Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Katharina Bleuer, Schweiz, Thursday, 28.12.2006, 18:27 (vor 6919 Tagen)

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel: Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist das nun eine Benachteiligung oder nicht? Ich tue mir schwer, hierin eine Benachteiligung zu sehen. Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit gezwungen und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden, ist auch irgendwie verständlich. Meinungen?

Kathy Bleuer

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Dummschwätzer, Thursday, 28.12.2006, 19:00 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel:
Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall
dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist
das nun eine Benachteiligung oder nicht? Ich tue mir schwer, hierin eine
Benachteiligung zu sehen. Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit gezwungen
und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden, ist auch irgendwie
verständlich. Meinungen?

Kathy Bleuer

Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Die erste Frage, die mir in den Sinn kommt ist: Üben diese Frauen diese Tätigkeiten aus freier Entscheidung aus, oder werden sie durch elementare Not gezwungen sich gerade für solche Tätigkeiten zu verdingen.
Wenn sie nicht durch elementare Not gezwungen werden, wenn hinter der Aufnahme der Tätigkeit eine Entscheidung steht, dann ist die Frage, was die Argumente für eine solche Entscheidung sein können.
Denken wir an die Aufgabe, einen Pullover zu sticken. Tatsache ist, dass diese Aufgabe erfordert, immer und immer wieder die gleichen Bewegungen auszuführen, um Masche um Masche, Reihe um Reihe zu stricken. Erscheint eigentlich ziemlich monoton. Dennoch macht es vielen Frauen Freude zu stricken. In Japan ist es so, dass wer Tuschemalen lernen will, erst einmal für zwei Jahre das korrekte Reiben der Tinte lernen muss. Wir wollen auch nicht vergessen, dass die Menschen über jahrzehntausende den gleichen Lebensrhythmus hatten, die gleichen Werkzeuge und Waffen fertigten, auf gleich Art ihre Kleider und Möbel fertigten, ihre Häuser bauten. Eine sich immer wiederholende Tätigkeit muss bei dem, der sie ausübt nicht dass Gefühl der Monotonie aufkommen lassen. Denken wir an Teppichknüpfen. Zwar wechseln die Farben der Wolle, aber die Handgriffe bleiben gleich. Denken wir an den Koch, der immer die gleichen Gerichte zubereitet. Denken wir an den Chirurgen, der immer die gleichen Handgriffe ausübt. Bei vielen Tätigkeiten ist Meisterschaft nur durch endloses Üben zu erreichen.
Und was die Entlohnung betrifft, so darf man das Einkommen der Frau nicht isoliert sehen. Werden die Basisbedürfnisse der Familie bereits durch das Gehalt des Mannes abgedeckt, so kann das Einkommen der Frau im Sinne einer Deckungsbeitragsrechnung geringer ausfallen, da jede zusätzliche Kaufkraft nun den Lebensstandard der Familie hebt.
Auf dem Partnermarkt bestimmt sich der "Wert" einer Frau nicht direkt durch ihren beruflichen Erfolg, dagegen der des Mannes erheblich. Es ist das alte Affenspiel, Frauen orientieren sich bei der Partnerwahl hin zu den Erfolgreichen. Darum ist es in der Regel der Mann, der den Basisbedarf der Familie ernähren muss und es ist die Frau, die dazuverdient.
Eine andere Partnerwahl der Frauen würde hier zu Veränderungen führen.

Ds

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Zeitgenosse, Thursday, 28.12.2006, 19:58 (vor 6919 Tagen) @ Dummschwätzer

Schließe mich dem Dummschwätzer an.

Zwar sind Frauen im Niedriglohnsektor überrepräsentiert. Trotzdem verfügen sie über mehr als 70 % der Kaufkraft!

D.h., sie lassen die Männer die schweren, stressigen Jobs machen, das Geld bei sich abliefern und verdienen selbst allenfalls ein bißchen dazu - für ihr (alleiniges) Taschengeld.

Es gibt kaum einen Aspekt, der die Priviligierung von Frauen so sehr transparent macht, wie ihr niedrigeres durchschnittliches Monatseinkommen etc. pp.

