Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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DAS KIND ALS OBJEKT

Moni ⌂, NRW, Sunday, 07.01.2007, 19:51 (vor 6910 Tagen)

Wenn Mütter zu Monstern werden

Von Annette Langer

Das in Deutschland wenig erforschte Münchhausen- Stellvertreter- Syndrom konfrontiert Kinderärzte, Psychologen und Richter mit ungeahnten Abgründen der menschlichen Seele. Was treibt Mütter dazu, ihre Kinder krankenhausreif zu quälen, um sie hernach gesund pflegen zu können?

Es gibt Lügengeschichten, bei denen selbst dem berühmten Baron Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von und zu Münchhausen die Haare zu Berge gestanden hätten: Eine Frau spritzt ihrem Sohn Luft in die Adern, um seinen Aufenthalt im Krankenhaus zu verlängern. Eine Mutter hält ihrem Kind so lange Mund und Nase zu, bis es droht, zu ersticken - um daraufhin dem Arzt zu berichten, der Säugling leide unter akuten Atemstillständen.

Eine ebenso besorgt erscheinende Erziehungsberechtigte bricht ihrer Tochter heimlich Beine und Arme, schlägt mit dem Hammer auf die Bruchstellen und infiziert von ihr hervorgerufene Wunden mit Schmutz. Zusammen mit dem medizinischen Personal wundert sie sich später über ominöse Hämatome und Infektionen am Körper ihres Kindes.

Der Horror hat einen Namen: Das Münchhausen- Stellvertreter- Syndrom ist eine ebenso seltene wie erschütternde psychoneurotische Störung, bei der Mütter bei ihren Kindern Krankheitssymptome vortäuschen, künstlich erzeugen oder vorhandene Gesundheitsschäden willentlich verschlimmern. Das Ziel der Mütter scheint es zunächst zu sein, durch die Aufnahme des Kindes ins Krankenhaus und die nachfolgenden zahllose Untersuchungen oder Operationen Aufmerksamkeit zu erlangen, ein Gefühl des Aufgehobenseins und Anerkennung durch die medizinischen Autoritäten zu bekommen.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik werden in Deutschland etwa 40 Prozent der Kindesmisshandlungen von Frauen begangen. Dass die Quote beim "Erweiterten Münchhausen-Syndrom" bei geschätzten 85 bis 98 Prozent liegt, scheint mit einer symptomatischen Abwesenheit der Väter in den Familien der bisher rund 250 beschriebenen Fälle zu tun zu haben. Die Väter haben die Familie verlassen oder sind selten zu Hause.

Die Frauen sind häufig medizinisch vorgebildet und zeichnen sich durch eine auffallend aufopferungsvolle Pflege ihres Kindes aus. Sie greifen dem Krankenhauspersonal unter die Arme, übernehmen Pflegeaufgaben und verbringen ganze Nächte am Bett ihrer mutwillig in die Krankheit getriebenen Sprösslinge.

Videoaufnahmen, die der britische Arzt David Southall in Zusammenarbeit mit der Polizei in Fällen von Verdacht auf Kindesmisshandlung machen konnte, bewiesen das Unglaubliche: Die Frauen schreckten auch innerhalb der Klinikräume nicht davor zurück, ihre Kinder weiterhin zu quälen und ihre Symptome zu verstärken. Über einen Zeitraum von acht Jahren konnte Southall mit versteckter Kamera 39 Verdachtsfälle dokumentieren, von denen 33 sich als berechtigt erwiesen. Die Bänder zeigen Grausamkeiten, die selbst die Befürchtungen der Ärzte und Polizisten weit übertrafen.

Dem perversen Erfindungsreichtum beim Hervorrufen der Krankheitsbilder sind dabei offenbar keine Grenzen gesetzt: Ähnlich wie bei dem ursprünglichen Münchhausen-Syndrom, einer so genannten Artefaktkrankheit, bei der die Selbstschädigung - und nicht die Verletzung der Schutzbefohlenen - im Vordergrund steht, gibt es zahllose Möglichkeiten, bestimmte Symptome aktiv zu erzeugen.

