Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Rainer ⌂, Thursday, 07.01.2010, 03:32 (vor 5838 Tagen)

Zu den "vergessenen Frauen" zählt Hypatia, die um das Jahr 370 in Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, der führenden Forschungseinrichtung jener Zeit. Die Astronomin, Mathematikerin und Philosophin arbeitete viel über die Werke des Ptolemaeus, dem großen griechischen Astronomen drei Jahrhunderte vor ihr.
...
Das Forscherleben der Hypatia von Alexandria endete schon mit 45 Jahren. Fanatische Christen haben sie im Jahr 415 ermordet.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sternzeit/1095014/

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Movemen, Thursday, 07.01.2010, 04:49 (vor 5838 Tagen) @ Rainer

Das Forscherleben der Hypatia von Alexandria endete schon mit 45 Jahren.
Fanatische Christen haben sie im Jahr 415 ermordet.[/i]
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sternzeit/1095014/

Rainer

Auch wenn Hypatias Schriften die Zeit nicht überdauert haben, inzwischen wurde ein Bild von ihr ausgegraben, welches beweist, dass sie nicht nur schlau, sondern auch noch wunderschön war.

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Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

daguerre, Thursday, 07.01.2010, 11:18 (vor 5837 Tagen) @ Movemen

Vor der Erfindung des Lichtbilds waren die meisten Portraitierten wunderschön.

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

André, Thursday, 07.01.2010, 11:56 (vor 5837 Tagen) @ Rainer

Zu den "vergessenen Frauen" zählt Hypatia, die um das Jahr 370 in
Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, der führenden
Forschungseinrichtung jener Zeit. Die Astronomin, Mathematikerin und
Philosophin arbeitete viel über die Werke des Ptolemaeus, dem großen
griechischen Astronomen drei Jahrhunderte vor ihr.
...

Das riecht ganz gewaltig nach "selbstgemacht". Wie hier
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/buehne/naiver_wunderglaube_1.4405050.html
Da zeigt Alfrde Brendel (der Alfred Brendel) wie vor gar nicht so langer Zeit eine schlechte Klavierspielerin zu einer hervorragenden Pianistin gemacht wurde. Im beschriebenen Artikel war es der Ehemann, der sie ikonisiert hat. Paßt ja prima in die Zeit heute. Das kommt immer wieder mal vor: Plötzlich findet man Indizien, Einträge, sonstwas (möglichst schwer nachzuvollziehen), daß irgendeine Frau besondere Leistungen erbracht hat. Warum machtman das? Einerseits um zu zeigen, daß Frauen "das auch können" und natürlich um evtl. Einzelfälle zur regel zu machen: Kann die es könnens alle Frauen. Abgesehen von tatsächlichen begabten frauen sagt die Realität, daß sie ihre hervorragendenden Leistungen auf im Durchschnitt anderen Gebieten erbringen. Und diese anderen gebiete werden ihnen aber gerade heute ausgeredet.

Und was auch gut in unsere Zeit heute paßt: Klar, irgendwelche fanatischen Christen haben sie umgebracht. (die hatten damals in der Zeit der Christenverfolgungen auch nichts anderes zu tun, als armen Astronominnen nachzustellen.)
Es paßt alles so wunderschön zusammen, wie ein schönes Märchen.
André

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Robert ⌂, München, Thursday, 07.01.2010, 14:08 (vor 5837 Tagen) @ André

Zu den "vergessenen Frauen" zählt Hypatia, die um das Jahr 370 in
Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, der

führenden

...

Und was auch gut in unsere Zeit heute paßt: Klar, irgendwelche fanatischen
Christen haben sie umgebracht. (die hatten damals in der Zeit der
Christenverfolgungen auch nichts anderes zu tun, als armen Astronominnen
nachzustellen.)

Um 415 gab es die Christenverfolgung im Römischen Reich schon ca. 100 Jahre nicht mehr. Da haben sie schon längst die Seiten gewechselt und selber kräftig Ketzer und Heiden verfolgt.