Ich war mal eine Zeit lang mit einer OP-Krankenschwester aus der Herz-Chirurgie zusammen. Die sprach immer vom "Kathedern" in Zusammenhang mit ihrer Arbeit. Da wird dem Patienten in Hüfthöhe eine Kanüle ins Venensystem eingeführt und zum Herzen hochgeschoben, um dort im Vorfeld befindliche Verengungen wieder zu weiten. In ihrer Klinik gehen dabei schon gut 5 Patienten pro Jahr hobs.

Die Patienten, berichtete sie weiter, seien ausnahmslos Männer ab 50. Da fragte ich: Warum nur Männer? Sagt sie: Die Männer arbeiten sich in den stressigen Jobs auf. Müssen Kohle machen. Das ruiniert die Gesundheit. Die Frauen sitzen entspannt zu Hause - oder beim Taschengeld-Niedriglohn-Nebenverdienst mit wenig Verantwortung und Druck.

Zum Hohn darf Mann sich noch das Feministen-Geseier von der Benachteiligung der Frau im Arbeitsleben anhören!

Gruß

Zeitgenosse

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Gelegenheitsleser, Thursday, 28.12.2006, 20:17 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Die Propagierung der Benachteiligung ist fester Bestandteil des politisch korrekten Staatsfeminismus. Alles, was dazu nützt oder nutzen könnte, wird als Benachteiligung umformuliert. Der Status Benachteiligt ist ein wichtiger Türöffner für viele Vorzugsrechte im Sozialstaat.
Welche Benachteiligung im Niedriglohnsektor für Frauen üblicherweise verkündet wird kennst Du scheinbar und folgende Grunde sprechen dagegen:

-Ist ein ergänzendes Einkommen, weil das Haupteinkommen des Mannes nicht ausreicht

-Anforderung an Leistungswillen eher gering

-Risiko für Gesundheit gering (geschützt im Haus; nicht im Freien bei jedem Wetter; kaum Verletzungsgefahr)

-Monotone Tätigkeit kann auch nebenbei mit anderen Beschäftigung erledigt werden (Unterhaltung, Radiohören, Fernsehen usw.)

-Gering bezahlt auch deshalb, weil die Nachfrage hoch, und die Qualifikation gering ist

-Männer können damit kaum eine Familie gründen und ernähren

-Männer in diesen Berufen werden im Beziehungsmarkt eher aussortiert und gemieden, Frauen nicht!

-Männer werden eher von Kindsbeinen an darauf vorbereitet einen Beruf zu wählen, der genügt eine Familie zu unterhalten.

-Berufe mit höherer Qualifikationen, Leistungsbereitschaft und Gesundheitsrisiken, werden besser bezahlt

-Bezahlung der Tätigkeit regelt auch der Arbeitsmarkt durch Angebot und Nachfrage

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Sven ⌂, Wolfsburg, Thursday, 28.12.2006, 22:01 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel:
Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall
dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist

Die Frage, "warum" das so ist, stellt sich mir gar nicht erst, weil an diesem Punkt bereits das "ob" anzuzweifeln ist. Jeder, der je in einem Automobilwerk gearbeitet hat, wird wissen, dass äußerst monotone Arbeiten in der dortigen Produktion fast ausschließlich von Männern ausgeübt werden. Er wird weiterhin wissen, dass der Frauenanteil umso mehr steigt, je anspruchsloser die Arbeiten an die Gesundheit des Beschäftigten werden - und diese These lässt sich ohne weiteres auch über die Produktion hinaus ausdehnen. Ein Mann, der solche Arbeiten ausüben wollte, musste schon mindestens gravierende gesundheitliche Schädigungen vorweisen, um eine Chance auf so einen Job zu haben - der Ächtung sowohl seiner weiblichen wie männlichen Kollegen wäre er ohnehin sicher.

