Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Stellenangebot:

Flohgast @, Sunday, 06.12.2009, 20:56 (vor 5868 Tagen)

Beim Landkreis Celle (181.000 Einwohner/innen) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle der
Gleichstellungsbeauftragten
-Entgeldgruppe 11 TVöD-
zu besetzen.

Nähere Infos unter www.landkreis-celle.de

Da ich leider kein Studium habe, kann ich mich leider dort nicht bewerben.
Wer sich dort beworben hat und eine Ablehnung erhält,
sollte sich via Karlsruhe in Straßburg bestätigen lassen, das Deutschland Männer diskriminiert.

Gruß
Flohgast

Stellenangebot:

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 06.12.2009, 21:08 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Wer sich dort beworben hat und eine Ablehnung erhält,
sollte sich via Karlsruhe in Straßburg bestätigen lassen, das Deutschland
Männer diskriminiert.

Wozu eine Bestätigung?
Der Sinn des Ganzen besteht doch in der Diskriminierung von Männern.

Ich habe mich vor 2 Jahren mal beschwert, als in Halstenbek eine Gleichstellungsbeauftragte gesucht wurde. Auszug aus der Antwort:

'... Die Kommentierung dazu führt aus, dass die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten nur auf weibliche Beschäftigte übertragen werden kann, da es sich aus dem Wortlaut des Gesetzes ergibt. Dieser Vorbehalt ist als typisierende Festlegung eines bestimmten Eignungsmerkmals zu verstehen. Der Gesetzgeber darf im Rahmen des ihm zustehenden Wertungsspielraums nämlich davon ausgehen, dass eine Frau eher in der Lage sein wird, sich mit den Aufgaben zu identifizieren, die Gleichstellung von Frauen zu fördern.

Auch dürfte eine Frau regelmäßig besser im Stande sein, Benachteiligungen von Frauen zu erkennen und leichter das Vertrauen von weiblichen Beschäftigten zu gewinnen, um beispielsweise über solche Benachteiligungen unterrichtet zu werden. Das Geschlecht ist deshalb für die Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte unverzichtbare Voraussetzung im Sinne des § 611 Abs. 1 Satz 2 BGB, so dass die Einschränkung auf Frauen keinen Verstoß gegen Art. 3 Abs. 3 GG und gegen das Benachteiligungsverbot des § 611a Abs. 1 Satz 1 BGB darstellt ...'

Viele Grüße
Wolfgang

offtopic: Halstenbek...dat warn noch Zeiten

Stadt bei Köln, Monday, 07.12.2009, 01:27 (vor 5868 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Übrigens Wolfgang, nach dir wurde im Pf.de gefragt.

Noch was Feines...fürn Blog

Stadt bei Köln, Monday, 07.12.2009, 01:36 (vor 5868 Tagen) @ Stadt bei Köln

http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-www_de.cgi/http://www.frauenbeauftragte.de/akt2009/NEWSLETTER%20Juli%202009.pdf

Vorwort der BAG-Sprecherinnen

Nennen wir es: Die M-Krise!
Macht, Money, Monopoly, Machenschaften, Missmanagement …
Männer sind Schuld am Zusammenbruch der Finanzmärkte! Wieso, warum und wie können weibliche Waffen gegen männliche Machenschaften wirken? Das wird hier aufgezeigt: „Diese Art, virtuell mit den Milliarden und Billionen zu spielen, dass Geld gleich Macht gesetzt wird – das ist etwas Männliches“, sagte Alice Schwarzer dem Kölner-Stadt-Anzeiger. Sie fordert die Zahl von Frauen in Aufsichtsräten gesetzlich auf einen Anteil von mindestens 40% festzulegen. Alice for president!

Aber ganz im Ernst: Das Macho-Getue der Männer ist eine der wichtigsten Ursachen der Finanzkrise. Das behauptet nicht nur Esther-Mirjam Sent, Professorin für Ökonomische Theorie und Ökonomische Politik der
Universität Nijmegen und untermauert dies mit einem Experiment an 120 Kandidatinnen und Kandidaten bei der Fernsehsendung „Deal or No Deal“.

