Abtreibungsbefürworterinnen betteln um Geld
Am 14. März 2009 demonstrierten (wohl überwiegend christliche) Abtreibungsgegner in Münster. Diese Demonstration löste eine - unangemeldete - Gegendemo von "My body - my choice"-Anhängerinnen aus, die sich redlich bemühten diese Veranstaltung zu stören.
Ein paar Monate später im Oktober dann berichtet ein Pro-Abtreibungs-Blog darüber, dass die Behörden die Störaktionen wohl gar nicht lustig fanden, und gegen knapp 110 Beteiligte wegen Versammlungssprengung ermittelten. Strafbefehle folgten.
Vor ein paar Tagen hat jetzt das "Mädchenblog" einen Bettelbrief veröffentlicht, doch wegen dieser Strafbefehle bzw. Anwaltskosten zu spenden.
Der Bettelbrief (kannst Du auslassen):
Hallo,
um direkt mit der Tür ins Haus zu fallen: Wir brauchen dringend Kohle!
*Zum Hintergrund
Am 14. März 2009 fand in Münster eine Gebetsprozession ("1000 Kreuze für das ungeborene Leben") christlich-fundamentalistischer Abtreibungsgegner_innen statt. Zu diesem Anlaß hatte ein
antisexistisches Bündnis zu kreativen Gegenaktivitäten geladen, um den selbsternannten "Lebensschützern" aus Münster und anderen Teilen der Republik zu zeigen, dass sie mit ihrem antifeministischen, reaktionärem Weltbild nicht erwünscht sind.
Als der Gebetszug mit ca. 200 Abtreibungsgegner_innen gegen 15.00 Uhr aus der Aegiidikirche herauskam, wurde er von ebensovielen Protestierenden empfangen. Profeministische Parolen, Schilder, Flyer und Transparente informierten die "Lebensschützer" und interessierten Passant_innen, was die Protestierenden von einem menschenverachtenden Frauenbild halten und welcher emanzipatorische Gegenentwurf sinnvoll wäre.
Teile der Protestierenden wurden nach zwei Stunden von der Polizei eingekesselt und abgedrängt. Erst jetzt setzte sich der Kreuzemarsch in Bewegung. Andere Gegendemonstrant_innen mischten sich kreativ unter den Zug, warfen mit Kondomen und Konfetti oder begleiteten ihn lautstark von
der Seite mit emanzipatorischen Parolen.
Über 120 Personen mussten an dem Tag ihre Personalien abgeben und werden nun - acht Monate später - mit Anklageschriften und Strafbefehlen belästigt. Der notwendige Protest gegen die fundamentalistischen, reaktionären Weltanschauungen der "Lebensschützer" wird kriminalisiert.
Da es sich um derart viele Menschen handelt, die von den Repressionen betroffen sind, können wir die Kohle in Münster nicht alleine aufbringen und bitten euch uns bei der Unterstützung der Aktivist_innen zu helfen.
Bisher gibt es 106 Strafbefehle von 450 Eur bis zu über 1000 Eur (bezieht sich auf alle Strafbefehle, die uns bekannt sind) auf Bewährung (zwei Jahre). Dazu kommen die anfallenden Anwaltskosten.
Bisher wurden schon einige Prozesse vor dem Jugendgericht geführt, bei denen es bei allen bis auf eine Ausnahme eine Einstellung gab. Da es sich aber bei vielen Prozessen um Jugendstrafsachen handelt, werden diese Prozesse mit hoher Wahrscheinlichkeit geführt und somit dort auch
in jedem Fall Anwaltskosten anfallen. Prozesse nach dem Erwachsenenstrafrecht stehen noch aus. Deren Ausgang ist weiter unklar.
Aber für den Fall, dass es wider erwartend zu viel Kohle gibt, werden wir euch natürlich das Geld zurück geben.
*Wir hoffen auf eure Solidarität und Unterstützung. Und leitet diesen Brief bitte an möglichst viele Stellen weiter, bei denen ihr meint, es könnte sie interessieren. *
--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
gesamter Thread:
- Abtreibungsbefürworterinnen betteln um Geld -
Mirko,
21.01.2010, 22:18
- Abtreibungsbefürworter____innen - Diego, 22.01.2010, 00:29
- Abtreibungsbefürworterinnen betteln um Geld - Narrowitsch, 22.01.2010, 12:46