In diesem Zusammenhang ist es freilich unnötig zu erwähnen, dass seit einigen Jahren "Frauenbeauftragte" dort herumlaufen, welche die "armen armen" Frauen von den "ach-so-schlimmen" Produktionsjobs erlösen wollen - Jobs, nach denen sich etliche geschädigte Männer die Hände lecken würden. Dass die "Frauenquote" in den gesundheitlich anspruchsvollen Bereichen der Produktion gegen null tendiert, hat solche FrauInnen hingegen aber freilich noch nie gestört.

Es wird sicherlich Beispiele für frauendominierte Berufe geben, die niedrig bezahlt werden. Die hier aufgeführten Beispiele sind es aber ganz sicher nicht. Denn die Posterin blendet hier schön aus, dass dies diejenigen monotonen Jobs sind, die Männer gerne machen würden, aber nicht dürfen. Sie dürfen statt dessen die gesundheitlich zerstörerischen Jobs machen - das allerdings regt weder jemanden zum Nachdenken an noch motiviert es irgendjemanden dazu, daran etwas ändern zu wollen.

Sind ja nur Männer.

Logikfehler!

hquer, Thursday, 28.12.2006, 23:04 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel:
Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall
dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist
das nun eine Benachteiligung oder nicht? Ich tue mir schwer, hierin eine
Benachteiligung zu sehen. Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit gezwungen
und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden, ist auch irgendwie
verständlich. Meinungen?

Kathy Bleuer

Hi Kathy!

Hier wird eine Benachteiligung regelrecht "konstruiert". Selbstverständlich ist geringer oder kein Lohn ein "Nachteil" gegenüber einem höheren Lohn.
Aber das ist viel zu kurz gedacht! So könnte ich auch einen Nachteil der Beamten gegenüber Spitzensportlern konstruieren. Ich könnte auch eine Benachteiligung der Kreisligakicker im Vergleich zu Bundesligaprofis konstruieren. Und? Ist damit etwas gesagt? Vor allem sagt es etwas aus über die geistige Verfassung der Konstrukteure solcher Hirngespinste.
Ging es nicht ursprünglich um Gleichberechtigung? Bedeuten gleiche Rechte automatisch auch gleiche Ergebnisse? Na also. Bleiben wir doch mal auf dem Teppich bauen wir zur Abwechslung mal keine Luftschlösser. Gleiche Rechte geht wohl eindeutig in die Richtung, dass jedem Individuum gleiche Entfaltungsmöglichkeiten gewährt werden. Wie das Indiduum das handhabt, ist dann sein Bier. Ob es den ganzen Tag Gummi schneidet, geniale Compiprogramme schreibt oder sich vor dem PC einen runterholt. Drauf geschissen!
Auffallend ist, dass bei Frauen ein Nachteil gesehen wird, wo Männer selbstverständlich nie auch nur erwähnt werden. Komisch, nicht? Hat es am Ende damit zu tun, dass unsere femifokalen Frauenbeauftragten sich ihre Existenz sichern müssen? Die ganze Kiste ist ohnehin im Kontext zu sehen.
Der Mann hat nach wie vor in der Ernährerrolle zu verharren. Tut er das nicht, ist er der verantwortungslose Asoziale. Welchen Stand haben denn Hausmänner in unserer Gesellschaft? Warum heiraten Frauen nicht nach unten?
Wie, diese Fragen sind zu unbequem? Eben drum!

Gruss,
hquer

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Odin, Friday, 29.12.2006, 01:35 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel:
Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall
dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist
das nun eine Benachteiligung oder nicht? Ich tue mir schwer, hierin eine
Benachteiligung zu sehen. Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit gezwungen
und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden, ist auch irgendwie
verständlich. Meinungen?

Kathy Bleuer

Gerade das Fehlen von geeigneten Jobs im Niedriglohnsektor ist eine Benachteiligung der Männer und viele Männer sind somit auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die klassischen Männerjobs sind schneller abgebaut worden, als die weiblichen Niedriglohnjobs (am Bau z.B.)

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Zeitgenosse, Friday, 29.12.2006, 17:43 (vor 6918 Tagen) @ Odin

Hallo!

In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert. Beispiel:
Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum

überall

dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten.

