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Mehr Wirtschaftswachstum d. eine nachhaltige Familienpolitik

Christine ⌂, Friday, 10.11.2006, 08:09 (vor 6968 Tagen)

BMFSFJ Internetredaktion

Pressemitteilung Nr. 118/2006
Veröffentlicht am 09.11.2006
Thema: Familie

Mehr Wirtschaftswachstum durch eine nachhaltige Familienpolitik

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, BDI-Präsident Jürgen R. Thumann
und IW-Direktor Michael Hüther stellen Expertise zu den Wachstumseffekten einer
bevölkerungsorientierten Familienpolitik vor

Eine gezielte Familienpolitik ist ein bedeutsamer Wachstumstreiber für die
deutsche Volkswirtschaft. Durch familienpolitische Maßnahmen kann es gelingen,
die Wertschöpfung in den nächsten Jahrzehnten spürbar zu steigern. Bis zum Jahr
2050 ist eine familienpolitische Wachstumsdividende von fast 25 Prozentpunkten
zu erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertise des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW), die am Donnerstag auf dem gemeinsamen Symposium
"Wachstumsfaktor Familie" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ), des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und des IW
in Berlin vorgestellt wurde.

Die Expertise ermittelt auf der Basis eines Wachstumsmodells des
Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung,
welche Wachstumseffekte durch eine nachhaltige Familienpolitik entstehen können,
die sich strategisch auf eine Erhöhung der Geburtenrate, eine Steigerung der
Frauenerwerbstätigkeit und bessere Bildungschancen für Kinder konzentriert.
Ergebnis: Während in einem Basisszenario demografiebedingt die
jahresdurchschnittliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2030 auf 0,7 Prozent
zurückgehen dürfte, kann durch eine zielgerichtete Familienpolitik der
Wachstumspfad auf 1,1 Prozent angehoben werden. Bis zum Jahr 2050 kann das
Wachstumspotenzial sogar von 1,3 auf 1,7 Prozent erhöht werden.

Als Bestandteile einer wachstumsorientierten Familienpolitik empfiehlt die
Expertise die Einführung eines Elterngeldes, den Ausbau der frühkindlichen
Kinderbetreuung, die Verkürzung der Schul- und Ausbildungszeiten bei
gleichzeitiger Einführung von Ganztagsschulen sowie die fortgesetzte und
verstärkte Modularisierung der Ausbildung.

"Die Expertise belegt eindrucksvoll, dass eine bevölkerungsorientierte
Familienpolitik einen eigenständigen und wirksamen Beitrag dazu leisten kann, den
demografiebedingten Bremseffekten auf Wachstum und Wohlstand entgegenzuwirken",
sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen auf der Veranstaltung.
"Besonders freut mich, dass die Expertise den von uns eingeschlagenen Weg
nachhaltiger Familienpolitik in allen wichtigen Handlungsfeldern bestätigt."

BDI-Präsident Jürgen R. Thumann betonte: "Familienpolitik ist immer auch
Wirtschafts- und Wachstumspolitik. Wie richtig diese Gleichung ist, unterstreicht
das IW mit seiner Studie nachdrücklich. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie wir
bessere Voraussetzungen für mehr Kinder in Deutschland schaffen. Die verstärkte
Aufmerksamkeit für das Thema Familienfreundlichkeit - auch in den Unternehmen -
sollte genutzt werden, mit gebündelten Kräften daran zu arbeiten."

"Es ist hohe Zeit für eine demografische Vorsorgepolitik", sagte der Direktor des
IW, Prof. Dr. Michael Hüther. "Dazu kann und muss auch eine
bevölkerungsorientierte Familienpolitik einen eigenständigen Beitrag leisten. Ihr
Ziel muss es sein, knappe Ressourcen so zu dosieren und zu konzentrieren, dass
die wesentlichen Funktionen von Familie - Reproduktion, Unterhaltssicherung,
Sozialisation, Daseinsvorsorge - mit ökonomischen Zielen harmonieren können."

