Die neuen Spießer
Odin, Sunday, 11.02.2007, 13:35 (vor 6878 Tagen)
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, aber das Thema finde ich recht interessant und gehört natürlich auch in "unseren" Bereich:
--
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Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
Nihilator
, Bayern, Sunday, 11.02.2007, 17:31 (vor 6878 Tagen) @ Odin
Liegt Ihnen Deutschland am Herzen?
Definitiv.
Möchten Sie es sauberer, schöner, manierlicher haben?
Teilweise ja.
Und sind Sie nicht auch der Meinung, dass man auf Arbeitslose mehr Druck ausüben müsste, ...
Ja. Allerdings hat sich da inzwischen einiges getan.
...dass Frauen statt Karriere lieber wieder Kinder machen sollten...
Fast. Sie müssen sich halt entscheiden.
...und dass Ausländer eine Bedrohung für die deutsche Kultur sind?
Was für ein abwegiger Gedanke! Was soll an Neukölln und Kreuzberg, den No-Go-Areas für Deutsche, wo auf offener Straße Bullen erschlagen werden und der Staat ganze Gebiete aufgibt und sich selbst überläßt, bedrohlich sein? *gg*
Was soll bedrohlich sein an Schulklassen mit 90% Ausländeranteil, in denen 60% kaum Deutsch sprechen und folglich keiner vernünftig etwas lernen kann? Außer Abziehen und das restliche Handwerk des Berufskriminellen natürlich.
Die 100%-Garantie schon für Kinder, im Leben immer zu scheitern.
Ach was, das ist doch nicht bedrohlich. Schön multikulturell ist es, mit Grillfesten und Dönerbuden und vielen wunderbaren Kulturen, die alle schön friedlich koexistieren. ROTFL
Vermissen Sie die gute, alte Zeit und die guten, alten Autoritäten?
Manches davon.
Sagen Sie "Ja", denn dann liegen Sie im Trend. Dann sind sie ein Spießer und müssten sich noch nicht einmal dafür schämen.
Hurra, ich bin also ein Spießer! Und muß mich nicht einmal dafür schämen. *g*
Mach ich auch nicht. ![[image]](http://www.femdisk.com/images/smilies/zunge.gif)
Und so sieht das Feindbild aus: fettiges Haar, Strickpullover, Rudi Dutschke - die 68er als Buh-Generation, der man alles anhängen kann: Geburtenrückgang, Erziehungskrise, schlecht integrierte Ausländer.
Lila Latzhose, Doppelname, Nickelbrille und Kurzhaarschnitt fehlen noch.
Anhängen tut man den armen 68ern etwas? Wie gemein!
Christian Rickens interpretiert die Werte-Renaissance als Vorbote für den kommenden Überlebenskampf der Mittelschicht.
Immerhin doch ein vernünftiger Gedanke: die Mittelschicht, die Basis der Gesellschaft, ist schwer gebeutelt und der Verlierer unseres Systems. Sowohl den Superreichen als auch dem sozialschmarotzenden "Prekariat" (besonders in Form "alleinerziehender" Kindergeiselnehmerinnen) ergeht es besser.
Wenn es darum geht, die zu retten, ist doch die Bezeichnung Spießer ein echter Ehrentitel.
Gruß,
nihi
echt spießerisch
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CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
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Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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Odin, Sunday, 11.02.2007, 18:38 (vor 6878 Tagen) @ Nihilator
Immerhin doch ein vernünftiger Gedanke:
Versteh ich jetzt nicht: Du gibts jedem seiner Zeilen recht (setzt sie sogar noch fort) und dann schreibst du "doch noch ein vernünftiger Gedanke".
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Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
Nihilator
, Bayern, Sunday, 11.02.2007, 18:47 (vor 6878 Tagen) @ Odin
Immerhin doch ein vernünftiger Gedanke:
Versteh ich jetzt nicht: Du gibts jedem seiner Zeilen recht (setzt sie
sogar noch fort) und dann schreibst du "doch noch ein vernünftiger
Gedanke".
Och Odin, nun stell Dich nicht so an. "Jede seiner Zeilen" trieft von Hohn und Diffamierung. Er stellt es so dar, daß der geneigte Leser sich möglichst nicht mit konservativem Denken identifizieren können soll.
Schon die Keule mit den Ausländern. Das soll deutsche Gutmenschen-Reflexe aktivieren.
Nur das mit der absterbenden Mittelschicht klingt da anders. Da hat er recht.
Gruß,
nihi
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Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
Odin, Sunday, 11.02.2007, 20:38 (vor 6878 Tagen) @ Nihilator
Och Odin, nun stell Dich nicht so an. "Jede seiner Zeilen" trieft von Hohn
und Diffamierung. Er stellt es so dar, daß der geneigte Leser sich
möglichst nicht mit konservativem Denken identifizieren können soll.
Schon die Keule mit den Ausländern. Das soll deutsche Gutmenschen-Reflexe
aktivieren.
Er beschreibt was Tatsache ist, du bestätigst es - der Rest spielte sich in deinem Kopf ab und ist Interpretation.
Es war nur ein Buchtipp. Was drin steht und wie er das schreibt, weißt weder du noch ich.
Wenn du es mal weißt, kannst du dagegen argumentieren.
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Spießer sind immer die anderen!
Adam, Sunday, 11.02.2007, 21:22 (vor 6878 Tagen) @ Odin
Er beschreibt was Tatsache ist, du bestätigst es - der Rest spielte sich
in deinem Kopf ab und ist Interpretation.
Was er beschreibt wissen wir nicht; der überlieferte Text nämlich ist so etwas wie ein Klappentext, der höchstwahrscheinlich nicht vom Autor stammt.
Dieser Text beschreibt allerdings herzlich wenig, er behauptet vielmehr. Und er argumentiert erst recht kaum. Stattdessen verwendet er inhaltslehre Kampfbegriffe wie "Spießer", womit allzeit diejenigen tituliert werden, die eine abweichende Meinung haben. Duch solche Titel soll abgeschreckt werden, und zwar meist deswegen, weil man zu faul ist, sich logischer Argumentation oder exakter empirischer Deskription zu bedienen.
Es war nur ein Buchtipp. Was drin steht und wie er das schreibt, weißt
weder du noch ich.
Sagte ich ja. Nur: nach der gegebenen Beschreibung ist es eines mehr von diesen Büchern, die polarisieren und ´dem von ihnen selbst kritisierten Schwarz-weiß-Denken nichts entgegen setzen, es vielmehr dadurch bestätigen, daß sie sich eine dieser "Farben" wählen und auf biedere Art gegen die andere polemisieren.
Mich hat der Klappentext nicht neugierig gemacht.
Gruß
Adam
Spießer sind immer die anderen!
Nihilator
, Bayern, Sunday, 11.02.2007, 21:34 (vor 6878 Tagen) @ Adam
Er beschreibt was Tatsache ist, du bestätigst es - der Rest spielte sich
in deinem Kopf ab und ist Interpretation.
Was er beschreibt wissen wir nicht; der überlieferte Text nämlich ist so
etwas wie ein Klappentext, der höchstwahrscheinlich nicht vom Autor
stammt.
Richtig, der Name steht sogar drunter: Lutz Pehnert.
Sagte ich ja. Nur: nach der gegebenen Beschreibung ist es eines mehr von
diesen Büchern, die polarisieren und ´dem von ihnen selbst kritisierten
Schwarz-weiß-Denken nichts entgegen setzen, es vielmehr dadurch
bestätigen, daß sie sich eine dieser "Farben" wählen und auf biedere Art
gegen die andere polemisieren.
So isses. Von solchen lasse ich mich gern Spießer nennen.
Gruß,
nihi
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Nurmalebenso, Sunday, 11.02.2007, 23:45 (vor 6878 Tagen) @ Adam
Stattdessen verwendet er inhaltslehre
Kampfbegriffe wie "Spießer", womit allzeit diejenigen tituliert werden, die
eine abweichende Meinung haben.
Nanu, warum auf einmal diese betroffenheitstriefende Differenzierung? Genau solche Trigger (Kampfbegriffe) kennt man gerade doch auch aus diesem Forum. Nur hier sind es die "Linken", die "Roten" und "Grünen", die "68er", die "Gutmenschen" und andere polarisierenden, meist pejorativ gemeinten Bezeichnungen und Zuordnungen!
Rickert hat - obwohl er dieses Forum mit Sicherheit nicht kennt - genau das hier vorherrschende Feind- und Weltbild getroffen! Die sich anscheinend selbst so wertende freigeistliche Elite ist demnach also in Wirklichkeit nur Teil einer in der Masse verblödeten und von "Halbwissen und Vorurteilen" geleiteten und nur durchschnittlich gebildeten breiten Bürgerschicht? Autsch, das muss natürlich weh tun!
Duch solche Titel soll abgeschreckt werden,
Genau! Abschreckung ist ja bekanntlich auch das beste Verkaufsargument!
und zwar meist deswegen, weil man zu faul ist, sich logischer Argumentation
oder exakter empirischer Deskription zu bedienen.
Etwa so, wie es in diesem Forum mit den Ansichten und Argumenten Anderdenkender üblich ist? *ROFL*
... bestätigen, daß sie sich eine dieser "Farben" wählen und auf biedere Art
gegen die andere polemisieren.
"Farben" haben in meiner inzwischen rund 25-jährigen "Männerarbeit", bis zu dem Augenblick nie eine Rolle gespielt, an dem ich auf dieses Forum gestossen bin. Glücklicherweise finden sich hier vereinzelt aber dann doch noch Beiträge, die tatsächlich etwas mit realistischer Geschlechterpolitik zu tun haben, und Schreiber, die aufgrund ihrer gesunden Frustrationstoleranz nicht gleich "austitschen und lospöbeln", wenn etwas ihr "Farbempfinden" reizt.
Rickert greift übrigens, genau wie auch Arne Hoffmann, Klischees und Vorurteile auf und widerlegt sie durch Fakten - und zwar auf unterhaltsame Art und Weise. Wenn sein Buch also angeblich polemisiert und polarisiert, dann gilt das ebenso für Arnes Buch. Aber selbst Hoffmanns Machwerk interessiert hier wahrscheinlich nur die wenigsten, weil er ja nach eigener Aussage ein Linksliberaler ist und man mit dieser Ambivalenz nicht leben möchte!
