Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Die Maske der Vernunft

Rainer ⌂, Tuesday, 26.04.2011, 15:58 (vor 5362 Tagen)

Ein Beitrag aus dem "gelben Wirtschaftsforum". Die Thematik habe ich zwar schon einmal hier angeführt, allerdings bringt der Beitrag ein gute Zusammenfassung. Ich glaube, dass sich so lange nichts wesentlich ändern wird, so lange diese Thematik den Menschen nicht bewusst ist.

Um den Beitrag zu sichern stelle ich ihn hier komplett herein:
Ein Artikel, der m.E. die wichtigste Tür zum Verständnis machtstruktureller Fragen öffnet, die einem psychologisch "normalen" Menschen ansonsten unerklärbar bleiben.

Thema: Wie ticken gewissenlose, antisoziale Menschen (Psychopathen) und die Gefahr der gesellschaftlichen Umformung zu einer Pathokratie.

Wer gerne Dokumentationen anschaut: Ich bin ein Psychopath (ARTE-Doku) bei Youtube(ein relativ harmloser Fall gemessen an den monströsen Auswirkungen der Psychopathie in geopolitischem Maßstab)

Ein Auszug aus dem sehr empfehlenswerten Interview:

******
Jene Individuen, die denken, dass Veränderung durch rechtliche oder politische Prozesse herbeigeführt werden kann, verstehen nicht, dass sowohl das Recht als auch die Politik im Großen und Ganzen durch pathologische Typen erschaffen und kontrolliert werden, und dass sie zu ihren Gunsten aufgesetzt sind; und nicht zu Gunsten des normalen Bürgers. So kommt es, dass die Rechtssprechung und die Politik unzureichende Plattformen sind, einer pathologischen Gesellschaft zu konterkarieren, die durch die Bemühungen und den Einfluss von [psychologisch] Abweichenden geschaffen wurde.

Ein weiteres wichtiges Element, woran man sich erinnern sollte, bezieht sich auf Schlichtungen durch rechtliche oder politische Mittel. Die Raffinesse des Pathologischen Abweichenden ist dem eines normalen Menschen weit überlegen. Die meisten Menschen sind sich zwar der außergewöhnlichen Gerissenheit eines Verbrechers bewusst, aber Psychopathie hat in ihren verschiedenen Varianten ein weiteres Element: Die Maske der Vernunft.

Vor Kurzem haben wir gesehen, wie Cindy Sheehan dem Faktum gegenüber aufgewacht ist, dass die demokratische Partei nur eine weitere Ideologie ist, hinter der die Pathokratie operiert. Sie hat ihre Zelte dort nun abgebaut und ist heute, soweit ich weiß, im 9/11 Truth Movement. Es tut mir leid, sie darüber in Kenntnis setzen zu müssen, dass auch diese Show von Psychopathen umgeleitet wird. Sie haben doch nicht geglaubt, dass sie Verbrechen wie 9/11 durchziehen und nicht gleichzeitig ihren Rücken decken, indem sie eine ‘Wahrheitsbewegung’ anstiften und kontrollieren, oder?

Wieder und wieder erhalte ich Briefe von politischen Aktionsgruppen, die mich um Geld und Unterstützung bitten. Ich habe ihnen Geld und Unterstützungen gegeben, und habe auch endlose Briefe und E-Mails geschrieben, in denen ich ihnen sagte, dass sie mit ihren “politischen Aktionen” absolut nichts erreichen werden, wenn sie nicht Psychopathie in die Gleichung miteinrechnen. Sie waren sich alle so sicher, dass, wenn sie die Demokraten wieder an die Macht bringen, sich alles ändern wird. Fakt ist aber, dass sich gar nichts geändert hat. Das ganze Geld und die Mühen sind verschwendet. Und erst jetzt beginnen die Leute das ebenfalls zu verstehen, obwohl wir es von Anfang an gesagt haben.

Also sage ich es nocheinmal – und sage es auch weiterhin – bis das Wissen und das Gewahrsein um pathologische Menschen nicht die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient, gibt es keine Möglichkeit, dass sich die Dinge auf effektive und bleibende Weise verändern. Das ist das erste Gebot in diesem Geschäft, und wenn nur halb so viele Menschen, die sich im Moment für die Wahrheit und den Einhalt von Bush einsetzten, ihre Anstrengungen koordinieren und Zeit und Geld für die Enthüllung von Psychopathie investieren, könnten wir etwas verändern.

Am Ende aber, wurde das Wissen um Psychopathie und darüber, wie Psychopathen die Welt regieren, wirkungsvoll unterdrückt und die Menschen haben daher nicht das adequate, nuancierte Wissen, dass sie wirklich brauchen, um von Grund auf etwas zu verändern. Wieder und wieder war es in der Geschichte das Gleiche: “Triff den neuen Boss, derselbe wie der alte Boss.”

