Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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@susu

Pilatus, Saturday, 11.11.2006, 21:20 (vor 6966 Tagen)

Da du wieder mal hier bist, und bevor du wieder weg bist:

*Männer werden für vergleichbare Vergehen härter bestraft als Frauen. Die Männerbewegung möchte dies ändern und setzt sich für eine Gleichbehandlung ein.

*Umgangsverweigerungen werden meist als Kavaliersdelikt betrachtet, im Unterschied zu Unterhaltsverweigerungen. Während so mancher Unterhaltsflüchtige schon per Handschellen ins Gefängnis verfrachtet wurde, trifft dies für notorische Umgangssünderinnen nicht zu. Es bleibt bei Drohungen. Und dabei werden wohlgemerkt Menschenrechte verletzt. Die Männerbewegung möchte konkrete richterliche Maßnahmen gegen Mütter, die sich der Anordnung der Gerichte widersetzen.

Du bist bekanntlich der Auffassung, die Genderkiste sei kein Nullsummenspiel.
Warum sollten die Femis da mitspielen? Na?

Pilatus

@susu

susu, Saturday, 11.11.2006, 22:52 (vor 6966 Tagen) @ Pilatus

Da du wieder mal hier bist, und bevor du wieder weg bist:

*Männer werden für vergleichbare Vergehen härter bestraft als Frauen. Die
Männerbewegung möchte dies ändern und setzt sich für eine Gleichbehandlung
ein.

Die Bestrafung dient in der Deutschen Justiz der Resozialisierung. Den Erfolg der Resozialisierung kann man durch die Zahl der Mehrfachtäter feststellen. Die Kriminalitätsstatistik schlüsselt die Rückfallquote leider nicht nach Geschlecht auf. Wenn die Daten vorliegen gibt es mehrere Möglichkeiten:
a) Die Rückfallquote von Frauen liegt über der von Männern. In diesem Fall zeigt sich die negative Auswirkung des geringeren Strafmaßes direkt.
b) Die Rückfallquote liegt bei Männern über der von Frauen. In diesem Fall muß davon ausgegangen werden, das der Strafvollzug in Männergefängnissen seiner Aufgabe zur Resozialisation beizutragen nicht genügend nachkommt. In beiden Fällen gibt es ein gesellschaftliches Interesse zum Angleich der Verurteilungssituation. Denn Justizvollzug ist Kriminalitätsprävention und Prävention schützt alle. Das ist der zentrale Punkt: Frauen werden auch Opfer von Straftaten, die von Frauen begangen werden und daher werden sie durch einen Angleich der Behandlung im Fall eines Vergehens oder Verbrechens genauso geschützt wie Männer.

*Umgangsverweigerungen werden meist als Kavaliersdelikt betrachtet, im
Unterschied zu Unterhaltsverweigerungen. Während so mancher
Unterhaltsflüchtige schon per Handschellen ins Gefängnis verfrachtet
wurde, trifft dies für notorische Umgangssünderinnen nicht zu. Es bleibt
bei Drohungen. Und dabei werden wohlgemerkt Menschenrechte verletzt. Die
Männerbewegung möchte konkrete richterliche Maßnahmen gegen Mütter, die
sich der Anordnung der Gerichte widersetzen.

Ich halte das für sehr problematisch. Es ist einfacher Strafen gegen Elternteile zu erlassen, bei denen die Kinder nicht verbracht sind, als gegen Elternteile, bei denen sie verbracht sind, einfach weil damit zwangsläufig eine Neuordnung des Aufenthalts verbunden ist, eingeschlossen - je nach Einzelfall - Umzug, etc. Was in diesem Punkt relevanter wäre, wäre ein soziales Klima, in dem Sowohl Umgangs- als auch Unterhaltsboykot geächtet würden. Beides trifft - wenn auch in unterschiedlicher Fallzahl - Eltern beider Geschlechter. Und es trifft - und das sehr paritätisch verteilt - Kinder beider Geschlechter.

Du bist bekanntlich der Auffassung, die Genderkiste sei kein
Nullsummenspiel.
Warum sollten die Femis da mitspielen? Na?

Weil es logisch ist.

susu

Joke?

hquer, Saturday, 11.11.2006, 23:20 (vor 6965 Tagen) @ susu

Da du wieder mal hier bist, und bevor du wieder weg bist:

*Männer werden für vergleichbare Vergehen härter bestraft als Frauen.

Die

Männerbewegung möchte dies ändern und setzt sich für eine

Gleichbehandlung

ein.