Hier übrigens noch eine Leseprobe
Nurmalebenso, der sich - wahrscheinlich genau wie auch Odin - über die hiesigen Reaktionen auf dieses Buch einfach nur schief lacht ...
)
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Odin, Monday, 12.02.2007, 00:08 (vor 6878 Tagen) @ Nurmalebenso
Rickert hat - obwohl er dieses Forum mit Sicherheit nicht kennt - genau
das hier vorherrschende Feind- und Weltbild getroffen!
*seufz* Danke. Ich hätte nichts mehr geschrieben, deshalb bin ich über dein Posting froh. Ich bin manchmal einfach nur noch müde, müde....
Nurmalebenso, der sich - wahrscheinlich genau wie auch Odin - über die
hiesigen Reaktionen auf dieses Buch einfach nur schief lacht ...)
Ne, aber danke für den Tipp
--
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Nikios, Sunday, 18.02.2007, 21:14 (vor 6871 Tagen) @ Odin
Es geht nicht darum alte Rollenbilder nicht zu knacken, sondern darum, diese Rollenbilder nicht mit weitaus schlimmeren zu ersetzen.
Ich kennne die 68er nicht. Was ich aber gut kenne sind Menschen, die gerne behaupten, dass eine Revolution nach Aussen irgendwann doch Erfolge tragen wird, was aber bisher immer ausgeblieben ist. Aber so was von IMMER!
Und zwar hat sich die Revolution als eine neue Versklavung entpumpt.
Warum soll es jetzt anders werden?
Nikos
auch sehr oft muede...
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Nihilator
, Bayern, Monday, 12.02.2007, 00:22 (vor 6878 Tagen) @ Nurmalebenso
Hoi Numes!
Nanu, warum auf einmal diese betroffenheitstriefende Differenzierung?
Genau solche Trigger (Kampfbegriffe) kennt man gerade doch auch aus diesem
Forum. Nur hier sind es die "Linken", die "Roten" und "Grünen", die "68er",
die "Gutmenschen" und andere polarisierenden, meist pejorativ gemeinten
Bezeichnungen und Zuordnungen!Rickert hat - obwohl er dieses Forum mit Sicherheit nicht kennt - genau
das hier vorherrschende Feind- und Weltbild getroffen! Die sich
anscheinend selbst so wertende freigeistliche Elite ist demnach
also in Wirklichkeit nur Teil einer in der Masse verblödeten und von
"Halbwissen und Vorurteilen" geleiteten und nur durchschnittlich
gebildeten breiten Bürgerschicht? Autsch, das muss natürlich weh tun!
Du hast natürlich vollkommen recht. Die Verhaltensmuster der Antifeministen und Konservativen -mich eingeschlossen- unterscheiden sich kaum von der Gegenseite. Wir sind alle Kinder dieser Gesellschaft. Du übrigens auch, mein Freund. *g*
Also sagen wir mal so: während die Linken meinen, daß wir nur noch nicht weit genug auf diesem Weg fortgeschritten sind und nur zielstrebig und intensiver in diese Richtung weitermarschieren müssen, meinen die Konservativen und Liberalen erkannt zu haben, daß wir gerade in einer Sackgasse unterwegs sind. Das heißt natürlich: auch sie sind mit in dieser Sackgasse unterwegs; mahnen allerdings zur Umkehr.
Odin wollte (ein wenig) provozieren mit seinem Post. Was liegt näher, als ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen und klar zu sagen: jawoll, recht hast Du. Wenn das Spießertum ist, dann bin ich ein Spießer?
Etwa so, wie es in diesem Forum mit den Ansichten und Argumenten
Anderdenkender üblich ist? *ROFL*
Es gibt, trotz ähnlicher Verhaltensmuster, zwei Punkte, die uns von der Gegenseite unterscheiden:
1. Die Grundlage unserer Argumentation, der (nachprüfbare) Wahrheitsgehalt.
2. Der Umgang mit den Andersdenkenden. Klar, angepöbelt werden Cleo und ihresgleichen hier wie umgekehrt, aber sie dürfen antworten und werden nicht mittels Löschung oder Sperrung mundtot gemacht.
Aber selbst Hoffmanns Machwerk
interessiert hier wahrscheinlich nur die wenigsten, weil er ja nach
eigener Aussage ein Linksliberaler ist und man mit dieser Ambivalenz nicht
leben möchte!
Das halte ich für mehr als zweifelhaft. Arne Hoffmanns Buch wird, da bin ich ziemlich sicher, von Antifeministen aller Kulör hoch geschätzt. Es ist DIE Initialzündung und DAS Standardwerk des deutschen Antifeminismus, so wie "Mythos Männermacht" von Warren Farrell in den USA. Welche Rolle soll dabei die politische Ausrichtung des Autors spielen?
"Machwerk" ist übrigens klar abwertend; ich nehme mal an, das hast Du so nicht gemeint?
Gruß,
nihi
--
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Lecithin, Monday, 12.02.2007, 00:52 (vor 6878 Tagen) @ Nurmalebenso
Welches Feind- oder Weltbild herrscht denn hier vor, kluger Mann?
Und ganz ernsthaft: Was meinst Du, ist die Quelle der Destruktion der Familie?
Wenn Dich "Familie" nicht interessiert, dann frage ich eben:
Was meinst Du, ist die Quelle der Destruktion des Verhältnisses der Geschlechter?
Immer dann, wenn Du eine Destruktion anerkennst, bist Du traditional, also konservativ. Weil eben das, was vorher da war, jetzt nichtmehr ist. Folgerichtig müssen waschechte Anti-Konservative in aller Destruktion (Familie, Geschelchterverhältnis) vielmehr eine Konstruktion sehen. Aber dann müssten Anti-Konservative auch eine Vorstellung liefern, wie und wodurch Familie und Geschlecht ersetzt werden sollen. Sobald sie sich scheuen, diese Vorstellung deutlich zu äussern, muss etwas faul sein. Entweder wissen sie es einfach nicht und sind nur dumpfe "Hau-drauf-Anarchisten-ohne-Durchblick", oder sie spüren - weitab von Intellekt und Reissbrett - dass der neue Entwurf unmenschlich ist.
Nochmal, ist etwas für Dich zerstört worden, oder nicht?
Gruß!
Lecithin
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Paul, Monday, 12.02.2007, 11:47 (vor 6877 Tagen) @ Lecithin
Aber
dann müssten Anti-Konservative auch eine Vorstellung liefern, wie und
wodurch Familie und Geschlecht ersetzt werden sollen. Sobald sie sich
scheuen, diese Vorstellung deutlich zu äussern, muss etwas faul sein.
Entweder wissen sie es einfach nicht und sind nur dumpfe
"Hau-drauf-Anarchisten-ohne-Durchblick", oder sie spüren - weitab von
Intellekt und Reissbrett - dass der neue Entwurf unmenschlich ist.
Nein. Man kann durchaus "Anti-konservativ" sein, ohne deswegen "Vorstellungen" zu liefern, wie etwas zu sein habe (genau das wäre nämlich links = utopistisch). Niemand muß irgendwem irgendwelche Vorgaben und Vorstellungen liefern oder - schlimmer noch, aufzwingen. Man kann sich von so etwas auch gänzlich frei machen. Ich glaube, dieser Ansatz nennt sich Liberalismus... ein Begriff, der allerdings mit Vorliebe von Links und Rechts pervertiert wird. Denn die schmücken sich zwar auch ganz gerne damit, verstehen unter Freiheit aber vornehmlich, daß andere gefälligst vollkommen frei nur das zu denken haben, was ihnen genehm ist.
Gruß,
Paul
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Lecithin, Monday, 12.02.2007, 13:13 (vor 6877 Tagen) @ Paul
Hallo Paul,
Zustimmung ganz unvoreingenommen ersteinmal.
Trotzdem bleibt es dabei: Wer etwas dekonstruiert (zerstört) und diese Zerstörung als Konstruktion interpretiert, muss erklären können, worin die angebliche Konstruktion besteht. Er muss erklären können, worin die neue Qualität eines Scherbenhaufens besteht. Erst dort ist ein Dialog möglich und erfahrungsgemäß die Einsicht, dass irgenwer einem Denkfehler aufsitzt.
Die Behauptung, etwas wäre konstruktiv, muss zwangsläufig die Vorstellung der neuen Qualität mitliefern. Sonst könnte so jemand nicht von Konstruktion reden.
(Anders der, der um der Zerstörung willen etwas zerstört. Ideal bleibt für ihn dann die unreflektierte Zerstörung. Der ist nur dumm. Einfach dehalb, weil er nach seinem Ideal auch sich selbst zuletzt zerstören muss. Warum? Weil niemand UN-verbunden ist mit seinem Umfeld und eine Zerstörung dieses Umfeldes die eigene Zerstörung einleitet.)
Gruß!
Lecithin
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susu, Monday, 12.02.2007, 18:56 (vor 6877 Tagen) @ Lecithin
Hallo Lecitin
Zustimmung ganz unvoreingenommen ersteinmal.
Trotzdem bleibt es dabei: Wer etwas dekonstruiert (zerstört) und diese
Zerstörung als Konstruktion interpretiert, muss erklären können, worin die
angebliche Konstruktion besteht. Er muss erklären können, worin die neue
Qualität eines Scherbenhaufens besteht. Erst dort ist ein Dialog möglich
und erfahrungsgemäß die Einsicht, dass irgenwer einem Denkfehler
aufsitzt.
Wer über Dekonstruktion redet, sollte zunächst mal in der Lage sein, den Begriff zu verstehen. Denn Dekonstruktion ist keineswegs Destruktion (die Buchstabenfolge "kon" ist eben mitnichten folgenlos). Dekonstruktion ist die Analyse eines Textes (im weiten Rahmen, dieses Begriffs), in Hinblick auf die Frage, was er ausläßt. Dekonstruktion dient deshalb der Erfassung von Textinhalten und zwar gerade "unbeabsichtigten" Textinhalten.
Die Behauptung, etwas wäre konstruktiv, muss zwangsläufig die Vorstellung
der neuen Qualität mitliefern. Sonst könnte so jemand nicht von
Konstruktion reden.
