Das Problem Der Willensfreiheit in der Statistik
Hallo
Je mehr Information ich aufsauge, umso mehr frage ich mich ob es im menschlichen Geist überhaupt eine Entwicklung gibt (... am Ende des folgenden Textes)
Die Menschen vor 2000 Jahren hatten die gleichen geistigen Fähigkeiten wie wir. Ich denke auch das die Menschen vor 5 oder 6 Tausend Jahren über das gleiche Hirn wie wir verfügten. Das einzigste was sich seitdem entwickelt hat ist die Menge der Menschen die man mit einem Bums ins Jenseits schicken kann.
DAS PROBLEM DER WILLENSFREIHEIT IN DER STATISTIK.
Von Univ. Prof. Dr. Wilhelm Winkler, Wien.
1. John Graunts Entdeckung.
Statistik wurde schon in alten Zeiten getrieben, allerdings zwecks Feststellungen verwaltungstechnischer Art, z.B. der Besteuerung und der Heeresergänzung, und nicht um ihrer selbst willen, zwecks Erkenntnis des bevölkerungsmässigen, wirtschaftlichen und sozialen Aufbaues der Gesellschaft. Solche Forschungen sind verhältnismassig jungen Datums. Man kann sagen, dass die Statistik im heutigen Sinne von einem englischen Kaufmann, John Graun t, ihren Ursprung genommen hat, der im Jahre 1662 ein Buch herausgab "Natural and political observations upon the Bills of Mortality".1) London zählte damals nach der Schätzung Graunts eine Bevölkerung von 384000 Seelen. Die Gesundheitsverhältnisse waren in der gedrängt besiedelten, schnell wachsenden Stadt nicht günstig und die Pest wütete in jener Zeit wiederholt unter der Bevölkerung (1563, 1593, 1603, 1625, 1655). Da solche Epidemien jedesmal einen erheblichen Prozentsatz der Bevölkerung wegrafften, war das Interesse an Sterbefällen und Geburten in der Bevölkerung rege geworden und es wurden auch seit dem Pestjahr 1603 wöchentliche Verzeichnisse über Geborene und Gestorbene veröffentlicht, die vor Weihnachten zu einer Jahresübersicht zusammengeschlossen wurden. John Graunt kam nun auf den Gedanken, diese Listen zu verarbeiten, um der Natur die Geheimnisse des Sterbens und des Zurweltkommens abzulauschen. Als einfacher Kaufmann besass er nicht die wissenschaftliche Vorbildung dafür. Trotzdem fand seine Schrift grosse Beachtung und es folgten für den Verfasser daraus grosse wissenschaftliche Ehrungen. Graunt befasste sich nun in dieser Schrift mit verschiedenen neuen Fragen. Er prüfte die Frage, ob es zweckmässig sei, die Bevölkerung durch Vielweiberei vermehren zu wollen und kam zu einer Ablehnung dieser Frage. Er stellte fest, dass es besser wäre, alle Bettler aus Öffentlichen Mitteln zu erhalten, auch wenn sie nichts verdienten, als sie in den Strassen betteln zu lassen, und dass es mehr Schaden als Nutzen stifte, sie ohne Unterscheidung ihrer Vorbildung zu beschäftigen; dass die Lücken, die die Pest in der Bewohnerschaft Londons gerissen hatte, durch Einwanderung vom Lande innerhalb zweier Jahre ausgefüllt wurden; dass unter den ärztlichen Patienten zwei Frauen auf einen Mann entfielen, dass dagegen mehr Männer starben als Frauen; dass die damaligen Kriegsverluste an Männern ohne bedeutenden Einfluss auf das
1) Die 5. Ausgabe dieses Buches ist abgedruckt in Ch. H. Hüll, The economic writings of Sir William Petty (Cambridge, At the University Press, 1899). Vergl. su dam Folgenden auch V. John, Geschichte der Statistik (Stuttgart, 1884, S. 161 ff, und Westereaard-Nybelle, Grundzüge der Theorie der Statistik (Jena, 1928), S.22f.