Mit dem gemeinsamen Engagement im Rahmen der "Allianz für die Familie" wollen
BMFSFJ, BDI und IW der wachstumspolitischen Debatte in Deutschland eine
bevölkerungsorientierte Facette hinzufügen. Dies soll zeigen, wie Synergien
zwischen Familienpolitik, Bildungspolitik und Beschäftigungspolitik wirksam
werden können.

Die Kurzfassung der Expertise "Wachstumseffekte einer bevölkerungsorientierten
Familienpolitik" ist hier abrufbar.

Kontakte:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Iris Bethge 03018 - 555 10 60

Bundesverband der Deutschen Industrie
Thomas Hüne 030 - 2028 1449

Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Axel Plünnecke 0177 - 233 8238

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: poststelle@bmfsfj.de
Internet: http://www.bmfsfj.de

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Rammeln fürs BIP

DschinDschin, Friday, 10.11.2006, 12:14 (vor 6967 Tagen) @ Christine

Ja, es ist für Staat und Wirtschaft gut, wenn
a) ausreichend viele Kinder geboren werden
b) diese gut ausgebildet sind
c) die Zahl der Arbeitnehmer hoch ist, indem auch Frauen für Geld arbeiten

Aber was bringt das den Menschen, die eine Familie gründen und Kinder großziehen sollen????

Das ist so, als wollte ich meinen Nachbarn dazu überreden, sich Kühe zu halten, wobei ich dann das Recht hätte, die Milch abzutanken und den Mist auf meinen Acker zu fahren. Sein einziger Nutzen bestünde darin, eben als Hobby Kühe zu halten. Und dann schlage ich ihm vor, mich an den Heu- und Strohkosten zu beteiligen, aber nur so, dass der Löwenanteil bei ihm verbleibt. Und dann schreibe ich große Artikel über den großen Nutzen der Kuhhaltung.

Darf ich mal ein wenig ordinär sein? - Ja?
Also gut: Mann sind die Scheisse!!! Scheisse, die reine Scheisse!!! So ein doofes Pack - Lumpenpack!!! Hol' die doch der Teufel!!!

So, jetzt geht es mir schon wieder besser. - Tschuldigung.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

An DschinDschin - Rammeln fürs BIP

Ekki, Tuesday, 14.11.2006, 11:12 (vor 6963 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin!

Ja, es ist für Staat und Wirtschaft gut, wenn
a) ausreichend viele Kinder geboren werden
b) diese gut ausgebildet sind
c) die Zahl der Arbeitnehmer hoch ist, indem auch Frauen für Geld
arbeiten

Aber was bringt das den Menschen, die eine Familie gründen und Kinder
großziehen sollen????

Das ist so, als wollte ich meinen Nachbarn dazu überreden, sich Kühe zu
halten, wobei ich dann das Recht hätte, die Milch abzutanken und den Mist
auf meinen Acker zu fahren. Sein einziger Nutzen bestünde darin, eben als
Hobby Kühe zu halten. Und dann schlage ich ihm vor, mich an den Heu- und
Strohkosten zu beteiligen, aber nur so, dass der Löwenanteil bei ihm
verbleibt. Und dann schreibe ich große Artikel über den großen Nutzen der
Kuhhaltung.

Darf ich mal ein wenig ordinär sein? - Ja?

> Also gut: Mann sind die Scheisse!!! Scheisse, die reine Scheisse!!! So ein doofes Pack - Lumpenpack!!! Hol' die doch der Teufel!!!>

So, jetzt geht es mir schon wieder besser. - Tschuldigung.

DschinDschin

Wenn redest Du in dem von mir fett formatierten Fragment an? Die imaginären Nachbarn?

