Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Säure um Säure

RR, Thursday, 12.05.2011, 20:37 (vor 5346 Tagen)

Die 31-jährige Ameneh Bahrami darf am kommenden Samstag, dem 14. Mai, um 12 Uhr ihr Urteil vollstrecken und ihrem Attentäter Madschid Mowahediim im Justizkrankenhaus von Teheran das Augenlicht nehmen – mit Säure.

Endlich Stunde der Rache für mit Säure verätzte Iranerin
"In einem beispiellosen Gerichtsverfahren erstritt sich die Iranerin im Jahr 2008 ein Blutracheurteil, welches ihr nach islamischem Recht zugestand, ihren Peiniger mit Säure zu blenden – obwohl eine Frau im Iran nur halb so viel wert ist wie ein Mann. Die Scharia nennt das Recht "Qisas" - es ist das alte "Auge um Auge, Zahn um Zahn"- Prinzip. Der Richterspruch erregte weltweit Aufsehen.[…]

Sie hatte auch durchgesetzt, dass sie den Mann auf beiden Augen blenden darf. Ursprünglich hatten die Richter ihr nur ein Auge des Täters zugestanden. Nach dem Scharia- Recht sind zwei Augen einer Frau nur ein Auge eines Mannes wert."
http://www.krone.at/Welt/Endlich_Stunde_der_Rache_fuer_mit_Saeure_veraetzte_Iranerin-Darf_Peiniger_blenden-Story-262071

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat die Mutter von Madschid (interessanter Name) den Postillon d'Amour für ihren Madschid (wirklich, sehr interessanter Name) gegeben. Stellt sich die Frage: was hat sie ihrem Filius erzählt, dass der so wütend war? Oder war der gar nicht wütend?

Interessantes Land, interessante Religion, interessante Gesellschaft, interessantes Rechtssystem und wirklich sehr, sehr interessante Menschen…

Grüße RR

Säure um Säure

Oliver, Thursday, 12.05.2011, 20:57 (vor 5346 Tagen) @ RR

Interessantes Land, interessante Religion, interessante Gesellschaft,
interessantes Rechtssystem und wirklich sehr, sehr interessante
Menschen…

Ich würde es als tiefstes Mittelalter bezeichnen, täte mich aber nicht trauen, so das Mittelalter zu beleidigen!
;-)

--

Liebe Grüße
Oliver


[image]

Weshalb wird ein solcher Artikel, verfasst in einem demokratischen Land ...

Müller ne, Thursday, 12.05.2011, 21:09 (vor 5346 Tagen) @ RR

... mit "endlich" eingeleitet - DAS sollte einem zu denken geben

Weshalb wird ein solcher Artikel, verfasst in einem demokratischen Land ...

Bero, Thursday, 12.05.2011, 21:25 (vor 5346 Tagen) @ Müller ne

Da musst du dich getäuscht haben. Schau noch einmal genau hin: der Artikel ist aus Österreich

Krone.at hat "endlich" verdampft

adler, Kurpfalz, Friday, 13.05.2011, 15:15 (vor 5345 Tagen) @ Müller ne

Weshalb wird ein solcher Artikel, verfasst in einem demokratischen Land
mit "endlich" eingeleitet - DAS sollte einem zu denken geben

Da haben wohl ein paar Leser für die Krone gedacht und diese hat glammheimlich das verräterische Wort entfernt.

Den Artikel hat es aber so gegeben Google suche zeigt ihn noch vollständig an, der link dann aber die neue Fassung. Die alte hat es aber (noch?) nicht in den cache geschafft.

http://www.google.de/search?hl=de&q=krone.at+%22Endlich+Stunde+der+Rache&btnG=Suche
--> "Endlich Stunde der Rache für mit Säure verätzte - krone.at"

--> "Stunde der Rache für mit Säure verätzte Iranerin"

Leider ist der Artikel nicht namentlich gekennzeichnet. Es wäre schon wünschenwert, zu wissen, welchem Racheritter oder welcher doch per se so emotional und sozial hochkompetenten QulitätsjournalistIn solche Humanitas aus der Feder rann.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Säure um Säure

Nur so, Thursday, 12.05.2011, 21:20 (vor 5346 Tagen) @ RR

Da wage ich jetzt mal die Behauptung:
Wäre es umgekehrt, ein Mann wäre von einer Frau mit Säure übergossen worden, wäre ein gewisses Verständnis für die Täterin stets da. (Wie kann der sie bloss abblitzen lassen? Wie grausam.) Es gäbe solange internationale Proteste gegen das Urteil, bis es aufgehoben würde.

