"Ritalin wirkt wie Koks"
Kopfschüttler, Monday, 21.12.2009, 13:44 (vor 5854 Tagen)
- läßt sich kaum noch absetzen und ist auch bei "hyperaktiven" Kindern eine Gefahr.
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Rainer
, Monday, 21.12.2009, 14:00 (vor 5854 Tagen) @ Kopfschüttler
Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen das gerade mal 3% der Kinder, die Ritalin bekommen, unter ADHS leiden. Die anderen 97% werden ruhig gestellt.
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Mirko, Monday, 21.12.2009, 23:16 (vor 5854 Tagen) @ Rainer
Ja, die Unterscheidung zwischen Jungen, die gesund toben, und krankhaft aktiv sind, fällt schwer.
Da erwischt es viele Jungen, die ganz natürlich gesund sind, aber mit ihrer Lebhaftigkeit eine Belastung darstellen und deswegen ruhiggestellt werden.
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Robert
, München, Tuesday, 22.12.2009, 11:29 (vor 5853 Tagen) @ Rainer
Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen das gerade mal 3% der Kinder, die
Ritalin bekommen, unter ADHS leiden. Die anderen 97% werden ruhig gestellt.
Methylphenidat (also Ritalin) ist kein "Beruhigungsmittel", sondern wirkt "stimulierend" und kann man verwenden, um nicht soviel zu schlafen, sowie auch um seine Lernleistung zu verbessern. Die deutschen und englischen Wikipedia-Artikel dazu sind gar nicht schlecht, kann man durchaus mal lesen, anstatt die öden alten Verschwörungsphantasien weiterzutragen.
Robert
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Movemen, Wednesday, 23.12.2009, 05:48 (vor 5852 Tagen) @ Robert
Methylphenidat (also Ritalin) ist kein "Beruhigungsmittel", sondern wirkt
"stimulierend" und kann man verwenden, um nicht soviel zu schlafen, sowie
auch um seine Lernleistung zu verbessern. Die deutschen und englischen
Wikipedia-Artikel dazu sind gar nicht schlecht, kann man durchaus mal
lesen, anstatt die öden alten Verschwörungsphantasien weiterzutragen.Robert
Falsch. Diese Wirkung erzielt man nur bei "gesunden" Menschen. Auf tatsächliche ADHS-Kinder, so selten die tatsächlich sind, wirkt Ritalin dämpfend bis lähmend. Wäre es so, wie Du es beschreibst, dann wäre es wohl kontraproduktiv einen Zappelflippie mit stimulierenden, Schlaflosigkeit verursachenden Medikament zu behandeln.
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Robert
, München, Wednesday, 23.12.2009, 11:17 (vor 5852 Tagen) @ Movemen
Ich habe vor kurzem einen Bericht gelesen das gerade mal 3% der Kinder, die
[quote][quote][quote]Ritalin bekommen, unter ADHS leiden. Die anderen 97% werden ruhig gestellt.[/quote][/quote][/quote]
Methylphenidat (also Ritalin) ist kein "Beruhigungsmittel", sondern wirkt
"stimulierend" und kann man verwenden, um nicht soviel zu schlafen, sowie
auch um seine Lernleistung zu verbessern. Die deutschen und englischen
Wikipedia-Artikel dazu sind gar nicht schlecht, kann man durchaus mal
lesen, anstatt die öden alten Verschwörungsphantasien weiterzutragen.
Falsch. Diese Wirkung erzielt man nur bei "gesunden" Menschen. Auf
Richtig. das ist auch meine Information. BTW: die obige Behauptung, daß damit 97% der damit behandelten Nicht-ADS-Kinder ruhiggestellt würden, kann also nicht stimmen. Das passt schlicht nicht zur Wirkungsweise des Ritalin ...
tatsächliche ADHS-Kinder, so selten die tatsächlich sind, wirkt Ritalin
Das ist die Frage, ob das wirklich so selten ist.
dämpfend bis lähmend. Wäre es so, wie Du es beschreibst, dann wäre es wohl
kontraproduktiv einen Zappelflippie mit stimulierenden, Schlaflosigkeit
verursachenden Medikament zu behandeln.
Du hast dich über ADS informiert, und weisst was Ritalin bei ADS "anstellt"? Nach meinen Informationen ist das für ADS-Kinder ein Segen, weil es ihnen hilft, die einstürmende, ungefilterte Information so zu kanalisieren, daß sie sich damit tatsächlich auch mal hinsetzen und konzentrieren können. Und eben nicht mehr rumzappeln (oder halt das "Träumerle" bei nicht-hyperaktiven ADSlern geben) müssen. Es ist ein Medikament für ADS, das den Betroffenen ein normales Leben erlaubt.
Robert
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Christine
, Wednesday, 23.12.2009, 11:28 (vor 5852 Tagen) @ Robert
Hallo Robert,
Du hast dich über ADS informiert, und weisst was Ritalin bei ADS
"anstellt"? Nach meinen Informationen ist das für ADS-Kinder ein Segen,
weil es ihnen hilft, die einstürmende, ungefilterte Information so zu
kanalisieren, daß sie sich damit tatsächlich auch mal hinsetzen und
konzentrieren können.
das ist in der Tat bekannt. Ob Ritalin langfristig ein Segen ist, bleibt allerdings offen.