Mißverständnisse beschissen findend

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Mehr Wirtschaftswachstum d. eine nachhaltige Familienpolitik

Joseph S, Friday, 10.11.2006, 23:27 (vor 6967 Tagen) @ Christine

Hallo,

das ist ja eine interessante Zusammenstellung:

die sich strategisch auf eine Erhöhung der Geburtenrate, eine Steigerung der

Frauenerwerbstätigkeit und bessere Bildungschancen für Kinder konzentriert

Die drei Dinge haben ja nichts miteinander zu tun, und behindern sich zum Teil sogar.
Aber man darf ja auch von der Quadratur des Kreises träumen.

Ansonsten ist das der üblich Langweiler: Mehr Geld für Mutti und Kinderfremdbetreuung.
Wenn etwas nicht hilft, erhöht man eben die Dosis.

Gruß
Joseph

Mehr Wirtschaftswachstum d. eine nachhaltige Familienpolitik

Conny, NRW, Saturday, 11.11.2006, 00:48 (vor 6967 Tagen) @ Joseph S

Hallo,

das ist ja eine interessante Zusammenstellung:

die sich strategisch auf eine Erhöhung der Geburtenrate, eine Steigerung

der
Frauenerwerbstätigkeit und bessere Bildungschancen für Kinder
konzentriert

Die drei Dinge haben ja nichts miteinander zu tun, und behindern sich zum
Teil sogar.
Aber man darf ja auch von der Quadratur des Kreises träumen.

Ansonsten ist das der üblich Langweiler: Mehr Geld für Mutti und
Kinderfremdbetreuung.
Wenn etwas nicht hilft, erhöht man eben die Dosis.

Eine höhere Geburtenrate hätte eine sofortige Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum. Kinder kosten eben heute viel Geld (ähm ... ich persönlich rede lieber von Arbeit, da sie grundsätzlich Arbeit machen, heute allerdings nur den Frauen und den Mann ruinieren. Volkswirtschaftlich sorgen sie für ein Wachstum. Ist ja auch klar, mehr Menschen müssen versorgt werden.) und das sorgt natürlich schon für Wachstum.

Wenn Mutti dann auch noch arbeiten geht und das Kind fremd betreut wird, rollt dann der Rubel und das ist messbar. Sitzt die Frau zuhause und betreut die Kinder selbst, rollt der Rubel dabei einfach nicht und dann gibts auch nichts zu messen ;-). Ob das mit ein Grund ist, warum ein Staat so auf Fremdbetreuung der Kleinen pocht und gleichzeitig über die kosten stöhnt, obwohl dadurch mehr Steuern fließen und das BIP steigt?

Damit der Rubel dank Mutti auch rollt, muß sie natürlich auch gut ausgebildet sein um überhaupt so viel Geld zu verdienen, daß sie das Kind fremdbetreuen lassen kann.

Du siehst, dadurch kann man die Wirschaft schon auch ein wenig ankurbeln. Was heute zählt, ist das, was man messen kann und nicht das, was dem Volk gut tut.

Freundliche Grüße
Conny

Mehr Wirtschaftswachstum d. eine nachhaltige Familienpolitik

Conny, NRW, Saturday, 11.11.2006, 00:33 (vor 6967 Tagen) @ Christine

Ohne daß ich das jetzt alles gelesen habe einen Kommentar von mir: Warum brauchen wir denn auf Teufel komm raus ein Wirtschaftswachstum? Wo sollen denn die Rohstoffe dafür her kommen? Wollen wir nicht auch noch nachfolgenden Generationen davon etwas übrig lassen?

Wir brauchen eine neue Politik ums Geld herum. Dann ist die Wirtschaft auch ohne Wachstum gesund. Diejenigen, die heute den BIP noch steigern könnten haben schon alles und noch ein weiteres Auto können sie nicht mehr fahren. Den kleinen dagegen nimmt man Dank des Zinsgeldes immer noch mehr und gibts denen, die eh schon nichts mehr anderes mit dem Geld anzufangen wissen, als damit die Börsenrally zu beschleunigen.

