Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Christine ⌂, Tuesday, 10.04.2007, 12:52 (vor 6827 Tagen)

10. April 2007, 09:23 Uhr

Erziehungsstreit

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen
Margot Käßmann ist verblüfft über die bestimmt geäußerte Erziehungskompetenz katholischer Würdenträger. Diese reiben sich an Familienministerin von der Leyen und ihren Kita-Plänen.

Die evangelische Kirche hat den katholischen Kirchenoberen Ignoranz im Streit um Betreuungsplätze für Kleinkinder vorgeworfen. "Bei dieser Debatte geht es doch ganz offensichtlich gar nicht mehr um das Wohl der Kinder, sondern um das Festhalten alter Rollenbilder", sagte die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit Blick auf die erneute Kritik des Augsburger Bischofs Walter Mixa an Familienministerin Ursula von der Leyen.

Hier gehts weiter

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7. Familienbericht http://dip.bundestag.de/btd/16/013/1601360.pdf
Seite 234, Familienarbeit: - Väter 70 Std. - Mütter 46 Std.
Siehe auch: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=12360

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Max, Fliegentupfing, Tuesday, 10.04.2007, 12:56 (vor 6827 Tagen) @ Christine

... ich vermute schon lange, daß es Gründe gibt, warum die Käsefrau Käßmann heisst.

Evangelische raus! - Max

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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Chato, Tuesday, 10.04.2007, 17:57 (vor 6827 Tagen) @ Max

Kleiner Kurs über Rhetorik und Diskursmacht: "Wie schaffe ich es, in einem ganz kurzen Satz von 22 Wörtern Wahrheit und Lüge derart geschickt zu verschränken, daß meine Lüge als Wahrheit und die Kritik an ihr als Lüge erscheint, ohne daß ich weder das Verteidigen der Lüge vermeiden noch gegen den Kritiker irgendwie argumentieren muß?"

Frau Käßmann sagt: "Bei dieser Debatte geht es doch ganz offensichtlich gar nicht mehr um das Wohl der Kinder, sondern um das Festhalten alter Rollenbilder."

Dieser kurze Satz reicht in unseren Tagen aus, um die Diskursmacht zu behaupten. Daß dies so ist, ist eine Katastrophe. Das "Wohl der Kinder" ist, allzumal was die frühkindliche Entwicklung betrifft, keine Meinungsfrage, sondern eine wissenschaftlich feststehende, objektive Tatsache über die Natur des Menschen, so wie beispielsweise die Fallbeschleunigung auf dem Planeten Erde oder das Periodensystem der chemischen Elemente Tatsachen der äußeren Natur sind, die nicht von persönlichen Vorstellungen über dieselbe abhängen. "Rollenbilder" hingegen sind Bilder, und deshalb - in dem Maß, wie sie den anthropologischen Gegebenheiten widersprechen - Ideologie: von Menschen erdachte, geistige Gebilde, die den Menschen negieren.

Die feministische Ideologin Käßmann verneint in der Sache ausdrücklich das Wohl der Kinder, das sie zugleich demagogisch einklagt, indem sie es in ein und demselben, kurzen Satz sachfremd mit ihrer feministischen Rollenideologie verbindet und dieser unterordnet. Weder ist aber von der Sache her ein "Rollenbild" eine Funktion von Kindeswohl, noch letzteres eine Funktion des ersten. Damit ist Frau Käßmann objektiv der Lüge überführt. Das ist keine Meinung von mir, sondern das war ein logischer und sachlicher Beweis.

Indem sie nun auf die bestehende Diskursmacht der feministischen Ideologie hinsichtlich der "Rollenbilder" baut, lädt sie ihre eigene Lüge bei Bischof Mixa ab, der seinerseits in Wirklichkeit die Wahrheit ausspricht. Das heißt: sie verleumdet ihn. Sie klagt ihn einer Missetat an, die sie selbst begeht, indem sie das Kindeswohl zu einer Funktion ihrer Ideologie macht, um diese Anklage überhaupt erheben zu können. Wahrhaft teuflisch geschickt, wiewohl heutzutage weitverbreitet und derart subtil, daß es meistens der Aufmerksamkeit entgeht. Aber eben nicht subtil genug, um nicht dennoch erkannt werden zu können.