Säure um Säure

RR, Friday, 13.05.2011, 02:08 (vor 5346 Tagen) @ Nur so

Da wage ich jetzt mal die Behauptung:
Wäre es umgekehrt, ein Mann wäre von einer Frau mit Säure übergossen
worden, wäre ein gewisses Verständnis für die Täterin stets da.

Da kannst Du mal locker von ausgehen. Jetzt stelle dir nur mal folgendes Szenario vor:

Eine eifersüchtige Frau kippt ihrem saurischen Liebhaber Säure ins Gesicht, worauf dieser erblindet. Das Gericht entscheidet in diesem Falle genau so, wie es im vorliegenden Fall entschieden hat. D.h. der zwangsweise erblindete Mann darf sein Schicksal an der Verursacherin rächen.

Klappe: Da geht also am Samstag ein Mann in ein Gefängniskrankenhaus und kippt einer Frau unter Aufsicht und mit Zustimmung der Behörden Säure in die Augen…

Was glaubst Du wohl, was da jetzt hier und überall los wäre?

Grüße RR

Säure um Säure

Dino, Friday, 13.05.2011, 02:13 (vor 5346 Tagen) @ RR

Eine eifersüchtige Frau kippt ihrem saurischen Liebhaber Säure ins
Gesicht, worauf dieser erblindet

Dino loves you!

Säure um Säure

RR, Friday, 13.05.2011, 02:17 (vor 5346 Tagen) @ Dino

Dino loves you!

Wer tut das nicht

Säure um Säure

Dummerjan, Thursday, 12.05.2011, 22:54 (vor 5346 Tagen) @ RR

Sorry Leute, aber irgendwie kommt der Islam, weisst Du, gut das wir darüber reden, als, DU weisst schon, als BARBARISCHE PSEUDORELIGION rüber, irgendwie

Säure um Säure

Phobiker, Friday, 13.05.2011, 02:40 (vor 5345 Tagen) @ Dummerjan

Sorry Leute, aber irgendwie kommt der Islam, weisst Du, gut das wir
darüber reden, als, DU weisst schon, als BARBARISCHE PSEUDORELIGION
rüber, irgendwie

Nein. Das hat nicht das Geringste mit dem Islam zu tun. Islam ist Frieden und Mitmenschlichkeit pur

Säure um Säure

Bombe 20, Friday, 13.05.2011, 02:54 (vor 5345 Tagen) @ RR

Interessantes Land, interessante Religion, interessante Gesellschaft, interessantes Rechtssystem
und wirklich sehr, sehr interessante Menschen…

Vor allem: In einem ganz böse patriachalischen, frauenunterdrückenden(*)(**) Land erkämpft sich ein Mitglied des sanften, empathischen, sozialkompetenten Geschlechts das "Recht", einem anderen Menschen das Augenlicht zu nehmen. Da ist doch sofort und rückhaltlos die Frage zu klären:
Wo ist das Männerschwein, das sie zu so etwas gezwungen hat?

Bombe 20

(*) So frauenunterdrückend sogar, daß der Frauenanteil in Ingenieursstudiengängen dort so hoch ist, wie alle hiesigen Gleichstellungsbeauftragten zusammen es sich in ihren feuchtesten Träumen nicht auszumalen wagen.
(**) Gut, Männer werden da auch unterdrückt, aber die haben's ja auch verdient.

--
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...