Und eben nicht mehr rumzappeln (oder halt das "Träumerle" bei nicht-hyperaktiven ADSlern geben) müssen. Es ist ein Medikament für ADS, das den Betroffenen ein normales Leben erlaubt.
Es muss doch die Frage erlaubt sein, ob Ritalin wirklich nur bei diesen massiv beeinträchtigten Kindern eingesetzt wird oder ob jeder Zappelphilipp diese Drogen verabreicht bekommen darf.
Mirko hatte dazu gestern einen interessanten Link zu Heise eingestellt. Wenn man das liest, wird einem nur noch übel.
Gruß - Christine
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Robert
, München, Wednesday, 23.12.2009, 12:54 (vor 5852 Tagen) @ Christine
Hallo Robert,
Hi Chistine,
Du hast dich über ADS informiert, und weisst was Ritalin bei ADS
"anstellt"? Nach meinen Informationen ist das für ADS-Kinder ein Segen,
weil es ihnen hilft, die einstürmende, ungefilterte Information so zu
kanalisieren, daß sie sich damit tatsächlich auch mal hinsetzen und
konzentrieren können.
das ist in der Tat bekannt. Ob Ritalin langfristig ein Segen ist, bleibt
allerdings offen.
Ich bin kein Befürworter von Medikamentengebrauch. Aber gelegentlich halte sogar ich manche Medikamente für hilfreich und nützlich. Eine grundlose Verteufelung von Medikamenten (wie das erwähnte "Ruhigstellen von Kindern mit Ritalin") mag ich aber auch nicht.
Und eben nicht mehr rumzappeln (oder halt das "Träumerle" bei
nicht-hyperaktiven ADSlern geben) müssen. Es ist ein Medikament für ADS,
das den Betroffenen ein normales Leben erlaubt.Es muss doch die Frage erlaubt sein, ob Ritalin wirklich nur bei diesen
massiv beeinträchtigten Kindern eingesetzt wird oder ob jeder Zappelphilipp
diese Drogen verabreicht bekommen darf.
In einer Gesellschaft, wo bei jedem Wehwehchen gleich irgendein Medikament oder Placebo (wie Bachblüten oder Homöopathie) zur Hand ist, darf man sich nicht wundern, wenn auch "Hämmer" schnell eingesetzt werden. Da bin ich ganz bei euch.
Wie gesagt, ich bin kein Arzt, aber ein (nur) lebhaftes Kind mit Ritalin "ruhigzustellen" funktioniert schlicht nicht gemäss dem, was ich über die Wirkung von Ritalin weiss.
Mirko hatte dazu gestern einen interessanten Link zu Heise
eingestellt. Wenn man
das liest, wird einem nur noch übel.
Das sehe ich nicht anders als du. Nur bin ich halt trotzdem der Meinung, daß man das Kind auch nicht mit dem Bade ausschütten darf. Trotz "Pharmamafia" usw., es gibt auch sinnvolle Medikamente.
Robert
Ritalin gehört zur Gruppe der Amphetamine und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Forda, Wednesday, 23.12.2009, 11:29 (vor 5852 Tagen) @ Robert
"Ritalin wirkt wie Koks"
Marloway, Monday, 21.12.2009, 14:29 (vor 5854 Tagen) @ Kopfschüttler
bearbeitet von Marloway, Monday, 21.12.2009, 14:34
"Ritalin wirkt wie Koks"
Movemen, Wednesday, 23.12.2009, 17:00 (vor 5852 Tagen) @ Marloway
Verdammt alter Hut (kopfschüttel). Schade um Nihi's Beiträge.
Ritalin = Koks: Es existieren keine Langzeitstudien bei Erwachsenen, aber
Kinder dienen als Versuchskanichen:
Das halte ich für eine unzulässige Verkürzung. In dem von Dir verlinkten Beitrag war zu erkennen, wie unterschiedlich Ritalin auf die Kinder wirkt. Besonders der letztbeschriebene Fall zeigt, dass der Junge nicht besonders erfolgreich medikamentös behandelbar ist. Und mehr noch; der mangelnden Aufmerksamkeitsfähigkeit des Kindes wird mit gesteigerter Aufmerksamkeit durch die Eltern und Therapeuten begegnet, ohne dass sich die Grundproblematik verbessert. Soweit ich es beobachten kann, sind die meisten Störungen in einem Ungleichgewicht des Hirnstoffwechsels bedingt, wobei dieser von Natur aus so aus dem Ruder laufen kann, dass ADHS/ADS in verschiedenen Stärkegraden auftritt - da stellt sich bei den schweren Störungen die Frage, ob es allein der Dopaminhaushalt ist oder multifaktorelle Ungleichgewichte das Kind (den Erwachsenen) durcheinanderbringen. "Der Friederich, der Friederich, der war ein arger Wüterich." Sollte es gelingen, die Kinder durch ausdosierte Gaben von Ritalin soziable zu machen, ist es ein möglicher Weg; anscheinend bisher der beste. Gelingt dies nicht, dann spricht viels dafür, dass die Störung anderweitig zu suchen ist und dies mit der Erkenntnis, keine wirksamen Medikamente zur Verfügung zu haben, geschweige denn mit verhaltenstherapeutischen Mitteln auf die Kinder einwirken zu können.