formulierten Schlüssen zu kommen.

Mein lieber Narrowitsch,

danke für Deinen Beitrag und die auch aus meiner Sicht richtigen Schlussfolgerungen. Deine Fragen wurden zumindest z.T. durch den neuesten Beitrag im FemokratieBlog geklärt ;-)

Die Ak­tenanalyse für Deutschland, die überall als “Studie” deklariert wird, erfüllt nicht einmal die Mindestforderung an einen repräsentativen Querschnitt. In der Zusammenfassung schreiben die Autoren selber, das die Basis­daten aus einer quantitativen Aktenanalyse von 100 Vergewaltigungsfällen stam­men.

http://femokratie.com/luege-studie-vergewaltigungen/06-2011/

LG - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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