Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gender reloaded - Femimythen im Arbeitsleben

hquer, Sunday, 18.02.2007, 22:26 (vor 6871 Tagen)

--- GENDER RELOADED

Die Frau als das benachteiligte Geschlecht: An diese Sicht der Dinge haben wir uns längst gewöhnt. Neuerdings jedoch machen Männer mobil - und weisen auf ihre eigenen Benachteiligungen hin. So sieht der Männerrechtler Arne Hoffmann in der zentralen Debatte um die Berufschancen der Geschlechter nichts weiter als moderne Mythen am Werk. Die folgenden Passagen sind (redaktionell zu diesem Beitrag umgeformt) Hoffmanns Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" entnommen, in dem sämtliche Behauptungen und Zitate mit exakten Quellenangaben belegt sind.


Mythos 1: Frauen erhalten für dieselbe Arbeit weniger Lohn als Männer

Dass dies Unfug ist, sollte einem zunächst mal schlichte Logik sagen: Es ist für jeden auch noch so patriarchalisch denkenden und vorurteilsbeladenen Arbeitgeber de facto unmöglich, Frauen aus sexistischen Motiven heraus mittel- und langfristig schlechter zu bezahlen als Männer. Wenn das so wäre, könnte sich jeder Betrieb eine goldene Nase verdienen, indem er einfach nur Frauen einstellt, dadurch billiger produzieren und verkaufen kann und sich einen größeren Kundenkreis erschließt. Warum sollte überhaupt noch ein Unternehmer teure Männer einstellen, wenn Frauen dieselbe Arbeit viel billiger erledigen?

Mittlerweile hat nicht nur die Europäische Union ihren Vorwurf zurückgezogen, in Deutschland gebe es ein frauenfeindliches Lohngefälle. "In der Tat war ermittelt worden, dass Frauen (...) im Vergleich zu Männern in fast jedem Beruf, den sie gemeinsam mit männlichen Kollegen ausüben, identisch bezahlt werden". Selbst das Frauenministerium beginnt zu erkennen, dass von einer Lohndiskriminierung nicht länger die Rede sein kann. "Technische Angestellte werden in der Regel besser bezahlt als kaufmännische, auch wenn sie der gleichen Leistungsgruppe angehören; der größte Teil der weiblichen Angestellten übt aber kaufmännische Tätigkeiten aus. Jeder fünfte männliche Angestellte hat eine (Fach-)Hochschulausbildung, aber nur knapp jede zwanzigste Frau. ... Weibliche Angestellte sind im Durchschnitt jünger (36 Jahre, Männer 42) und haben damit ein geringeres Dienstalter (9 bzw. 13 Jahre). Das Ministerium nennt weitere Gründe: Frauen machen weniger Überstunden und weniger Tätigkeiten, für die es Schmutz-, Lärm- oder Gefahrenzulagen gibt. Sie leisten selten Schichtarbeit."

Am 18. Januar 2001 schließlich meldete die Deutsche Presseagentur (dpa), dass man auch einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zufolge von ungleichem Lohn für gleiche Arbeit nicht länger sprechen könne. Zwar erhielten Frauen in unbefristeter Vollzeitbeschäftigung immer noch nur 84 Prozent der monatlichen Durchschnittslöhne von Männern. "Berücksichtigt man aber Unterschiede bei Alter, Qualifikation, beruflicher Stellung oder Dauer der Betriebszugehörigkeit, werden Frauen in puncto Entlohnung nicht diskriminiert. (...) Mit Ausnahme der Handelsberufe erzielten Frauen mit gleicher Qualifikation auf gleichen Arbeitsplätzen in allen Berufsgruppen sogar etwas höhere Brutto-Stundenlöhne."