Die Behauptung, etwas sei destruktiv, muß aber auch die Erklärung verlorener Qualität mitliefern. Und das gelingt selten, ohne Verklärung. Jeder, der mal mit Leuten geredet hat, die noch nach dem Schuldprinzip geschieden wurden, muß feststellen, daß die Abschaffung dieses Prinzips ein Gewinn war um nur mal ein Beispiel zu nennen.
susu
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mitleser, Monday, 12.02.2007, 19:39 (vor 6877 Tagen) @ susu
Wer über Dekonstruktion redet, sollte zunächst mal in der Lage sein, den
Begriff zu verstehen. Denn Dekonstruktion ist keineswegs Destruktion (die
Buchstabenfolge "kon" ist eben mitnichten folgenlos). Dekonstruktion ist
die Analyse eines Textes (im weiten Rahmen, dieses Begriffs), in Hinblick
auf die Frage, was er ausläßt. Dekonstruktion dient deshalb der Erfassung
von Textinhalten und zwar gerade "unbeabsichtigten" Textinhalten.
eine verständnisfrage: gibt ein textverständnis, dass sich an dem orientiert, was "ausgelassen" wird, was also nicht drin steht, nicht die möglichkeit, alles beliebige hinein zu interpretieren? und ist der analysierte text dann immer noch der selbe text? und die letzte, große frage: gibt es nach dieser vorstellung mehr als einen text? oder nur den einen und unterschiedliche auslassungen?
Spießer sind immer die anderen!
Lecithin, Monday, 12.02.2007, 21:08 (vor 6877 Tagen) @ mitleser
Es gibt keine Grammatik der Auslassungen, falls Du das meinst. Dekonstruktion von Texten ist eine Verphilosophierung dessen, was Tante Gitta das "Lesen zwischen den Zeilen" nennt und als solches beherrscht, ohne jemals darin geschult worden zu sein.
Gäbe es sichere Algorithmen diesbezüglich, könnten Computer Kunst verstehen und sich "ausrücken". Interessant ist hier, dass versucht wird, holistisches nichtlineares Begreifen zu lernen, dies aber aus Sicherheitsgründen in Form einer einer Sammlung von linearen Algorithmen zusammenzufassen. Interessant bleibt weiter, dass also auf ganz wissenschaftliche Art ein rein esoterische Ziel verfolgt werden soll. Das ist neuerdings überall zu beobachten.
Es scheint mir, als ob die Menschheit den Rationalismus satt hätte, ihn aber aus Sicherheistgründen noch als Hauptwerkzeug benutzen möchte, um damit das Unerklärbare zu erforschen *lol*
Alleine, sie kommen damit immer ein Stück weit, was beachtlich ist, stossen bald aber auf das altbekannte Grenzwertproblem, das Ziel - aufgrund sich vervielfachender Divisionen und Zersplitterungen (Destruktionen)- nie zu erreichen.
Gruß!
Lecithin
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Max, Fliegentupfing, Tuesday, 13.02.2007, 12:29 (vor 6876 Tagen) @ Lecithin
bearbeitet von Max, Tuesday, 13.02.2007, 12:33
Nicht kirre machen lassen! Es sind Leute wie susu, die alles dermassen lange hin- und herwenden, dekonstruieren, neukonstruieren und rückdefinieren, defibrilieren und andersrum schmieren wie die Iren, daß am Schluß keiner mehr weiß, ob einer der sagt, daß er Hunger hat, auch wirklich Hunger hat, oder ob er bloß glaubt, einen zu haben und warum. Vor allem warum. Warum glaubt einer, der Hunger hat, daß er Hunger hat? Weil er Hunger hat? Gut, daß wir uns das mal klar gemacht haben. Jetzt wissen wir mehr.
Schnauze voll von dem selbstreferentiellen Geschmarr - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
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Lecithin, Tuesday, 13.02.2007, 23:07 (vor 6876 Tagen) @ Max
Ich hoffe nicht, dass ich den Eindruck hinterlasse, ich wäre kirre *g*
Max, das Thema ist interessant, weil mir soeben das Licht aufgeht, dass dialektische Zusammenhänge und Begrifflichkeiten mit Vorliebe von einem - sagen wir - bestimmten politischen Spektrum okkupiert und missbraucht werden, weil diese dialektischen Begriffe in ihrer Zweideutigkeit so recht nach dem Geschmack dieser Leute sind. Ich meine, mich erinnern zu können, dass der Begriff der De-Konstruktion sogar bei den Dissens-"begründungen" eine Rolle gespielt hat.
Gruß!
Lecithin
Spießer sind immer die anderen!
susu, Monday, 12.02.2007, 21:57 (vor 6877 Tagen) @ mitleser
Wer über Dekonstruktion redet, sollte zunächst mal in der Lage sein, den
Begriff zu verstehen. Denn Dekonstruktion ist keineswegs Destruktion
(die
Buchstabenfolge "kon" ist eben mitnichten folgenlos). Dekonstruktion
ist
die Analyse eines Textes (im weiten Rahmen, dieses Begriffs), in
Hinblick
auf die Frage, was er ausläßt. Dekonstruktion dient deshalb der
Erfassung
von Textinhalten und zwar gerade "unbeabsichtigten" Textinhalten.
eine verständnisfrage: gibt ein textverständnis, dass sich an dem
orientiert, was "ausgelassen" wird, was also nicht drin steht, nicht die
möglichkeit, alles beliebige hinein zu interpretieren?
Das stimmt sicherlich, die Frage ist dann, ob diese Interpretation plausibel ist. Das gilt aber eigentlich für jede Textanalyse. Gerade die Auslassungen sind oft sehr interessant. So z.B. bei Kant, der seine Ethik ja versucht strikt logisch aufzubauen, dann aber als Anwendungsbeispiel für den kategorischen Imperativ erklärt, es gehöre nicht zu den Aufgaben eines Staates, Mörder von unehelichen Kindern zu verfolgen, weil letztere wie Schmuggelware seien. Eigentlich ist die Frage, warum uneheliche Kinder wie Schmuggelware sein sollten und weshalb deshalb der Schutz ihrer Rechte nicht Aufgabe eines Rechtstaats sein sollte deutlich interessanter als der KI selbst und deutet zudem auf die Zeit, in der Kant schrieb. Warum konnte er damit rechnen, daß diesen beispiel nicht widersprochen wird - obwohl es aus heutiger Sicht in diametralem Gegensatz zu einer Ethik, die auf den Rechten von Individuen beruht zu stehen scheint.
und ist der
analysierte text dann immer noch der selbe text?
Ja. Was sich ändert ist die Betrachtungsweise.
und die letzte, große
frage: gibt es nach dieser vorstellung mehr als einen text? oder nur den
einen und unterschiedliche auslassungen?
Das ist eine Gute Frage. Die bestmögliche Antwort ist vermutlich: Beides stimmt. Es gibt einen Text, der aber auf unterschiedliche Arten gelesen werden kann.
Spießer sind immer die anderen!
Lecithin, Monday, 12.02.2007, 20:10 (vor 6877 Tagen) @ susu
Hi Susu,
Deine Dir vorliegende Begriffsdefinition ist engeren Sinnes und orientiert sich an einem praktischen Verfahren, Lektüreinhalte und deren Intentionen zu erfassen. Auch im weiteren und abstrakteren Sinne ist Dekonstruktion ganz klar zuerst DESTRUKTION von SINN-INHALTEN, nichtnur auf Literatur bezogen.
Dekonstruktion ist ein hybrider Begriff, ein Kunstwort und vereint sozusagen dialektisch Destruktion und Konstruktion. Am Anfang aber steht aber auch hier(und das ist der entscheidende Punkt, in welchem Du Dich irrst) immer Destruktion, in der Hoffnung, nachfolgend eine neue Konstruktion schaffen zu können, oder - wie in Deinem Beispiel - die Intention eines Textes erfassen zu können und damit einen neuen Sinn hinein konstruieren zu können.
Du musst verstehen, dass mein Geschriebenes wertungsfrei anzusehen ist und darauf hinausläuft, dass wenn eine schlüssige Begründung auf eine Destruktion erfolgen kann, es sich somit sofort um Konstruktion handelt, da eine neue Qualität geschaffen wird. Das ist alles, was ich verdeutlichen wollte und kann wohl kaum ernsthaft in Frage gestellt werden.
Das hat weitreichende Implikationen - oder sollte sie haben - auf politische Programme. Alleine die Hoffnung stirbt zuletzt - oder der Krümelkacker. Das weiss man nicht so genau.
Gruß!
Lecithin
Spießer sind immer die anderen!
susu, Monday, 12.02.2007, 22:15 (vor 6877 Tagen) @ Lecithin
Hi Susu,
Deine Dir vorliegende Begriffsdefinition ist engeren Sinnes und orientiert
sich an einem praktischen Verfahren, Lektüreinhalte und deren Intentionen
zu erfassen. Auch im weiteren und abstrakteren Sinne ist Dekonstruktion
ganz klar zuerst DESTRUKTION von SINN-INHALTEN, nichtnur auf Literatur
bezogen.
Nein. Denn ich schribe ja "Text im erweiterten Sinne" und das beinhaltet ja nicht nur Lektüre, sondern eben auch z.B. Frisuren. Zum zweiten geht es eben nicht um die Erfassung einer Intention, nicht "Was will der Autor sagen?" sondern "Was sagt dieser Text?". Dekonstruktion greift als Methode ja gerade da, wo die Antworten auf diese Fragen nicht deckungsgleich sind (siehe Kant Beispiel).
Dekonstruktion ist ein hybrider Begriff, ein Kunstwort und vereint
sozusagen dialektisch Destruktion und Konstruktion. Am Anfang aber steht
aber auch hier(und das ist der entscheidende Punkt, in welchem Du Dich
irrst) immer Destruktion, in der Hoffnung, nachfolgend eine neue
Konstruktion schaffen zu können, oder - wie in Deinem Beispiel - die
Intention eines Textes erfassen zu können und damit einen neuen Sinn
hinein konstruieren zu können.
Nein, der Ausgangspunkt für eine Dekonstruktion ist eben nicht Destruktion. Wie schon gesagt, dazu müstest du zeigen, daß tatsächlich etwas destruiert wird, was ich bei Dekonstruktionen eigentlich nicht so sehe.
Du musst verstehen, dass mein Geschriebenes wertungsfrei anzusehen ist und
darauf hinausläuft, dass wenn eine schlüssige Begründung auf eine
Destruktion erfolgen kann, es sich somit sofort um Konstruktion handelt,
da eine neue Qualität geschaffen wird. Das ist alles, was ich
verdeutlichen wollte und kann wohl kaum ernsthaft in Frage gestellt
werden.
