Poesie 01
Hallo allerseits!
Was die Dichter schaffen, ist immer auch ein Spiegel der Zeit.
Kennt ihr sie noch, die Lieder unserer Vorfahren, in denen es um Liebe ging?
Da war von Freude und Schmerz, Abschied und Sich-Wiederfinden, Hoffnung und Verzweiflung die Rede.
Und heute?
Während meines nunmehr 10-jährigen Aufenthalts in Polen hatte ich - oft unfreiwillig, dann immer aufmerksamer - Gelegenheit, die Schlager zu hören, mit denen man hier an allen öffentlichen Plätzen beschallt wird, keineswegs nur in Polnisch.
Irgendwann fing ich an, die Texte der Lieder, die mich interessierten, aus dem Internet herauszusuchen und auf der Festplatte meines PC zu speichern.
Euch möchte ich heute in 3 Postings Texte derjenigen Lieder/Schlager vorstellen, in denen es um die Liebe zwischen Mann und Frau geht.
Das Ergebnis vorwegnehmend:
In diesem Posting ("Poesie 1") werde ich die Lieder vorstellen, die am häufigsten gespielt werden - den Mainstream sozusagen.
Durchweg von Frauen gedichtet und vorgetragen, stellen sie den Mann als beziehungsunfähigen Emotionskrüppel dar.
Mein Gedanke beim Lesen dieser Texte:
Man kann das Ganze auch auf die Frauen ummünzen - und dann hat man den wahren Mainstream - das, was sich in der Realität abspielt, und nicht den Mainstream dessen, womit man von morgens früh bis abends spät beschallt wird.
Eingangs die Übersetzung zweier polnischer Schlager, anschließend englische Texte, die ich unübersetzt wiedergebe.
Der erste Text stammt von einer Frau mit dem bezeichnenden Namen Ewelina Flinta - was übrigens im Polnischen ebenfalls "Flinte, Knarre" bedeutet:
"Ich bedauere"[/i]
Ewelina Flinta
Ich wische die Spuren deines Mundes ab, verberge meinen noch immer lodernden Zorn,
Tue so, als ob mich das nichts mehr anginge,
Ich teile jeden Tag mit mir selber, lasse meine Gedanken wandern, wohin sie wollen,
Und alles das nur, um mich zu vergewissern, daß ich imstande bin
Alleine zu schlafen, alleine die ganze Zeit zu verbringen, mir selbst ins Gesicht zu sehen.
Ich bedauere, daß ich dich kennengelernt habe, ich bedauere, daß ich dich geliebt habe,
Denn du hast keine einzige meiner Tränen verdient, du hast diesen Tränen nicht geglaubt.
Ich bedauere, daß ich dich kennengelernt habe, ich bedauere, daß ich dir vertraut habe,
Und ich sage dir, obwohl du der Worte nicht wert bist, daß du eines Tages allein sein wirst,
Völlig allein, ohne jede Chance,
Völlig allein, so wie jetzt ich,
Völlig allein ...
Wieder überfallen mich graue Tage, mein Körper zieht sich dahin wie ein Schatten,
Mein Kopf schmerzt wie einst, ich gehe
Es ändern sich die Spuren der Münder, die Spuren der Füße, die auf mir herumtrampeln,
Obwohl ich sie abwische, ich vergewissere mich, daß ich imstande bin,
Alleine zu schlafen, alleine die ganze Zeit zu verbringen, mir selbst ins Gesicht zu sehen.
Ich bedauere, daß ich dich kennengelernt habe, ich bedauere, daß ich dich geliebt habe,
Denn du hast keine einzige meiner Tränen verdient, du hast diesen Tränen nicht geglaubt.
Ich bedauere, daß ich dich kennengelernt habe, ich bedauere, daß ich dir vertraut habe,
Und ich sage dir, obwohl du der Worte nicht wert bist, daß du eines Tages allein sein wirst,
Völlig allein, ohne jede Chance,
Völlig allein, so wie jetzt ich,
Völlig allein ...
Du hättest mich für dich haben können,
Du hättest, aber die Zeit war nicht danach,
Du hättest alles haben können, ein Wort von dir hätte genügt,
Du hättest immer so leben können,
Du hättest ...
Und nun bleib' mit dir allein ...
Der nächste Text wurde verfaßt von einer Olga Jackowska
Zu wenig
Ich gebe dir die Hand, und du sagst, das sei zu wenig,
Ich biete dir den Mund zum Kuß, und du verlangst nach mehr,
Ich gebe dir mein Herz, meinen Körper,
Du wartest und sagst, das sei zu wenig, zu wenig.
Du hast verträumte Augen, einen lockeren Lebensstil,
Dem äußeren Schein nach mild, aber in Wirklichkeit grausam und innerlich leer,
Wenn du es willst, komme ich, und wenn du es willst, gehe ich wieder,
Was willst du eigentlich noch, damit ich bei dir bleiben kann.
So wenig habe ich übrig gelassen, um mich selbst zu verteidigen,
Du Unersättlicher, immer noch Unersättlicher,
Ich habe dir mein Herz gegeben, meinen Körper,
Und du gehst weg und sagst; zu wenig, zu wenig, zu wenig ...
Als ersten der englischen Texte nun ein Song von Bonnie Tyler:
It's a heartache
It's a heartache
Nothing but a heartache
Hits you when it's too late
Hits you when you're down
It's a fool's game
Nothing but a fool's game
Standing in the cold rain
Feeling like a clown
It's a heartache
Nothing but a heartache
Love him till your arms break
Then he let's you down
It ain't right with love to share
When you find he doesn't care, for you
It ain't wise to need someone
As much as I depended on, you
It's a heartache
Nothing but a heartache
Hits you when it's too late
Hits you when you're down
Its a fool's game
Nothing but a fool's game
Standing in the cold rain
Feeling like a clown
Der obige Text wurde mit einer ziemlich aggressiven Melodie vertont.
Dagegen klang die Musik zu dem folgenden Text so einschmeichelnd, daß ich erst beim Nachlesen des Textes im Internet dahinterkam, wie destruktiv er ist:
What do you get when you fall in love?
What do you get when you fall in love?
A guy with a pin to burst your bubble
That's what you get for all your trouble.
I'll never fall in love again.
I'll never fall in love again.
What do you get when you kiss a guy?
You get enough germs to catch pneumonia.
After you do, he'll never phone you.
I'll never fall in love again.
I'll never fall in love again.
Don't tell me what is all about,
'Cause I've been there and I'm glad I'm out,
Out of those chains, those chains that bind you
That is why I'm here to remind you
What do you get when you fall in love?
You get enough tears to fill an ocean
That's what you get for your devotion.
I'll never fall in love again.
I'll never fall in love again.
What do you get when you fall in love?
You only get lies and pain and sorrow.
So, for at least until tomorrow,
I'll never fall in love again!
I'll never fall in love again!
Wie eingangs gesagt:
Solche Inhalte sind es, die heute den Leuten ins Ohr geblasen werden.
Und so etwas ist mit Sicherheit mit Schuld daran, wenn es mit dem Geschlechterverhältnis bergab geht.
Unsere Vorfahren haben andere Texte gelernt ...
Und damit es nicht zu deprimierend wird, mache ich mich jetzt an die Postings mit den hoffnungsvolleren Texten ...
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Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.
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