Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WDR5 gestern abend

DschinDschin, Friday, 20.04.2007, 12:27 (vor 6818 Tagen) @ CnndrBrbr

Hat das jemand gehört?


Tischgespräch

Sendung vom 18.04.2007, 20:05 Uhr

Tischgespräch
Die Dienstleisterin: Kirsten Pape mit Felicitas Schirow, Berlins
berühmtester Bordellchefin

In einem bürgerlichen Beruf hat es sie nicht lange gehalten: Felicitas
Schirow arbeitete nur kurz als Krankenpflegerin und scheiterte bei der
Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin an ihrer Prüfungsangst.
Schon im zarten Alter von 12 Jahren war in ihr der Entschluss gereift, viel
Geld mit selbständiger Arbeit zu verdienen - sie wollte die "berühmteste
Hure der Welt" werden. Zu Berlins bekanntester Bordellbetreiberin immerhin
hat sie es gebracht: Mit 14 ging sie das erste Mal auf der Straße
anschaffen, bald mietete sie eine kleine Wohnung an, in der sie ihre
Freier empfing und das Geld alleine für sich kassierte. Und 1997 eröffnete
die damals 40jährige das Café Pssst - unten Barbetrieb, oben konnten
Prostituierte liebevoll eingerichtete Arbeitszimmer zu einem fairen
Festpreis mieten. Das Café musste geschlossen werden, weil seine Chefin
nach Ansicht der Berliner Behörden "der Unsittlichkeit Vorschub leiste".
Doch Felicitas Schirow klagte, gewann- und trug dazu bei, dass
Rechtsgeschichte geschrieben wurde. Das älteste Gewerbe der Welt gilt
nicht mehr als sittenwidrig, 2002 verabschiedete die rot-grüne
Bundesregierung einen Gesetzentwurf, wonach Prostituierte sich
sozialversichern können. Seit 4 Jahren ist die Frau verheiratet - und
bedient ihre Gäste abends nur noch am Tresen des Café Pssst - zusammen mit
ihrem Gatten.

Die Botschaft dieser Sendung ist klar und eindeutig:

Wer pauschal Prostitution mit der Vorsilbe "Zwangs-" versieht, wird dem Phänomen in 85% aller Fälle nicht gerecht. Das rüttelt natürlich am Weltbild des Feminismus, dass eine Frau nur unter pöhsem männlichem Zwang bereit sein könnte, ihre Pussy zu vermieten. Horribile dictu!
Nun ist es aber so, das Frauen nicht naturgeil wohl aber wie Männer rational denkende und vor allem ökonomisch denkende Wesen sind. Sie nutzen die Möglichkeiten, die sich bieten. Männer sind bereit, für Sex zu bezahlen, ansonsten hätte die Instituition Ehe schon längst ihr Leben ausgehaucht. Diesen Markt schöpft die Prostitution ab. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, der wird entdecken, dass Männer bei Prostituierten keineswegs nur kalten Sex suchen, sondern im Grunde für Intimität bezahlen. So wird ein Schuh daraus.
Die Prostituierte zieht Vorteile aus der gleichen Quelle wie die Frau, die Männer dadurch bindet, dass sie Intimität und dazu auch Sex bietet. Wären Männer an Intimität mit Frauen nicht interessiert, käme es auch nicht zu festen Paarbindungen.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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