Mythos 2: Frauen werden auf Teilzeitarbeitsplätze verdrängt

Auch davon kann dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes zufolge keine Rede sein: Lediglich 4,8 Prozent der berufstätigen Frauen gaben an, mit einem solchen Job vorlieb nehmen zu müssen, weil sie keine Vollzeitbeschäftigung fanden. Rund drei Viertel hatten überhaupt kein Interesse daran, von morgens um acht bis abends um fünf eine Stelle auszufüllen. Sogar in Toppositionen des Managements finden sich mit 36 zu 11 Prozent mehr als dreimal so viele Frauen wie Männer, die vorhatten, zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Berufsleben nur noch teilzeit zu arbeiten. Es gibt sehr viele "Frauen, die in der Berufstätigkeit nur ein Übel sehen, das es so bald wie möglich zu beenden gilt", sagt die Münchner Finanzberaterin Helma Sick. "Offenbar existiert in den Köpfen die alte Rollenverteilung: Mann sorgt vor, Frau wird versorgt - immer noch."


Mythos 3: Frauen werden durch Männerseilschaften aus der Führungsebene ferngehalten

Eine Frau wie die ehemalige Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Annette Winkler, die mit gerade einmal 32 Jahren und gleich zwei Baufirmen zur deutschen Unternehmerin 1991 erklärt wurde, erklärt unumwunden: "Ich hatte als Frau immer Vorteile, keine Nachteile." Was Frau Winkler von vielen anderen Frauen unterscheidet, die es nicht so weit schaffen, ist vermutlich vor allem ihre Bereitschaft zur Leistung. Ende der neunziger Jahre steuerte nur ein Drittel der weiblichen Studienberechtigten eine leitende Stellung an, aber fast die Hälfte ihrer männlichen Kommilitonen. Wichtig ist den Studentinnen an einem Beruf "Selbstverwirklichung, Spaß und Soziales" - Kriterien, die zu nennen Frauen sich leisten können: Ein besonders hoher Verdienst muss nicht dazu gehören, weil auch heute noch in den seltensten Fällen eine Frau ihr ganzes Berufsleben hindurch einen gesunden Partner und den Nachwuchs finanziell versorgen muss. Während die Mehrzahl der Männer aus eben diesem Grund um die weniger "spaßigen" und "erfüllenden", aber dafür um so karriereträchtigeren Fächer wie Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik nicht herumkommt, können es sich Frauen zu mehr als 70 Prozent leisten, Fächer wie Germanistik, Anglistik, Romanistik, Pädagogik und Psychologie zu studieren.

Die Professorin an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik Sonja Bischoff schickte je tausend Männern und Frauen einen Fragebogen zu, um deren Qualifikation herauszufinden. Gleichzeitig befragte sie 53 Großunternehmen danach, welche Qualifikationen dringend erwünscht waren. Das Ergebnis: Frauen waren keineswegs wegen ihres Geschlechts benachteiligt, was Führungspositionen anging. Das Problem lag schlichtweg darin, dass sie die dafür benötigten Anforderungen nicht mitbrachten. Gesucht werden zum Beispiel Mitarbeiter, die auf dem Gebiet der Informatik zu Hause sind. Heute noch sind aber die allermeisten Computerkids Jungen.

Im Sommer 1999 befragten Emnid und das Trendbüro Hamburg im Auftrag der Zeitschrift "Freundin" 1700 Angehörige des weiblichen Geschlechts und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass 60 Prozent von ihnen statt mit dem Chefsessel mit dem Ceranherd liebäugelten - freiwillig. Von einer "Verdrängung der Frau aus den Führungsetagen" oder "Wer sich nicht wehrt, landet am Herd" könne keine Rede sein. Diese Meldung führte zu "wahren Hassorgien aus der feministischen Fraktion", berichten die an dieser Untersuchung beteiligten Trendforscher.