Ein nettes, kleines Beispiel dafür, warum Ideologie an sich und grundsätzlich das Prinzip Lüge darstellt und es zur Macht bringt. Das alles gilt ja - nota bene! - sogar unabhängig davon, ob man nun ihr feministisches "Rollenverständnis" teilt oder nicht, denn die Tatsache der Lüge ergibt sich ganz formal und logisch-strukturell aus der rhetorischen Konstruktion ihrer Behauptung.

Bezugnehmend auf Cantalamessas Karfreitagspredigt zu Sankt Peter in Rom, in der er das Fehlen des Weiblichen in unserer Welt beklagte und insinnuierte, dieses kehre zurück, wenn Frauen mehr Einfluß in unserer Welt und in der Kirche gewönnen, muß dringlichst mahnend darauf hingewiesen werden, daß, wenn man nach "Frauen an der Macht" ruft, dieses zwar tatsächlich eintreten wird, dadurch allerdings eben nicht das Weibliche (dessen Urbild gewiß die Madonna Santissima ist!), sondern das Dämonische in seiner subtilsten Vollendung zur Macht gelangen und die raffinierteste Lüge zum Prinzip der Welt - und eben auch der Kirche - würde. Den konkreten AkteurInnen ist das nicht unbedingt bewußt - aber es ist so!

Das Männliche und das Weibliche soll je einander dienen - oh ja, gewiß, denn darauf gründet nach Gottes Willen die menschliche Kultur. Aber dieser Dienst ist von je spezifischer Art. Wer diese Unterscheidung wie Cantalamessa fallen läßt, indem er ohne tieferes Verständnis, oder nur aus Schwäche, einen "Dienst an sich" behauptet und das Weibliche als allgemeines Vorbild dafür ausgibt, auch für Männer, der verweigert seinen Dienst als Mann! Väterliche Liebe ist von anderer Art, als mütterliche Liebe, und beide braucht es, in der Familie, in der Welt und ganz besonders in der Kirche. Der Dienst des Männlichen aber ist das entschlossene Bewahren der "väterlichen Ordnung" (des Patri-Archats). Deshalb kann der Mann aus Prinzip nicht vom Weibe lernen, wie sein Dienst sei, denn dieser würde dadurch in sein Gegenteil pervertiert, verraten, preisgegeben und zur Destruktion verkommen. Am vordringenden Feminismus in anderen Kirchen läßt sich das ganz genau studieren.

Originär männliche Destruktion ist dem Wesen nach immer laut und fällt jedem auf. Weibliche Destruktion hingegen wirkt wie ein Narkosegas: keiner merkt was, aber am Ende sind alle tot. Die Kirchenväter, die Patriarchen, wußten das, und auch der Herr hat's gewußt und deshalb so festgelegt. Wer hier zu schrauben anfängt, öffnet dem Widersacher das Tor, der nichts sehnlicher erwünscht, als sich auch das kostbarste aller Diademe an seine Krone heften zu können.

Wer bei sowas mitwirkt, bringt den Tod und geht selber drauf.

Nick

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Telefonmann, Tuesday, 10.04.2007, 13:02 (vor 6827 Tagen) @ Christine

"Sie sei sprachlos, wer alles zum Erziehungsexperten werde."

Sie selbst ist natürlich die Erziehungsexpertin schlechthin und muß aus diesem Grund natürlich gleich ihren eigenen Senf dazugeben.

Margot, sach mir doch mal, wie sollen die Krippenplätze denn finanziert werden?

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Zeitgenosse, Tuesday, 10.04.2007, 13:28 (vor 6827 Tagen) @ Telefonmann

"Sie sei sprachlos, wer alles zum Erziehungsexperten werde."

Sie selbst ist natürlich die Erziehungsexpertin schlechthin und muß aus
diesem Grund natürlich gleich ihren eigenen Senf dazugeben.

Wir sind sprachlos, wer alles zum Bischof geworden ist.

Das sind Leute, die das Christentum hinter sich gelassen haben.
(Hans Apel sinngemäß)

Gruß

Zeitgenosse

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Chato, Tuesday, 10.04.2007, 14:03 (vor 6827 Tagen) @ Zeitgenosse

"Das sind Leute, die das Christentum hinter sich gelassen haben." (Hans Apel sinngemäß)

Ja.