Also läuft es für dich darauf hinaus: Wenn Destruktion eine neue Qualität schafft, besteht darin eine Konstruktion. Also z.B. Pete Townshend zerstört seine Gitarre und etabliert damit einen neuen Gestus im Kontext von Rockmusik. Dem würde ich zustimmen, es aber nicht als Dekonstruktion beschreiben.
susu
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Lecithin, Monday, 12.02.2007, 23:09 (vor 6877 Tagen) @ susu
Susu,
jetzt schummelst Du: Dekonstruktion ist Destruktion VOR möglicher Konstruktion - genau in dieser Reihenfolge. Was sollte der Begriff sonst ausdrücken, beinhaltet er ja eben auch DESTRUKTION begrifflich und damit inhaltlich, nichtwahr. Sonst wäre es ja gleich Konstruktion. Natürlich ist der Begriff hybrid und als eine Mischung aus Destruktion und Konstruktion gemeint und genau deshalb entworfen.
Weiter: Du denkst nicht konsequent genug: Wenn er seine Gitarre zerstört, ist das - bezogen auf eine künstlerische Performance - eine deutlich neue Qualität und damit konstruktiv. Bezogen auf die Gitarre selbst deutlich destruktiv. Bei der Frage der Anwendung also im Kontext von Relativismus waren wir aber noch gar nicht, hätten uns aber dort hervorragend herandiskutieren können, wären da nicht immer diese Zankereien. Aber so geht es ja auch.
Meine Forderung - auch in Hinsicht auf solche Diskussionen - nach Konstruktivität (schon wieder) lasse ich nicht fallen. Ich schrieb, dass die Begründung, warum er seine Gitarre zerstört, die Begründung der neuen Qualität dieser Performance gewesen wäre. Natürlich ist der Bereich Kunst - sagen wir einmal - nicht so erheblich, wie etwa der Bereich existenzieller gesellschaftspolitischer Fragen. Dort ist die Zerstörung der Familie eventuell eine neue Qualität rotgrüner Performancem mal zynisch ausgedrückt, viel schwerwiegender ist aber der destruktive Charakter dieser Aktionen bezogen auf ganz übergeordnete (tatsächlich übergeordnete!) Fragen des Überlebens einer Gruppe von Menschen.
Mich interessiert, warum Du mir durch die Blume sagen willst, dass Zerstörung nicht begründet werden muss gerade in zentralen gesellschaftspolitischen Fragen.
Ich habe nämlich den Verdacht, dass meine Forderung nach schlüssiger Erklärung des destruktiven Charakters utopistischer Politik (siehe die gute Anmerkung von Paul) nur deswegen nicht erfüllt wird, weil es eben keine Erklärung dafür gibt und man tatsächlich aus reiner Denk-, Diskurs- und Formulierfaulheit darauf verzichtet. Das weiss ich genau deshalb - und hier bin ich klassich dekonstruktivistisch im Verstehen des Nichtgesagten, dass, gäbe es diese schlüssigen Erlärungen, unsere Berufpolitik damit umgehend freudestrahlend hervorsprudeln würde, dass uns deren Spucke nur so um die Ohren flöge. Und sie könnten gar nicht genug davon reden, endlich einmal ein schlüssiges Konzept zu präsentieren.
Verschärfen möchte ich meine Forderung nach schlüssiger Erklärung der sich im Gange befindlichen Destruktion von Familie und Geschlecht sogar noch durch einen Nachtrag - der brisanten Bedeutung der Fragen Familie und Geschlechterpolitik Rechnung tragend: Als schlüssige Erklärung kann NICHT gelten der Hinweis auf den experimentellen Charakter dieser Zerstörungen meinetwegen zu politisch/propagandistischen Forschungszwecken. Wir sind mitnichten Versuchstiere und Vefügungsmasse anderer Existenzen und dienen nicht mit unsere Existenz oder Nichtexistenz der Bestätigung der einen oder anderen philosophischen Theorie.
Jede Berghütte wird erst nach unendlich gründlichen Berechnungen in Deutschland und nach noch unendlichereren Genehmigungs- und Zulassungsoddyseen gebaut - Familien jedoch sind irgendwie beliebig frei zestörbar, ungeschützt und vogelfrei. Familienpolitik kann ganz nach Gutdünken von Einzelpersonen gemacht und verworfen werden, bedarf weder eines TÜV-Plakette, noch eines Kontrollgremiums.
Gruß!
Lecithin
Spießer sind immer die anderen!
susu, Tuesday, 13.02.2007, 00:23 (vor 6877 Tagen) @ Lecithin
jetzt schummelst Du: Dekonstruktion ist Destruktion VOR möglicher
Konstruktion - genau in dieser Reihenfolge. Was sollte der Begriff sonst
ausdrücken, beinhaltet er ja eben auch DESTRUKTION begrifflich und damit
inhaltlich, nichtwahr. Sonst wäre es ja gleich Konstruktion. Natürlich ist
der Begriff hybrid und als eine Mischung aus Destruktion und Konstruktion
gemeint und genau deshalb entworfen.
Nö. Dekonstruktion beinhaltet zwar den Begriff "Destruktion", allerdings weil Derrida hier auf Heideggers "Destruktion der Metaphysik" anpielt. Wenn du belegen willst, daß Dekonstruktion mit einer Destruktion verbunden sein muß, solltest du dafür eine Argumentation anführen, die über Semantik hinausgeht (wobei hier lustig ist, daß ausgerechnet du jetzt dem Signifikanten Priorität einräumst und insofern die Dekonstruktion gerade dekonstruierst...).
Weiter: Du denkst nicht konsequent genug: Wenn er seine Gitarre zerstört,
ist das - bezogen auf eine künstlerische Performance - eine deutlich neue
Qualität und damit konstruktiv. Bezogen auf die Gitarre selbst deutlich
destruktiv. Bei der Frage der Anwendung also im Kontext von Relativismus
waren wir aber noch gar nicht, hätten uns aber dort hervorragend
herandiskutieren können, wären da nicht immer diese Zankereien. Aber so
geht es ja auch.
Wobei ich dazu auf testcard #1: Pop und Destruktion hinweisen würde, das in vielen Beiträgen Destruktion dekonstruiert.
Meine Forderung - auch in Hinsicht auf solche Diskussionen - nach
Konstruktivität (schon wieder) lasse ich nicht fallen. Ich schrieb, dass
die Begründung, warum er seine Gitarre zerstört, die Begründung der neuen
Qualität dieser Performance gewesen wäre. Natürlich ist der Bereich Kunst
- sagen wir einmal - nicht so erheblich, wie etwa der Bereich
existenzieller gesellschaftspolitischer Fragen. Dort ist die Zerstörung
der Familie eventuell eine neue Qualität rotgrüner Performancem mal
zynisch ausgedrückt, viel schwerwiegender ist aber der destruktive
Charakter dieser Aktionen bezogen auf ganz übergeordnete (tatsächlich
übergeordnete!) Fragen des Überlebens einer Gruppe von Menschen.
Hä? Zum ersten kann ich keine Zerstörung der Familie erkennen. Zum zweiten wäre da die Frage, was Rot-Grün damit zu tun haben soll und zu guter Letzt, was das Überleben einer Gruppe von Menschen damit zu tun hat (und ja, ich habe den Schirmacher gelesen, aber ich halte seine Gedanken da für grundfalsch).
Mich interessiert, warum Du mir durch die Blume sagen willst, dass
Zerstörung nicht begründet werden muss gerade in zentralen
gesellschaftspolitischen Fragen.
Mich interessiert, warum du Zerstörung vermutest, wo es keine Anzeichen für eine eben solche gibt.
Jede Berghütte wird erst nach unendlich gründlichen Berechnungen in
Deutschland und nach noch unendlichereren Genehmigungs- und
Zulassungsoddyseen gebaut - Familien jedoch sind irgendwie beliebig frei
zestörbar, ungeschützt und vogelfrei. Familienpolitik kann ganz nach
Gutdünken von Einzelpersonen gemacht und verworfen werden, bedarf weder
eines TÜV-Plakette, noch eines Kontrollgremiums.
Ich dachte immer, in einer Demokratie gäbe es die wählende Bevölkerung als Kontrollgremium für Politik in jedem Feld. Einfach die Leute, die eine deiner Meinung nahc schlechte Politik machen nicht wählen... Wie willst du sonst ein Kontrollgremium errichten und legitimieren?
susu
Spießer sind immer die anderen!
Lecithin, Tuesday, 13.02.2007, 22:55 (vor 6876 Tagen) @ susu
Hossa,
Nö. Dekonstruktion beinhaltet zwar den Begriff "Destruktion", allerdings
weil Derrida hier auf Heideggers "Destruktion der Metaphysik" anpielt.
Wenn du belegen willst, daß Dekonstruktion mit einer Destruktion verbunden
sein muß, solltest du dafür eine Argumentation anführen, die über Semantik
hinausgeht (wobei hier lustig ist, daß ausgerechnet du jetzt dem
Signifikanten Priorität einräumst und insofern die Dekonstruktion gerade
dekonstruierst...).
Bist Du nicht eben noch selbst mit dem Hinweis auf Semantik in die Diskussion eingestiegen, um mir eine semantische Unregelmässigkeit nachzuweisen (Buchstabenfolge "kon")? Ich kann Dir schon deshalb nicht dabei helfen, den Begriff De-Konstruktion zu dechiffrieren, weil Du nun sogar die Semantik selbst in Frage stellst und das Präfix "De" weiterhin ignorierst in besagtem Begriff.
Wüsste ich, dass es Dir um die Sache geht, und nicht darum, die Diskussion zu verwässern, würde ich Beispiele diskutieren, mit Vorliebe natürlich solche, die auch das geneigte Publikum interessieren und allgemeinverständlich sind. Sie könnten sogar von Dir geliefert sein. Alleine meine Argumentation steht noch blütenprächtig und unwiderlegt in der Sonne (und nein, Du hast Dich nur auf eine mir unterstellte semantische Unregelmässigkeit eingeschossen, mehr nicht) - warum also nicht dabei bleiben?
.. Zum ersten kann ich keine Zerstörung der Familie erkennen. Zum zweiten
wäre da die Frage, was Rot-Grün damit zu tun haben soll [..]