10:1 . Auch bei einem ähnlichen Experiment in der Sendung "Glücksrad" würden Frauen die Männer locker putzen. Aber hallo!

tauuusööönd! *im Forum rumgröhl

Der Groschen ist gefallen

adler, Kurpfalz, Monday, 07.12.2009, 09:33 (vor 5868 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

nämlich davon ausgehen, dass eine Frau eher in der Lage
sein wird, sich mit den Aufgaben zu identifizieren, die Gleichstellung von
Frauen zu fördern.

Aha, jetzt ist der Groschen gefallen.
Frauenbeauftragte heißen deshalb Gleichstellungsbeauftragte, weil

Gleichstellung = Gleichstellung von Frauen

Neusprech sei Dank. Es geht nur um die Definition von Begrifflichkeiten.
Und schon kann jede Regierung machen, was sie will.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Stellenangebot:

Oliver, Sunday, 06.12.2009, 21:11 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Wer sich dort beworben hat und eine Ablehnung erhält,
sollte sich via Karlsruhe in Straßburg bestätigen lassen, das Deutschland
Männer diskriminiert.


Super-Idee Floh!

Hier gehts direkt zur Ausschreibung:
http://www.landkreis-celle.de/index.php?id=272&sid=565&hi=0,763,725,272

Stellenausschreibung

Beim Landkreis Celle (181.000 Einwohner/innen) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle der

Gleichstellungsbeauftragten
-Entgeltgruppe 11 TVöD-

zu besetzen

Ziel der Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten ist nach § 4a NLO, zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen beizutragen.

Der Wirkungskreis umfasst insbesondere die

* Mitwirkung an allen Vorhaben, Entscheidungen, Programmen und Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Anerkennung der gleichwertigen Stellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft haben,
* Wahrnehmung von Aufgaben der Frauenförderung nach dem Nds. Gleichberechtigungsgesetz,
* eigene Öffentlichkeitsarbeit.

Eine Erweiterung des Aufgabenbereiches bleibt vorbehalten.

Gesucht wird eine zielbewusste, einsatzfreudige Persönlichkeit mit ausgeprägter Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, die ein abgeschlossenes Fachhochschul- oder Hochschulstudium nachweisen sollte. Daneben sind Kenntnisse und Erfahrungen in gleichstellungsorientierter Arbeit -möglichst in der öffentlichen Verwaltung- erwünscht. Bewerberinnen sollten außerdem Eigeninitiative entwickeln, kontaktfähig sein und Verhandlungsgeschick sowie Durchsetzungsvermögen besitzen.

Entsprechend der persönlichen Voraussetzungen können Zeiten einer vorherigen beruflichen Tätigkeit nach § 16 Abs. 2 TVöD, auch außerhalb des öffentlichen Dienstes, ganz oder teilweise für die Stufenzuordnung berücksichtigt werden, wenn dies für die vorgesehene Tätigkeit förderlich ist.

Die Stelle ist grundsätzlich teilzeitgeeignet.

Für weitere Informationen steht Ihnen der Personaldezernent Herr Cordioli unter Telefon (05141) 916216 zur Verfügung.

Schwerbehinderte Bewerberinnen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum
31. Dezember 2009 an den


Schon die sexistisch einseitige Formulierung ist zwar ehrlich, aber gesetzeswidrig!

toi toi toi

--

Liebe Grüße
Oliver


[image]

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Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 06.12.2009, 21:18 (vor 5868 Tagen) @ Oliver

Schon die sexistisch einseitige Formulierung ist zwar ehrlich, aber
gesetzeswidrig!

Gesetzwidrig ist sie gerade nicht, im Gegenteil - im Gesetz steht ausdrücklich die weibliche Form. Männer sollen ausdrücklich diskriminiert werden, das ist kein Versehen.

Viele Grüße
Wolfgang

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Joe, Sunday, 06.12.2009, 21:57 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Beim Landkreis Celle (181.000 Einwohner/innen) ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt die Stelle der
Gleichstellungsbeauftragten
-Entgeldgruppe 11 TVöD-
zu besetzen.

Diese Stelle kann auch ehrenamtlich besetzt werden. Meldung an den Rechnungshof gemacht?

