Feminismus mit Kopftuch?

Mus Lim , Sunday, 13.12.2009, 08:10 (vor 5862 Tagen) @ Nihilator

Hängt es von den Räumlichkeiten ab oder von den Personen, mit denen sie in
Kontakt kommt? Wenn ich eine Muselfamilie besuche, wird sie sich schon
verkleiden, oder?

Die Muslima trägt grundsätzlich kein Kopftuch:
1. Im familiären Kreis.
2. Im reinen Frauenkreis.

Ansonsten hängt es
a) vom Grad der Verwandtschaft ab und
b) von der einzelnen Frau, wo sie persönlich ihre Grenzen zieht.

Wenn ein Fremder an der Haustür klingelt (Postbote, Gasableser, Handwerker), wird sie die Haustür so bedeckt öffnen, wie sie auf die Straße gehen würde.

Wenn ein Freund der Familie kommt, dann ggfs. eher symbolisch oder auch gar nicht. Kommt drauf an. Das Interessante am Islam ist, dass es zwar klare Regeln gibt (und davon nicht zu knapp), andererseits sind die Möglichkeiten, diese Regeln in der konkreten Situation zu varieren und anzupassen, ebenfalls sehr umfangreich.

Ich skizziere mal, wie das bei meinem "Spezie" lief.

Als ich ihn kennenlernte, nahm ich seine Frau kaum als Schatten war. Wenn er die Tür öffnete, war sie im Nebenzimmer. Sie klopfte dann an der Wohnzimmertür, und er ging dann raus, um Tee und ggfs. was zu essen reinzuholen, was sie inzwischen zubereitet hatte.

Später kam sie hin und wieder ins Wohnzimmer, Tee bringend, oder ein Kind abholend. Noch später saß sie auch in der entgegengesetzten Ecke des Wohnzimmers, aber voll verschleiert.

Heute hat sie in meiner Anwesenheit einen Schal um, der das Haar nur teilweise bedeckt und auch häufig herunterrutscht. Inzwischen habe ich aber auch den Status eines Familienmitglieds.

Anders ausgedrückt, es ist Vertrauenssache. Ich habe allgemein festgestellt, dass Muslime ihre Familie schützen in dem Sinne, dass sie sehr wählerisch sind, wen sie in die Privatsphäre ihrer Familie vordringen lassen.

Sie, Nihilator, haben als Ungläubiger da natürlich keine Chancen! 8-)

Hat auch ein Herz für Ungläubige - Mus Lim

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