Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gleichberechtigung falsch verstanden

Oberkellner, Saturday, 16.01.2010, 16:35 (vor 5828 Tagen)

Hallo zusammen!

Das Wesen der Gleichberechtigung wird heute vielfach falsch verstanden. Feministische Propaganda hat es geschafft, die Begriffe Gleichberechtigung und Gleichstellung zu entgrenzen und zu vermischen. Dabei beschreiben sie völlig unterschiedliche Dinge. Mit Gleichberechtigung sind gleiche Zugangschancen gemeint, mit Gleichstellung gleiche Verteilungen. Gleichberechtigung setzt am Beginn an, Gleichstellung am Ergebnis. Gleichberechtigung macht das Individuum zum Rechtsträger, Gleichstellung das Kollektiv. Gleichberechtigung und Gleichstellung widersprechen sich.

Ist doch logisch, oder?

Ein wesentlicher Pfeiler des Rechtsstaates ist die formale Seite der Gesetze und ihrer Anwendung. Das kann im zwischengeschlechtlichen Bereich nicht anders sein. Mann sollte deshalb diese formale Seite nicht klein reden oder ignorieren.
Daß die Feministinnen keine Notwendigkeit einer formalen Angleichung aller Gesetze sehen, sondern sogar eine Abwehrhaltung einnehmen, erzeugt in mir die Vermutung, daß es eine rein rechtliche Benachteiligung der Frau nicht mehr gibt, sehr wohl aber eine des Mannes.

Der Staat versteht unter Gleichberechtigung die einseitige Bevorzugung der Frau. Damit weckt er langfristig aber nur den Widerstand des maskulinen Teils der Bevölkerung, wenn die Sachverhalte erst einmal klar geworden sind. Und sie werden Jahr für Jahr klarer.
Gleichberechtigung bedeutet nicht gleiche Resultate, sondern gleiche Zugangschancen. Selbst dieser triviale Sachverhalt wird scheinbar nicht verstanden. Dies ist ein Argument gegen die Quote, die immer mehr um sich greift.

Im Klartext: Ich bin nicht deswegen benachteiligt, wenn 90% aller Lehrer Frauen sind, sondern ich bin dann benachteiligt, wenn ich in Konkurrenz mit einer Frau deswegen verliere, weil ich ein Mann bin! Denn: eine Verteilung 90/10 muss nicht eine Diskriminierung implizieren. Es kann sein, daß bestimmte Berufe aus diversen Gründen bevorzugt von einem Geschlecht ergriffen werden, andere von einem anderen. Bei einer Quote wird das Kollektiv zum Rechtsträger, das Individuum wird übergangen. Das ist der eigentliche Wahnsinn.

Weiteres Argument gegen die Quote: Es gibt keine logische Begründung, warum ausgerechnet Frauen quotiert werden sollten und nicht alle andere Gruppen auch (z.B. Bonde, Dicke, Kleine, Menschen anderer Rassen usw.)
Weiters: warum Quoten nur in elitären Berufen und nicht z.B. bei den hochbezahlten Offshore-Arbeitern in der Normandie?

Die Quotierung ist nur eine von einer ganzen Reihe von Benachteiligungen, denen sich der Mann heutzutage ausgesetzt sieht. Etwa im Rentenbereich, in der Gesundheitsvorsorge, Scheidungsrecht, Wehrpflicht, Exhibitionismus usw.
Die feministische Propaganda macht diese Diskriminierungen weitgehend unsichtbar und bauscht parallel dazu die Frauendiskriminierung auf oder konstruiert diese gar erst.

Auf Dauer wird sich dieser Zustand aber nicht halten lassen, zumal die Ungleichgewichte zunehmen und nicht abnehmen. Schliesslich sind es extreme Feministinnen, die in diesem Land den Ton angeben und damit die die große Mehrheit normaler und konsenswilliger Menschen zu Geiseln ihrer komplexbeladenen Meinungen machen. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit bis der Druck das feministische Lügengebäude zum Kollabieren bringen wird.

Oberkellner

--
Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus

Gleichberechtigung falsch verstanden

Pööhser Frauenfeind, Saturday, 16.01.2010, 18:39 (vor 5828 Tagen) @ Oberkellner

Gleichberechtigung setzt am Beginn an, Gleichstellung am Ergebnis.
Gleichberechtigung macht das Individuum zum Rechtsträger, Gleichstellung
das Kollektiv. Gleichberechtigung und Gleichstellung widersprechen sich.

Ist doch logisch, oder?

Genau so ist es. Wird das Kollektiv zum Rechtsträger erhoben, dann stellt sich doch die Frage : Welches ?

Der Sohn, der aus einer 8 - köpfigen Arbeiterfamilie stammt, könnte doch mit viel mehr Recht behaupten, dass er einer Gruppe zugehört ( kinderreiche Familien mit mit geringen Einkommen ), die statistisch gemäss feministischen Begriffen, benachteiligt wird. Er hätte sogar sehr viel mehr Grund zu klagen, denn der geringe Verdienst der Eltern ist ein objektives und vor allem relevantes Kriterium, im Gegensatz zum Geschlecht, wenn es um die Abschätzung der Chancen geht.
Prinzipiell aber gilt: Es liessen sich Kategorien derart konstruieren, dass letztendlich jeder einer benachteiligten Gruppe angehört.
Deshalb bleibt nur eine vernünftige Handlungsweise : Die objektive, individuelle Beurteilung.