Hauterkrankungen, Allergien, Verätzungen oder Abszesse werden mit Hilfe von Säuren, Laugen oder andere schädigende Substanzen hervorgerufen. Die Täterinnen kneten, reiben oder quetschen die Haut, Arme oder Beine so lange bis es zu Blutergüssen und Lymphstauungen kommt. Sie spritzten infizierte Lösungen, Speichel, Spülwasser oder Milch unter die Haut, um Entzündungen und Eiterbildung zu provozieren.

weiter heisst es:
Was treibt die Mütter dazu, sich so grausam an ihren Kindern zu vergehen? Auffallend ist, dass die Täterinnen auch bei bewiesenem Missbrauch ihre Schuld vehement leugnen. Weil die aggressive Schädigung des Kindes fast immer einhergeht mit einer gleichzeitig nach außen demonstrierten Freundlichkeit und Besorgtheit, muss man davon ausgehen, dass hier Gefühle massiv abgespalten werden - zwei sich wiedersprechende seelische Zustände existieren parallel, weil sie keinerlei Bezug zueinander haben.

mehr und Quelle hier:
http://www.spiegel.de/sptv/special/0,1518,187552,00.html

Gruß
Moni

--
http://www.weltweite-tierschutz.org/

DAS KIND ALS OBJEKT

Maxx, Zürich, Monday, 08.01.2007, 02:33 (vor 6909 Tagen) @ Moni

weiter heisst es:
Was treibt die Mütter dazu, sich so grausam an ihren Kindern zu vergehen?
Auffallend ist, dass die Täterinnen auch bei bewiesenem Missbrauch ihre
Schuld vehement leugnen.
Weil die aggressive Schädigung des Kindes fast
immer einhergeht mit einer gleichzeitig nach außen demonstrierten
Freundlichkeit und Besorgtheit,

muss man davon ausgehen, dass hier Gefühle massiv abgespalten werden - zwei sich wiedersprechende seelische Zustände existieren parallel, weil sie keinerlei Bezug zueinander haben.

Genau so, und darum brauchen doch diese armen Frauen/Mütter unser Verständnis und unsere Hilfe und endlich auch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit!!!

Kannst du das nicht verstehen, Moni?

Gruss
Maxx

--
Two Beer or not two Beer (Django Edwards)

DAS KIND ALS OBJEKT

Moni ⌂, NRW, Monday, 08.01.2007, 11:18 (vor 6909 Tagen) @ Maxx

Hallo Maxx,

Genau so, und darum brauchen doch diese armen Frauen/Mütter unser
Verständnis und unsere Hilfe und endlich auch ein bisschen mehr
Aufmerksamkeit!!!
Kannst du das nicht verstehen, Moni?

nein, tut mir leid, ich kann das nicht verstehen.
Wie auch, bin schließlich eine Frau ;-)

Gruß
Moni

--
http://www.weltweite-tierschutz.org/

Nicht nur bei Münchhausen ...

Swen, Monday, 08.01.2007, 11:56 (vor 6909 Tagen) @ Moni

"Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist ... immer sehr eng. Die Frauen erleben das Kind als Teil ihrer selbst .... Das Kind ist kein eigenständiges Wesen, sondern Objekt."

DAS ist in unserer Gesellschaft VÖLLIG NORMAL!!! Kinder sind bei uns in
erster Linie zur Bedürfnissbefriedigung der Eltern da. Es ist der Wunsch
der Eltern ein Vater/eine Mutter zu sein. Die Kinder sind lediglich Mittel
zum Zweck und haben die Erwartungen der Eltern zu erfüllen und sich
anzupassen. Manchmal kommt es anders, dann sind es missratene Kinder ....

"Das Durchschnittsalter der Opfer wird auf Grund der vorliegenden Fallstudien auf dreieinviertel Jahre geschätzt. Die Kleinkinder sind den Müttern also hoffnungslos ausgeliefert und zudem nicht in der Lage, deren Verhalten intellektuell zu interpretieren oder Hilfe bei anderen Menschen zu suchen."

Hier wird noch einmal sehr schön beschrieben, welche Macht JEDE Mutter von
Kleinkindern aus ihrer gesellschaftlichen Rolle heraus besitzt (Die meisten
Männer haben dagegen in ihrem Job gar keine Macht). Und große Macht führt in
den allermeisten Fällen zu Machtmissbrauch (siehe Guantanamo,
Konzentrationslager etc.). Der nicht direkt sichtbare, psychische Missbrauch
von Kindern ist m.A.n. heute eher die Regel, als die Ausnahme ....

Gute Nacht Deutschland!

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