Mythos 4: Benachteiligung im Beruf trifft vor allem Frauen

Das männliche, nicht das weibliche Geschlecht ist im Berufsleben heute benachteiligt. Dies beginnt schon damit, dass junge Männer ihren beruflichen Aufstieg wegen Kriegs- oder Zivildienst unterbrechen müssen und gegenüber gleichaltrigen Frauen unvermeidlich ins Hintertreffen geraten. Eine Frau, die heute 30 ist, ist allein aufgrund ihres Geschlechts einem Mann im selben Alter zwei Jahre voraus - ein Zeitraum, in dem sie mit dem nötigen Ehrgeiz entweder ihren Doktortitel gemacht oder wichtige Berufserfahrung gesammelt haben und ihre Karriere so entscheidend vorangebracht haben kann. Diese gewonnenen zwei Jahre lassen sie für den Rest ihres Lebens in Gehalts- und Pensionsstufe gegenüber ihren männlichen Altersgenossen im Vorteil sein. Des weiteren kann sie, ohne soziale Sanktionen befürchten zu müssen, in Mutterschaft oder Familie ausweichen. Sie hat letztlich die Wahl zwischen Vollzeittätigkeit, Teilzeitarbeit in verschiedenen Konstellationen oder einer reinen Hausfrauenrolle. Ein Mann, der seine beruflichen Ziele nicht erreicht oder dem mehrere Jahrzehnte Acht-Stunden-Tag wie die reine Hölle erscheinen, hat in aller Regel die Wahl zwischen Vollzeitarbeit, Vollzeitarbeit und Vollzeitarbeit. "Bei Frauen akzeptieren Arbeitgeber das Engagement für die Familie, bei Männern nicht" berichtete das Wirtschaftsmagazin Bizz.


Mythos 5: Insgesamt haben sich Männer die schöneren Seiten des Arbeitslebens gesichert

Ganz im Gegenteil: 24 der 25 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so bezeichneten "Todesberufe" werden fast ausschließlich von Männern ausgeübt. Den Berichten der WHO zufolge haben die Männer einen enormen Vorsprung bei Krankheiten, die als Folge zu starker beruflicher Belastung entstehen, etwa Atemwegserkrankungen, die verschiedensten Krebskrankheiten und Kreislaufleiden. Negativ erlebter Stress schlägt sich in Erkrankungen des Herzens und der Verdauungsorgane nieder. Laut Auskunft des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ist die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern bei den anerkannten wie den neuen Berufskrankheiten eklatant: So standen 1996 im Kohlebergbau, Spitzenreiter bei den gesundheitsvernichtenden Jobs, 4.449 erkrankte Männer ganzen zehn erkrankten Frauen gegenüber, bei der Herstellung von Metallerzeugnissen sind es 3.572 Männer und 96 Frauen, im Baugewerbe beträgt das Verhältnis 3.718 zu 54. Die höchste Anzahl weiblicher Berufskrankheiten überhaupt fand sich 1996 im Ernährungsgewerbe mit gerade 340 Fällen.

Zu den Krankheiten kommt allerdings noch eine hohe Zahl von Verletzungen, Vergiftungen und anderer Berufsunfälle. Weltweit sterben der International Labor Organization (ILO) zufolge 1,1 Millionen Männer allein durch Industrieunfälle und übertreffen damit die Zahl derjenigen, die durch Straßenunfälle, Krieg, Gewalt und AIDS getötet wurden. Für jeden tödlichen Berufsunfall, der einer Frau zustößt, stehen zwölf Männer, die auf diese Weise ums Leben kommen. - Das ist kein Zufall: Erstens werden Männer grundsätzlich dort eingesetzt, wo die Gefahren am größten sind, und zweitens werden Frauen im Gegensatz zu Männern zusätzlich durch rechtliche Verordnungen vor stärkeren Belastungen geschützt.