Ich wünsche mir für mich ganz aufrichtig Deine Unbekümmertheit, susu. Damit liesse sich augenscheinlich besser leben. Rot-Grün aktuell parteipolitisch natürlich weniger, aber Urheber der ganzen destruktiven Chose sind die sehrwohl.
Ich dachte immer, in einer Demokratie gäbe es die wählende Bevölkerung als
Kontrollgremium für Politik in jedem Feld. Einfach die Leute, die eine
deiner Meinung nahc schlechte Politik machen nicht wählen... Wie willst du
sonst ein Kontrollgremium errichten und legitimieren?
Ja, das dachten wir alle. Was sollen die Menschen auch sonst als Maßstab haben, als die Programme und Reden vor den Wahlen. Es gäbe aber sicher Möglichkeiten, Politiker verstärkt an ihrer Worttreue und Loyalität zu messen.
Lecithin
Spießer sind immer die anderen!
Nikios, Sunday, 18.02.2007, 21:31 (vor 6871 Tagen) @ susu
Hallo Susu.
Jeder, der mal mit Leuten geredet hat, die noch nach dem Schuldprinzip
geschieden wurden, muß feststellen, daß die Abschaffung dieses Prinzips
ein Gewinn war um nur mal ein Beispiel zu nennen<
Zweifellos. Der Ersatz des Schuldprinzips ist aber eine Katastrophe. Stell' Dir mal vor, man schaffte die Nahrung ab, weil dadurch zuviele Menschen an Verstopfung leiden. Viel besser waere natuerlich die falsche Nahrung zu aendern, sie abzuschaffen, gleichzeitig aber mit richtige Nahrung zu ersetzen. Das Prinzip von "ich tue was ich will, trage aber niemals die Verantwortung dazu" was heute im Scheidungsrecht herrscht, und zwar nur fuer Frauen, ist und wird niemals die richtige Nahrung.
Deshalb ist es dumm etwas (wenn auch schlecht) funktionierndes abzuschaffen ohne Verbesserungen bereitzuhalten. Demokratie zb ist ohne wenn und aber oft problembehaftet. Sie aber abzuschaffen und alles anarchistisch laufen zu lassen ist eine dumme Alternative dazu.
Deswegen auch der Schrei nach Ruckkehr. Der Mensch hat die Nase entgueltig voll von so viel nicht-funktioniernde Unsinn.
Gruesse
Nikos
Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
MrX, Monday, 12.02.2007, 00:44 (vor 6878 Tagen) @ Nihilator
...und dass Ausländer eine Bedrohung für die deutsche Kultur sind?
Was für ein abwegiger Gedanke! Was soll an Neukölln und Kreuzberg, den
No-Go-Areas für Deutsche, wo auf offener Straße Bullen erschlagen werden
und der Staat ganze Gebiete aufgibt und sich selbst überläßt, bedrohlich
sein? *gg*
Was soll bedrohlich sein an Schulklassen mit 90% Ausländeranteil, in denen
60% kaum Deutsch sprechen und folglich keiner vernünftig etwas lernen kann?
Außer Abziehen und das restliche Handwerk des Berufskriminellen natürlich.
Die 100%-Garantie schon für Kinder, im Leben immer zu scheitern.Ach was, das ist doch nicht bedrohlich. Schön multikulturell ist es, mit
Grillfesten und Dönerbuden und vielen wunderbaren Kulturen, die alle schön
friedlich koexistieren. ROTFL
...Also denkst du dass Ausländer eine Bedrohung für die deutsche Kultur sind?
Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
Nihilator
, Bayern, Monday, 12.02.2007, 01:25 (vor 6878 Tagen) @ MrX
...Also denkst du dass Ausländer eine Bedrohung für die deutsche Kultur
sind?
In der Zahl, der Herkunft (Muslime) und der Dynamik (Geburtenratenverhältnis), wie wir sie in Deutschland haben: definitiv ja.
Solltest Du das anders sehen, würden mich gute Gegenargumente interessieren.
Gruß,
nihi
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
![[image]](http://www.femdisk.com/content/images/RTEmagicC_Flyer_V5_tn.jpg.jpg)
Wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden! :-)
Anders, Monday, 12.02.2007, 03:22 (vor 6878 Tagen) @ Nihilator
Wenn Sie sich jetzt freuen ein Spießer zu sein, dann haben Sie in Wahrheit nur eines erreicht. Sie haben es geschafft sich selbst wie einen Ochsen am eigenen Nasenring durch die Arena zu führen.
Wer plumpen Vorurteilen so unreflektiert zustimmt beweisst nur eines, er teilt eben dieses unreflektierte und nach außen gewandte Denken mit all den anderen neuen Spießern. Sie teilen sich mit ihnen das aus dem diffusen Gefühl der Bedrohung gereifte Wertemodel, dass sich in Allgemeinplätzen ergeht, wie 'hätten Sie es denn gerne Sauberer'. Ja, wer denn nicht? Die eigentliche Frage müsste doch lauten, wie und zu welchem Preis.
Das neue am neuen Spießer sind also nicht die 'Werte', sondern die Borniertheit auf denen sie gründen. Hauptsache man lokalisiert einen Schuldigen außerhalb des eigenen Dunstkreises. Schuld an der Arbeitslosigkeit sind die faulen Arbeitslosen. Klar, wer auch sonst.
Anders
Die neuen Spießer
Max, Fliegentupfing, Sunday, 11.02.2007, 22:16 (vor 6878 Tagen) @ Odin
- LOL - netter Versuch.
Beömmelt sich - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Die neuen Spießer
Zeitgenosse, Sunday, 11.02.2007, 23:10 (vor 6878 Tagen) @ Odin
Das linke Milieu spürt, daß es die Meinungsführerschaft verliert. Dieses Geschreibsel ist das Pfeiffen im Walde.
Gruß
Zeitgenosse - freut sich
Die neuen Spießer
susu, Tuesday, 13.02.2007, 00:56 (vor 6877 Tagen) @ Zeitgenosse
Das linke Milieu spürt, daß es die Meinungsführerschaft verliert. Dieses
Geschreibsel ist das Pfeiffen im Walde.
Was bedeutet "Meinungsführerschaft"?
Nehmen wir nur mal Tageszeitungen:
taz: 60.000 (je in verkaufte Exemplare pro Tag) - links
FR: 120.000 - links
Welt: 700.000! - rechts
Bild: 3.800.000! -rechts
FAZ: 400.000! -rechts
Hmm... sieht nicht nach linker Meinungsführerschaft aus.
Wie ist es mit dem Fernsehn? Die ÖR sind durch politische Gremien kontrolliert und einigermaßen mittig. Mit der Sat1.Pro7 Gruppe gibt es aber ein genuin konservatives Senderkonglomerat (mit eigenem nachrichtenkanal. Einfach mal N24 und Phoenix je einen Tag lang gucken!).
Also auch da nicht.
Wo wäre sie also je gewesen, die "linke Meinungsführerschaft"?
susu
Die neuen Spießer
Nihilator
, Bayern, Tuesday, 13.02.2007, 02:24 (vor 6877 Tagen) @ susu
Das linke Milieu spürt, daß es die Meinungsführerschaft verliert. Dieses
Geschreibsel ist das Pfeiffen im Walde.
Was bedeutet "Meinungsführerschaft"?Nehmen wir nur mal Tageszeitungen:
taz: 60.000 (je in verkaufte Exemplare pro Tag) - links
FR: 120.000 - linksWelt: 700.000! - rechts
Bild: 3.800.000! -rechts
FAZ: 400.000! -rechtsHmm... sieht nicht nach linker Meinungsführerschaft aus.
Wie ist es mit dem Fernsehn? Die ÖR sind durch politische Gremien
kontrolliert und einigermaßen mittig. Mit der Sat1.Pro7 Gruppe gibt es
aber ein genuin konservatives Senderkonglomerat (mit eigenem
nachrichtenkanal. Einfach mal N24 und Phoenix je einen Tag lang gucken!).
Also auch da nicht.
Susu, Du kannst dann mal die Hände vor den Augen wieder wegnehmen. Alles klar, wir haben es mitbekommen. Der Zeitgeist ist also rechts. Denn BILD (mit fast 4 Mio. Lesern) ist ja rechts. *ggg*
Trotzdem ein Versuch einer Antwort: was bedeutet Meinungsführerschaft? Das bedeutet u.a., daß Parolen wie "Kampf gegen rechts" überall und bis in höchste Regierungsebenen akzeptabel sind - und natürlich auch in allen Medien, einschließlich der "rechten" BILD. Wer gibt diesen Leuten das Recht dazu, politisch im Rahmen des Grundgesetzes befindliche Personen so zu diffamieren?
Es bedeutet Vorverurteilung und rechtsstaatlich fragwürdige Behandlung -im vorauseilenden Gehorsam vor einer linken Mediendiktatur- von Straftätern, die sich eigentlich (brutal, zweifellos) nur gegen einen besoffenen pöbelnden und gewalttätigen Menschen zu Wehr gesetzt haben, der dummerweise die hierzulande richtige Hautfarbe hatte.
Es bedeutet übrigens auch, daß ein Bundeswehrgeneral einfach so abgesägt werden kann, nur wegen einer privaten Meinungsäußerung, die von unseren rechten Medien unrechtmäßig erlangt wurde. Es bedeutet also, daß ein fürsorglicher Staat, der sich Staatsdiener mit dem Berufsbild "Berufskiller" leistet, diese ggf. fallen läßt wie eine heiße Kartoffel. Es braucht nur die rechte BILD berichten.
Es bedeutet, daß Opfer einer rechten Gewaltherrschaft mehr gelten als die einer linken. Es bedeutet, daß letztere sich heute fast rechtfertigen müssen als dubiose Elemente, die zwar irgendwie schlecht behandelt wurden, aber ja eben auch dem Guten im Wege standen. Es bedeutet, daß eine SED heute voll koalitionsfähig ist mit der SPD und eine Sarah Wagenknecht, bekennende Altstalinistin, sich ohne Hindernisse produzieren kann. Die Reaktionen auf eine CDU-DVU-Koalition in unseren rechten Medien möchte ich dagegen sehen!
Es bedeutet auch, daß Millionen an Steuergeldern Organisationen zugeschustert werden können, die eigentlich selbst mindestens vom Verfassungsschutz beobachtet gehören. Du kennst ja die Antifa? Was unterscheidet die eigentlich genau von den bekämpfenswerten "Rechten"? Gewalttätigkeit, Verfassungsfeindlichkeit, Menschenverachtung oder was?
