Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

Christine ⌂, Sunday, 27.12.2009, 17:56 (vor 5848 Tagen)

Das US-Militär beugt sich dem öffentlichen Protest: Ein Befehlshaber für den Nordirak hatte Schwangerschaften in seiner Truppe verboten - Frauenrechtlerinnen hatten den Geheiß heftig kritisiert. Jetzt wurde der umstrittene Befehl zurückgezogen.

[..]"Wie kann eine Regierung es wagen, Frauen wegen Schwangerschaft zu bestrafen", bemängelte die National Organization for Women. "Das ist doch nicht das 19. Jahrhundert."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,669100,00.html

Das dieses Verbot zurück genommen wird, war ja wohl absehbar, oder...

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

André, Sunday, 27.12.2009, 18:08 (vor 5848 Tagen) @ Christine


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,669100,00.html

Das dieses Verbot zurück genommen wird, war ja wohl absehbar, oder...

Natürlich. Wenn ein Soldat sich absichtlich in eine Situation bringt, die ihn einsatzunfähig macht wird er bestraft. Er. Nicht jedoch -innen. Das ist ja gaaanz was anderes. Daß die Amis vor Femiprotesten kuschen - ist ja unfaßbar. Weltmacht. Ha...
André

US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

Mrx, Sunday, 27.12.2009, 18:17 (vor 5848 Tagen) @ Christine

Man wird dann in Zukunft wohl als Konsequenz weniger Frauen einstellen müssen.

US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

satyr, Essen, Sunday, 27.12.2009, 18:52 (vor 5848 Tagen) @ Christine

Ich dachte die Frauen wollten Gleichberechtigt sein? Das heißt, Kind beim Partner lassen und ab in den Krieg. Aber ich wette, das passt auch wieder nicht...

US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

der_quixote(im Urlaub), Sunday, 27.12.2009, 19:02 (vor 5848 Tagen) @ André

Natürlich. Wenn ein Soldat sich absichtlich in eine Situation bringt, die
ihn einsatzunfähig macht wird er bestraft. Er. Nicht jedoch -innen. Das ist
ja gaaanz was anderes. Daß die Amis vor Femiprotesten kuschen - ist ja
unfaßbar. Weltmacht. Ha...
André

Stimmt! Wäre gleich zu setzen mit Selbstverstümmelung um vor der Front zu kneifen.
Todesstrafe ?

Frank

US-Militär nimmt Schwangerschaftsverbot zurück

Garfield, Monday, 28.12.2009, 12:52 (vor 5847 Tagen) @ Mrx

Hallo Mrx!

Man wird dann in Zukunft wohl als Konsequenz weniger Frauen einstellen müssen.

Das geht aber nicht ohne deutliche Erhöhung des Militär-Budgets. Man hat angefangen, Frauen einzustellen, als die Personalkosten in den Armeen immer drückender wurden. Das lag nicht nur direkt am Anstieg dieser Kosten, sondern auch am viel deutlicheren Anstieg der Kosten für Waffensysteme. Das wiederum lag zum einen daran, daß die Waffensysteme immer komplexer wurden (allein schon durch die massive Einbindung von Elektronik), zum anderen aber schlicht und einfach an der Profit-Gier der Hersteller. Ersteres ließ sich nicht vermeiden, letzteres nur schwer. Zwar brachten die moderneren Waffensysteme teilweise eine Reduzierung des Personalbedarfs mit sich, aber die Kosten stiegen zu stark an, so daß das allein keinen Ausgleich brachte. Auch kann man Personal nicht endlos reduzieren. Was würde es beispielsweise nützen, wenn man eine Fregatte nur noch mit 5 Besatzungsmitgliedern bedienen könnte und dann im Ernstfall nach einem Treffer oder einem Unfall nicht genug Personal zum Abdichten der Lecks, zur Reparatur beschädigter Systeme und/oder zum Löschen von Bränden frei wäre?

Problematisch war und ist auch der Pazifismus, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend in den Bevölkerungen der Industriestaaten ausbreitete. So bekamen die USA ja auch Vietnamkrieg massive innenpolitische Probleme.

Man hätte den Sold massiv erhöhen müssen, um wieder genug Männer für das Militär zu bekommen. Dafür ließen die Militär-Budgets jedoch keinen Spielraum. Also machte man, was man in solchen Situationen häufig tut: Man griff auf die Frauen zurück und öffnete ihnen nach und nach immer mehr Bereiche beim Militär.

Meist setzt man sie vorwiegend für Verwaltungstätigkeiten oder für Aufgaben hinter der Frontlinie ein. Die so dort freigesetzten Männer kann man seitdem an der Front verheizen. Aber im Irak und in Afghanistan gibt es keine Frontlinie und kein sicheres Hinterland - da kann der Krieg jederzeit überall zuschlagen. Das macht es nun schwer, Frauen aus den Kampfhandlungen heraus zu halten. Und natürlich versuchen die Frauen dann auch häufiger, sich vor solchen gefährlichen Einsätzen zu drücken, wobei sich ihnen die Methode, schwanger zu werden, anbietet.

Ohne Frauen kommt man aber auch nicht aus, weil es nicht genügend Männer gibt, die bereit sind, für diesen Sold Gesundheit und Leben zu riskieren. Man setzt zwar auch schon Söldner ein, aber die sind teuer, so daß sich ihre Zahl auch nicht ohne satt erhöhte Kosten erhöhen läßt.

Aber man wird wohl nicht drum herum kommen, entweder mehr Söldner einzusetzen oder aber die Soldzahlungen für reguläre Soldaten zu erhöhen.

Eine weitere Alternative wäre noch die Reduzierung der US-Truppen in Irak und Afghanisten bei gleichzeitiger Erhöhung der Kontingente der Vasallen-Staaten. Nur kriegen die dann auch größere innenpolitische Probleme, weshalb sie sich bisher noch sträuben.

Ich denke, Obama wird Letzteres anstreben.

Freundliche Grüße
von Garfield

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