Frauenquote: Schwachsinn für den Mittelstand
Unter dem Titel „Mittelstand lässt mehr Frauen ran“ bejubelt Klaus Werle auf SPON eine schwachsinnige Studie der Commerzbank. Ein paar Auszüge, kurz kommentiert:
„Befragt wurden Geschäftsführer und Inhaber von 4.000 Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 2,5 Millionen Euro.“
Das ist so ein Satz, bei dem sich „normale“ Menschen denken: Wow, 4.000 – voll repräsentativ. Dabei machen rund 95% aller Mittelständler maximal 2 Mio. Jahresumsatz (Quelle: Stat. Budesamt: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/UnternehmenGewerbeInsolvenzen/Unternehmensregister/Tabellen/Content75/UnternehmensgroessenklassenWZ08,templateId=renderPrint.psml). Die Studie repräsentiert also nur die „reichsten“ knapp 200.000 von 3,6 Millionen mittelständischen Unternehmen.
„Mit Blick auf den demographischen Wandel und den Fachkräftemangel sind zahlreiche mittelständische Unternehmen schon jetzt besser aufgestellt als mancher Dax-Konzern. So ist selbst im gehobenen Mittelstand fast jede fünfte Führungskraft an der Spitze eine Frau.“
Was Frauen als Führungskräfte zustande bringen, um nicht zu sagen „minderleisten“, hat Databyte 2008 veröffentlicht (http://www.databyte.de/pressemitteilung-0028.html) und kann auch bei WikiMANNia nachgelesen werden (http://wikimannia.org/Frauen_in_der_Wirtschaft). Die nicht nur bezüglich des Fachkräftemangels ebenso rotzfreche wie saudämliche Behauptung, Unternehmen seien mit mehr Frauen „besser aufgestellt“, widerlegt der Autor ein paar Absätze weiter selbst:
„Am höchsten liegt ihr Anteil im Gesundheits- und Sozialwesen, am niedrigsten in den Branchen Chemie und Pharma, Verkehr und Logistik sowie im Maschinenbau.“
Komisch, von einem Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen habe ich – abgesehen von den Jammer-Arien über die ausbleibenden männlichen Zwangsdienstleistenden – noch nie etwas gehört, schon gar nicht von mittelständischen Unternehmern.
„>>Die Herausforderung für mittelständische Firmen wird es jetzt sein, die jungen Frauen im Unternehmen zu halten und sie nach Erziehungszeiten zügig und ohne Reibungsverluste wieder in die Arbeitswelt zu integrieren<<, sagt Commerzbank-Vorstand Markus Beumer, verantwortlich für die Mittelstandsbank des Finanzinstituts.“
Nein, die Herausforderung für mittelständische Firmen ist es schon jetzt und wird es bei weiterer Frauen-Pämperung in Zukunft noch stärker, die ständig wachsenden Fehlzeiten durch Krankheit, Schwangerschaft und Mutterschaft auszugleichen (und zwar durch Mehrarbeit von Männern); die ineffizienten Stümpereien und Schlampigkeiten auszubügeln (und zwar durch Mehrarbeit von Männern); das mit steigendem Frauenanteil in allen Hierarchiestufen proportional stärker vergiftete Betriebsklima in den Griff zu bekommen und folgerichtig letztlich: um das pure wirtschaftliche Überleben des Unternehmens kämpfen zu müssen. Das wird aber nur möglich sein, wenn man sich von der sozialistischen Ideologie der Frauenbevorzugung verabschiedet.
„Ihren Führungsstil beschreiben die mittelständischen Topmanager überwiegend als sachlich, teamorientiert und pragmatisch - Visionäre und Charismatiker bilden die Ausnahme.“
Das Bonmot habe ich mir für den Schluss aufgehoben, um einen zugegeben weit übertriebenen Vergleich anzustellen, der den Informationsgehalt dieser Aussage besonders deutlich macht. Wenn man etwas über den „Führungsstil“ in Auschwitz erfahren möchte, fragt man wen? Na klar: den Lagerkommandanten!
Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,762056,00.html
Kontakt zum Autor: klaus_werle@manager-magazin.de
Studie mit vielsagendem Titelbild: https://www.unternehmerperspektiven.de/media/up/studien/10studie/FL_UP_10_studie_final_Ansicht.pdf