Ehrliche Fragen, ich bitte um Antwort. Wäre schön, wenn die sich nicht auf "wir sind halt die Guten" beläuft.
Gruß,
nihi
KAMPF GEGEN LINKS!!
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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Die neuen Spießer
susu, Tuesday, 13.02.2007, 19:16 (vor 6876 Tagen) @ Nihilator
Susu, Du kannst dann mal die Hände vor den Augen wieder wegnehmen. Alles
klar, wir haben es mitbekommen. Der Zeitgeist ist also rechts. Denn BILD
(mit fast 4 Mio. Lesern) ist ja rechts. *ggg*
Nee, richtig, Bild ist ja ein sozialistisches Kampfblatt...
Man kann sich einfach mal die Biographien der Chefredakteure ansehen:
Wahlkampfleiter der CDU (Böhnisch)
Helmut Kohl als Trauzeuge (Diekmann)
Persönlicher Berater Helmut Kohls (Tietje)
Wer politisch Aktiv war, der war das bei einer C-Partei.
Trotzdem ein Versuch einer Antwort: was bedeutet Meinungsführerschaft? Das
bedeutet u.a., daß Parolen wie "Kampf gegen rechts" überall und bis in
höchste Regierungsebenen akzeptabel sind - und natürlich auch in allen
Medien, einschließlich der "rechten" BILD. Wer gibt diesen Leuten das
Recht dazu, politisch im Rahmen des Grundgesetzes befindliche Personen so
zu diffamieren?
Guter Versuch. Aber der "Kampf gegen Rechts" ist ein Kampf gegen den Rechtsextremismus, der sich eben nicht mehr im Rahmen des GG befindet.
Art.9 Absatz 2:
"Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten."
Es bedeutet Vorverurteilung und rechtsstaatlich fragwürdige Behandlung -im
vorauseilenden Gehorsam vor einer linken Mediendiktatur- von Straftätern,
die sich eigentlich (brutal, zweifellos) nur gegen einen besoffenen
pöbelnden und gewalttätigen Menschen zu Wehr gesetzt haben, der
dummerweise die hierzulande richtige Hautfarbe hatte.
Die "linke Mediendiktatur"... BTW auch unverhältnismäßige Notwehr ist strafbar. Und nachdem es in D Gegenden gibt, die man mit der "falschen" hautfarbe oder Frisur nicht betreten sollte, gibt es durchaus Gründe der Auffassung zu sein, das dagegen etwas unternommen werden sollte. Es ist ja nicht so, als ob es nicht tatsächlich rassistische Gewalt gäbe, oder als ob es keine Antisemiten wären, die Harkenkreuze an Synagogen sprayen.
Es bedeutet übrigens auch, daß ein Bundeswehrgeneral einfach so abgesägt
werden kann, nur wegen einer privaten Meinungsäußerung, die von unseren
rechten Medien unrechtmäßig erlangt wurde. Es bedeutet also, daß ein
fürsorglicher Staat, der sich Staatsdiener mit dem Berufsbild
"Berufskiller" leistet, diese ggf. fallen läßt wie eine heiße Kartoffel.
Es braucht nur die rechte BILD berichten.
Grund der Versetzung in den Vorruhestand war die Tatsache, das Günzel (ich nehme an um den geht es) seinen Brief auf dem offiziellen Briefpapier des KSK an Hohmann schickte und damit quasi in offizieller Funktion und nicht als Privatmann eine Meinung äußerte. Frontal erhielt diesen Brief von Hohmann selbst.
Es bedeutet, daß Opfer einer rechten Gewaltherrschaft mehr gelten als die
einer linken.
Unsinn. Als ob es keinerlei Berichterstattung über die Methoden der Stasi und ihre Opfer gäbe, gerade zum "Jubiläum" seiner Ausbürgerung gab es eine Menge über Biermann (nur als Beispiel).
Es bedeutet, daß letztere sich heute fast rechtfertigen
müssen als dubiose Elemente, die zwar irgendwie schlecht behandelt wurden,
aber ja eben auch dem Guten im Wege standen.
Das ist komplett lächerlich, insbesondere wenn du dich da auf die West-Linke beziehst. Die DDR oder gar die UDSSR waren da für äußerst wenige Leute zu rechtfertigen - selbst für Terroristen. Die RAF hätte auch im Osten Köpfe rollen lassen. Der Unterschied zwischen dir und mir ist vermutlich, daß es dir um Ulbricht nicht so Leid getan hätte, wie um Schleyer.
Es bedeutet auch, daß Millionen an Steuergeldern Organisationen
zugeschustert werden können, die eigentlich selbst mindestens vom
Verfassungsschutz beobachtet gehören. Du kennst ja die Antifa? Was
unterscheidet die eigentlich genau von den bekämpfenswerten "Rechten"?
Gewalttätigkeit, Verfassungsfeindlichkeit, Menschenverachtung oder was?
Die schwarzen Blöcke erhalten ja Milliardensummen... Und ja, ich kenne die Antifa. Und sehe sie kritisch. Es gibt eine Menge Idioten, links und rechts und eine Seite an den Idioten festzumachen ist IMO nicht besonders gewinnbringend. Und wenn du der Meinung bist, sie würden nicht bekämpft, irrst du. Allerdings gibt es eben weitaus weniger Gewaltbereite Antifa-Recken, als gewaltbereite Neo-Nazis - aber den Bericht des Verfassungsschutzes haben wir ja schon ein paar mal durchgekaut, oder?
susu
Die neuen Spießer
Nihilator
, Bayern, Wednesday, 14.02.2007, 01:17 (vor 6876 Tagen) @ susu
Nee, richtig, Bild ist ja ein sozialistisches Kampfblatt...
Man kann sich einfach mal die Biographien der Chefredakteure ansehen:
Wahlkampfleiter der CDU (Böhnisch)
Helmut Kohl als Trauzeuge (Diekmann)
Persönlicher Berater Helmut Kohls (Tietje)
Wer politisch Aktiv war, der war das bei einer C-Partei.
Nein, BILD ist natürlich kein sozialistisches Kampfblatt. Wobei das "C" natürlich nur bedingt aussagekräftig ist, denn das steht ja heute für die SPD2. Wirklich konservative oder rechte Ansichten haben in der BILD keine Chance, wenn man von Populismus absieht. Da findet sich allerdings rechter wie linker.
Aber das führt uns zu einem interessanten Zusammenhang. Wir sind uns sicher einig, daß BILD ein populistisches Unterschichten-Blatt ist? Nur, wessen Interessen dient es? Dem der Besitzer -und damit des Kapitals- dürfte klar sein. Aber das ist nicht alles. Denn das Kapital hat ein zweckdienliches Bündnis geschlossen. Nicht mit den Rechtsextremen, das geht so nicht mehr. Aber dafür mit den Linksextremen, denn die sind nicht so diskreditiert (wieso eigentlich? An der Zahl der Todesopfer kann es nicht liegen.)
Wir haben, das schrieb ich schon mehrfach, hierzulande eine merkwürdige Mischung aus neoliberalem Kapitalismus und Sozialismus. Man hat sich arrangiert. Die Linken sind keine echte Bedrohung mehr, wenn sie mit ein paar Häppchen zufriedengestellt werden. Wir machen die Wirtschaft (mit freundlichem Wohlwollen), ihr die Gesellschaft (dito). Eine Hand wäscht die andere, und es gibt ja durchaus Interessenüberschneidungen. Z.B., was die Mobilisierung zusätzlicher Arbeitskräfte angeht (FEQ) und damit das Lohndumping oder auch die Erziehung der Kinder.
Guter Versuch. Aber der "Kampf gegen Rechts" ist ein Kampf gegen den
Rechtsextremismus, der sich eben nicht mehr im Rahmen des GG befindet.
Art.9 Absatz 2:
"Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen
zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen
den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten."
Tja, warum heißt es dann nicht "Kampf gegen Rechtsextrem"? Oder "Kampf gegen Extremisten"?
Genau: weil es das nicht ist. Es ist ein Kampf gegen rechts.
Die "linke Mediendiktatur"... BTW auch unverhältnismäßige Notwehr ist
strafbar. Und nachdem es in D Gegenden gibt, die man mit der "falschen"
hautfarbe oder Frisur nicht betreten sollte, gibt es durchaus Gründe der
Auffassung zu sein, das dagegen etwas unternommen werden sollte. Es ist ja
nicht so, als ob es nicht tatsächlich rassistische Gewalt gäbe, oder als ob
es keine Antisemiten wären, die Harkenkreuze an Synagogen sprayen.
Das ist leider wahr, auch wenn das Ausmaß dieser Gewalt regelmäßig übertrieben wird. Wozu? Na, um von dem Ausmaß der anderen extremistischen Gewalt abzulenken.
Du hast übrigens recht: es gibt hierzulande No-Go-Areas. Für Schwarze und Juden. Aber eben auch für Deutsche.
Grund der Versetzung in den Vorruhestand war die Tatsache, das Günzel (ich
nehme an um den geht es) seinen Brief auf dem offiziellen Briefpapier des
KSK an Hohmann schickte und damit quasi in offizieller Funktion und nicht
als Privatmann eine Meinung äußerte. Frontal erhielt diesen Brief von
Hohmann selbst.
Das ist mir neu. Meines Wissens bemächtigte sich das ZDF dieses Briefes illegal während eines Interviews.
Aber das mal beiseite gelassen, ist DAS der Umgang mit kritischen Stimmen in einer Demokratie? Entlassung wider jegliches Recht oder Parteiausschluß?
Meiner Meinung nach nicht. Es gibt mittlerweile etliche Beispiele, von Philipp Jenninger (1988) über Hohmann und Möllemann, Günzel, bis hin zu Nitzsche. Bei letzterem erdreisteten sich doch tatsächlich SPDler, einen Ausschluß aus der CDU zu fordern. *gg*
Das sind Methoden, die Stalin zur Ehre gereichen würden.
Unsinn. Als ob es keinerlei Berichterstattung über die Methoden der Stasi
und ihre Opfer gäbe, gerade zum "Jubiläum" seiner Ausbürgerung gab es eine
Menge über Biermann (nur als Beispiel).
Und siehst Du die Verurteilung dieses Systems in den Medien ähnlich wie die des nationalsozialistischen? Nein? Warum eigentlich nicht?
