POLITISCHE KORREKTHEIT: Replik eines Gutmenschen
ANSELM NEFT, Rheinscher Merkur Nr. 49, 03.12.2009
http://www.merkur.de/2009_49_Ein_Gespenst_geht.38956.0.html?&no_cache=1
Mühe hat er sich gemacht und recherchiert hat er, der Anselm Neft. Es war ihm wohl ein Anliegen, es all den arroganten Spezies mal zu zeigen, die sein Gutmenschentum und das seiner Freundinnen und Freunde und Genossinnen und Genossen aufs persönlichste, ja geradezu ad hominem, permanent abbügeln.
Nichts haben sie verstanden von wahrer Sozialromantik, gar nichts. Nichts als ignorante Verantwortungsethiker, Realisten und Zyniker. Und so bekommen sie dann auch alle ihr Fett weg, von Ralph Giordano bis Peter Sloterdijk; von Eva Herman bis Thilo Sarrazin.
Einige Zitate:
"Als 'politisch korrekt' wird eine meist gesichtslose Mehrheit gedacht, die Rechte von Minderheiten übertrieben ernst nimmt und damit – jetzt wird es kompliziert – einer anderen Mehrheit vorschreibt, was sie zu sagen oder gar zu denken hat."
Einmal abgesehen von seinen logischen Fehlern - richtig wäre gewesen:
Als "politisch korrekt" wird eine verbohrte Minderheit gedacht, die neben ihrer selektiven Sicht der Dinge keine andere Meinung duldet und einer Mehrheit vorschreibt, was sie zu sagen oder gar zu denken hat.
"Dabei fungiert „Gutmensch“ und „politisch korrekt“ als Ad-hominem-Angriff, der jede sachliche Debatte zunichtemacht. Eine differenzierte Sicht auf soziale Hintergründe von Kriminalität lässt sich mit einem knackigen „politisch korrekt“ disqualifizierend vom Tisch wischen..."
Das ist geradezu infam, sind es doch gerade die einsichtsresistenten Gutmenschen, die einer argumentativ sachlichen Debatte zu grünideologisch intendierten Problemfeldern wie Feminismus und kulturphober Prekariatszuwanderung ausweichen.
"... so wie niemand Simone de Beauvoir oder Judith Butler gelesen haben muss, um einen voraussetzungsreichen Diskurs als „politisch korrektes Emanzengequatsche“ abzuwatschen."
Niemand auf der ganzen Welt muss Beauvoir oder Butler gelesen haben! Niemand und vor allem kein Mann! Auf diesem Diskursniveau ist es für Mann mehr als ausreichend, seine Argumente aus dem Hintergrund seiner objektiven maskulinen Betroffenheit abzuleiten, so man sich nicht zu schade dafür ist und sich dazu auch noch die Zeit nimmt. Und schon das ist eine unverdiente Referenz an eingebildete weibliche Aufgeregtheiten.
Anselm, wärest Du doch bei deinem Krummhorn und bei deiner Schalmei geblieben. Obwohl, man könnte meinen, Schalmeispielen geht u.a. auch aufs Gehirn.
gruß roger
--
fight sexism - fuck 12a GG
))