Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Bußgeld für schlechte Eltern?

Christine ⌂, Friday, 30.03.2007, 11:23 (vor 6838 Tagen) @ Nihilator

"Berlin (RPO). Die Bundesregierung will Eltern, die ihre
Erziehungspflicht verletzen, künftig offenbar mit Bußgeldern bestrafen.
Zudem sollen die Familiengerichte einem Medienbericht zufolge in die Lage
versetzt werden, verpflichtende "Erziehungsgespräche" anzuordnen. Auch
Eltern, die nicht mit Jugendämtern kooperieren, sollen mit Geldbußen
rechnen müssen.

Eine Arbeitsgruppe habe im Auftrag von Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries (SPD) "familiengerichtliche Maßnahmen bei Gefährdung des
Kindeswohls" entwickelt, berichtet die "Berliner Morgenpost".

Ein Kernpunkt des Maßnahmenkatalogs sei die gerichtliche Anordnung von
"Erziehungsgesprächen", in denen die Familiengerichte mit betroffenen
Eltern drohende oder bereits vorliegende Gefährdungen des "Kindeswohls"
erörtern sollen. Gegen Eltern, die solch einem Gespräch unentschuldigt
fernblieben, könne ein Ordnungsgeld verhängt werden.

Ziel sei es, die verpflichtenden "Erziehungsgespräche" als neuen Passus im
"Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der
freiwilligen Gerichtsbarkeit" zu verankern. Die Novelle der Arbeitsgruppe
regelt nicht die Höhe des Ordnungsgeldes. Experten halten jedoch einen
Betrag zwischen 50 und 100 Euro für angemessen." [/i]
(Quelle:
RPonline)

Ich glaube langsam fast nicht mehr, was ich täglich lese...

deswegen bin ich auch gegen flächendeckende Krippen. Das heißt jetzt nicht, das ich glaube, das diese grundsätzlich schlecht sind, sondern weil damit für mich eine schleichende Einführung der staatlichen Gewalt (Aufsicht) einhergeht.

Eine Gegendarstellung vom Kinderschutzzentrum gibt es allerdings auch, sie ist hier zu finden.

Kinderschutzzentrum: Bußgeld für Eltern ist keine Lösung
SPD-Vorstoß zu Geldstrafen für erziehungsunwillige Väter und Mütter ist bei Experten umstritten

Von Christa Beckmann

Soll man erziehungsunwillige Eltern mit einem Bußgeld dazu zwingen, ihren Pflichten nachzukommen? In dieser Frage sind sich die Berliner uneins. Nachdem ein entsprechender Vorstoß von SPD-Chef Michael Müller bei der Opposition und dem Landeselternausschuss gut ankam, ist man beim Berliner Kinderschutzzentrum eher skeptisch. Psychologin Lotte Knoller hält Zwangsgelder für wenig geeignet, um eine Zusammenarbeit von Erziehungsberechtigten mit Schulen oder Jugendämtern zu erreichen. "Eltern lassen sich dadurch nicht beeindrucken." Das zeigten die Erfahrungen mit Scheidungskindern. Es gebe viele Beispiele, in denen ein Elternteil dem ehemaligen Partner das Umgangsrecht mit dem Kind verweigere und sich auch durch Bußgelder nicht davon abbringen lasse. "Außerdem", fragt die Psychologin, "was ist, wenn die Eltern zahlungsunfähig sind? Und was nützt es, wenn eine Mutter oder ein Vater schließlich zum Gespräch erscheint, und sagt: ich bin nur hier, weil ich muss?" Viel wichtiger sei es, dass sich die Jugendämter früher an die Familiengerichte wendeten. "Heute geschieht das oft zu spät", sagt die Mitarbeiterin des Kinderschutzzentrums. Sei das Kindeswohl gefährdet, könne das Gericht den Eltern Auflagen erteilen. Sollten diese dann nicht mitarbeiten, habe das Gericht die Möglichkeit, den Eltern das Sorgerecht zu entziehen. Das sei deutlich wirkungsvoller.
--

Der Rest ist im o.g. Link zu lesen.

Gruß - Christine

--
7. Familienbericht http://dip.bundestag.de/btd/16/013/1601360.pdf
Seite 234, Familienarbeit: - Väter 70 Std. - Mütter 46 Std.
Siehe auch: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=12360

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


gesamter Thread:

 

powered by my little forum