Nick

Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen

Nikios, Tuesday, 10.04.2007, 17:31 (vor 6827 Tagen) @ Telefonmann

Margot, sach mir doch mal, wie sollen die Krippenplätze denn finanziert
werden?

Sach mal, bist Du den so schlecht in Mathe?

"Die Tiere" und "die Fehler der Natur" (feministische Parteivorsitzende aus Schweden) sollen dafuer blechen! Also, wir, alle Maenner!

Wenn wir Frauen schon jahr-aber-millierden tyrranisiert und uenterdruckt haben, dann sollen wir bitterschon jetzt dafuer blechen!

DANN ABER WILL ICH AB SOFORT, DASS DIE BENUTZUNG VON FOLGENDEM VERBOTEN WIRD:

DIE WASCHMASCHINE, DAS AUTO, DER FLUGZEUG, DAS HANDY, DER FOEHN, DER NAGELLACK, DER ELEKTROHERD, DER STAUBSAUGER, DER TV, DAS RADIO, DER SOFA, DER KUECHENTISCH, DER TROCKNER, DIE SPUELLMASCHINE, DER SCHMUCK, DIE DIAMANTEN, DAS GOLD, DER HEIZOEL, DER BENZIN, DIE HUNDELEINEN, DIE WAESCHEKLAMMERN, DAS KONDOM, DIE PILLE, DIE PHILOSOPHIE, DER KUNST, DIE WISSENSCHAFT USW USW USW USW USW USW USW ....................

DENN ALL DAS WUERDE VON MAENNERN ERFUNDEN ODER ENTDECKT!

Nikos
*knallhart*

Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ...

Ekki, Monday, 16.04.2007, 21:12 (vor 6821 Tagen) @ Christine

... sich aber auch weigern müssen, seinerzeit gemeinsam mit einem katholischen Bischof auf der Pressekonferenz von Ursula von der Leyen aufzutreten, bzw. Letztgenannte hätte von sich aus besagten Zölibatär nicht einladen dürfen.

Die Kindererziehung ist der einzige Bereich, in dem wir dem Phänomen begegnen, daß man ausgerechnet Vertreter einer Organisation, die sich "freiwillig" zum Verzicht auf eine "aktive Beschäftigung" mit einem bestimmten Thema bereiterklären, in Bezug auf eben jenes Thema für besonders kompetent hält.

Daß die Vertreter dieser Organisation den Rest der Menschheit penetrant zur aktiven Beschäftigung mit diesem Thema - sprich Kinderzeugung - anhalten, steigert diesen Irrsinn.

Und daß niemand merkt - oder auszusprechen wagt, daß die Tatsache, daß auf besagter Pressekonferenz eine Vertreterin der protestantischen Kirche, deren Gründer Martin Luther mit dem Zölibat in den eigenen Reihen aufgeräumt hatte, gemeinsam mit einem Vertreter der katholischen Kirche, die an diesem Zölibat festhält (ungeachtet der Vitalität vieler anderer Glaubensgemeinschaften, die den Zölibat nicht kennen oder nie gekannt haben, einschließlich der ältesten monotheistischen Religion, des Judentums!!!), auftritt, in jeder Hinsicht himmelschreiend ist - das zeigt, wie es um die "Meinungsfreiheit" in diesem unserem Lande bestellt ist.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ...

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 16.04.2007, 21:34 (vor 6821 Tagen) @ Ekki

Hallo Ekki!

Die Kindererziehung ist der einzige Bereich, in dem wir dem
Phänomen begegnen, daß man ausgerechnet Vertreter einer Organisation, die
sich "freiwillig" zum Verzicht auf eine "aktive Beschäftigung" mit einem
bestimmten Thema bereiterklären, in Bezug auf eben jenes Thema für
besonders kompetent hält.

Daß die Vertreter dieser Organisation den Rest der Menschheit penetrant
zur aktiven Beschäftigung mit diesem Thema - sprich Kinderzeugung -
anhalten, steigert diesen Irrsinn.

