Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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puristisch gelebte Emanzipation

Gismatis, Basel, Saturday, 31.03.2007, 20:06 (vor 6837 Tagen) @ Conny

Und der Mann pisst seelenruhig neben dran. Anders herum wäre das Geschrei
groß.

Dass die Intimsphäre von Männern in der Regel weniger respektiert wird als die von Frauen lässt sich oft beobachten.

So ist es nichts Ungewöhnliches, dass weibliche Putzkräfte für die Reinigung des Herren-WCs während des laufenden Betriebes zuständig sind. Und einmal, im Herrenumkleideraum eines Freibades, war eine Frau seelenruhig am Putzen, während sich die Männer nackt ausgezogen haben. Umgekehrt dürfte das kaum toleriert werden.

Vor einiger Zeit kam in der Sendung Quer auf dem Schweizer Fernsehen ein Bericht, in dem es darum ging, wie sich die Anwesenheit anderer Männer auf die Pinkelgeschwindigkeit am Pissoir auswirkt (je ungestörter desto entspannter und damit schneller). Zu diesem Zweck wurde eine versteckte Kamera eingebaut, die das ganze Geschehen von vorn gefilmt hat. Der Penis war zwar abgedeckt, aber zumindest der zuständige Techniker muss freie Sicht gehabt haben. Aber egal, wie sehr abgedeckt und verpixelt würde, ich finde auf einer öffentlichen Toilette haben Kameras schlicht nichts zu suchen! Auch hier würde man sich ähnliche Untersuchungen auf Damentoiletten nicht getrauen.

Arne Hoffmann hat in der Ausgabe Nr. 13 seiner "Invisible Men" vom 31. August 2001 folgenden Fall dokumentiert:

COCKTAIL-BAR: FRAUEN KÖNNEN MÄNNER DURCH EINWEG-TOILETTENSPIEGEL BEOBACHTEN

Nach unzähligen Filmen, Büchern und Werbe-Spots, in denen Männer gedemütigt und lächerlich gemacht werden, frage ich mich immer wieder: Was wird ihnen als nächstes einfallen? In der Regel hält selbst meine schriftstellerische Phantasie mit der Wirklichkeit nicht mit: Eine südafrikanische Cocktailbar hat unter Berufung auf ein englisches Vorbild Einweg-Spiegel zwischen den Männer- und Frauen-Toiletten installiert, die für die weiblichen Besucher durchsichtig sind. Die männlichen Besucher wissen nichts davon (es sei denn, sie erfahren es früher oder später per Zufall). Die Frauenwaschräume sind des weiteren mit Couches ausgestattet, so dass die Damen gemütlich und in aller Ruhe die Männer anglotzen und über sie lachen können. Der Artikel unter http://www.suntimes.co.za/2001/08/19/arts/cape/anec01.htm erinnert an manchen früheren Artikel über häusliche Gewalt gegen Männer: Unkritisch, eher amüsiert, verständnisvoll für die Frauen. Es überrascht auch keineswegs, wie eilfertig die befragten Männer erklären, selbstverständlich keine Opfer zu sein. Ob Frauen genauso verständnisvoll wären, wenn sie unwissentlich von männlichen Barbesuchern durch Einweg-Toilettenspiegel betrachtet werden könnten?

Gismatis

--
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