Arne Hoffmann im "ef-Magazin": "Die Kontroverse um Monika Ebeling spitzt sich zu"
Quelle: "Eigentlich frei"
Darf Gleichstellungspolitik in Deutschland auch männer- und jungenfreundlich sein? Diese Kontroverse (eigentümlich frei berichtete) ging in den letzten Tagen in voller Schärfe weiter.
Gegen eine nicht-sexistische Geschlechterpolitik agitiert etwa die Linkspartei der Stadt Goslar: Unter der in diesem Zusammenhang skurrilen Überschrift "Erst miteinder reden – dann entscheiden" (sic!) stammelte deren Vorsitzender Rüdiger Wohltmann einen Text in den Goslarer Generalanzeiger, in dem er "der Goslarer Gleichstellungsbeauftragten, Frau Monika Dittmar" (sic!) eine "Verlinkung der städtischen Homepage mit rechtsnationalen Gedankengut" (sic!) unterstellte. Gemeint sind offenbar Monika Ebeling (geborene Dittmer) und die Website des "Väternotrufs", auf der sich allerdings keinerlei "rechtsnationalen Gedankengut" findet – wovon sich durch den untenstehenden Link jeder selbst überzeugen kann. Tatsächlich prangert der "Väternotruf" mit scharfen Worten an, dass die "reaktionäre" bundesdeutsche Rechtsprechung dem "braunen Rattenfänger" (Adolf Hitler) ideologisch folge, wenn sie weiterhin das Recht der Mutter vor das Wohl des Kindes stelle.
Mit ihrem Anzeigentext bewegt sich die Goslarer Linke somit wohl nicht nur strafrechtlich mindestens an der Grenze zu übler Nachrede beziehungsweise Verleumdung. Vor allem schließt diese Partei mit solchen Schnitzern einmal mehr an eine SED-Rhetorik an, in der auch die Berliner Mauer mitsamt ihrem Todesstreifen als "antifaschistischer Schutzwall" rechtfertigt wurde. Alles erscheint legitim, wenn es nur einem – mitunter wild herbeiphantasierten – Kampf "gegen rechts" untergeordnet werden kann ...
Zum zweiten Gespräch mit Monika Ebeling geht es hier, im ef-Magazin:
Interview: "Womöglich brauchen wir wirklich keine Gleichstellungsbeauftragte mehr"