Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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RechtsanwältInnen als Teil der HelferInnenindustrie

Mus Lim ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 10:56 (vor 5846 Tagen)

JuristInnen sind ein wichtiger Bestandteil der Scheidungsindustrie. In den Anwaltskanzleien verdienen sie über die Anwaltsgebühren an jeder Scheidung, in der Politik sind sie verantwortlich für die besorgniserregend zunehmende Verrechtlichung der Familien und das Familienrecht.

Eine Ursache für einen ständigen Rechtsmissbrauchs liegt unter anderem darin, dass es 1970 bereits 18.240 Rechtsanwälte in Deutschland gab, 1999 aber schon 97.791. Es dürfte einleuchten, dass fünfmal soviele Rechtsanwälte nicht fünfmal soviel Gerechtigkeit in der Rechtspraxis bedeuten. Um all diesen Rechtsanwälten Betätigungsmöglichkeiten zu verschaffen, muss eben der Anwaltszwang in Bereichen eingeführt werden, wo es zuvor keine Anwaltspflicht gab, das Recht muss verkompliziert werden, damit mehr Bürger auf die Hilfe von Rechtsanwälten angewiesen sind für Probleme, die sie ohne Juristen nicht hätten.

"Was sind 10.000 Anwälte auf dem Meeresgrund? - Ein guter Anfang!"

Und so werden Lebensbereiche verrechtlicht, die zuvor ohne diese Pest ausgekommen sind: Beispiele hierfür sind Internet (Stichpunkt: Abmahnwelle) und die Verrechtlichung der Beziehungen. Der Beruf des Rechtsanwalts ist ein Auffangbecken für Juristen, deren Noten nicht für die (wegen der Anwaltsschwemme) knapp gewordenen Stellen im öffentlichen Dienst ausreichen. Nur wenige kommen als Anwalt in einer der etablierten Kanzleien unter – alle anderen bleibt nur eine eigene Kanzlei aufmachen mit jährlichen Kosten um die 85.000 Euro. Erwirtschaftet werden muss das von den Klienten. Und da niemand freiwillig sein Geld zu den Anwälten trägt, müssen mit "intelligenten Mitteln" Klienten gewonnen werden. Unter anderem haben Rechtsanwälte Internetnutzer und Ehemänner im Visier. Und so werden Internet und Familien zum "Rechtsanwaltsversorgungswerk".

Der Jurist Joachim Wiesner weist auf die rechtliche Situation der Anwälte im Scheidungsverfahren hin, dass ihnen gegenüber einer ehemüden und rechtlichen Rat suchenden Ehefrau rechtstatsächlich gar keine andere Möglichkeit bleibt, als sie über das Bestehen der einschlägigen Rechtsvorschriften und damit zugleich über die darin verborgenen Chancen zu informieren, also die künftige Mandantin auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass durch eine eigenständige Herbeiführung der Trennung und durch aktive Kindes-„Verbringung“ (wie es verniedlichend zuweilen heißt) Unterhaltsansprüche bewirkt werden würden. Zumindest bei einigem Nachfragen muss dann jede Mandantin zu der Schlussfolgerung gelangen, dass eine Ehefrau klug tut, es eben so anzustellen, wie es hier skizziert ist.
Zugleich wächst mit dieser Beratungspraxis das Vertrauen in die Qualität des Anwalts, hat er doch - ganz plausibel - dargetan, wie sehr er die Interessen einer hilfesuchenden Ehefrau zu verstehen und gewiss sie auch künftig wahrzunehmen wisse.

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RechtsanwältInnen als Teil der HelferInnenindustrie

Rainer ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 12:58 (vor 5846 Tagen) @ Mus Lim

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

RechtsanwältInnen als Teil der HelferInnenindustrie

Sachse, Tuesday, 29.12.2009, 13:47 (vor 5846 Tagen) @ Rainer

Nach dem Tot meiner Tochter, gegen meinen Willen und meinen Mahnungen dem alleinigem Sorgerecht der Mutter ausgeliefert, suchte ich auch das Gespräch mit ihrem damaligem Anwalt.

Nach mehreren langen Gesprächen habe ich den Eindruck, zumindest ein Nachdenken ausgelöst zu haben.