Robert

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Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Robert ⌂, München, Thursday, 07.01.2010, 14:17 (vor 5837 Tagen) @ Robert

Zu den "vergessenen Frauen" zählt Hypatia, die um das Jahr 370 in
Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, der

führenden

Nachtrag: in der Wikipedia gibts interessanterweise 3 unterschiedliche Beschreibungen von ihrem Tod, von Sokrates Scholastikus (Kirchenhistoriker und so ca. Zeitgenosse von Hypatia), von Bischof Johannes von Nikiu (7.Jhd) und von einem gewissen Walker (1993).

Robert

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Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Garfield, Thursday, 07.01.2010, 14:53 (vor 5837 Tagen) @ Rainer

Hallo Rainer!

Hm, andererseits wird uns doch immer wieder erzählt, daß Frauen in früheren Zeiten gar fürchterlich unterdrückt wurden, nicht studieren und sich auch sonst nicht mit Wissenschaft befassen durften. Was als Begründung dafür genommen wird, daß der Beitrag der Frauen in Wissenschaft und Technik bislang eher bescheiden ausfiel.

Unsere Propaganda-Funktionär(inn)e(n) sollten sich da doch mal um etwas mehr Konsistenz bemühen. Entweder waren Frauen gar grauslich unterdrückt - dann kann es aber auch in früheren Zeiten keine bedeutende Astronomin gegeben haben. Oder aber die Unterdrückung war gar nicht so schlimm - dann wäre so eine Astronomin durchaus möglich.

Ich tendiere zu Letzterem, denn es gab ja auch vor über 200 Jahren schon Ausnahmefrauen, die sich mit Wissenschaft befaßten und sehr wohl teilweise auch an Universitäten studierten.

Dorothea Erxleben beispielsweise hat schon im 18. Jahrhundert an der Universität Halle Medizin studiert. Sie schrieb unter ihrem Mädchennamen Dorothea Leporin ein Buch mit dem Titel "Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten". In diesem Buch steht nichts von patriarchaler Unterdrückung. Es werden gesellschaftliche Vorurteile erwähnt, ähnlich denen, die heute noch z.B. Männer zu spüren bekommen, wenn sie Kindergärtner werden möchten. Es wird erwähnt, daß viele Eltern sich vor allem von ihren Söhnen finanzielle Unterstützung im Alter erhofften und deshalb auch vorrangig den Söhnen eine angemessene Schulbildung finanzierten. Und es wird erwähnt, daß viele Frauen sich mehr für Kleidung und Kosmetik als für die Wissenschaft interessierten. Die Autorin appellierte an die Frauen ihrer Zeit, sich mehr um ihre Bildung zu kümmern. Unter "Studiren" verstand man damals übrigens nicht zwangsläufig den Besuch einer Universität. So etwas war damals auch vielen Männern mangels Geld nicht möglich. Man verstand darunter ganz allgemein die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Themen. Der Besuch einer Universität war - anders als heute - nicht zwingend notwendig, um als Gelehrter anerkannt zu werden, obwohl es natürlich damals schon Vorurteile gegen Autodidakten gab.

So hatte selbst eine Frau, die keine Universität besuchen konnte oder wollte, sehr wohl die Möglichkeit, sich mit wissenschaftlichen Themen zu befassen. Natürlich war das Menschen in der Unterschicht schwer möglich, das galt so aber noch mehr für Männer, denn auf ihnen lag ja die Hauptlast des Familienunterhalts.

Und Männer hatten auch ein zusätzliches Hindernis im Weg: Den Militärdienst. Der Bruder von Dorothea Erxleben wollte ebenfalls studieren, auch Medizin in Halle, gemeinsam mit seiner Schwester. Er konnte das Studium aber nicht antreten, weil er zum Militär einberufen wurde. Er versuchte dann, durch eine vorzeitige Beurlaubung doch noch zur Universität zu kommen, bekam das so aber nicht durch und flüchtete schließlich nach Kurhessen. Solche Probleme haben junge Männer hierzulande noch heute, und das interessiert kaum jemanden.