Der Staat täte gut daran, sich noch mehr beim Volk zu verschulden, denn dadurch könnte das Geld wenigstens denen zufließen, denen es unrechtmäßig über den Zins abgenommen wurde. Und Zinsen stecken nicht nur in Krediten sondern in allem, das wir täglich so kaufen.

Lieber soll sich der Staat auch noch sehr viel mehr beim eigenen Volk verschulden, als daß er unser aller Tafelsilber diesen Kapitalisten gibt. Nach einem Staatsbankrott ist dann wenigstens auch dieses Geld vernichtet, das eigentlich nie etwas wert war, da es durch den Zins ergaunert ist.

Lassen Sie Ihr Geld Arbeiten ... daß ich nicht lache. Wie soll denn das gehen? Im Geld sollte eigentlich die erbrachte Leistung aufbewahrt werden können, für die man von jemand anderem auch wieder Leistung bekommt. Wenn sich das Geld nun ohne zutun vermehrt, also ohne Leistungserbringung, muß ich wohl für den Zins einen anderen arbeiten lassen. Da in einem Zinseszinssystem diese leistungslosen Einkommen auch noch exponentiell wachsen, muß ein Arbeiter immer mehr nur für dieses leistungslose Einkommen arbeiten. Schon heute arbeitet ein Arbeiter ohne eigenes Vermögen zu mehr als 30% nur für diejenigen, die soviel haben, daß sich nicht mal mehr arbeiten müssen. Das sind dann die Arbeitslosen, denen keiner an den Karren pinkelt, da sie ihr Geld ja "rechtmäßig" erhalten. Und davon noch große Mengen. Die würden sich nicht mit dem zufrieden geben, was einer mit Hartz IV bekommt.

Ach ja, Web 2.0 könnte demnächst wieder platzen. Man höre und staune über den Betrag, den Google (eine Firma, die noch nie schwarze Zahlen geschrieben hat) YouTube gekauft hat. 1,6 Milliarden Dollar war YouTube wert, bzw. soll es sein. Wieviel Mannjahre müßten in YouTube stecken, damit diese Firma das wert ist?

Das ganze hat doch nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun sondern nur noch mit Spekulation. Die meisten der Spekulanten werden wieder große Verluste haben und ein paar, die die Macht haben, diese Blase zum Platzen zu bringen, sind die Gewinner. Das Geschäft der Börse habe ich schon mal als Arbeitnehmer in einer Firma, die an die Börse ging miterlebt. 1/100 dessen, was der Börsengang brachte, war das Kapital der Firma wert, nachdem es Verkauft wurde. 16 Millionen Dollar scheinen mir bei YouTube auch realistischer, wenn ich nich glaube, daß YouTube das wert ist.

Na ja, vielleicht könnte die Wirschaft auch noch wachsen, indem man einfach nur noch Geld hin und her schiebt und damit dem dummen Bürger suggeriert, daß die Wirtschaft wächst.

Aber ist schon interessant, daß alle am endlosen Wachstum festhalten. In die Natur sieht wohl niemand und beobachtet, was mit endlosem Wachstum passiert: Erst findet ein vor den Augen ein normales Wachstum statt, das wie in einer Kettenreaktion immer schneller zunimmt, um sich dann durch einen Mangel von selbst wieder in nichts aufzulösen. Das ist wie mit Krebs, der den Menschen befällt, lange keine beschwerden macht, plötzlich außer kontrolle gerät um den Wirt, der dem Krebs das Leben erst ermöglicht, zu töten.

Freundliche Grüße
Conny

PS: Die Wirtschaft sollte dem Menschen dienen und mit Gütern und Dienstleistungen versorgen und nicht dem Kapital dienen. Auch die Automatisierung sollte dem Menschen dienen und nicht dem Kapital.

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