Die Bestrafung dient in der Deutschen Justiz der Resozialisierung. Den
Erfolg der Resozialisierung kann man durch die Zahl der Mehrfachtäter
feststellen. Die Kriminalitätsstatistik schlüsselt die Rückfallquote
leider nicht nach Geschlecht auf. Wenn die Daten vorliegen gibt es mehrere
Möglichkeiten:
a) Die Rückfallquote von Frauen liegt über der von Männern. In diesem Fall
zeigt sich die negative Auswirkung des geringeren Strafmaßes direkt.
b) Die Rückfallquote liegt bei Männern über der von Frauen. In diesem Fall
muß davon ausgegangen werden, das der Strafvollzug in Männergefängnissen
seiner Aufgabe zur Resozialisation beizutragen nicht genügend nachkommt.
In beiden Fällen gibt es ein gesellschaftliches Interesse zum Angleich der
Verurteilungssituation. Denn Justizvollzug ist Kriminalitätsprävention und
Prävention schützt alle. Das ist der zentrale Punkt: Frauen werden auch
Opfer von Straftaten, die von Frauen begangen werden und daher werden sie
durch einen Angleich der Behandlung im Fall eines Vergehens oder
Verbrechens genauso geschützt wie Männer.

Das ist nicht falsch gedacht. Aber glaubst Du im Ernst, Vulgärfeministinnen würden diesen Argumenten zustimmen? Da liegt der eigentliche Hund begraben.

*Umgangsverweigerungen werden meist als Kavaliersdelikt betrachtet, im
Unterschied zu Unterhaltsverweigerungen. Während so mancher
Unterhaltsflüchtige schon per Handschellen ins Gefängnis verfrachtet
wurde, trifft dies für notorische Umgangssünderinnen nicht zu. Es

bleibt

bei Drohungen. Und dabei werden wohlgemerkt Menschenrechte verletzt.

Die

Männerbewegung möchte konkrete richterliche Maßnahmen gegen Mütter, die
sich der Anordnung der Gerichte widersetzen.


Ich halte das für sehr problematisch. Es ist einfacher Strafen gegen
Elternteile zu erlassen, bei denen die Kinder nicht verbracht sind, als
gegen Elternteile, bei denen sie verbracht sind, einfach weil damit
zwangsläufig eine Neuordnung des Aufenthalts verbunden ist, eingeschlossen
- je nach Einzelfall - Umzug, etc. Was in diesem Punkt relevanter wäre,
wäre ein soziales Klima, in dem Sowohl Umgangs- als auch Unterhaltsboykot
geächtet würden. Beides trifft - wenn auch in unterschiedlicher Fallzahl -
Eltern beider Geschlechter. Und es trifft - und das sehr paritätisch
verteilt - Kinder beider Geschlechter.

Du bist bekanntlich der Auffassung, die Genderkiste sei kein
Nullsummenspiel.
Warum sollten die Femis da mitspielen? Na?


Weil es logisch ist.

susu


Das muss jetzt ein Witz sein. Seit wann haben Fems eine ausgeprägte Affinität mit Logik? Logik ist für die ein rotes Tuch, und das nicht ohne Grund.

hquer

Joke?

susu, Sunday, 12.11.2006, 00:14 (vor 6965 Tagen) @ hquer

Das muss jetzt ein Witz sein. Seit wann haben Fems eine ausgeprägte
Affinität mit Logik? Logik ist für die ein rotes Tuch, und das nicht ohne
Grund.

Es geht ja nicht um den Vulgärfeminismus. Es geht darum ob prinzipiell eine Aufhebung der Benachteiligung von Männern, eine Verschlechterung der Situation für Frauen mit sich bringt. Und ich bin der Auffassung, das dem nicht so ist. Pilatus hat mal angekündigt mir in dieser Hinsicht immer weiter toughe Fragen zu stellen und das heute Fortgesetzt.
BTW: Widerholungstäter und Widerholungstäterinnen. Doch noch gefunden. Der Anteil der Widerholungstäter ist höher als der Anteil der Widerholungstäterinnen, aber im Vergleich liegt die Wiederholungsrate 2,22 mal so hoch, wie sie bei gleichen Resozialisierungslesitungen liegen dürfte. Ein vorbestrafter Mann begeht 10,3 mal so wahrscheinlich noch eine Straftat wie ein nicht vorbestrafter Mann. Eine vorbestrafte Frau begeht 22,9 mal so wahrscheinlich eine weitere Straftat wie eine nicht vorbestrafte Frau!

susu

@susu

Besserwisser, Sunday, 12.11.2006, 06:56 (vor 6965 Tagen) @ susu

Das ist die schöne Mr. Spock Star Trek Logik (Teil 2) und sie funktioniert nur, wenn man als Prämisse annimmt, dass die, die sich Frauenrechtler oder Feministinnen schimpfen, tatsächlich im besten Wissen für die Interessen der Frauen eintreten wollen. Geht man davon ab und nimmt an, ihr Interesse wäre eine eigene Besserstellung, bzw. die Option der Besserstellung für Frauen, auch auf Kosten der Männer, würde das Beste und Gerechteste für die gesamte Gesellschaft stellt keinen Maßstab darstellen. Dann greift dieses Konzept nicht, und die Profiteure könnten durchaus gewillt sein, von der Ungerechtigkeit zu profitieren und sie zu erhalten, um der Möglichkeiten willen. Ethische Gesichtspunkte vor die eigenen Interessen zu setzen ist sicher nicht, was die Mehrheit praktiziert. Das heißt nicht, dass man nicht versuchen sollte, sie zu überzeugen. Aber mit der Logik ist das in diesem Fall so eine Sache.

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