Seine Schwester hat zwar zunächst auch nicht studiert, aber nicht, weil sie nicht durfte, sondern weil sie nicht wollte. Sie hatte mittlerweile einen Witwer mit 4 Kindern geheiratet, kümmerte sich zunächst um die Kinder und hatte mit ihrem Mann auch noch 4 eigene Kinder. Aber sie praktizierte in der Praxis ihres Vaters als Ärztin. Das Studium hat sie später nachgeholt.

Der Hauptgrund, wieso der weibliche Beitrag zur Wissenschaft zu allen Zeiten eher mager ausfiel, war und ist einfach der mangelnde Wille vieler Frauen.

Wenn aber der Wille da war, dann konnte auch eine Frau sehr wohl etwas leisten und wurde auch anerkannt, wenn sie durch ihre Arbeit die Vorurteile, die ihre Geschlechtsgenossinnen ihr eingebracht hatten, ausgeräumt hatte.

So wäre es durchaus möglich, daß es solch eine Astronomin gab. Da sie bisher eher unbekannt war, kann sie wohl nichts sehr Bedeutendes entdeckt haben. Aber das gilt so auch für viele männliche Astronomen, die heute niemand mehr kennt.

Freundliche Grüße
von Garfield

Nichts Neues.

Adam, Thursday, 07.01.2010, 15:51 (vor 5837 Tagen) @ Garfield

Hm, andererseits wird uns doch immer wieder erzählt, daß Frauen in
früheren Zeiten gar fürchterlich unterdrückt wurden, nicht studieren und
sich auch sonst nicht mit Wissenschaft befassen durften.

[...]

So wäre es durchaus möglich, daß es solch eine Astronomin gab. Da sie
bisher eher unbekannt war, kann sie wohl nichts sehr Bedeutendes entdeckt
haben. Aber das gilt so auch für viele männliche Astronomen, die heute
niemand mehr kennt.

Richtig Garfield. HIER muß man ansetzen. Hypatia ist nicht vergessen worden, sonst nämlich könnte man ihren Namen heute schon ganz gewiß nirgends mehr finden.

Wer sich ein wenig auskennt, weiß, daß in Platons Akademie immer schon auch Frauen aufgenommen wurden. Zu Platons Zeit sollen es zwei gewesen sein. Das einzige Kriterium war: "Medeis ageometrikos eisito" = "Keiner der Mathematik (Geometrie) Unkundiger darf eintreten" Vom Geschlecht ist keine Rede. Und so wurde das auch gehandhabt.

Hypatia war Platonikerin, freilich jüngeren datums. Sie lehrte zu Alexandria und las über Platon und Aristoteles. Ihr Vater war Astronom und Mathematiker. Über sie gibt es selbstverständlich einen Eintrag im "Kleinen Pauly" (1975!) und wohl sicher auch im großen, der mir aber nicht zur Hand ist.

Richtig ist auch, daß sie 415 vom "christlichen Pöbel" (ebd.)ermordet wurde. Gut, daß unsere hiesigen Religionsfans inzwischen verzogen sind, sonst bekämen wir sicher schon bald zu hören, wie Recht der Pöbel damit hatte.

Adam

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 07.01.2010, 17:30 (vor 5837 Tagen) @ Garfield

Unsere Propaganda-Funktionär(inn)e(n) sollten sich da doch mal um etwas
mehr Konsistenz bemühen. Entweder waren Frauen gar grauslich unterdrückt -
dann kann es aber auch in früheren Zeiten keine bedeutende Astronomin
gegeben haben. Oder aber die Unterdrückung war gar nicht so schlimm - dann
wäre so eine Astronomin durchaus möglich.

Das hat was mit Logik zu tun, die auf die alten Griechen zurück geht.Sie gerät auch in Vergessenheit, allerdings kümmert das niemanden in den Redaktionen.


Ich tendiere zu Letzterem, denn es gab ja auch vor über 200 Jahren schon
Ausnahmefrauen, die sich mit Wissenschaft befaßten und sehr wohl teilweise
auch an Universitäten studierten.

Jow. Solcherlei Gedankengänge gehen aber gar nicht. Eine Art Kopfsteinautobahn.

Dorothea Erxleben beispielsweise hat schon im 18. Jahrhundert an der
Universität Halle Medizin studiert. Sie schrieb unter ihrem Mädchennamen
Dorothea Leporin ein Buch mit dem Titel "Gründliche Untersuchung der
Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten".