Weil, ich hatte es schon gesagt, man erfolgreich den Gedanken in die Köpfe implantieren konnte, daß der Sozialismus an sich keine schlechte Sache sei, nur Stalin habe ihn leider, leider entartet.
Das ist komplett lächerlich, insbesondere wenn du dich da auf die
West-Linke beziehst. Die DDR oder gar die UDSSR waren da für äußerst
wenige Leute zu rechtfertigen - selbst für Terroristen. Die RAF hätte auch
im Osten Köpfe rollen lassen. Der Unterschied zwischen dir und mir ist
vermutlich, daß es dir um Ulbricht nicht so Leid getan hätte, wie um
Schleyer.
Es waren immer Genossen, auch für die RAF. Ich muß Dir sicher nicht erzählen, wieviele RAFler in der DDR Zuflucht und eine neue Identität erhielten?
Was Ulbricht (zu meiner Zeit eher Honecker) angeht, hast Du natürlich recht. Vermutlich hätte ich keine bitteren Tränen um die geweint, wenn sie ermordet worden wären. Das ist in der Tat (hinter)frag(ens)würdig.
Aber genaugenommen auch erst dann, wenn Stauffenberg und andere nicht mehr derart unkritisch als Helden verehrt werden.
Die schwarzen Blöcke erhalten ja Milliardensummen...
Was für Blöcke?
Und ja, ich kenne die
Antifa. Und sehe sie kritisch. Es gibt eine Menge Idioten, links und rechts
und eine Seite an den Idioten festzumachen ist IMO nicht besonders
gewinnbringend.
Das sehe ich ganz genauso. Leider sind heute aber linke Idioten voll gesellschaftsfähig.
Allerdings gibt es eben weitaus weniger Gewaltbereite
Antifa-Recken, als gewaltbereite Neo-Nazis - aber den Bericht des
Verfassungsschutzes haben wir ja schon ein paar mal durchgekaut, oder?
Ja. Und wie war nochmal das Ergebnis? Etwas mehr rechte Straftaten, oder? Allerdings der Löwenanteil Propagandadelikte, die es als linke Taten ja gar nicht gibt.
Aber egal, ob die einen jetzt ein paar mehr sind oder die anderen - wesentlich ist, daß BEIDE gleichermaßen bekämpft werden. Das ist derzeit nicht der Fall, die linken Dreckschweine können sich problemlos dem "Aufstand der Anständigen" anschließen und glänzen.
Gruß,
nihi
--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.
MÖSE=BÖSE
Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.
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Die neuen Spießer
susu, Thursday, 15.02.2007, 20:55 (vor 6874 Tagen) @ Nihilator
Nein, BILD ist natürlich kein sozialistisches Kampfblatt. Wobei das "C"
natürlich nur bedingt aussagekräftig ist, denn das steht ja heute für die
SPD2. Wirklich konservative oder rechte Ansichten haben in der BILD keine
Chance, wenn man von Populismus absieht. Da findet sich allerdings rechter
wie linker.
Na ja, ob die C-Parteien jetzt die SPD2 sind, oder die SPD die neue C-Partei, darüber läßt sich streiten (vermutlich stimmt beides: eine Volkspartei muß sich so mittig wie möglich präsentieren und dementsprechend sind die beiden aufeinander zu gegangen. Spätestens seit sie Koaltionspartner sind, ging da beidseitig Profil verloren). Wenn du dir ansiehst, wie BILD arbeitet und wo die meisten Fehler passieren (bzw. die größte Mißachtung der Sorgfalt, die Journalisten haben sollten), dann trifft es eher die Grünen als die CDU. Oder gerne auch mal Personen mit Migrationshintergrund, das die BAMS Kunaz ohne Anführungszeichen "Bremer Taliban" nennt und ein BILD-Kommentar zur Folter eines Unschuldigen lautet "Was interessiert micht dieser Türke? Die Sicherheit ist wichtiger." wäre dafür ein Beispiel. Innenpolitisch wird die Law-and-Order-Schiene bedient: Killerspiele verbieten und verflucht noch mal, Rechtsstaat gilt nicht für Terroristen (auch wenn sie wie Kunaz keine sind) oder Kriminelle, da wird schon mal moniert, daß Straftäter tatsächlich medizinische Versorgung erfahren, im Strafvollzug. Super sind die Reaktionen auf den heutigen Bild-Titel auf www.brigitte-mohnhaupt.de, dieses Forum wird erwähnt und promt melden sich Leute an, die unglaublichs verzapfen, der User Hans54 topt locker alles was ich auf den Gender-Foren je gesehen habe und das war einiges.
"24 lange Jahre für ca. 10Morde ist uns der S-ozialistischen P-artei D-eutschlands noch zu lange. Wir haben in der Regierung für Rabatte bei mehreren Morden gekämpft.
Unsere Rechnung damals war so:
24J - 15J Sicherungsverwahrung = 9J
d.h. ca. 1Jahr pro Mord.
Unser und auch Joschkas Ziel war 1 Monat auf Bewährung.
Wählt uns, denn nur Gemeinsam sind wir stark.
Wurde der Willi Fram (Brand) nicht sogar Kanzler dieses Landes obwohl er vermutlich Deutsche Soldaten in Norwegen erschlagen hat? Keiner weis das.
Also kämpft mit für ein freies Deutschland."
Nicht mal anständig faken, oder glaubt irgendwer es gäbe SPD-Mitglieder die Willi Brandt, a: falsch schreiben und b: für einen Verbrecher halten, weil er gegen die Nazis war? Der geilste Thread ist der hier: http://www.brigitte-mohnhaupt.de/viewtopic.php?t=63
Dumme rechte trifft dumme linke und findet eine gemeinsamme Basis (die Dummheit).
Aber das führt uns zu einem interessanten Zusammenhang. Wir sind uns
sicher einig, daß BILD ein populistisches Unterschichten-Blatt ist?
Nein. BILD ist ein populistisches Bildungsferne-Blatt.
Nur,
wessen Interessen dient es? Dem der Besitzer -und damit des Kapitals-
dürfte klar sein. Aber das ist nicht alles. Denn das Kapital hat ein
zweckdienliches Bündnis geschlossen. Nicht mit den Rechtsextremen, das
geht so nicht mehr. Aber dafür mit den Linksextremen, denn die sind nicht
so diskreditiert (wieso eigentlich? An der Zahl der Todesopfer kann es
nicht liegen.)
Mit den Linksextremen?! Hä? Das Kapital ist von je her konservativ, weil eine Veränderung der Verhältnisse auch von den Unternehmen innovationen fordert, die wiederum nicht kostenneutral sind. Die Reformpolitik scheint dem entgegenzustehen, aber im Kern geht es da darum, Regelungen international zu vereinheitlichen, was eine einzelne Globale Unternehmensstrategie ermöglicht. Und darauf setzen die großen Parteien.
Wir haben, das schrieb ich schon mehrfach, hierzulande eine merkwürdige
Mischung aus neoliberalem Kapitalismus und Sozialismus. Man hat sich
arrangiert. Die Linken sind keine echte Bedrohung mehr, wenn sie mit ein
paar Häppchen zufriedengestellt werden. Wir machen die Wirtschaft (mit
freundlichem Wohlwollen), ihr die Gesellschaft (dito). Eine Hand wäscht
die andere, und es gibt ja durchaus Interessenüberschneidungen. Z.B., was
die Mobilisierung zusätzlicher Arbeitskräfte angeht (FEQ) und damit das
Lohndumping oder auch die Erziehung der Kinder.
Wie den jetzt? Sind die Linken keine Bedrohung mehr, wie du hier schreibst, oder sind ihre extreme ähnlich Gewaltbereit wie die rechten Extremisten?
Tja, warum heißt es dann nicht "Kampf gegen Rechtsextrem"? Oder "Kampf
gegen Extremisten"?
Journalismus= Denken in Spaltenbreiten.
Kampf
gegen
Rechts
versus
Kampf
gegen
Rechtsextrem
&
Kampf
gegen
Extremisten
Dazu kommt: Du erwartest ausgerechnet von der Bild Differenzierung?
Das ist mir neu. Meines Wissens bemächtigte sich das ZDF dieses Briefes
illegal während eines Interviews.
Hohmann entschuldigte sich bei Günzel für die weitergabe des Briefes. Er habe sich erhofft, das ZDF würde durch diese Quelle dazu gebracht positiv über ihn zu berichten.
Aber das mal beiseite gelassen, ist DAS der Umgang mit kritischen Stimmen
in einer Demokratie? Entlassung wider jegliches Recht oder
Parteiausschluß?
Nochmal: Es gibt ein Neutralitätsgebot. Wenn du als WDL oder ZDL im Dienst eine politische Meinung äußerst kannst du bis zu 3 Jahre in den Bau gehen. Das gleiche gilt auch für Beamte und Berufssoldaten. Das Dienstbriefpapier bedeutet, daß Günzel als KSK-Kommandant und nicht als Privatmann an Hohmann geschriben hat. Vorzeitiger Ruhestand ist da eine glimpliche Variante, Günzel hat seinen Abschied ja z.B. nicht Arbeitsrechtlich verschieben wollen, dann hätte es vermutlich ein Verfahren wegen Verletzung der Dienstpflichten gegeben, bei dem er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht Recht bekommen hätte. Parteiausschluß? Ist eine CDU-Interne Sache, jede Partei hat ihre eigenen Verfahren und ich kenne die Satzung der CDU nicht gut genug um diesen Vorgang kommentieren zu können.
Meiner Meinung nach nicht. Es gibt mittlerweile etliche Beispiele, von
Philipp Jenninger (1988) über Hohmann und Möllemann, Günzel, bis hin zu
Nitzsche. Bei letzterem erdreisteten sich doch tatsächlich SPDler, einen
Ausschluß aus der CDU zu fordern. *gg*
Na ja, lustiger ist das NPDler seinen Eintriff in ihre partei fordern, seit Nitzsche aus der CDU ausgetreten ist.
Das sind Methoden, die Stalin zur Ehre gereichen würden.
Vieleicht solltest du tatsächlich Max' Rat befolgen und das Schwarzbuch des Kommunismus mal lesen. Parteiausschluß ist im Vergleich zur stalinistischen praxis recht harmlos...
Und siehst Du die Verurteilung dieses Systems in den Medien ähnlich wie
die des nationalsozialistischen? Nein? Warum eigentlich nicht?
