Mehr Wirtschaftswachstum d. eine nachhaltige Familienpolitik
BMFSFJ Internetredaktion
Pressemitteilung Nr. 118/2006
Veröffentlicht am 09.11.2006
Thema: Familie
Mehr Wirtschaftswachstum durch eine nachhaltige Familienpolitik
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, BDI-Präsident Jürgen R. Thumann
und IW-Direktor Michael Hüther stellen Expertise zu den Wachstumseffekten einer
bevölkerungsorientierten Familienpolitik vor
Eine gezielte Familienpolitik ist ein bedeutsamer Wachstumstreiber für die
deutsche Volkswirtschaft. Durch familienpolitische Maßnahmen kann es gelingen,
die Wertschöpfung in den nächsten Jahrzehnten spürbar zu steigern. Bis zum Jahr
2050 ist eine familienpolitische Wachstumsdividende von fast 25 Prozentpunkten
zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertise des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW), die am Donnerstag auf dem gemeinsamen Symposium
"Wachstumsfaktor Familie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des IW
in Berlin vorgestellt wurde.
Die Expertise ermittelt auf der Basis eines Wachstumsmodells des
Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung,
welche Wachstumseffekte durch eine nachhaltige Familienpolitik entstehen können,
die sich strategisch auf eine Erhöhung der Geburtenrate, eine Steigerung der
Frauenerwerbstätigkeit und bessere Bildungschancen für Kinder konzentriert.
Ergebnis: Während in einem Basisszenario demografiebedingt die
jahresdurchschnittliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2030 auf 0,7 Prozent
zurückgehen dürfte, kann durch eine zielgerichtete Familienpolitik der
Wachstumspfad auf 1,1 Prozent angehoben werden. Bis zum Jahr 2050 kann das
Wachstumspotenzial sogar von 1,3 auf 1,7 Prozent erhöht werden.
Als Bestandteile einer wachstumsorientierten Familienpolitik empfiehlt die
Expertise die Einführung eines Elterngeldes, den Ausbau der frühkindlichen
Kinderbetreuung, die Verkürzung der Schul- und Ausbildungszeiten bei
gleichzeitiger Einführung von Ganztagsschulen sowie die fortgesetzte und
verstärkte Modularisierung der Ausbildung.
"Die Expertise belegt eindrucksvoll, dass eine bevölkerungsorientierte
Familienpolitik einen eigenständigen und wirksamen Beitrag dazu leisten kann, den
demografiebedingten Bremseffekten auf Wachstum und Wohlstand entgegenzuwirken",
sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen auf der Veranstaltung.
"Besonders freut mich, dass die Expertise den von uns eingeschlagenen Weg
nachhaltiger Familienpolitik in allen wichtigen Handlungsfeldern bestätigt."
BDI-Präsident Jürgen R. Thumann betonte: "Familienpolitik ist immer auch
Wirtschafts- und Wachstumspolitik. Wie richtig diese Gleichung ist, unterstreicht
das IW mit seiner Studie nachdrücklich. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie wir
bessere Voraussetzungen für mehr Kinder in Deutschland schaffen. Die verstärkte
Aufmerksamkeit für das Thema Familienfreundlichkeit - auch in den Unternehmen -
sollte genutzt werden, mit gebündelten Kräften daran zu arbeiten."
"Es ist hohe Zeit für eine demografische Vorsorgepolitik", sagte der Direktor des
IW, Prof. Dr. Michael Hüther. "Dazu kann und muss auch eine
bevölkerungsorientierte Familienpolitik einen eigenständigen Beitrag leisten. Ihr
Ziel muss es sein, knappe Ressourcen so zu dosieren und zu konzentrieren, dass
die wesentlichen Funktionen von Familie - Reproduktion, Unterhaltssicherung,
Sozialisation, Daseinsvorsorge - mit ökonomischen Zielen harmonieren können."
Mit dem gemeinsamen Engagement im Rahmen der "Allianz für die Familie" wollen
BMFSFJ, BDI und IW der wachstumspolitischen Debatte in Deutschland eine
bevölkerungsorientierte Facette hinzufügen. Dies soll zeigen, wie Synergien
zwischen Familienpolitik, Bildungspolitik und Beschäftigungspolitik wirksam
werden können.
Die Kurzfassung der Expertise "Wachstumseffekte einer bevölkerungsorientierten
Familienpolitik" ist hier abrufbar.
Kontakte:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Iris Bethge 03018 - 555 10 60
Bundesverband der Deutschen Industrie
Thomas Hüne 030 - 2028 1449
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Axel Plünnecke 0177 - 233 8238
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: poststelle@bmfsfj.de
Internet: http://www.bmfsfj.de
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
. Ob das mit ein Grund ist, warum ein Staat so auf Fremdbetreuung der Kleinen pocht und gleichzeitig über die kosten stöhnt, obwohl dadurch mehr Steuern fließen und das BIP steigt?