Zwar darf die großartige Erxleben in keiner feministischen Sammlung bedeutender Frauen fehlen, aber ihre treffende Analyse findet dort selbstverständlich keine Beachtung. So schmälert das Femipack sogar die Verdienste der Frauen, die es als Vorbilder für Powergirls ins kollektive Bewusstsein senken will. Offensichtlich rechnen Femis damit, dass ne 3 zeilige Biografie ausreicht um den Zweck weiblicher Idenfikationsfindung im Sinne des Feminats zu erfüllen.

Klasse, dass Du hier Erxleben als Frau zu ihrem Recht verhilfst keine dusselige Feminanze gewesen zu sein.

Herzliche Grüße!

Narro

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Adam, Thursday, 07.01.2010, 23:02 (vor 5837 Tagen) @ Narrowitsch

Das hat was mit Logik zu tun, die auf die alten Griechen zurück geht.Sie
gerät auch in Vergessenheit, allerdings kümmert das niemanden in den
Redaktionen.

Sie ist nie vergessen worden, allerdings nimmt sie bei Mnemosyne den Rang ein, der ihr gebürt. Alle Nachschlagewerke zur Antike kennen ihren Namen. Und Sie war eine Forscherin, aber keine frühe Feministin. Und in der Antike hat man solche Karrieren von Frauen nicht unbedingt als etwas besonderes eingestuft. Da man sie auch nicht durch Quote gefördert hat, sondern allein Leistung zählte, gibt es eben nur einige Fälle. Diese aber durchaus zu Recht.

Adam

Im Zuge der Gleichberechtigung gibt es jetzt auch eine griechische Astronomin.

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 07.01.2010, 23:38 (vor 5837 Tagen) @ Adam

Ich meinte, dass die Logik. wie sie die Griechen verstanden, in Vergessenheit gerät. Besonders in Reaktionsstuben.

Sie ist nie vergessen worden, allerdings nimmt sie bei Mnemosyne den Rang
ein, der ihr gebürt. Alle Nachschlagewerke zur Antike kennen ihren Namen.

Soooo viele Nachschlagewerke zur Antike besitze ich nicht, aber die ich besitze, kennen sie natürlich. Der Brockhaus von 1800 in die 70ger auch. Tatsächlich kann von Vergessen keine Rede sein, das Gefasel vom Vergessen zielt in die Richtung "Patriarchat in Funktion Vereinigung Böswilliger machen verdienstvolle Frauen unsichtbar". Also die übliche Projektion eigener Praktiken.

Und Sie war eine Forscherin, aber keine frühe Feministin. Und in der Antike
hat man solche Karrieren von Frauen nicht unbedingt als etwas besonderes
eingestuft. Da man sie auch nicht durch Quote gefördert hat, sondern allein
Leistung zählte, gibt es eben nur einige Fälle. Diese aber durchaus zu
Recht.

Ja. Sehe ich genau so.

Adam

Herzlichen Gruß!

Narro

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Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

eine griechische Astronomin.

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 07.01.2010, 17:10 (vor 5837 Tagen) @ Rainer

Zu den "vergessenen Frauen" zählt Hypatia, die um das Jahr 370 in
Alexandria geboren wurde. Sie lehrte am legendären Museion, der führenden
Forschungseinrichtung jener Zeit. Die Astronomin, Mathematikerin und
Philosophin arbeitete viel über die Werke des Ptolemaeus, dem großen
griechischen Astronomen drei Jahrhunderte vor ihr.
...
Das Forscherleben der Hypatia von Alexandria endete schon mit 45 Jahren.
Fanatische Christen haben sie im Jahr 415 ermordet.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sternzeit/1095014/

Rainer


Jow, Rainer!

Dass diese Frau in Vergessenheit geriet, liegt womöglich an modernen Bildungsinhalten, die sich nicht übermäßig mit den "Alten" aufhalten.

