Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Interview mit Frau Ebeling: Dann können wir Gleichstellungsarbeit gleich abschaffen,

sonnenlilie, Thursday, 19.05.2011, 12:28 (vor 5339 Tagen)

Ebeling: Im vergangenen Jahr sollte ich eine Ausstellung zum Thema "Häusliche Gewalt" unterstützen. Das ist ein wichtiges Thema, aber das Handbuch zur Ausstellung fand ich den Grundsätzen der Gleichberechtigung nicht entsprechend. Da war zwar von Richtern, Richterinnen, Polizisten und Polizistinnen die Rede, aber in den Kategorien 'Täter' 'Opfer' war die Verteilung der Rollen klar. Der Täter ist immer der Mann, das Opfer immer die Frau. Das fand ich nicht zeitgemäß. Es gibt auch männliche Opfer häuslicher Gewalt.

sueddeutsche.de: Sie haben einmal gesagt, sie wollen nicht mit "feministischen Scheuklappen" an ihre Arbeit herangehen. Sind die meisten Gleichstellungsbeauftragten im Feminismus gefangen?

Ebeling: Ja, sehr viele. Ich habe während meiner Amtszeit sehr viele Gleichstellungsbeauftragte kennengelernt und viele von ihnen waren jahrelang als Frauenbeauftragte beschäftigt. Jetzt heißen sie zwar Gleichstellungsbeauftragte, aber ihre Arbeit bleibt die gleiche. Ich erinnere mich an eine Diskussion, wo es darum ging, ob wir auch einschreiten müssen, wenn in einer Abteilung eines Unternehmens nur Frauen beschäftigt seien - die meisten haben das abgelehnt. Wenn da plötzlich Männer mit Problemen vor der Tür stehen, wissen sie nicht, wie sie damit umgehen sollen. Das liegt auch daran, dass es unter mehr als 800 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nur zwei Männer gibt.

http://www.sueddeutsche.de/karriere/entlassene-gleichstellungsbeauftragte-im-gespraech-maenner-werden-benachteiligt-1...


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