Schlecht machst Du das ja nicht, vom Bereich "Kindererziehung" fast unbemerkt zur Kinderzeugung umzuschwenken. Klein bissel Demagoge bist Du aber auch, was? :-)

Selbstverständlich sind beide Kirchen bei diesem Thema absolut kompetent, wer sonst? Sie unterhalten schließlich ein Großteil der Betreuungsplätze für Vorschulkinder.
Selber Vögeln bzw. Heiraten (Zölibat ist schließlich nur ein Eheverbot) sehe ich eher nicht als zwingende Voraussetzung für Kindererziehung...

Und daß niemand merkt - oder auszusprechen wagt, daß die Tatsache, daß auf
besagter Pressekonferenz eine Vertreterin der protestantischen Kirche,
deren Gründer Martin Luther mit dem Zölibat in den eigenen Reihen
aufgeräumt hatte, gemeinsam mit einem Vertreter der katholischen Kirche,
die an diesem Zölibat festhält (ungeachtet der Vitalität vieler
anderer Glaubensgemeinschaften, die den Zölibat nicht kennen oder nie
gekannt haben, einschließlich der ältesten monotheistischen Religion,
des Judentums!!!
), auftritt, in jeder Hinsicht himmelschreiend ist -
das zeigt, wie es um die "Meinungsfreiheit" in diesem unserem Lande
bestellt ist.

Was soll daran himmelschreiend sein? Ich kann Dir da nicht folgen.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]

Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ...

Ekki, Tuesday, 17.04.2007, 22:22 (vor 6820 Tagen) @ Nihilator

Hallo Nihilator!

Hallo Ekki!

Die Kindererziehung ist der einzige Bereich, in dem wir dem
Phänomen begegnen, daß man ausgerechnet Vertreter einer Organisation,

die

sich "freiwillig" zum Verzicht auf eine "aktive Beschäftigung" mit

einem

bestimmten Thema bereiterklären, in Bezug auf eben jenes Thema für
besonders kompetent hält.

Daß die Vertreter dieser Organisation den Rest der Menschheit penetrant
zur aktiven Beschäftigung mit diesem Thema - sprich Kinderzeugung -
anhalten, steigert diesen Irrsinn.


Schlecht machst Du das ja nicht, vom Bereich "Kindererziehung" fast
unbemerkt zur Kinderzeugung umzuschwenken. Klein bissel Demagoge bist Du
aber auch, was? :-)

Weil es eben doch ein wesentlicher Unterschied ist, ob man berufsmäßig Kinder erzieht, und/oder statt dessen eigene Kinder + eine eheliche Lebensgemeinschaft hat.


Selbstverständlich sind beide Kirchen bei diesem Thema absolut kompetent,
wer sonst? Sie unterhalten schließlich ein Großteil der Betreuungsplätze
für Vorschulkinder.

Bist ein gelehriger Schüler in Sachen Demagogie:

Schmeißt schlankweg beide Kirchen in einen Topf, obwohl doch Heirat und Familiengründung durch Pastoren einer der wesentlichsten und weitreichendsten Neuerungen der Reformation waren.

Ich glaube, man darf beiden Kirchen getrost unterstellen, daß sie diesen Unterschied für wesentlich halten.

Und deshalb sind verheiratete Familienväter und -mütter - ob sie nun Geistliche sind oder nicht - um Längen kompetenter als Zölibatäre.

Und bevor Du nun den Demagogie-Vorwurf mit Blick auf meine eigene Kinderlosigkeit erneuerst:

Ich behaupte mitnichten, in Sachen Kindererziehung kompetent zu sein.

Aber es geht mir halt tierisch auf den Sack, daß Leute, die qua Statut ihrer Organisation kinderlos sind, sich nicht nur unentwegt dazu äußern, sondern meinen, auf diesem Gebiet andere Menschen, die Kinder haben - notfalls sogar solche, die 7 wohlgeratene, nicht verwahrloste Kinder großgezogen haben - schulmeistern zu müssen.

Selber Vögeln bzw. Heiraten (Zölibat ist schließlich nur ein Eheverbot)

Laut Auskunft von katholischen Laien-Funktionären gibt es im Haushalt jedes deutschen Bistums einen Posten, aus dem Alimente für die Priesterkinder, die es offiziell nicht geben darf, gezahlt werden.