Anwälte und Ärzte sind eigentlich Berufe mit einem ganz hohem Anspruch an Anstand und Ehrlichkeit.

Leider gibt es in beiden Berufszweigen zu viele, die gerade diesem Anspruch nicht nur nicht gerecht werden, sondern die diesen mit Füssen treten. - Scheisse!

Martin Luther über Juristen

Mus Lim ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 14:28 (vor 5846 Tagen) @ Sachse

"Das Studium des Rechts ist schmutzig und gewinnsüchtig, denn sein letzter Zweck ist Geld; man studiert die Rechte nicht zur Ergötzung und um der Kenntnis der Dinge willen. ... Ein Jurist, der nicht mehr ist als nur ein Jurist, ist ein arm Ding." (Martin Luther)

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Wievile Ansehen geniest ein Beruf

Rainer ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 14:45 (vor 5846 Tagen) @ Mus Lim

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Zahl der zugelassenen Rechtsanwälte in Deutschland

Mus Lim ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 14:59 (vor 5846 Tagen) @ Rainer

Ich habe mal nachgeforscht, also exponentiell steigen tun die Rechtsanwaltszahlen nicht, eher linear mit ca. 3-4% jährlich.

Gesamtzahlen RA als Grafik
Gesamtzahlen RA als Tabelle

Ich schreibe mal ein paar Zahlen raus:

1950 -  12.800
1952 -  15.000
1973 -  25.000
1987 -  50.000
2000 - 104.000
2009 - 150.000


Wir haben also seit 1952 eine Verzehnfachung dieser Zunft.

Nun raten Sie mal, was die machen.
Die meisten sich bestimmt Weltverbesserer.

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Uups, wo stehen denn da Politiker und ihre Journaille? (owT)

Mus Lim ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 16:02 (vor 5846 Tagen) @ Rainer

- kein Text -

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Bittere Einkommensentwicklung für viele Anwälte

Mus Lim ⌂, Tuesday, 29.12.2009, 16:24 (vor 5846 Tagen) @ Mus Lim

"Gerade mal 45.000 Euro vor Steuern (1) (und Altersversorgung und Krankenversicherung) betrug der Durchschnittsgewinn von westdeutschen Einzelanwälten im Jahr 2004 nach einer Erhebung der Bundesrechtsanwaltskammer, 4,3 Prozent weniger als noch 2 Jahre zuvor. Seit Jahren setzt sich der Abwärtstrend ungebrochen fort, Ende nicht absehbar. 'Rund 10.000 Volljuristen werden jährlich aus den Unis ins Arbeitsleben gespült, viel mehr als gebraucht werden', meint welt.de in einem mit der Überschrift 'Die fetten Jahre sind vorbei' versehenen Beitrag. 8.000 Advokaten würden jedes Jahr neu zugelassen, unter Berücksichtigung der ausscheidenden Kollegen steige die Zahl zugelassener Rechtsanwälte in Deutschland Jahr für Jahr um rund 5.000. (2) Und der Kuchen wächst bei weitem nicht in dem Maße wie die Zahl derer, die davon essen wollen.

100 bis 200 Junganwälte bewerben sich auf jede ausgeschriebene Stelle, internationale Wirtschaftskanzleien, die oft noch traumhafte Einstiegsgehälter von 80.000 und mehr Euro zahlen, stellen fast ausnahmslos Prädikatsjuristen ein. Und die sind nach wie vor recht dünn gesät. Für die große Mehrzahl der anderen kann die Jobsuche ziemlich frustig werden. Wer sich selbständig macht, geht ein hohes Risiko ein. Existenzgründungsdarlehen werden von den Banken ohne solvente Sicherheiten nicht mehr vergeben. Wer es auf eigene Faust versuchen will, muss sich in aller Regel spezialisieren. Glück, Cleverness, Beziehungen sind gefragt. (3) Die Zahl von Anwaltsinsolvenzen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, andere geben aufgrund von Perspektivlosigkeit die Zulassung zurück. 2004 gaben immerhin 1048 Rechtsanwälte unter 40 Jahren 'freiwillig' auf. (4)

