Ex-Charité-Krankenschwester legt Teilgeständnis ab

Moni , NRW, Wednesday, 18.04.2007, 21:13 (vor 6819 Tagen)

Vier Morde gestand die 54-Jährige vor Gericht, wies jedoch die Motive Heimtücke und niedere Beweggründe zurück. Sie sagte: "Ich bedauere, dass ich mit meiner Hand in das Schicksal von Menschen eingegriffen habe." Der Staatsanwaltschaft reicht das nicht.

Eine wegen Mordes an sechs Patienten angeklagte Krankenschwester an der Berliner Charité hat am Mittwoch Reue für ihre Taten geäußert. ?Ich bedauere im Nachhinein, dass ich mit meiner Hand in das Schicksal von Menschen eingegriffen habe?, sagte die 54-jährige Irene B. zum Auftakt ihres Prozesses vor dem Berliner Landgericht. Die im Herbst festgenommene Krankenschwester muss sich wegen sechs vollendeten und zwei versuchten Morden an zum Teil schwerkranken Patienten verantworten. Sie soll ihren Opfern dafür jeweils eine tödliche Medikamentendosis verabreicht haben. Irene B. gestand am Mittwoch erneut vier der ihr zur Last gelegten Morde.

Heute wisse sie, dass sie die vier Patienten der Intensivstation der Kardiologie nicht hätte umbringen dürfen, sagte Irene B. vor Gericht. ?Dafür werde ich büßen müssen.? Sie wies jedoch erneut die Verantwortung für die anderen Fälle zurück. Über entsprechende belastende Aussagen von Kollegen sei sie ?einigermaßen entsetzt?, hieß es in einer von der Verteidigung verlesenen zusätzlichen Erklärung. Darin betonte B. zugleich, sie habe zum Wohl der Patienten gehandelt und sei davon ausgegangen, dass diese sterben wollten.

Demgegenüber warf die Staatsanwaltschaft der Krankenschwester vor, ?heimtückisch und aus niederen Beweggründen? getötet zu haben. Sie habe sich ?aus Machtwillen als Herrscherin über Leben und Tod? aufgespielt, hieß es in der vor Gericht verlesenen Anklageschrift. Ihren Entscheidungen habe B. ?ihre eigenen Vorstellungen von lebenswertem und unwerten Leben? zugrunde gelegt.

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Gruß
Moni

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