Eine kleine Anekdote
Hallo,
anbei eine kleine Anekdote aus meinem Bekanntenkreis:
Ein Freund arbeitet im hiesigen Krankenhaus zeitweise als Patientenbegleiter, bringt also Patienten und Gäste zu Stationen und Untersuchungen. Diese Tätigkeit trägt nun die offizielle Bezeichnung "Hostess" - was freilich eine weibliche Bezeichnung ist. Die Reaktionen darauf sind recht unterschiedlich.
Die dort tätigen Männer ziehen das Ganze entweder ins Lächerliche oder kleben ein selbstgemachtes Schild namens "Patientenbegleiter" darüber. Patienten sinnieren darüber, wie denn wohl die männliche Form hieße. "Hostoss" und "Steward" seien da einmal die einfacheren Varianten. Er selbst bezeichnet sich - sprachlich korrekt - als "Host".
Unter den Angestellten jedoch gab es schon einige, die durchaus anmerkten, es sei doch diskriminierend, wenn sich die Männer dort "Hostess" nennen müssten. Diese waren jedoch durch die Bank durchweg - weiblich. Er wunderte sich darüber, dass Frauen dies als Diskriminierung erkannten und Männer nicht.
Ich nicht. Ich denke nach wie vor, dass es weit schwieriger ist, einen Mann davon zu überzeugen, dass er Opfer sein KANN, als selbiges bei bürgerlichen Frauen zu erreichen - er hat es schließlich nicht anders "gelernt".
Grüße,
Sven