Wenn man es mit Psychopathen zu tun hat, hat man es mit einem kriminellen Geist zu tun, und wenn solche Geister sich in Positionen absoluter Macht befinden – so wie heute – gibt es nichts, was sie zurückhält – und nichts hält sie zurück. Darauf können Sie Gift nehmen.

Bush (oder präziser gesagt, seine Drahtzieher) haben fast vollständige Kontrolle über alle Abteilungen der Regierungen. Man kann das bemerken, wenn man sorgfältig beobachtet, dass egal, was Bush tut, ihn niemand wirklich zur Rede stellt. Alle “Skandale” die an die Oberfläche gekommen sind – von denen jede eine andere US Administration zu Fall gebracht hätte –, sind bloß Farcen, die für die Öffentlichkeit veranstaltet werden, um sie abzulenken, und ihnen vorzugaukeln, dass die Demokratie immer noch lebt und funktioniert.

Es gibt nur zwei Dinge, die einen Psychopathen unterwerfen können: 1) ein noch größerer Psychopath und 2) die gewaltlose, absolute Weigerung von Allen, sich unabhängig von den Konsequenzen ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Wenn jede normale Person in den USA (und weltweit) sich einfach niedersetzen und weigern würde, auch nur einen weiteren Handgriff zu tätigen, um die psychopathische Agenda zu fördern, wenn Menschen sich weigern würden, Steuern zu zahlen, wenn Soldaten sich weigern würden, in den Krieg zu ziehen, wenn Regierungsbedienstete und ‘Business’-Drohnen nicht zur Arbeit gehen würden, wenn Ärzte sich weigern würden, psychopathische Eliten und ihre Familien zu behandeln, würde das ganze System quietschend zu einem Stillstand kommen.

Aber das kann erst passieren, wenn die Massen über Psychopathie Bescheid WISSEN; in allen Details. Nur wenn sie wissen, dass sie es mit Kreaturen zu tun haben, die nicht wirklich menschlich sind, werden sie verstehen, was sie tun müssen. Aber erst wenn es ihnen miserabel genug geht, dass die Miseren, die ihnen vom Psychopathen zugefügt werden, im Vergleich verblassen, werden sie den Willen haben, das zu tun. Entweder das, oder das Wissen um die schreckliche Welt, die die Psychopathen für ihre Kinder schaffen; in welchem Fall sie aus Liebe für die Zukunft der Menschheit motiviert wären, sich zu widersetzen.
http://www.dasgelbeforum.de.org/index.php?id=205779

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Der eindimensionale Mensch

Mus Lim ⌂, Tuesday, 26.04.2011, 17:29 (vor 5362 Tagen) @ Rainer

Der eindimensionale Mensch ist eines der Hauptwerke des deutsch-amerikanischen Soziologen und Philosophen Herbert Marcuse. Es erschien 1964 in den USA unter dem Titel One-Dimensional Man und wurde drei Jahre später auch in Deutschland verlegt. Der Untertitel des Werkes lautet Die Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft.

Marcuse konstatiert sowohl in der Wissenschaft als auch im öffentlichen Diskurs ein "eindimensionales" und "positives" bzw. "positivistisches" Denken. Insbesondere die Wissenschaft flüchte sich aus Furcht vor Werturteilen oder politischer Einmischung in die Empirie und in quantitatives Denken. Grundsätzliche, qualitative Reflexion der gesellschaftlichen Probleme und Aufgabenstellungen fänden in dieser technokratischen Herrschaftswissenschaft nicht statt. Statt die Ungleichheit im Kapitalismus und die nukleare Bedrohung anzugreifen und zu kritisieren, würden diese Probleme nur verwaltet und somit immer neu reproduziert. (Mus Lim: Die Bedrohung der Freiheit und die asymetrische Behandlung von Mann und Frau durch den Feminismus werden auch nur "verwaltet" und immer neu reproduziert.) Marcuse hebt in diesem Zusammenhang einen vom klassischen Marxismus noch nicht beachteten Kapitalismus-Aspekt besonders hervor: Die Manipulation des Individuums, seine Instrumentalisierung durch die suggestive Kraft der Konsumwerbung. (Mus Lim: Die Gesellschaft wandelt sich von einer Leistungsgesellschaft zu einer Anspruchsgesellschaft.)

Herbert Marcuse setzt dem die Negation entgegen: einerseits die Verneinung durch Kritik, andererseits die Weigerung, das Spiel mitzuspielen und die Suche nach dem qualitativ Anderen. (Mus Lim: Zu der Erkenntnis haben sich die vielen Zahlesel noch nicht durchringen können.) Marcuse ist bezüglich der Änderung dieser Verhältnisse sehr pessimistisch und betont die stabilisierende, affirmative Kraft des eindimensionalen Denkens.