Gute Frage, beides (Nazi-Deutschland und DDR) waren totalitäre Regimes. Aber mal nachdenken, ach ja, die NS-Dikatur ermordete aus rassistischen Motiven über 6 Millionen Menschen und begann den 2. Weltkrieg. Das sind doch Unterschiede über die man da reden muß. Zum zweiten sind jetzt 17 Jahre seit dem Mauerfall vergangen. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges dauerte es bis in die späten 60er, bis eine historische Aufarbeitung begann (im Westen), während die DDR ja im Grund behauptete, sie hätte damit gar nichts zu tun gehabt.
Weil, ich hatte es schon gesagt, man erfolgreich den Gedanken in die Köpfe
implantieren konnte, daß der Sozialismus an sich keine schlechte Sache sei,
nur Stalin habe ihn leider, leider entartet.
Was meiner Meinung nach auch stimmt, wobei die Grundlagen des Stalinismus ja schon Lenin gelegt hat. Es hat ja demokratisch gewählte Sozialistische Regierungen gegeben, nur das sie - z.B. Allende, oder die Frente Popular - gewaltsam beendet wurden, oder wie jetzt die Chavez-Regierung noch nicht allzulange bestehen.
Es waren immer Genossen, auch für die RAF. Ich muß Dir sicher nicht
erzählen, wieviele RAFler in der DDR Zuflucht und eine neue Identität
erhielten?
Und ich muß dir hoffentlich nicht erklären, warum die Abteilung XXII des MFS das zugelassen hat. Man erhoffte sich Kentnisse über die RAF und die Gefährung die von ihr für die DDR ausging. Wenn du dir ansiehst wie dick die Akten der Stasi über die 9 RAFler sind und was darin über ihre politische Denke drin steht, dann merkst du, daß da keineswegs ein "Genossenschaftliches" Verhältnis bestand. Biermann war auch Sozialist - hat auch nicht gebracht.
Was Ulbricht (zu meiner Zeit eher Honecker) angeht, hast Du natürlich
recht. Vermutlich hätte ich keine bitteren Tränen um die geweint, wenn sie
ermordet worden wären. Das ist in der Tat (hinter)frag(ens)würdig.
Aber genaugenommen auch erst dann, wenn Stauffenberg und andere nicht mehr
derart unkritisch als Helden verehrt werden.
Weil sie - das übrigens im GG garantierte - Recht auf Widerstand gegen ein Unrechtsregime ausgeübt haben, oder weil sie mit großen Teilen der NS-Politik konform gingen, nur den Krieg für nicht mehr gewinnbar hielten? Die Grenzen zwischen Terrorismus und Heldentum sind ohnehin sehr schwammig, die RAF hielt die Voraussetzungen in Art. 20 Abs. 4 für gegeben "Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."
Die schwarzen Blöcke erhalten ja Milliardensummen...
Was für Blöcke?
Die Autonomen. Grob gesagt. http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Block
Ja. Und wie war nochmal das Ergebnis? Etwas mehr rechte Straftaten, oder?
Allerdings der Löwenanteil Propagandadelikte, die es als linke Taten ja
gar nicht gibt.
Verfassungsschutzbericht 2005:
durch Linksextremismus verursachte Delikte 2005
1 versuchtes Tötungsdelikt
391 Körperverletzungen
29 Brandstiftungen
298 mal Landfriedensbruch
53 gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Luft-, Schiffs- und Straßenverkehr
13 mal Raub
1 mal Erpressung
713 Sachbeschädigungen
42 Nötigungen
und 110 mal Widerstand gegen die Staatsgewalt
durch Rechtsextremismus verursachte Delikte 2005
2 versuchte Tötungsdelikte
816 Körperverletzungen
14 Brandstiftungen
3 mal Herbeitführen einer Sprengstoffexplosion
39 mal Landfriedensbruch
9 gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Luft-, Schiffs- und Straßenverkehr
23 mal Raub
6 mal Erpressung
445 Sachbeschädigungen
90 Nötigungen
30 Störungen der Totenruhe
und 46 mal Widerstand gegen die Staatsgewalt
Bei den Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit, liegen Rechtsextreme deutlich vorne: doppelt so viele versuchte Tötungsdelikte, mehr als doppelt so viele Körperverletzungen. Bei Raub und Erpressung einmal knapp doppelt so viel, einmal das 6-fache. Bei Brandstiftungen liegen die Linen vorne, ebenso bei Sachbeschädigungen.
Aber egal, ob die einen jetzt ein paar mehr sind oder die anderen -
wesentlich ist, daß BEIDE gleichermaßen bekämpft werden. Das ist derzeit
nicht der Fall, die linken Dreckschweine können sich problemlos dem
"Aufstand der Anständigen" anschließen und glänzen.
Kappes. Die Straftaten werden verfolgt. Aber ich sage es noch mal, bei gegen Menschen gerichteter Gewalt liegen die rechtsextremen Gruppen deutlich (!) vorne.
susu
Die neuen Spießer
Maxx, Zürich, Wednesday, 14.02.2007, 01:31 (vor 6876 Tagen) @ Nihilator
Hi Nihi
Leseempfehlung: Das Schwarzbuch des Kommunismus, ein echter Augenöffner!
Gruss
Maxx
--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)
Die neuen Spießer
Max, Fliegentupfing, Tuesday, 13.02.2007, 12:18 (vor 6876 Tagen) @ susu
Was bedeutet "Meinungsführerschaft"?
... wie, bitteschön, soll man mit jemandem diskutieren, der vorgibt, nicht zu wissen, was Meinungsführerschaft bedeutet - und der daher auch nicht wissen kann, wer das hat, von dem er vorgibt, nicht zu wissen, was es ist?
Nur so viel: Wer die Auflagenzahlen einiger weniger Zeitungen hernimmt, um zu beweisen, daß das, von dem er nicht weiß, was es sein soll, in einer bestimmten Form nicht existiert, der kann - mit Verlaub - entweder nicht ganz dicht sein, oder es treiben in ganz andere Motive.
Da würde wohl einer gern die linke Meinungsführerschaft erhalten und fände es ganz nützlich, wenn die als links nicht mehr identifiziert werden könnte?
Har-har-har ...
Konservative sind schlauer - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Lechts und Rinks - was ist das überhaupt?
Paul, Tuesday, 13.02.2007, 12:26 (vor 6876 Tagen) @ susu
Das linke Milieu spürt, daß es die Meinungsführerschaft verliert. Dieses
Geschreibsel ist das Pfeiffen im Walde.
Was bedeutet "Meinungsführerschaft"?Nehmen wir nur mal Tageszeitungen:
taz: 60.000 (je in verkaufte Exemplare pro Tag) - links
FR: 120.000 - linksWelt: 700.000! - rechts
Bild: 3.800.000! -rechts
FAZ: 400.000! -rechtsHmm... sieht nicht nach linker Meinungsführerschaft aus.
Wie ist es mit dem Fernsehn? Die ÖR sind durch politische Gremien
kontrolliert und einigermaßen mittig. Mit der Sat1.Pro7 Gruppe gibt es
aber ein genuin konservatives Senderkonglomerat (mit eigenem
nachrichtenkanal. Einfach mal N24 und Phoenix je einen Tag lang gucken!).
Also auch da nicht.Wo wäre sie also je gewesen, die "linke Meinungsführerschaft"?
susu
Susu, du übersiehst hier etwas. Es gibt ja bekanntlich mehrere Möglichkeiten der Definition von links/rechts, z.b.
1) Einzig allein aufgrund der wirtschaftspolitischen Ausrichtung: eher kapitalistisch orientiert -> rechts, eher sozialistisch orientiert -> links; Ist sinnvoll, wenn man sich auf diese Art der Begriffverwendung einigt. Diese wird z.B. im "Political Compass" verwendet.
2) Aufgrund des "Idealbildes" einer Gesellschaft, an dem man sich orientiert. Progressiv = utopisches Idealbild, Orientierung an einer bisher nur gedachten Idealform -> links; Konservativ/Reaktionär = Orientierung an einer aktuellen oder vergangenen Form der Gesellschaft bzw. bestimmter Eigenschaften -> rechts. Das heisst beispielsweise auch, daß eine Feministin, die ein "Urmatriarchat" als ideale Gesellschaft preist, eindeutig rechts(extrem) ist. Eine Gender-Feministin dagegen wäre eher links anzusiedeln. Ein 100% Liberaler wäre nach dieser Definition immer neutral, da die Umsetzung eines bestimmten Gesellschaftsbildes immer einer Art von "Social Engineering" bedarf, die mit liberalen Ansichten schwer vereinbar ist. Im Prinzip auch eine sinnvolle Definition, wenn man sich vorher darauf einigt.
3) Definition aufgrund des eigenen Standpunktes: Das ist die Definition, die hier im Forum mit Vorliebe verwendet wird. Teilweise im Mischmasch mit den anderen Definitionen, teilweise auch in einer Art und Weise, in der links mit "schlecht" und rechts mit "gut" substituiert wird. Einfach nach dem Motto: Was ich scheiße finde (= von meiner Meinung abweicht) ist links, was ich gut finde ist rechts oder eben neutral.
Es versteht sich von selbst, daß der praktische Nutzen von Definition 3 gleich null ist und zwangsläufig zu sinnlosen Streiteren führen MUSS.
Gruß,
Paul
Die neuen Spießer sind links
Guildo, Monday, 12.02.2007, 22:41 (vor 6877 Tagen) @ Odin
Dies sind doch die neuen Spießer. Längst hat sich ein linker Gesinnungsterrorismus herausgebildet, der den eines kleinbürgerlichen Altnazis aus den 50er Jahren in nichts nachsteht. Ich denke da nur an die regelmäßigen Treibjagden, die hier im Forum gegen all jene veranstaltet werden, die es wagen, die linksradikale Definitionshoheit der Wahrheit infrage zu stellen. Nur werden wir "reaktionäre Spießer" immer mehr, auch von prominenter Seite (z.B. Eva Hermann). Und so wird nun zum Gegenschlag ausgeholt, gehetzt und verleumdet was Papier und Druckerschwärze hergeben.
Gruß - Guildo
--
Most places where we all come from we can have a date, pay over $100 and not even get a goodnight kiss from some broad-ass feminazi who thinks her shit doesn't stink.
(unbekannter Fan von Angeles City)