Weibliche Bewertung - weibliche Kontrolle
Hallo zusammen.
Wie kommt es eigentlich, daß speziell sexuelle Gewalt so hoch bewertet wird? Ich weiß noch, daß ich in mir früher Sätze wahrnahm wie "Was auch passiert, Hauptsache keine Vergewaltigung!" - eines weiblichen Wesens natürlich, an mich selbst (oder einen anderen Mann) habe ich dabei gar nicht gedacht. Dies ist ein erster Hinweis darauf, daß meine obige Befürchtung keineswegs durch Mitgefühl motiviert, sondern durch Konditionierung hervorgebracht war.
privates Psycho-Blabla gesnippt, versteht ja eh niemand...
Um es mal ganz einfach auszudrücken: Warum soll Gewalt an Frauen gegenüber Gewalt an Männern stärker hervorgehoben werden? Um warum soll speziell sexuelle Gewalt gegenüber anderen Formen der Gewalt hervorgehoben werden? Mann *und* Frau sollten doch im Idealfall Mitgefühl für jedes Opfer von jeder Art Gewalt haben, so sagt jedenfalls mein eigenes Gefühl.
Dieser Umstand ("Sieh die Frauen und die ihnen angetane sexuelle Gewalt!") nutzt folgende Phänomene aus:
Erstens ist die Frau immer noch ein SYMBOL für das Mitgefühl (auch bekannt als Mutter); das wird sie auch ewig bleiben. Ist der Mann allerdings nicht daran gewöhnt, in Frauen etwas anderes zu sehen als die (gute!) Mutter, wird er sich unter Frauen immer völlig sicher fühlen. Die Vorstellung "Frau = Täter = böse!" erscheint in diesem Zustand völlig absurd.
Zweitens identifiziert sich der Mann aufgrund der Geschlechts-Dualität mit all dem, was die Frau *nicht* ist. Ist also die Frau (hier: Mutter!) weich und einfühlsam, wird der Mann im Gegenzug hart und unnachgiebig sein. Da ihm somit die Chance auf eigenes, männliches(!) Mitgefühl verwehrt ist, wird er den Schmerz anderer Menschen (und seinen eigenen!) nicht wahrnehmen und die Frauen allein (als die einzigen mitfühlenden Wesen in dieser Gesellschaft) bestimmen fortan, wer Opfer sein darf und wer nicht!
[Zwar können wir Männer kühlen Kopfes und ganz rational Gleichstellung (-berechtigung, -behandlung und so weiter) fordern, weil das Erkennen offensichlicher Ungerechtigkeiten nicht mehr erfordert als zu schauen, ob die Waage gerade ist oder nicht. Auf der politischen Ebene kann man damit wahrscheinlich wirklich etwas verändern, aber die psychische Ebene, der Urgrund sämtlicher Mann-Frau-Problematik bleibt dadurch unberührt. Gesellschaftlich werden Frauen immer noch als gut und Männer immer noch als schlecht gelten, selbst wenn es in Zukunft geschlechtsspezifische Gesetze nicht mehr geben sollte.
(Alice Schwarzer ist in diesem Zusammenhang das beste Beispiel dafür, wie man die Gesellschaft unter dem Deckmantel der Politik subtil psychisch manipuliert; aber gerade weil das Problem ein psychisches ist, läßt es sich nicht über die Politik lösen!)]
Das heißt also insgesamt, daß die Frau das "männliche Gehabe" des Mannes im Grunde für ihre eigenen Ziele ausnutzt! Bis dahin hat der Mann die Frau noch kein bißchen ausgenutzt (das will ich erst noch sehen, bevor hier jemand anfängt, vom bösen Patriarchat zu jammern!). Das geschieht ganz von alleine und jeder hält es für selbstverständlich, daß es so ist.
Um unser eigenes Mitgefühl (neben dem der Frau) zu etablieren, müssen wir erst unseren eigenen Schmerz fühlen und ihn auch zum Ausdruck bringen können (etwas Theatralik kann helfen, solange es noch glaubhaft ankommt); schließlich wollen wir gesellschaftliche Anerkennung, und dazu muß jeder Mensch ein Bild vom leidenden Mann besitzen.
Hoffe, Ihr könnt alle gut leiden.

Gruß,
Freddy
Weibliche Bewertung - weibliche Kontrolle
Erstens ist die Frau immer noch ein SYMBOL für das Mitgefühl (auch bekannt
als Mutter); das wird sie auch ewig bleiben. Ist der Mann allerdings nicht
daran gewöhnt, in Frauen etwas anderes zu sehen als die (gute!) Mutter,
wird er sich unter Frauen immer völlig sicher fühlen. Die Vorstellung
"Frau = Täter = böse!" erscheint in diesem Zustand völlig absurd.
Hallo Freddy
Schon immer sorgt männliches Mitgefühl und männliche Empathie dafür, die Situation der Frauen zu verbessern.
Umgekehrt vermisse ich weibliches Mitgefühl mit Männern und weibliche Empathie, ich vermisse fast völlig, dass sich Frauen in die Situation von Männern hineinversetzen.
Hätten die Frauen diese Eigenschaften, wäre es nie zu der extremen gesellschaftlichen Benachteiligung der Männer gekommen.
Dass die gesamtgesellschaftliche Meinung von den Frauen definiert wird (weiblich bewertet und weiblich kontrolliert wird, wie du schreibst), liegt sicher am Vorhandensein von männlichem Mitgefühl mit den Frauen und an männlicher Empathie und an dem Mangel der Frauen daran.
Viele Grüße,
Andi