Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

(nicht ganz) OT: Der Stella-Liebeck-Preis 2009

Beelzebub, Wednesday, 16.12.2009, 20:44 (vor 5858 Tagen)

Zum ewigen Ruhm der 81-jährigen Stella Liebeck, die sich einst bei McDonalds an heißem Kaffe aus dem Automaten verbrühte und anschließend 4,5 Millionen $ Schadenersatz erhielt, weil sie nicht darauf hingewiesen worden war, dass der Kaffee heiß war, wird nun jährlich der STELLA-LIEBECK-PREIS an diejenigen verliehen, die im jeweils vergangenen Jahr mit genialer Unverfrorenheit Schadenersatz vor Gericht forderten und erhielten.

Den 5. Platz teilen sich drei Kandidaten:

a) Kathleen Robertson aus Austin/Texas wurden von einer Jury 780.000 $ Schadenersatz zugesprochen, weil sie sich in einem Möbelgeschäft den Knöchel gebrochen hatte, nachdem sie über ein auf dem Boden herumkriechendes Baby gestolpert war. Die Ladenbesitzer nahmen das Urteil gefasst aber ungläubig auf, da das Baby der Sohn der Klägerin war.

b) Der 19jährige Carl Truman aus Los Angeles erhielt 74.000 $ Schmerzensgeld und Ersatz der Heilbehandlungskosten, weil ein Nachbar ihm mit seinem Honda Accord über die Hand gefahren war. Der Nachbar hatte den jungen Mann beim Anfahren übersehen, als der versuchte, die Radkappen zu stehlen.

c) Terence Dickson aus Bristol/Pennsylvania versuchte das Haus, in das er eingebrochen war, durch die Garage zu verlassen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Garagentür von innen zu öffnen. Ins Haus zurück kam er ebenfalls nicht mehr, da die Verbindungstür zur Garage in Schloss gefallen war. Mr. Dickson musste 8 Tage in der Garage ausharren, erst dann kamen die Hausbesitzer aus dem Urlaub. Der unglückliche Einbrecher ernährte sich in dieser Zeit von einem Kasten Pepsi-Cola und einer großen Tüte Hundefutter. Das Gericht sprach ihm wegen der erlittenen seelischen Grausamkeit 500.000 $ Schmerzensgeld zu, zu zahlen von der Einbruchdiebstahl-Versicherung des Hauseigentümers.

4. Platz

Jerry Williams aus Little Rock/Arkansas erhielt 14.500 $ Schmerzensgeld und die Heilbehandlungskosten zugesprochen, weil ihn der Beagle des Nachbarn in den Allerwertesten gebissen hatte. Das Schmerzensgeld erreichte den geforderten Betrag nicht ganz, weil die Jury der Ansicht war, Mr. Williams hätte nicht über den Zaun klettern und mehrfach mit seiner Luftpistole auf den Hund schießen sollen.

3. Platz

Ein Restaurant in Philadelphia musste an Miss Amber Carson aus Lancaster/Pennsylvanien ein Schmerzensgeld von 113.500 $ zahlen, weil diese im Restaurant auf einer Getränkepfütze ausgerutscht war und sich das Steißbein gebrochen hatte. Auf dem Fußboden befand sich das Getränk, weil Miss Carson es ein paar Sekunden zuvor ihrem Freund ins Gesicht geschüttet hatte.

2. Platz

Kara Walton aus Clymont/Delaware stürzte aus dem Toilettenfenster einer Diskothek und schlug sich zwei Vorderzähne aus. Sie erhielt die Zahnbehandlungskosten und 12.000 $ Schmerzensgeld zugesprochen. Gestürzt war sie bei dem Versuch, sich durch das Toilettenfenster in die Diskothek zu mogeln und 3.50 $ Eintritt zu sparen.

Platz 1

Unangefochtener Sieger des Wettbewerbs um den Stella-Award ist Mr. Merv Grazinski aus Oklahoma City. Der Wohnwagenhersteller Winnebago MotorHomes musste ihm nicht nur ein neues Wohnmobil stellen, sondern auch 1.750.000 $ Schmerzensgeld bezahlen. Mr. Grazinski hatte die Tempomatic seines Gefährts auf 110 km/h eingestellt und dann den Fahrersitz verlassen, um sich im hinteren Teil des Wohnmobils einen Kaffee zu bereiten. Das Wohnmobil kam prompt von der Straße ab und überschlug sich. Mr. Grazinski begründete seine Schadensersatzforderung damit, dass in der Betriebsanleitung des Wohnmobils nicht darauf hingewiesen worden sei, dass man auch bei eingeschalteter Tempomatic den Fahrerplatz nicht verlassen dürfe. Der Hersteller hat - in Erwartung weiterer Trottel - inzwischen die Bedienungsanleitung geändert.

Quelle

Ergänzend wäre noch hinzuzufügen, dass den Löwenanteil der vorgenannten Beträge wahrscheinlich, wie in den USA üblich, die Anwälte der Schadenersatzkläger eingesackt haben.

Manchmal kann ich nicht umhin, meine US-amerikanischen Kollgen zu beneiden...

DaPis & DiMsaas

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


gesamter Thread:

 

powered by my little forum