Mein "Meyers" von 1927 kennt die Dame jedenfalls. Also so ganz vergessen war sie wohl lange Zeit nicht. Vergessen sind allerdings zahllose andere Philosophen und Wissenschaftler aus der Antike, die nicht weniger geleistet haben als Frau Hypatia und von denen heute kein Mensch mehr spricht. Wer kennt denn schon noch Anaximander, Theano, Leukipp aus Milet ? Von Diogenes wisssen die meisten von uns nur wegen eines Fasses... usw. usf

Dass Hypatia von den Medien nun wieder ins öffentliche Bewußtsein geholt wird, ist vermutlich einzig und allein ihrem Geschlecht zu zurechnen; es soll unterschwellig zeigen, dass Frauen, wo Bedingungen stimmen, ebenso viel oder noch mehr leisten, als ihre männlichen Kollegen. Auch in grauen Vorzeiten. Hypatias Wiederauferstehung bedient 2 feministische Dogmen: das von der Unterdrückung der Frau und das von ihrer umwerfenden Kraft, Intuition und Kreativität. Dass auf eine Hypatia womöglich 100 gleichrangige Männer kommen, von denen wir nicht mal den Namen kennen,kümmert die Medien - Heinis natürlich nicht. Auch nicht das mangelnde Wissen über jene. von den wir wissen könnten, wenn es die Bildungsplaner wollten. Denen aber ist unter anderem die Rolle der Frau in den Zünften des Mittelalters wichtiger, auch wenn sie die ein wenig verzerrt darstellen müssen, um zu den oben genannten Dogmen zu gelangen.

Im Übrigen:
Vor geraumer Zeit widmete - wenn ich nicht irre - Terra X ihr einen ganzen Beitrag. Nicht zu Unrecht, wie ich finde. Aber im Gesamtkontext auch wieder zum Kotzen.

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Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

eine griechische Astronomin.

Christine ⌂, Thursday, 07.01.2010, 17:59 (vor 5837 Tagen) @ Narrowitsch

Hi Narro,

Im Übrigen:
Vor geraumer Zeit widmete - wenn ich nicht irre - Terra X ihr einen ganzen
Beitrag. Nicht zu Unrecht, wie ich finde. Aber im Gesamtkontext auch wieder
zum Kotzen.


Dazu fällt mir ein Beitrag von gestern im Fernsehen über Tibet - Himalaya - Mount Everest im Fernsehen ein. Eine 6-köpfige Gruppe deutscher Radler fuhr zur Station ca. 5.200m hoch und hatte dabei ca. 300 Höhenmeter überwunden, was mit Sicherheit eine Leistung ist. Unter den Radlern war eine Frau und diese wurde interviewt. Der erste Gedanke war, wieso wird ausgerechnet die Frau und nicht einer der Männer interviewt. In früheren Zeiten hätte man sich darüber keine Gedanken gemacht, die Leistung einfach anerkannt und gut ist. Wie sich die Zeiten ändern...

Lieber Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

eine griechische Astronomin.

Narrowitsch, Berlin, Thursday, 07.01.2010, 23:47 (vor 5837 Tagen) @ Christine

Dazu fällt mir ein Beitrag von gestern im Fernsehen über Tibet - Himalaya
- Mount Everest im Fernsehen ein. Eine 6-köpfige Gruppe deutscher Radler
fuhr zur Station ca. 5.200m hoch und hatte dabei ca. 300 Höhenmeter
überwunden, was mit Sicherheit eine Leistung ist. Unter den Radlern war
eine Frau und diese wurde interviewt.

Das wäre auch geschehen, hätten 4 Radler die eine Radlerin in die Höhen getragen. Mit wenig Übung kann jeder und jede diese Unsitte bis hinein in die Tagesschau beobachten.Ein 6köpfiges Forscherteam wird ausgezeichnet. 5 Männer und eine Frau. Wen setzt die Tagesschau ins Bild?

Der erste Gedanke war, wieso wird
ausgerechnet die Frau und nicht einer der Männer interviewt.

Ein sehr berechtigter Gedanke, nicht wahr?

In früheren Zeiten hätte man sich darüber keine Gedanken gemacht,
die Leistung einfach anerkannt und gut ist.
Wie sich die Zeiten ändern...


