Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pfarrer Michael Broch spricht im Radio von Jünger und Jüngerinnen

sonnenlilie, Saturday, 23.04.2011, 17:26 (vor 5365 Tagen)

Morgens im Radio, 3 Minuten vor den Nachrichten sprechen verschiedene Rundfunkpfarrer über Gott und die Welt.
Am 21.04 sprach der Leonberger Pfarrer Michael Broch von Jünger und Jüngerinnen.
Ich dachte, was hat die Gender Sprache mit der Bibel zu tun?

Ich schrieb ihm einen Brief:
Hallo, ich habe heute Morgen 21.04. ihre Worte kurz vor den Nachrichten gehört. Sie sprachen von Jüngerinnen und Jünger. Bitte lassen sie die Gendersprache Jüngerinnen aus ihren Worten und zitieren sie die Bibel richtig.

Im Alten und im Neuen Testament begegnen uns "Jünger", seien es Jünger von Propheten oder aber von Schriftgelehrten - oder eben die Jünger Jesu. Der Ausdruck meint einen erwachsenen Schüler eines Lehrers. Jesus hatte zwölf Männer als seine Jünger berufen - als den engsten Kreis um sich herum. Später wurden die zwölf Jünger Apostel genannt. Diese Bezeichnung nimmt auch Paulus für sich in Anspruch. Entsprechend der Gepflogenheit seiner Zeit hatte Jesus keine Jüngerinnen . Und obwohl Jesus manche Tradition infrage gestellt hatte (z.B. das erweiterte Sabbatgebot), hält er sich hier an den Weg seiner Landsleute. Allerdings hören wir z.B. bei Lukas, daß einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten (Maria, genannt Magdalena) und andere Frauen, z.B. die Frau des Chuza (eines Verwalters des Herodes) und Susanna und viele andere Jesus "dienten mit ihrer Habe". Bei Lukas 8,1-4 steht über diesem Abschnitt nun "Jüngerinnen Jesu". Das ist irreführend, denn unter "Jünger" ist das zu verstehen, was oben ausgeführt wurde: Jesus beruft und Jesus benennt und Jesus sendet!

Rundfunk Pfarrer Michael Broch antwortete mir heute:

Sehr geehrter Herr .......,

Ihrem Aufruf, die Jüngerinnen wegzulassen, werde ich selbstverständlich
nicht! nachkommen. Das hat mit Feminismus nichts zu tun. Eine längere
Begründung möchte ich jetzt nicht anfügen, nur so viel: Es entsprach
zwar damaliger Gepflogenheit, nachträglich und im weiteren Verlauf nur
von Jüngern zu sprechen. Aber: "Entsprechend der Gepflogenheit seiner
Zeit hatte Jesus keine Jüngerinnen" - das ist eben ein Irrtum und
entspricht nicht den heutigen Erkenntnissen. Das Gegenteil ist der Fall.
Jesus handelte eben überhaupt nicht nach damaligen Gepflogenheiten. Mit
Jesus ist für die Frauen ein Klima der Freiheit entstanden, und das war
entsprechend damaliger Gepflogenheiten revolutionär.

Mit freundlichem Gruß

Michael Broch


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