Aber warum darf es diese Priesterkinder offiziell nicht geben?

Wenn das Zölibat "schließlich nur" ein Eheverbot wäre, dann könnte die heilige Mutter Kirche ja offen verkünden:

"Priester dürfen nicht heiraten, im übrigen aber können und sollen sie koitieren und zeugen, was das Zeug hält."

Wenn ich jetzt nicht zu faul wäre, würde ich Dir auf www.vatican.va und anderen Internet-Ressourcen diejenigen Aussagen des jetzigen Papstes und seiner Vorgäner heraussuchen, in denen sie mit äußerster Schärfe und Klarheit betonen, daß Zölibat den umfassenden Verzicht auf Geschlechtsleben bedeutet.

Die besagten Haushaltsposten sowie die heimlichen Verhältnisse und/oder Kinder vieler Priester sind vor dem Hintergrund der Tatsache, daß innerhalb der katholischen Kirche die Laien und außerhalb von ihr Millionen und Abermillionen von Geistlichen verschiedenster Glaubensrichtungen Familie offen leben, nicht etwa ein Ausweis für "augenzwinkernde Humanität", sondern einer Form von Schizophrenie und Wahnsinn in organisierter Form, wie ihn ansonsten nur die Kommunisten zu bieten hatten, bei denen die Bonzen die klassenlose Gesellschaft predigten und sich selbst in materieller Prasserei suhlten.

sehe ich eher nicht als zwingende Voraussetzung für Kindererziehung...

Ist es auch nicht. Ich hätte im Übrigen noch nicht einmal ein Problem damit, daß Kinder (in Kindergärten und Schulen) von Menschen erzogen werden, die selbst keine Kinder haben. Solche Menschen hat es auch unter meinen Lehrern gegeben.

Womit ich aber ein Problem habe, dazu mehr in der Antwort auf folgendes Zitat:

Und daß niemand merkt - oder auszusprechen wagt, daß die Tatsache, daß

auf

besagter Pressekonferenz eine Vertreterin der protestantischen Kirche,
deren Gründer Martin Luther mit dem Zölibat in den eigenen Reihen
aufgeräumt hatte, gemeinsam mit einem Vertreter der katholischen

Kirche,

die an diesem Zölibat festhält (ungeachtet der Vitalität vieler
anderer Glaubensgemeinschaften, die den Zölibat nicht kennen oder nie
gekannt haben, einschließlich der ältesten monotheistischen

Religion,

des Judentums!!![/b]), auftritt, in jeder Hinsicht himmelschreiend ist

-

das zeigt, wie es um die "Meinungsfreiheit" in diesem unserem Lande
bestellt ist.


Was soll daran himmelschreiend sein? Ich kann Dir da nicht folgen.

Hier ist eine Grundsatzfrage berührt, welche lautet:

Ist es überhaupt hinnehmbar, daß irgendjemand auf die Entscheidung anderer Menschen über ihren Familienstand in irgendeiner Weise Einfluß nimmt?[/u]

Daß meine Antwort "nein" lautet, ist klar.

Ich sehe hier übrigens eine starke Parallele zu anderen, inzwischen in unseren Breiten überwundenen Dingen wie

- Ständegesellschaft
- Sklaverei
- Todesstrafe

Diese und andere Dinge (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) waren, als sie existierten, für viele selbstverständlich, und die Reaktionen auf Menschen, die sie abschaffen wollten, reichten von verbaler Ablehnung bis hin zu Mord.

In meinen Augen ist die Entscheidung über Familienstand und Fortpflanzung Privatsache und unveräußerliches Grundrecht jedes Individuums. Unser Grundgesetz kennt einen unveräußerlichen Bestand an Grundrechten, die von niemandem angetastet werden dürfen. Sie sind von der sogenannten Ewigkeitsklausel (Art. 79 Abs. 3) geschützt:

?Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.?

In diesen Kanon müßte nach meiner festen Überzeugung besagte Entscheidung über Familienstand und Fortpflanzung aufgenommen werden, oder besser gesagt, es müßte einmal offiziell überprüft werden, ob besagte Entscheidung nicht bereits heute unter das Selbstbestimmungsrecht fällt.