Feministinnen scheint das Arbeitsleben von Männern wie das Paradies vorzukommen. "Fünfzig Prozent des Himmels für die Frau, fünfzig Prozent des Hauses für den Mann" fordert etwa Alice Schwarzer. Himmlisch geht es jedoch auch in den höheren Einkommensschichten keineswegs zu. Untersuchungen unter Tausenden von Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführern großer Firmen und Konzerne sowie freiberuflich Tätigen (Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Ärzte) und Angestellten des mittleren Managements brachten stattdessen folgende Erkenntnisse über das Lebensgefühl oberhalb der "gläsernen Decke" hervor: Fast die Hälfte beklagt, dass sie ihre Arbeit so in Anspruch nimmt, dass für ein Privatleben kaum Zeit bleibt. Jeder Fünfte ist generell unzufrieden mit dem Malocherzwang. Was nicht verwundert: In den obersten Etagen wird heute 13 Stunden pro Tag gerackert, das Wochenende eingerechnet. Bei jedem vierten Schwerverdiener nimmt der Beruf mehr als vier Fünftel des gesamten Tages in Anspruch - eine Sklaverei, die sich mit manchem Geplacke in den untersten Schichten vergleichen lässt. 84 Prozent der Manager wissen, dass ihr Tagesrhythmus sich mit einer unbelasteten Ehe nicht vereinbaren lässt, Freunde haben sie aus Zeitmangel auch so gut wie keine mehr, und selbst in der Rolle des autoritären "Chefs" fühlen sich viele unbehaglich.

Es sollte zudem offensichtlich sein, dass von einem Genießen der schwer erarbeiteten Finanzen in nur sehr eng umgrenztem Ausmaß die Rede sein kann. Vielen Anwälten bringt ihr Streben nach Einkommen und Anerkennung statt dessen schon im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren Herzschmerzen, Bluthochdruck, Arthritis und Schlaflosigkeit ein. Managern geht es nicht anders. Zur Palette ihrer Beschwerden zählen Herz-Kreislauf-Probleme, Magenschleimhautentzündungen und -geschwüre, vegetative Störungen, Herzinfarkte, Nervenzusammenbrüche sowie diverse Ängste, Depressionen und Suchtkrankheiten. Der Missbrauch und die Abhängigkeit von Alkohol und Tabletten ist bei Führungskräften deutlich höher als im Durchschnitt der Bevölkerung. Auch die typische "Herzinfarktpersönlichkeit" stimmt ziemlich exakt mit dem Ideal des energiegeladenen, ehrgeizigen, aggressiven und durchsetzungsstarken Machers in der Leistungsgesellschaft überein. Der seelische und körperliche Zusammenbruch als Folge des jahrelangen gesundheitlichen Raubbaus ist regelmäßig nur eine Frage der Zeit. So fallen etliche Topmanager tot um, bevor sie auch nur einen Teil der Früchte ihrer Anstrengungen verzehren können.

Das also ist das Gelobte Land, das dem weiblichen Geschlecht bislang bösartig vorenthalten wurde. Vielen Frauen, die auf die feministische Propaganda hereingefallen sind oder sich aus anderen Gründen auf den Weg "nach oben" gemacht haben, geht es natürlich nicht anders als den Männern. Der Psychoanalytiker Horst Eberhard Richter erzählt von den Schattenseiten der weiblichen Emanzipation: "Da kommen welche mit Krankheiten zu uns, die bisher eindeutig männliches Privileg waren. Viele rauchen, trinken und hetzen zuviel, passen sich übereifrig den technokratischen Strukturen an. Sie richten sich psychosomatisch zugrunde! Die Entwicklung ist teilweise dramatisch." In der Tat hatten vor dreißig Jahren zwanzigmal so viele Männer Magengeschwüre wie Frauen, heute sind es "nur noch" doppelt so viele. Auch was die Selbstmordraten angeht, tun die Frauen alles, um den männlichen Vorsprung einzuholen. Psychologinnen und Ärztinnen bringen sich dreimal so häufig ums Leben wie traditionell lebende Frauen, da sie mit denselben inneren Konflikten wie viele Männer leben müssen: Isolation, Einsamkeit, Unterdrücken von Gefühlen, ein ständiges Hin-und-Hergerissensein zwischen beruflichem Ehrgeiz und persönlichen Bedürfnissen. Auch Arbeitsmediziner bestätigen, dass sich bei Frauen in Führungspositionen die Fälle von Alkoholabhängigkeit häufen. ---


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