2 Leserbriefe zum Thema Kinderkrippen in Frankreich aus der FR:

Als in Frankreich lebende Mutter verwundert mich Ihr Artikel durch sein Übermaß an Wertung und fordert mich zum Widerspruch heraus. Ich bin von Beruf Tierärztin, mein Mann ist Franzose, und wir haben ein einjähriges Kind. Ich beginne jetzt nach und nach wieder Teilzeit zu arbeiten, und obwohl wir im hochgelobten Land der Kinderkrippen leben, versuchen wir uns partnerschaftlich die Betreuung unseres Kindes zu teilen, was hier nur auf Grund der beruflichen Selbstständigkeit meines Mannes möglich ist. Um direkt den letzten Satz des Artikels heranzuziehen: "Ein wenig mehr Kinddezentrierung führt zu mehr Kinderfreundlichkeit." Ist das so? Bedeuten höhere Geburtenzahlen automatisch mehr Kinderfreundlichkeit? Gilt mittlerweile in dieser Debatte "Quantität statt Qualität"? In meinem persönlichen Umfeld in Frankreich erlebe ich regelmäßig, wie auf junge Mütter Druck von den Arbeitgebern ausgeübt wird, damit die Frauen acht Wochen nach der Geburt wieder vollzeitig zur Verfügung stehen.

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein