Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ein Mann, der Geld fürs Frauenhaus bettelt

Kurti, Wien, Saturday, 21.05.2011, 20:36 (vor 5336 Tagen)

Hatte heute Nachmittag eine unheimliche Begegnung der dritten Art: mit einem Mann, der Geld fürs Frauenhaus bettelte!

Es begab sich so: Bei der U-Bahnstation in der Nähe meines Wohnsitzes fand heute ein Info-Tag mit Musik und gastronomischer Betreuung statt, bei dem sich sämtliche sozialen Vereine des 16. Wiener Gemeindebezirkes präsentierten.

Da strahlender Sonnenschein herrschte und ich sonst nichts weiter vorhatte, ging auch ich hin.
Kurz und bündig: Die Stimmung war super. Die Kapelle auf der Tribüne spielte gut. Ich konnte einiges an Info-Materialien einsacken, das ich in meinem Beruf als Job-Coach gut brauchen kann. Und an mehreren Ständen habe ich gegen Spende verschiedene kulinarische Sachen aus der österreichischen Küche und aus aller Welt schnabuliert.
Unter den Umständen wirkte ein aufgespanntes, überdimensionales Transparent mit der Aufschrift "Armut ist weiblich" zwar wie ein Sandkorn im Auge, konnte die Stimmung aber zumindest nicht wesentlich trüben. Ich dachte bloß: Da muss ich aber seeehr weiblich sein!

Gespenstisch wurde es erst am letzten Info-Tisch, an dem ich vorbei kam. Ein äußerst redegewandter Mann versperrte mir breitbeinig den Weg und laberte mich so waschmittelverkäufermäßig zu, dass ich zunächst gar nicht begriff, was er eigentlich wollte.
Schließlich verstand ich, dass er Spenden lukrierte für ein Frauenhaus! Konkret für irgendeine psychologische Therapie für Frauen in einem Frauenhaus.

Hier muss ich zunächst ein ganz anderes Thema einschieben. Wenn ich hier in der Stadt Bettlern begegne, dann reagiere ich auf zwei Arten. Und zwar:
- Einem dreckigen, alten Penner, der bereits mehr tot als lebendig vor dem Eingang irgendeines Einkaufszentrums oder in einer U-Bahnstation herumliegt, lege ich in der Regel eine Ein- oder Zwei-Euro-Münze hin, je nachdem, was ich dabei habe.
- Aufdringliche "Schnorrer": Ich sage ihnen kurz und bündig, dass ich nur meine Bankomatkarte bei mir habe. Damit wurde ich sie jedesmal ohne Schwierigkeiten los. Nach dieser Auskunft geben sie sofort auf. Hatte bis dato noch keinen einzigen Fall erlebt, wo das nicht funktionierte.

Und diesen Bankomatkarten-Trick versuchte ich auch bei diesem Spendenkeiler anzuwenden.
Worauf er flugs von unter seinem Tisch ein Gerät hervorholt, das auf den ersten Blick aussah wie eine Krokodilsschnauze. "Kein Problem", meinte er, "wir haben hier ein mobiles Gerät zur Abbuchung mit Bankomatkarten."

Aber daaaaa habe ich meine Beine in die Hand genommen!

Gruß, Kurti


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