Das oft aufgegriffene Schlagwort der Großen Verweigerung als Ausweg taucht auf den letzten Seiten auf. Viele Gruppen der 1968er-Bewegung und der alternativen Szenen bezogen sich auf dieses Motiv, aber auch auf seine anderen Werke und propagierten ein Aussteigen aus dem kapitalistischem System. Marcuses Utopie liegt darin, eine befreite Gesellschaft vernunfttheoretisch und triebtheoretisch zu begründen, mindestens jedoch die Möglichkeit einer anderen freieren Gesellschaft wach zu halten. In seinem Essay Versuch über die Befreiung (1969), unter dem Arbeitstitel Jenseits des eindimensionalen Menschen geplant, entwickelte Marcuse im Anschluss an Der eindimensionale Mensch eine optimistischere Position.

In seinem 1967 vor Studenten der Freien Universität Berlin gehaltenen Vortrag: Das Ende der Utopie wird dieser Ansatz ausgeführt. In Gesellschaften mit hochentwickelten Produktivkräften besteht demnach die Möglichkeit zu einer Umwälzung, durch die Armut und Elend und entfremdete Arbeit abgeschafft werden können. Anders als Marx beschrieben hatte, kann "das Reich der Freiheit im Reich der Notwendigkeit" erscheinen. (Mus Lim: Das hat leider nur zu der "Schönen Neuen Welt" des Feminismus geführt.) Marcuse bezeichnet die Negation der bestehenden Gesellschaft als Voraussetzung zur Transformation menschlicher Bedürfnisse. Es bedarf einer jenseits der judäochristlichen Moral stehenden neuen Moral, die die vitalen Bedürfnisse nach Freude und nach dem Glück erfüllt und die ästhetisch-erotischen Dimensionen umfasst. (Mus Lim: Die judäochristlichen Moral ist abgeschafft und allenfalls noch in Rudimenten vorhanden. Die geforderte neue Moral ist nicht in Sicht. Das Ergebnis ist die Abschaffung jeglicher Moral.) Er befürwortet ein Experiment der Konvergenz von Technik und Kunst sowie von Arbeit und Spiel.

Charles Fourier habe die Differenz zwischen einer freien und einer unfreien Gesellschaft erstmals deutlich gemacht, indem er eine Gesellschaft in Aussicht stellte, "in der selbst gesellschaftlich notwendige Arbeit im Einklang mit den befreiten, eigenen Bedürfnissen der Menschen organisiert werden kann." In dieser Rede prägt Marcuse den Begriff vom möglichen Ende der Geschichte

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Sklaverei in der Komfortzone

Mus Lim ⌂, Tuesday, 26.04.2011, 17:34 (vor 5362 Tagen) @ Mus Lim

Sklaverei in der Komfortzone
Man stelle sich eine Gesellschaft vor, die unter einer Glaskuppel lebt. Ihre Mitglieder arbeiten, schlafen, lieben und konsumieren in dieser künstlichen Welt. Natürlich läuft das Leben nicht immer friedlich ab: Es gibt schon mal Streit mit dem Nachbarn, dem Chef oder den Politikern. Aber dann greifen bewährte Mechanismen der Deeskalation und Konfliktlösung. Niemand käme auch nur im Traum darauf, einen Blick auf die andere Seite der Glaskuppel zu riskieren oder gar sie zu zertrümmern. Warum auch: Es geht allen doch ganz ausgezeichnet, selbst der Ärmste ist noch zufrieden. So ist das Leben in der Komfortzone. Das ist keine Science-Fiction à la Brave New World oder Matrix, sondern eine Gesellschaftsbeschreibung aus der Sicht von Herbert Marcuse. Seine Zeit: die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Marcuse zeichnet das Bild einer Gesellschaft, die von den Annehmlichkeiten eines Systems - egal ob kapitalistisch oder sozialistisch - eingelullt wird und sich das gern gefallen lässt. Medien, Politik und Wirtschaft ziehen an einem Strang, um das Individuum zufriedenzustellen und zu unterdrücken. Die Konsumwelt aus Luxus, Medien und Waren ist getarnte Sklaverei. Eine beunruhigende Bestandsaufnahme des modernen Kapitalismus. Lediglich der manchmal recht unzugängliche Stil schützt den Leser davor, dass ihm angst und bange wird.

http://www.getabstract.com/zusammenfassung/4217/der-eindimensionale-mensch.html

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Der eindimensionale Mensch

Mus Lim ⌂, Tuesday, 26.04.2011, 17:45 (vor 5362 Tagen) @ Mus Lim

powered by my little forum