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Das Problem Der Willensfreiheit in der Statistik
Hallo
Je mehr Information ich aufsauge, umso mehr frage ich mich ob es im
menschlichen Geist überhaupt eine Entwicklung gibt (... am Ende des
folgenden Textes)Die Menschen vor 2000 Jahren hatten die gleichen geistigen Fähigkeiten wie
wir. Ich denke auch das die Menschen vor 5 oder 6 Tausend Jahren über das
gleiche Hirn wie wir verfügten. Das einzigste was sich seitdem entwickelt
hat ist die Menge der Menschen die man mit einem Bums ins Jenseits
schicken kann.
Hallo Rainer,
meinst Du, daß sich der menschliche Geist so schnell weiterentwickelt? Das einzige, das wir nicht aus dem Auge verlieren sollten wäre die Geschichte, um einfach nicht den gleichen Fehler zweimal zu machen. Darunter fällt eigentlich schon der Feminismus. War es nicht so, daß viele Kulturen vor ihrem Untergang auch einen Feminismus hatten?
Auch hatten Regionen in Mitteleuropa schon mal ein Schwundgeld, das sich damals Brakteaten nannte. Diese Regionen erlebten damals eine Blütezeit. Vermutlich war das, durch den 30 jährigen Krieg, dann mit den Brakteaten, wie sich das Geld nannte, zuende und die Menschen fielen wieder zurück zum Zinsgeld. Der Ulmer Münster muß in dieser Zeit zum Teil erbaut worden sein. Der Kirchturm wurde aber dann erst, soweit ich weiß, ca. 1880 fertig. Es fehlte dann halt immer an Geld.
Ich glaube, daß folgender Artikel auch dazu paßt:
"Die Tyranein der Vorurteile"
http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=2149&MenuID=8&MagID=80
"Das haben wir doch schon immer so gemacht!"
Kann der Geist wachsen, wenn man etwas, das man schon immer so gemacht hat, aus Gewohnheit heraus weiterhin so macht, obwohl es vielleicht anders besser geht? Gedacht wird dabei sehr oft einfach nicht, wenn es sich nicht um Rationalisierung handelt.
Warum muß denn unser Geld so bleiben, wie es ist? Weil es schon immer so war! Immer war das mit dem Geld noch nicht so (siehe Brakteaten). Der Naturaltausch brachte jedenfalls auch nicht die Probleme, die uns unser aktuelles Geld bringt. Warum macht man dann unser Geld nicht als Abbild der Naturalien? Warum muß das Geld als Vorbild noch immer Gold haben, wenn wir nicht mal mehr einen Goldstandard haben, wobei das sogar gut ist?
Der Mensch will heute weiter sein, als vor 10 000 Jahren! Mit der Technik ist er das auch, aber er setzt sie nicht ein, um weiter zu kommen, sondern um sich zu unterhalten und um sich gegenseitig zu bekämpfen, wie eh und je.
Freundliche Grüße
Conny
Das Problem Der Willensfreiheit in der Statistik
Der Mensch will heute weiter sein, als vor 10 000 Jahren! Mit der Technik
ist er das auch, aber er setzt sie nicht ein, um weiter zu kommen, sondern
um sich zu unterhalten und um sich gegenseitig zu bekämpfen, wie eh und
je.
Wie weit ein Mensch ist, messe ich persönlich an seiner psychischen Entwicklung und nicht daran, was er auf wissenschaftlichem Gebiet geleistet hat. Wissenschaft ist ohne Zweifel wichtig, aber in ihrem Streben nach neuen Erkenntnissen entfernt sie sich von den alten Probleme des Menschseins. Diese sind allerdings sowieso nicht wissenschaftlich lösbar...
Gruß,
Freddy