Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Fräulein wird ein Mann

Odin, Wednesday, 11.04.2007, 14:35 (vor 6826 Tagen)

Das Fräulein wird ein Mann

Waldkraiburg (zip) - Weg mit den Klischees! Wer dachte, Kinderpfleger seien grundsätzlich weiblich und Metzger zwangsläufig männlich, soll mit der neuen Berufe-Serie der Heimatzeitung vom Gegenteil überzeugt werden.


Dass die alte Grenzziehung nicht mehr stimmt, dass im 21. Jahrhundert sprichwörtlich jede und jeder seines Glückes Schmiedin oder Schmied sein kann, beweist Patrick Merkel. Der Waldkraiburger ist einer von zwei männlichen Schülern in der Berufsschule für Kinderpflege.

Von wegen Frauensache! Die Kindergarten-Fräulein kriegen Konkurrenz. Immer mehr Buben wagen sich in die bislang von Frauen bestimmte Domäne vor. In die Klassen der Mühldorfer Berufsschule für Kinderpflege gesellen sich mehr und mehr männliche Schüler. Einer davon: Patrick Merkel aus Waldkraiburg.

Eigentlich wollte der 22-Jährige Kraftfahrzeug-Mechaniker werden, «aber da gab's halt keine Lehrstellen>. Dann fiel ihm ein: Er würde gerne mit Jugendlichen arbeiten, Streetworker werden. Er meldete sich an der Mühldorfer Schule an.

«Es ist einfach cool, Kinder und Jugendliche zu formen, ihnen Erziehung, Erfahrung mitgeben zu können>, findet der junge Mann. Seine Praktikumstage, die er einmal wöchentlich absolvieren muss, verbringt er daher im Waldkraiburger Jugendzentrum. Als «Kumpel mit Vorbildfunktion> sieht Merkel sich selbst. Als ein Jugendlicher, der selbst eine nicht ganz unbewegte Jugend hinter sich hat, glaubt er «authentisch> zu sein.

Was man in seinen Augen für die Arbeit mit Kinder und Jugendlichen braucht, ist «Verständnis, Geduld, Idealismus und Engagement>. Vor allem aber brauche man ein dickes Fell, denn: «Es kann nervlich schon sehr anstrengend sein; es besteht die Gefahr, dass man die Sachen zu nah an sich ranlässt.>

Im Gegensatz zu seinen Geschlechtsgenossen mit handwerklichen Berufen könne der angehende Kinderpfleger jedoch keine greifbaren Produkte in Händen halten. «Es ist ein schöner Beruf. Aber bis man Erfolge sieht, dauert es einfach länger.>

Natürlich sei es bei älteren Kinder schwerer, Werte und Normen zu vermitteln. Aber nicht unmöglich: «Man lernt sein ganzes Leben lang dazu.> Als Erfolg betrachtet Merkel, wenn er beispielsweise 14-jährigen Teenagern erklären kann, dass sie für Zigaretten und Alkohol noch zu jung sind: «Ihr müsst in dem Alter noch nicht rauchen>, will der Betreuer erklären. Abgesehen davon, dass sich die meisten seiner Schützlinge im Waldkraiburger Jugendzentrum die Glimmstängel ohnehin nicht leisten könnten.

Von seinen Kumpels, seiner Familie hätte es zu keiner Zeit Widerstände gegen seine Berufswahl gegeben: «Wir leben ja schließlich im 21. Jahrhundert!> Überhaupt: Als Hahn im Korb der weiblichen Klassengemeinschaft genieße er durchaus Vorteile: «Wenn ich mich melde, komm' ich auch dran.>

http://www.ovb-online.de/news/landkreis_muehldorf/waldkraiburg/art4143,971663.html

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Odin statt Jesus!
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