Iran

Rainer ⌂, Friday, 13.05.2011, 10:42 (vor 5345 Tagen) @ Bombe 20

(*) So frauenunterdrückend sogar, daß der Frauenanteil in
Ingenieursstudiengängen dort so hoch ist, wie alle hiesigen
Gleichstellungsbeauftragten zusammen es sich in ihren feuchtesten Träumen
nicht auszumalen wagen.

Auswärtiges Amt: Iran
Bildungs- und Wissenschaftspolitik
Seit der islamischen Revolution haben sich die Studentenzahlen vervielfacht. Heute gibt es an staatlichen und privaten Hochschulen insgesamt etwa 3,8 Millionen Studierende in Iran. Der Frauenanteil liegt bei rund 60 Prozent.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Iran/Kultur-UndBildungspolitik_node.html

zwd Berlin (tag). Die Behörden in Teheran haben eine Geschlechterquote für zahlreiche Studiengänge an den iranischen Hochschulen eingeführt.
...Über 60 Prozent der Studierenden an Irans Hochschulen sind weiblich.

http://www.zwd.info/scripts/druckvorschau.php?id=7149

Iranische Nachrichten in deutsch
http://german.irib.ir/

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Geschlechterquote

Logan, Friday, 13.05.2011, 12:02 (vor 5345 Tagen) @ Rainer

Die Einführung der Geschlechterquote sei eine neue und perfide Entrechtung von Frauen in einem Land, in dem die Frauen ohnehin unter den Folgen einer frauenfeindlichen Lesart der religiösen Überlieferungen leiden, erklärte die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, am 26. Februar in Berlin.

Nanu, und ich dachte, eine Geschlechterquote wäre ein moderner, emanzipierter Schritt zur Gleichstellung. Was denn nun, Frau Roth?

Vorschlag

Referatsleiter 408, Zentralrat deutscher Männer, Friday, 13.05.2011, 11:00 (vor 5345 Tagen) @ RR

Was der Mann gemacht hat, hätte eine Frau genauso tun können. Wir alle wissen, dass die Gesellschaft bei gleicher Tat unterschiedlich reagiert. Hier in Deutschlands Hirnen wurde verankert: "Frau = Opfer! u. Mann = Täter!" Genauso wird ein und dasselbe Verbrechen auch bewertet. Der Mann hat ein Verbrechen begangen und gehört dafür bestraft, eine Frau genauso.

In mit Säure zu bekippen ist mehr als mittelalterlich. Die Frau sieht nichts mehr und so wäre es aus meiner Sicht richtig, wenn der Mann dieser Frau den Rest ihres Lebens beim Lebensunterhalt/ Leben hilft. Schließlich ist er ja für diese Situation verantwortlich. In ebenfalls zum Pflegefall zu machen bringt für alle rein garnichts, nur Kosten.

Solch eine lebenslange Versklavung zu Hilfsdiensten soll ja auch eine Abschreckung für andere potentielle TäterInnen u. Täter sein.

--
Eine FeministIn ist wie ein Furz. Man(n) ist einfach nur froh, wenn sie sich verzogen hat.

Die führende Rolle der antifeministischen Männerrechtsbewegung hat von niemanden in Frage gestellt zu werden!

Vorschlag

Gismatis, Basel, Friday, 13.05.2011, 16:40 (vor 5345 Tagen) @ Referatsleiter 408

Solch eine lebenslange Versklavung zu Hilfsdiensten soll ja auch eine
Abschreckung für andere potentielle TäterInnen u. Täter sein.

Ich bezweifle, dass sich Verrückte, so wie der Täter einer ist, überhaupt durch irgendetwas abschrecken lassen. Es bleibt das Mittel der Früherkennung, das bei dieser Art Täter eine äußerst schwierige Angelegenheit sein dürfte.

--
www.subitas.ch

Auge um Auge - aber nur für Frauen

Linga, Friday, 13.05.2011, 21:16 (vor 5345 Tagen) @ RR

Gerade im Fernsehen: Der Autor zum Fall, bei dem eine Frau aus dem Iran sich an ihrem Peiniger rächen darf sinngemäß:

"Es soll eine Botschaft gesetzt werden an alle Männer, dass das Peinigen von Frauen nicht ungesühnt bleibt"

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