Wer heute ein Jurastudium beginnt oder fortsetzt, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Und möglichst frühzeitig die Weichen auf eine zukunftsträchtige fachliche Spezialisierung stellen. Und das Gros der zukünftigen Anwälte muss sich der Tatsache bewusst sein, dass die fetten Jahre tatsächlich vorüber sind und es nur relativ wenigen gelingen wird, aus eigener Kraft ein der beruflichen Qualifikation angemessenes Einkommen zu erzielen. Das ist schade." (5)

Jurablogs: Bittere Einkommensentwicklung für viele Anwälte, 12. April 2007

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(1) 45.000 Euro jährlich ist sicherlich nicht viel für einen Berufsstand, der ein Studium verlangt, zumal ja noch Steuern, Krankenversicherung und Altersvorsorge abgehen. Dazu kommen Kosten um die 85.000 Euro für die eigene Kanzlei (die ggfs. mit einem Kollegen geteilt wird), auch das muss auch erst erwirtschaftet werden mit Honoraren, u.a. von Trennungsvätern.
(2) Jedes Jahr werden es 5000 Rechtsverdreher mehr, siehe auch hier
(3) Davon gehe ich aus. Scheidungsopfer und Geschädigte von Internet-Abmahnungen dürften das aus eigener Erfahrung bestätigen.
(4) Ooch! Eine Runde Mitleid?!??
(5) Ooch! Noch 'ne Runde Mitleid?!??

Jetzt versteht sich auch, warum der Anwaltszwang ausgeweitet werden muss, um eine notleidende Branche zu helfen.

Man könnte Mitleid zeigen und betroffen sein, wüsste man nicht, dass wir es mit den Totengräbern (zusammen mit Bankern und Politikern) der Republik zu tun hätten.

Jetzt noch mal alle im Chor: Ooooch! 8-)

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Und noch was über Juristen

Beelzebub, Wednesday, 30.12.2009, 02:59 (vor 5845 Tagen) @ Mus Lim

"Das Studium des Rechts ist schmutzig und gewinnsüchtig, denn sein
letzter Zweck ist Geld; man studiert die Rechte nicht zur Ergötzung und um
der Kenntnis der Dinge willen. ... Ein Jurist, der nicht mehr ist als nur
ein Jurist, ist ein arm Ding."
(Martin Luther)

"Ich werde nicht eher ruhen, bis jeder Deutsche einsieht, daß es eine Schande ist, Jurist zu sein." (Adolf Hitler)

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"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)

Und noch was über Juristen

Königlich Bayerisches Amtsgericht, Wednesday, 30.12.2009, 03:22 (vor 5845 Tagen) @ Beelzebub

"Ich werde nicht eher ruhen, bis jeder Deutsche einsieht, daß es eine
Schande ist, Jurist zu sein."
(Adolf Hitler)

Roland Freisler: Ein Paradebeispiel für "Jurist als nützlicher Idiot der Macht?"

Königlich Bayerisches Amtsgericht

Und noch was über Juristen

Linius, Wednesday, 30.12.2009, 03:31 (vor 5845 Tagen) @ Beelzebub

"Ich werde nicht eher ruhen, bis jeder Deutsche einsieht, daß es eine
Schande ist, Jurist zu sein." (Adolf Hitler)

Da sieht man mal wieder, nicht alles war schlecht...

Und noch was über Juristen

GrölFaZ, Wednesday, 30.12.2009, 03:48 (vor 5845 Tagen) @ Beelzebub

"Ich werde nicht eher ruhen, bis jeder Deutsche einsieht, daß es eine
Schande ist, Jurist zu sein."
(Adolf Hitler)

Das waren noch Zeiten. Gerade da hat der GröFaZ leider komplett versagt.

Und noch was über Juristen

Goofos @, Wednesday, 30.12.2009, 08:14 (vor 5845 Tagen) @ Beelzebub

Das hätte ich nicht gedacht, dass gerade du mit Adolf Hitler sympathisierst.

Und noch was über Juristen

Ausschußquotenmann, Wednesday, 30.12.2009, 18:06 (vor 5845 Tagen) @ Beelzebub

Hast Du eine Quelle fürs Hitlerzitat?

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