Ist

das nun eine Benachteiligung oder nicht? Ich tue mir schwer, hierin

eine

Benachteiligung zu sehen. Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit

gezwungen

und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden, ist auch irgendwie
verständlich. Meinungen?

Kathy Bleuer


Gerade das Fehlen von geeigneten Jobs im Niedriglohnsektor ist eine
Benachteiligung der Männer und viele Männer sind somit auf staatliche
Unterstützung angewiesen. Die klassischen Männerjobs sind schneller
abgebaut worden, als die weiblichen Niedriglohnjobs (am Bau z.B.)

... hinzu kommt, daß die Einwanderer nach Deutschland ganz überwiegend männlich und gering qualifiziert sind. Daraus ergibt sich ein besonderer Wettbewerbsdruck in diesem Sektor.

Gruß

Zeitgenosse

faktische oder strukturelle Benachteiligung?

Christian, Friday, 29.12.2006, 03:46 (vor 6919 Tagen) @ Katharina Bleuer

Niemand wird zu irgendeiner Tätigkeit gezwungen
und daß solche Arbeiten geringer bezahlt werden,

Doch , die Zwangsdienstleistenden Männer (Wehrpflicht / Zivildienst) werden gezwungen billigst zu arbeiten, deshalb will man ja auf die Zwangsdienste nicht verzichten und nur auf das männliche Geschlecht begrenzen!

Monoton?

truhe, Saturday, 30.12.2006, 18:15 (vor 6917 Tagen) @ Katharina Bleuer

> Hallo!
>

Hallo Katharina


[quote]In weiten Teilen des Feminismus wird die vorwiegende Repräsentanz von
Frauen im Niedriglohnsektor als Benachteiligung propagiert.
[/quote]

Schön, dass Du dir eine kritische Wahrnehmung gegenüber feministischen Thesen bewahrst. Dass Du dieses Thema ausgerechnet hier zur Diskussion stellst, verdient meine Wertschätzung, denn dir war vermutlich bewusst, dass feministische Thesen hier massiv angegriffen werden.

An der obigen Einleitung hätte ich lediglich zu bemängeln, dass unhinterfragt übernommen wird, dass im Niedriglohnsektor vorwiegend Frauen beschäftigt sind.


[quote]Näherinnen, Sortiererinnen aller Art, Zusammensetzerinnen, kurzum überall
dort wo monotone Tätigkeiten zu verrichten sind, sind Frauen sehr stark
vertreten. Männer sind in diesen Bereichen fast gar nicht vertreten. Ist
das nun eine Benachteiligung oder nicht?[/quote]

Feministinnen bewahren hier mal wieder ihren üblichen Tunnelblick, Magersucht wird thematisiert, die Opfer von Anabolika&Co nicht, Depressionen, die häufiger bei Frauen diagnostiziert werden, werden flugs als Symptom zur Benachteiligung der Frau gewertet, dass sich Männer häufiger umbringen als Frauen, fällt vollständig unter dem Tisch, im Berufsleben wird fest der Tunnelblick auf die Minderheiten in den Chefetagen gerichtet, dass 12 mal Männer als Frauen am Arbeitsplatz ums Leben kommen (!) wird ignoriert.

Hier nun, mit Blick auf den Niedriglohnsektor werden "monotone Tätigkeiten" als Zeichen von Benachteiligung gewertet. Erstens lässt sich dazu sagen, dass Fließbandarbeiten, die stehend verrichtet werden ebefalls monoton sind, und hier wiederum finden sich mehr Männer. Zweitens - wenn man den Tunnelblick aufweicht - lassen sich jede Menge Attribute für typische Männerberufe finden, die ebenfalls negativ assoziiert sind: hart, schmutzig, anstregend, demütigend (Kanalarbeiter, Müllmann, Straßenkehrer), heimatfern (LKW-Fahrer, Seemann), gefährlich (laut WHO sind 24 von 25 sogenannten "Todesberufen" reine Männersache). Auch Berufe, die es mit sich bringen, dass man den Witterungen ausgesetzt ist, sind typisch männlich.

Monoton? Mir kommen die Tränen.

Kathy Bleuer

Grüße Truhe.

powered by my little forum