Ja so ist dem. Neuerdings weiß niemand, ob es sich bei Frauen um Leistungen handelt oder um geborgtes Ansehen. Und so kommt vielleicht manche Frau um das zustehende Prestige, einfach weil nichts, was Medien verbreiten, glaubwürdig ist. Schade!

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Grüße zurück
Narrowitsch

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eine griechische Astronomin.

Movemen, Friday, 08.01.2010, 01:38 (vor 5837 Tagen) @ Narrowitsch

Ja so ist dem. Neuerdings weiß niemand, ob es sich bei Frauen um
Leistungen handelt oder um geborgtes Ansehen. Und so kommt vielleicht
manche Frau um das zustehende Prestige, einfach weil nichts, was Medien
verbreiten, glaubwürdig ist. Schade!

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Grüße zurück
Narrowitsch

Das ist dem redaktionellen Zeitgeist vorauseilender Gehorsam. Berichte über naturwissenschaftliche Fortschritte fokussieren generell gerne auf die wenigen Frauen. Berichte über eine Neuentwicklung des Max-Plank-Instituts werden medial in Szene gesetzt. Streicht die Kamera eben noch über sieben daran beteiligte Männer eines Teams, interviewt man dann die einzige Frau. Da dieses Geschlechterverhältnis aber eher die Regel ist, wenn nicht sogar vorher ausschließlich Männer zu sehen waren, dann kann es auch sein, dass eine Verwaltungsfachangestellte die Arbeit erklärt. Das grenzt schon an intellektuelle Obszönität: Statt dem Bauarbeiterblick auf die Möpse, geilt man sich an der Weiblichkeit eine Etage höher auf.

Besondere Leistungen

Objektiver, Friday, 08.01.2010, 12:43 (vor 5836 Tagen) @ Christine

Dazu fällt mir ein Beitrag von gestern im Fernsehen über Tibet - Himalaya
- Mount Everest im Fernsehen ein. Eine 6-köpfige Gruppe deutscher Radler
fuhr zur Station ca. 5.200m hoch und hatte dabei ca. 300 Höhenmeter
überwunden, was mit Sicherheit eine Leistung ist. Unter den Radlern war
eine Frau und diese wurde interviewt. Der erste Gedanke war, wieso wird
ausgerechnet die Frau und nicht einer der Männer interviewt. In früheren
Zeiten hätte man sich darüber keine Gedanken gemacht, die Leistung einfach
anerkannt und gut ist. Wie sich die Zeiten ändern...

Auch in "früheren" Zeiten wäre die sportliche Leistung der Frau besonders gewürdigt worden. Die Bewältigung einer solchen Tour stellt nämlich für den weiblichen Körper eine größere Leistung dar als für den männlichen, der dafür einfach besser angepasst ist (größerer Muskelanteil).

Als zum ersten Mal 2008 ein Mann ein Kind austrug, stand das in allen Gazetten. Und warum? Täglich bringen schließlich Millionen von Frauen Kinder zur Welt. Warum wurde also nur der Mann interviewt und keine von den Millionen Frauen? Na, kommst Du drauf, Tinchen?

Besondere Leistungen

Rainer ⌂, Friday, 08.01.2010, 13:26 (vor 5836 Tagen) @ Objektiver

Auch in "früheren" Zeiten wäre die sportliche Leistung der Frau besonders
gewürdigt worden. Die Bewältigung einer solchen Tour stellt nämlich für den
weiblichen Körper eine größere Leistung dar als für den männlichen, der
dafür einfach besser angepasst ist (größerer Muskelanteil).

Und deshalb wird auch die einzige Frau nach dem Schachturnier interviewt. Die Bewältigung eines solchen Turniers stellt nämlich für den weiblichen Körper eine größere Leistung dar als für den männlichen, der dafür einfach besser angepasst ist (größeres Gehirn).

Rainer

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Andere Geistesgrössen werden vergessen

ajk, Friday, 08.01.2010, 11:33 (vor 5836 Tagen) @ Narrowitsch

Zum Beispiel Thomas von Aquin und Bernhard von Clairvaux und co...

/ajk

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Solange du andere fragst, was du "darfst", bist du kein Mann. - Robert

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