Wie klar es auch den Verteidigern der katholischen Kirche ist, daß das Zölibat verfassungsrechtlich zumindest heikel ist, kann man bei auf der Homepage von Norbert Geis (CSU) nachlesen, einem in vielen Talkshows präsenten Verfechter konservativer Werte:

Da mit dem Recht auf Eheschließungsfreiheit nicht die individuelle Freiheit, sondern das Institut der Ehe gemeint ist, das der Staat zu garantieren hat, ergeben sich daraus auch Schranken der Eheschließungsfreiheit. Die Verfassung versteht die Ehe als Einehe. Deshalb sind Bigamie und Mehrehe nicht erlaubt. Wir kennen das Eheverbot innerhalb der Verwandtschaft oder das Inzestverbot. Auf der anderen Seite sind Zölibatsklauseln ? danach ist das privat vereinbarte Eheverbot auf Zeit zu verstehen ? unzulässig.23 Ausnahmen von der Unzulässigkeit der Zölibatsklausel gibt es nur dann, wenn verfassungsrechtlich gleiche Schutzgüter in Konkurrenz treten. Für die Besetzung konfessionsbezogener Ämter, wie z. B. in der katholischen Kirche, wird dies wegen Artikel 140 GG in Verbindung mit Artikel 137, Abs. 3 WRV allgemein bejaht.
http://www.norbert-geis.de/ueberzeugungen/ehe.htm

Zu den von Geis genannten Verfassungsartikeln im Einzelnen:

Art. 137 GG
(3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre Ämter ohne Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde.

Bewegt sich eine Verpflichtung zur Ehelosigkeit "innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes"?

Art. 140 GG:
Die Bestimmungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der deutschen Verfassung vom 11. August 1919 sind Bestandteil dieses Grundgesetzes.

Geis bezieht sich oben insbesondere auf Art. 137 Abs. 3 WRV (= Weimarer Reichsverfassung). Dieser ist identisch mit dem oben zitierten Art. 137 GG.

Da gibt es aber noch Art. 136 WRV, der besagt:
Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch beschränkt.

Und die Freiheit, eine Ehe einzugehen (oder eben nicht) - ist sie kein bürgerliches Recht? Oder sogar - ein Menschenrecht?

Ehe- und Kinderlosigkeit haben viele verschiedene Ursachen. Aber beides für die Bedingung zur Ausübung irgendeines Amtes zu machen, ist in meinen Augen ein Unding.

Interessant übrigens:

Geis spricht in seinem obigen Zitat von einer Zölibatsklausel als einem "privat vereinbarte Eheverbot auf Zeit"! "Auf Zeit" bedeutet für mich "mit einer im Vorhinein festgelegten zeitlichen Beschränkung versehen". Das Zölibat dagegen soll den Zölibatär ja bis an sein Lebensende binden. Allerdings - es lebe die juristische Wortklauberei! - ist es nicht zu leugnen, daß uns allen zeitliche Schranken durch den Tod gesetzt sind, womit die Logik wieder im Lot wäre.

EIN unabweisbares Argument hat die katholische Kirche allerdings auf ihrer Seite:

Zum Priesteramt wird niemand gezwungen.

Eben!!! Und deshalb wird die Zölibats-Schweinerei auch nicht von gelahrten verfassungsrechtlichen Diskussionen erledigt werden, sondern von dem sich weiterentwickelt habenden Bewußtseinsstand der Menschen, die mit ihrer stillen, aber wirkungsmächtigen Verweigerung bereits jetzt in vielen Ländern dabei sind, dieses unmenschliche Institut einfach auszutrocknen.


Warum mich das alles überhaupt umtreibt? Müßte es doch nicht, oder? Ich bin schließlich kein katholischer Priester

Nö, müßte es nicht. Es war zu allen Zeiten ein unfehlbares Rezept für Gemütsruhe und Lebenssicherheit, sich nur um seinen eigenen Dreck zu kümmern und sich den Rest am Arsch vorbeigehen zu lassen.

Insofern bin ich wohl wirklich bescheuert, mich über Mißstände zu echauffieren, die mich gar nicht direkt betreffen.

Gruß

Ekki

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Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

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