Studie: Aus Kitakindern werden Störenfriede
Neues von der Krippenfront:
Eine US-Studie behauptet: Kinder, die schon früh in Kindertagesstätten gehen, entwickeln sich später in der Schule eher zu Störenfrieden und Unruhestiftern. Gleichaltrige, die daheim von Eltern, Tagesmüttern oder Kinderfrauen betreut werden, sind - wen überrascht's - braver.
Für weiteren Zündstoff in der Kita-Debatte dürfte das Ergebnis einer neuen amerikanischen Langzeitstudie zur Kinderbetreuung sorgen. Die zwei Millionen Dollar teure Untersuchung trägt den Titel ?Are There Long-Term Effects of Early Child Care?? und gilt als die größte, umfassendste und am längsten angelegte Untersuchung zur Kinderbetreuung in den USA. Finanziert hat sie das staatliche National Institute of Child Health and Human Development, veröffentlicht hat sie das Fachblatt ?Child Development? in seiner aktuellen Ausgabe. Das Pikante an der Sache: An der Studie sind Forscher der so genannten NICHD-Studie (National Investigation on Child Development) beteiligt, die der Kita-Betreuung bislang weitgehende Unbedenklichkeit bescheinigt hatte. Krippenbefürworter hatten sich in jüngster Vergangenheit immer wieder auf die NICHD-Studie berufen. Ihnen liefert die neue Studie nun kein Futter mehr, Krippengegner dürften dagegen Aufwind verspüren.
weiter:
http://www.welt.de/wissenschaft/article783763/Aus_Kitakindern_werden_Stoerenfriede.html
Die Studie gibt es hier:
http://secc.rti.org/
Studie: Aus Kitakindern werden Störenfriede
Für weiteren Zündstoff in der Kita-Debatte dürfte das Ergebnis einer neuen
amerikanischen Langzeitstudie zur Kinderbetreuung sorgen. Die zwei
Millionen Dollar teure Untersuchung trägt den Titel ?Are There Long-Term
Effects of Early Child Care?? und gilt als die größte, umfassendste und am
längsten angelegte Untersuchung zur Kinderbetreuung in den USA. Finanziert
hat sie das staatliche National Institute of Child Health and Human
Development, veröffentlicht hat sie das Fachblatt ?Child Development? in
seiner aktuellen Ausgabe. Das Pikante an der Sache: An der Studie sind
Forscher der so genannten NICHD-Studie (National Investigation on Child
Development) beteiligt, die der Kita-Betreuung bislang weitgehende
Unbedenklichkeit bescheinigt hatte. Krippenbefürworter hatten sich in
jüngster Vergangenheit immer wieder auf die NICHD-Studie berufen. Ihnen
liefert die neue Studie nun kein Futter mehr, Krippengegner dürften
dagegen Aufwind verspüren.
Aus dem Abstract (Fettdruck von mir):
"The results indicated that although parenting was a stronger and more consistent predictor of children's development than early child-care experience, higher quality care predicted higher vocabulary scores and more exposure to center care predicted more teacher-reported externalizing problems."
Also:
1) Die Eltern sind ein deutlich wichtigerer Faktor als Art der Betreuung.
2) Gute Betreuung, egal welcher Art, führt zu besserem Wortschatz.
3) Von Lehrern berichtet. Hmm: "Wir führen eine Studie zu den Auswirkungen von Kitas durch. hat sich Schüler X in letzter Zeit irgendwann mal auffällig verhlten?"
Die Welt schreibt: "Mit jedem Jahr, das ein Kind mindestens zehn Stunden pro Woche in einer Kita verbracht hat, steigt dessen Aufsässigkeit später in der Schule um rund ein Prozent."
Das zumindest ist falsch gelesen:
"During the study, researchers measured the quality, quantity and type of child care the children received from birth until they were 54 months old. Child care was defined as care by anyone other than the child?s mother that was regularly scheduled for at least 10 hours per week. This included care by fathers, grandparents and other relatives." (Pressemeldung des NIH)
Das wäre erschreckend, z.B. bei Scheidungskindern, die mehr als 10 Stunden in der Woche vom Vater betreut würden, wenn der Effekt denn tatsächlich signifikant wäre. Um es mit dem Erstautor des papers zu sagen: "Wenn man in eine Schulklasse beobachtet, wird man aus dem verhalten der Kinder nie darauf schließen können, wie sie betreut wurden." Der gefundene Effekt ist am Rande der Meßbarkeit und bei der bisherigen Datanlage ist nicht sicher, ob er überhaupt existiert.
susu
Studie: Aus Kitakindern werden Störenfriede
Die Welt schreibt: "Mit jedem Jahr, das ein Kind mindestens zehn Stunden
pro Woche in einer Kita verbracht hat, steigt dessen Aufsässigkeit später
in der Schule um rund ein Prozent."
Das zumindest ist falsch gelesen:
"During the study, researchers measured the quality, quantity and type of
child care the children received from birth until they were 54 months old.
Child care was defined as care by anyone other than the child?s
mother that was regularly scheduled for at least 10 hours per week.
This included care by fathers, grandparents and other relatives."
(Pressemeldung des NIH)Das wäre erschreckend, z.B. bei Scheidungskindern, die mehr als 10 Stunden
in der Woche vom Vater betreut würden, wenn der Effekt denn tatsächlich
signifikant wäre.
susu
Die Definition "child care" als "Mutter und Kind" muß nicht bedeuten daß "Vater und Kind" schlechter abschneiden. Weiß man denn, inwieweit z.B. "Vater und Kind" in einen Topf mit Fremdbetreuung geworfen - und dadurch abgewertet - wurde?
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