Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Bundestagspräsident für höhere Diäten

Christine ⌂, Monday, 22.01.2007, 15:10 (vor 6895 Tagen)

22. Januar 2007

Bundestagspräsident Norbert Lammert setzt sich für eine Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete ein. Im vergangenen Jahr war er mit seinem Vorschlag, die Bezüge entsprechend der allgemeinen Lebenshaltungskosten steigen zu lassen, gescheitert.

Berlin - "Ich halte eine Diätenerhöhung für überfällig", sagte Lammert der "Welt". Er habe schon zu Beginn der Legislaturperiode in seinem Bericht "deutlich gemacht, dass wir seit Jahren die gesetzlich geregelte Besoldungshöhe klar verfehlen". Lammert wies darauf hin, "Ansehen und Leistungsvermögen der Politik" hätten "etwas damit zu tun, dass die Bedingungen eines politischen Mandates für viele Menschen, die außerhalb der Politik erfolgreich tätig sind, immer weniger attraktiv sind".

Link
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Es ist ja nicht so, das wir nicht wüßten, daß Politiker uns reihenweise verarschen, aber die Begründung von Lammert hat schon was.
Wenn man dann noch bedenkt, das die Basisdaten von Hartz IV-Empfängern nach meinen Informationen aus dem Jahre 1998 sind und wie oft diese in den vergangenen 8 Jahren (nicht) erhöht wurden, im Gegensatz zu den Diätenerhöhungen in dieser Zeit, dann weiß man eigentlich nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.
Aber auch dieses werden die Politiker ohne nennenswerte Probleme durchbekommen, wetten?

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

OT: Bundestagspräsident für höhere Diäten

blendlampe, Monday, 22.01.2007, 15:34 (vor 6895 Tagen) @ Christine

Die sollen sich meinetwegen eine Erhöhung genehmigen. Dafür sollen sie zu 100% privat für ihre Rente vorsorgen und als Personen an den Schaltstellen der Macht will ich von denen wenigstens das wissen, was sich dieser Staat bei mir erlaubt:

- transparente Einkommensoffenlegung
- Ihre Internet- und Telefon Verbindungsdaten der jeweils letzten 6 Monate, Liste der Leute mit denen Kontakte bestanden.
- Bank- und Wertpapierguthaben, Immobilienbesitz
- Mitgliedschaft in allen Organisationen
- öffentliche Möglichkeit, sich mit einstündiger Verzögerung jederzeit über ihren Standort auf 500m genau zu informieren.

Gute Arbeit, gutes Geld - Schlechte Arbeit...

Christine ⌂, Monday, 22.01.2007, 16:34 (vor 6895 Tagen) @ blendlampe

Die sollen sich meinetwegen eine Erhöhung genehmigen. Dafür sollen sie zu
100% privat für ihre Rente vorsorgen und als Personen an den Schaltstellen
der Macht will ich von denen wenigstens das wissen, was sich dieser Staat
bei mir erlaubt:

- transparente Einkommensoffenlegung
- Ihre Internet- und Telefon Verbindungsdaten der jeweils letzten 6
Monate, Liste der Leute mit denen Kontakte bestanden.
- Bank- und Wertpapierguthaben, Immobilienbesitz
- Mitgliedschaft in allen Organisationen
- öffentliche Möglichkeit, sich mit einstündiger Verzögerung jederzeit
über ihren Standort auf 500m genau zu informieren.

Hallo blendlampe,

mir geht es weiß Gott nicht darum, das ich Politikern nichts gönne. Meinetwegen sollen sie den Bundestag wesentlich verkleinern und den übrigen 2 oder 3 mal soviel zahlen, wenn wir dadurch endlich wieder gute Arbeit erhalten.
Am Freitag sah ich auf Phönix eine Bundestagsdebatte, obwohl man die so gar nicht nennen kann. In den ersten beiden Reihen saßen ein paar Leute, der Rest des Plenarsaales war gähnend leer, wie im übrigen die "Debatte" selber auch. Es ging ja nur um Bildungspolitik, da ist der Feierabend natürlich wichtiger.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Gute Arbeit, gutes Geld - Schlechte Arbeit...

Garfield, Monday, 22.01.2007, 18:17 (vor 6895 Tagen) @ Christine

Hallo Christine!

Ein besonders krasses Beispiel gab es mal vor mittlerweile wohl schon über 10 Jahren (noch zu Kohls Zeiten). Da gab es eine Debatte zum Thema Arbeitslosigkeit. Da herrschte auch gähnende Leere im Saal. Kurz darauf gab es eine Abstimmung zum Thema Diätenerhöhung. Da war der Saal plötzlich rappelvoll, und da konnten sogar erkrankte Abgeordnete noch kurzfristig heran gefahren werden, damit sie auch ja ihre Zustimmung kundtun konnten. Da sah man schön, wie unsere "Volksvertreter" die Prioritäten setzen.

Private Altersvorsorge finde ich für unsere Abgeordneten übrigens nicht angemessen. Nein, sie sollten in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen und dann für die Zeit ihrer Tätigkeit als Abgeordnete auch exakt die gesetzliche Rente bekommen, keinen Cent mehr. Das würde ihnen endlich die nötige Motivation zur längst überfälligen Reform der staatlichen Rentenversicherung verschaffen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Gute Arbeit, gutes Geld - Schlechte Arbeit...

Christine ⌂, Tuesday, 23.01.2007, 09:55 (vor 6894 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield

Private Altersvorsorge finde ich für unsere Abgeordneten übrigens nicht
angemessen. Nein, sie sollten in die gesetzliche Rentenversicherung
einzahlen müssen und dann für die Zeit ihrer Tätigkeit als Abgeordnete
auch exakt die gesetzliche Rente bekommen, keinen Cent mehr. Das würde
ihnen endlich die nötige Motivation zur längst überfälligen Reform der
staatlichen Rentenversicherung verschaffen.


Das sehe ich allerdings auch so. Ich habe noch in Erinnerung, das Brigitte Zypries für 4 Jahre im Ministeramt um die 1.400 EUR bekommt, nach sieben Jahren wären es um die 2.500 EUR. Das schafft selbst ein hochdotierter Akademiker nicht in dieser Zeit. Unser allseits "geliebter" Joschka Fischer erhält im übrigen, ohne irgendeinen Abschluß zu haben, ca. 7.500 EUR.
Wie das bei den Abgeordneten aussieht, weiß ich allerdings nicht.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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