PF

Gleichberechtigung falsch verstanden

Z, Saturday, 16.01.2010, 22:19 (vor 5828 Tagen) @ Oberkellner

Schliesslich sind es extreme Feministinnen, die in diesem Land den Ton angeben und damit die die große Mehrheit normaler und konsenswilliger Menschen zu Geiseln ihrer komplexbeladenen Meinungen machen.

Alles richtig. Nur mal interessehalber - haben wir irgendwo eine Liste der schlimmsten (= einflussreichsten) Feministinnen ? Diverse Kabinettsmitglieder und Chefredakteurinnen sind klar, aber sonst ? Ich weiss eigentlich nur von verschiedenen lila-Pudel-Listen.

Gleichberechtigung falsch verstanden

Fanclub Mary Daly, Saturday, 16.01.2010, 22:34 (vor 5828 Tagen) @ Z

Gleichberechtigung falsch verstanden

Leserich, Sunday, 17.01.2010, 04:36 (vor 5828 Tagen) @ Oberkellner

Gleichberechtigung setzt am Beginn an, Gleichstellung am Ergebnis.
Gleichberechtigung macht das Individuum zum Rechtsträger, Gleichstellung
das Kollektiv. Gleichberechtigung und Gleichstellung widersprechen sich.

Ist doch logisch, oder?

Natürlich ist das logisch!

Lies mal das hier: http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=159&t=16038

Ziemlich gut auseinander genommen dort, daß Thema Gleichstellung und einseitige Bevorzugung.

Gleichberechtigung falsch verstanden

Christine ⌂, Sunday, 17.01.2010, 12:10 (vor 5827 Tagen) @ Leserich

Lies mal das hier:
http://forum.piratenpartei.de/viewtopic.php?f=159&t=16038

Ziemlich gut auseinander genommen dort, daß Thema Gleichstellung und
einseitige Bevorzugung.

Fast volle Zustimmung zum Beitrag von Miriam.
"Fast" schreibe ich deshalb, weil der Text einen gravierenden Fehler enthält.

Zitat Miriam:
Es ist schon verwegen, die Wirkung des Zivildienstes, eben die Freiwilligkeit junger Männer, in der Frauenpolitik nutzen zu wollen, oder dem Deckmantel, es existieren Berührungsängste mit frauentypischen berufen. Berührungspunkte mit den Arbeitsfeldern sind für diese Männer längst gegeben, sonst hätten sie sich dafür nicht entschieden. Ich warte auf den Moment, in dem das Frauenministerium den Zivildienst in pflegerischer und dienstleisterischer Hinsicht als ihr Idee verkauft. Dieser Punkt hat weder eine Aussage noch ist er das geschriebene Wort wert.

Der Zivildienst war und ist nun mal nicht freiwillig, sondern ein Zwangsdienst. Der Hohn dabei ist die Tatsache, das ausgerechnet jenes Bundesministerium, das sich bisher nicht für Männer zuständig fühlte, ausgerechnet den Zivildienst unter seinem Dach verwaltet.

Letztendlich schmälert dieser Punkt aber nicht den Gesamtbeitrag und läßt glatt Hoffnung aufkommen, das sich in dieser Hinsicht bei den Frauen etwas ändern wird.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Gleichberechtigung falsch verstanden

Krankenschwester, Sunday, 17.01.2010, 12:32 (vor 5827 Tagen) @ Christine

Der Zivildienst war und ist nun mal nicht freiwillig, sondern ein
Zwangsdienst.

Na doch schon- sie entscheiden sich ja freiwillig zwischen unter Zwang Soldat zu werden und unter Zwang Zivil zu leisten.

So in etwa: gehst freiwillig, oder wirst erschossen.

--
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Unmenschlichkeit - eine bemerkenswerte charakteristische Eigenschaft des Menschen.
(Ambrose Gwinnet Bierce)

Gleichberechtigung falsch verstanden

Oliver, Sunday, 17.01.2010, 12:34 (vor 5827 Tagen) @ Christine

Stimmt Christine,

aber es ist schon nervig, wenn die neue Ministerin mit ihren Internet-Seiten ständig wieder das 23-Prozent-Märchen wiederkäut.....

http://www.frauenmachenkarriere.de/Home/article_frauenportal/managerinnen-arm-dran.html

Managerinnen arm dran


Der Gehaltsreport des „Manager Magazins“ zeigt eklatante Unterschiede in der Bezahlung von männlichen und weiblichen Führungskräften auf

Noch immer schaffen es viel zu wenige Frauen, in die Chefetagen von Unternehmen aufzusteigen. Und die, die oben ankommen, verdienen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Laut Gehaltsreport 2009 des „Manager Magazins“ ist die Lohnlücke bei weiblichen Führungskräften sogar noch größer als im Gesamtdurchschnitt.

23 Prozent beträgt die durchschnittliche Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Managerinnen in deutschen Firmen verdienen dagegen im Durchschnitt sogar 28 Prozent weniger Gehalt.

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Wo doch wirklich jedes MANAGERINNENGEHALT ohne Tarifvertrag frei verhandelt wird.

Die Damen haben dann wohl das kleine Familienunternehmen (Hausfrau) mal wieder mit einem DAX-Unternehmen verwechselt.
Äpfel mit Titten verwechselt.
So was passiert halt schon mal im Eifer!
;-)

--

Liebe Grüße
Oliver


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