Stellenangebot:

Flohgast @, Monday, 07.12.2009, 01:22 (vor 5868 Tagen) @ Joe

Diese Stelle kann auch ehrenamtlich besetzt werden. Meldung an den
Rechnungshof gemacht?

@ Joe,

Mir ist nicht ganz klar, welche Bedingungen (Arbeitsaufwand) gelten müssen,
ob die Stelle ehrenamtlich oder festangestellt eingestuft werden muß.
Wenn mir darüber genauere Angaben vorliegen würden, würde ich den zuständigen Rechnungshof mal einen "Tip" geben.

Gruß
Flohgast

P.S.: sind ja schließlich unsere Steuergelder!

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Rainer ⌂, Monday, 07.12.2009, 01:47 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Mir ist nicht ganz klar, welche Bedingungen (Arbeitsaufwand) gelten
müssen, ob die Stelle ehrenamtlich oder festangestellt eingestuft werden
muß.

Das hat mit dem Arbeitsaufwand nichts zu tun. Du musst nur Jemanden finden der das aus "innerer Überzeugung" macht und mit einer Aufwandsentschädigung zufrieden ist.

Freiwillige Feuerwehren funktionieren z.B. nach diesem Prinzip.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

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Narrowitsch, Berlin, Monday, 07.12.2009, 06:15 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Wolfgang beschrieb dazu die juristische Seite. Und ich frage mich:

Warum Kommentatoren nie ausführen, dass die Funktion von Wehr- und Verteidigungsbeauftragten ausschließlich auf männliche Entscheidungsträger übertragen werden muss... und dass Entscheidungen über Krieg und Frieden grundsätzlich nur von Gedienten getroffen werden dürfen.

Dieser Vorbehalt wäre als typisierende Festlegung eines bestimmten Eignungsmerkmals zu verstehen, soweit Bewerber beim Bund gedient haben. Der Gesetzgeber darf im Rahmen des ihm zustehenden Wertungsspielraums nämlich davon ausgehen, dass eine gedienter Mann eher in der Lage sein wird, sich mit den Aufgaben zu identifizieren, die unter Umständen seinesgleichen mit Leib und Leben bezahlen müssen.

Mann sieht: 2 verschiedene Problemfelder, zwei verschiedene, sehr demokratische Betrachtungsweisen. Nicht wahr?

[image]

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Geschenke fürs Nichtstun

adler, Kurpfalz, Monday, 07.12.2009, 09:47 (vor 5868 Tagen) @ Flohgast

Beim Landkreis Celle (181.000 Einwohner/innen) ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt die Stelle der
Gleichstellungsbeauftragten
-Entgeldgruppe 11 TVöD-
zu besetzen.

Da wissen wir doch wenigstens mal, was diese NichtstuerINNEN im Monat
so aufs Konto kriegen

E 9 bis E 12 Fachhochschulstudium oder Bachelor
Entgeldgruppe 11 TVöD
Stufe 1: 2.628,47 €
bis Stufe 5: 3.905,62 €

Ist zwar Bund, es ergeben sich aber nur gerungfügige Abweichungen

Der TVöD hat übrigens den BAT abgelöst, um ihn zu verschlechtern.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

wenn sie dann wenigstens nichts täten! k.T.

karlma, Monday, 07.12.2009, 10:49 (vor 5868 Tagen) @ adler

- kein Text -

So ist es

Knödelvertilger, bei Isi unterm Sofa, Monday, 07.12.2009, 14:03 (vor 5868 Tagen) @ karlma

leider werden sie uns diesen Gefallen aber nicht tun.

Tatsächlich ist es eher mit der Situation vergleichbar, in der Berufsverbrecher für ihre Taten auch noch ein Gehalt bekommen.

Der Feminismus ist...

Timothy, Wednesday, 09.12.2009, 01:31 (vor 5866 Tagen) @ Knödelvertilger

...die einzige Lobby in ganz Deutschland die es geschafft hat sich komplett vom Staat finanzieren zu lassen. Nur deshalb haben die doch überhaupt noch Einfluss.
Sogar die Gewerkschaften können nur bestehen weil die Befürworter Beiträge zahlen müssen.

Man muss wirklich sagen: Reife Leistung.

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