Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wir wissen es nicht!

DschinDschin, Tuesday, 08.12.2009, 21:22 (vor 5866 Tagen) @ Mirko

Wir wissen verdammt wenig! Wir wissen verdammt wenig, wie unser Nervengeflecht im Gehirn mit unserem Verhalten zusammenhängt. Ja wir kennen Fragmente, winzige Teile. Wir ahnen und vermuten. Aber wir wissen nicht. Forscher arbeiten mit primitiven, d.h. einfach strukturierten Lebensformen. Aber da bleibt immer der riesige Abstand zwischen dem Nervengeflecht und der Funktion kleiner Teile davon und dem komplexen Ganzen.

Sex oder Gender, wir wissen es nicht. Kultur und Gene lassen sich nicht trennen, sie bilden eine Einheit. Kein Fliegen ohne Flügel aber auch kein Flügel ohne das Fliegen. Warum sollte ein Lebewesen Flügel ausbilden bevor es überhaupt fliegen kann. Wenn es aber nicht fliegen kann, wozu dann Flügel.

Wir alle haben den biblischen Schöpfungsbericht verinnerlicht, den göttlichen Plan. Wie aber, wenn dieser Plan ergebnisoffen ist. Wenn es keinen Plan sondern nur Grundregeln gibt. Es gibt immer ein Warum, aber nicht zwingend ein Wozu. Dass etwas ist heißt nicht, dass dieses etwas zwingend so entstand.

Jäger oder Sammlerin, ist das Kultur oder Genom? Wir wissen es nicht!

Das Wechselspiel der Geschlechter ist nicht ausreichend erforscht.

Eine Art ist wie ein brodelnder Kessel, ein tobendes Gas, das auf die Wände drückt, die es einschließen.

Wir, die wir hier posten, sind nur Flammen, die über das Nervengeflecht hinhuschen, das uns nährt. Das Nevengeflecht hat seine eigenen Gesetze, die wir nicht kennen. Der Körper, der das Nervengeflecht trägt, hat seine eigenen Gesetze, die wir nicht kennen. Wir, die wir hier posten, müssen unser Geschlecht lernen. Wir lernen es aus der Umwelt und wir lernen es aus der Reaktion unseres Körpers, wir lernen es, wie wie Motorradfahren lernen. Und da fährt sich ein Supersportler eben ganz anders als eine Choppermaschine, eine Enduro anders als ein Tourensportler. Wir werden zu Mann oder Frau indem wir in und mit einem männlichen oder weiblichen Körper leben. Die Reaktionen dieses Körpers auf die Welt und die Reaktionen der Welt auf diesen Körper und die Erfahrungen und Empfindungen die dieses in uns auslöst, das prägt unser Geschlechterverständnis und unsere Geschlechterrolle.

Warum waren Frauen als Sammler tätig? - Waren sie vielleicht zu nichts anderem nütze? - Warum plazieren sich Frauen in allen Kulturen als Hüter des Herdes? Warum? Warum waren früher gerade Menschen mit Behinderungen Schmied?

Lässt man einem Menschen die Wahl, und bekommt er die Gelegenheit dazu, dann wird er eine Tätigkeit suchen und finden, die seinem Naturell genehm ist, die ihm liegt. Ist das genetisch, ist das kulturell (durch Erziehung bedingt), wer weiß das schon?

Biologismen bieten so einfache Erklärungen. Aber sie können total falsch sein.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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