Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Fundamentalismus

Max, Fliegentupfing, Friday, 18.12.2009, 12:26 (vor 5857 Tagen) @ Steve_

... lustig, wie die "Toleranten" anfangen, blindwütig um sich zu beissen, sobald sie einen Fundamentalisten ausgemacht haben. Einer meiner Brüder ist Architekt. Er baut Häuser und Fabrikhallen mit Fundamenten. Ein Fundamentalist also. Dafür hat er gute Gründe. Was die "Toleranten" gegen Fundamente haben, ist eigentlich schnell erklärt: Ein Fundament ist eine feste, unverrückbare Basis für einen Überbau. "Tolerante" würden sich gerne die "Freiheit erhalten", den Überbau immer genau dorthin zu schieben, wo er ihrer momentanen Meinung nach gerade am besten hinpaßt. Für die "Toleranten" ist Freiheit auch die Summe einer beliebigen Anzahl von sog. Freiheiten - aber nichts Fundamentales. Daß eine fundamentale Verbindlichkeit in gemeinsamen, nicht in Frage zu stellenden Überzeugungen (Religion --> kulturelle Standards --> Ethik --> Moral usw.) das notwendige Fundament der Freiheit sein muß, das paßt ihnen nicht, weil es sie auf etwas verpflichten würde: Nämlich darauf, u.U. gegen ihre persönlichen Vorlieben zu denken und zu handeln. Das empfinden sie als unfreiheitlich. Deswegen hassen sie gar nicht so sehr den Fundamentalisten, den sie eigentlich nur als Angriffsfläche hernehmen, weil er greifbar (materiell) ist, sondern sie hassen das Fundament ansich (nicht greifbar).
Fragte man einen "Toleranten" nämlich, auf welchem Fundament seine Überzeugungen ruhen (daß sie überhaupt keines haben, würde selbst er nie behaupten) - und bohrte man dabei immer weiter - dann müßte am Ende selbst der sog. "Tolerante" zugeben, daß seine "Toleranz" ein christliches Fundament hat. Letzlich ist das Problem mit den "Toleranten" und ihrer Fundamentalismusfeindlichkeit nicht nur eines der mangelnenden Wahrheitsliebe, sondern auch eines der Intelligenz. Der "zeitgeistig Freiheitliche" ist in seiner ganzen Fundamentalismusfeindlichkeit ein Depp.
Er kann noch nicht mal begreifen, daß es in der Westlichen Welt keinen islamischen Fundamentalismus geben würde, wenn die sich ihres eigenen Fundaments bewußt wäre und es verteidigen würde. Davor hätte nämlich der islamische Fundamentalist Respekt! Ein islamischer Fundamentalist respektiert eher einen christlichen Fundamentalisten, als einen Ungläubigen.
Einen Ungläubigen schlachtet er ab, gegen einen Gläubigen kämpft er zumindest.
Einen Kampf kann man gewinnen. Das ungläubige Schaf aber, das sich apathisch zur Schlachtbank führen läßt, hat schon verloren.
Und so sieht meine Toleranz aus: Ich respektiere den islamischen Fundamentalisten so, wie den christlichen. Ich bin davon überzeugt, daß das kulturelle Potential des Christentums heute demjenigen des Islam haushoch überlegen ist. Und exakt deswegen hätten wir dann, wenn wir uns unseres eigenen Fundaments besser bewußt wären, vom islamischen Fundamentalismus nichts zu befürchten und könnten ihn alle viel leichter tolerieren.

Fundamental freiheitlich - Max

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"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")


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